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Faire Kleidung bei Kosmos in der Holstenstraße

Der Kosmos Laden von Open Campus bietet eine kleine Auswahl von fairer Mode – faire Mode nach eigenen Angaben. Ich sah dort keinen Artikel mit Zertifizierung nach dem GOTS-Standard. Somit ist es eine Frage des Vertrauens. Aber die Richtung stimmt schon mal.

Da sind zum Beispiel die Batik-Kleider von cosordinarysucks https://cosordinarysucks.de/ für 40 Euro. Die Firma verspricht Transparenz und faire Bedingungen. Die Arbeiterinnen erhalten mehr als den auf Sri Lanka üblichen Mindestlohn. Mütter können in Teilzeit arbeiten.

Oder die Handtaschen aus gewachster Baumwolle von Tobago https://tobago-taschen.de/ . Sie werden in Deutschland produziert. “Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen ist für uns selbstverständlich”, so steht es auf ihrer Homepage.

Die Preise sind human. Ein Sweatshirt für 45 Euro, oder ein Kleid für 40 Euro. Da bleibt vielleicht noch Geld für eine Yoga-Matte aus recycelten Neopren-Anzügen übrig. Oder für einen Deko-Artikel. Kosmos in der Holstenstraße bietet eine breite Palette an Objekten fürs tägliche Leben.

Vom 8.-11. Juli besucht der Fashion Exchange mit 25 Independent Fashion Labels Kiel als Pop-Up Store. Kosmos ist mit dabei. “Independent Fashionlabels, die vom Entwurf bis zur Produktion auf Qualität und faire Herstellungsbedingungen achten….”, so beschreibt der Flyer die Kollektion. Auf jeden Fall schick und teuer. Neben Kosmos beteiligt sich auch der Pavillon am Alten Markt 17 an der Fashion Show.

Der Kosmos-Store von Opencampus öffnete im Herbst 2019 die Türen in der Holstenstraße 76. Immer montags bis samstags von 12-18 Uhr geöffnet. Kosmos wird als non-profit betrieben und verkauft die Objekte von Start-ups aus Kiel und Umgebung auf Provisionsbasis. Aus der Provision werden Miete und Personal finanziert. Zum Laden gehört auch ein Online-Shop. Kiek mal rein, virtuell oder analog in der Holstenstraße 76. https://www.kosmos.opencampus.sh/

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New Yorker in der Holstenstraße

Demo gegen Kohlekraft am 3. Juli

Unter dem Motto „Kohlekraft? Nein danke“ rufen Fridays for Future Kiel zu einer Demo am 3. Juli auf. Die Kundgebung beginnt um 13 Uhr an der Kiellinie vor dem Landtag. Hier die Pressemitteilung:

„Letztes Jahr wurde von der Kohlekommission ein Kohleausstieg bis 2038
beschlossen. Dieser Beschluss soll nun diesen Freitag in einem
Kohleausstiegsgesetz endgültig festgenagelt werden. Das Problem dabei
ist aber, dass ein Kohleausstieg bis 2038 viel zu spät ist um das 1,5
Grad Ziel einzuhalten, zu dem sich Deutschland verpflichtet hat. Dafür
brauchen wir einen Kohleausstieg bis 2030!

Deshalb teile diese Nachricht mit deinen Freund*innen, Familie und
Bekannten, guck auf unseren Social Media Kanälen vorbei und vor allem:
Sei am Freitag mit dabei!“

Ernte im Rundbeet am Dreiecksplatz

Seit 2012 besteht dieses Urban Gardening Projekt : ein Rundbeet in der Grüntangente zwischen Dreiecksplatz und Koldingstraße. Ohne Wasseranschluss, ohne externe Finanzierung und sogar ohne Chef*in: kann das funktionieren? Offensichtlich ja, denn auch dieses Jahr grünt und blüht es hier wieder. Erste Salate, Puffbohnen , wilde Rauke und andere Kräuter stehen bereit zur Ernte, vereinzelte Erdbeeren laden zum Naschen ein. Auch an die Bienen wurde gedacht. Zwischen dem Gemüse blühen Blumen. Da ist ein kleines Paradies entstanden. Am Anfang des Gartenjahres steht immer ein Planungstreffen. „Aber so richtig halten wir uns nie dran,“ sagt Matthias, einer der Aktiven, über die real existierende Praxis beim Säen und Pflanzen.

Freitags um 17 Uhr sind meistens einige Aktive am Rundbeet anzutreffen. Etwa sechs Personen kommen regelmäßig, drum herum besteht ein größerer Kreis an Unterstützer*innen. Manche Leute sind seit Jahren dabei, andere erst seit diesem Jahr. Außerdem bestehen Kontakte zu anderen Gartenprojekten wie dem Parzellen-Pacht-Projekt oder dem Permakulturgarten der Alten Mu. Nicht nur Gartenwissen sondern auch überzählige Setzlinge wandern von hier nach dort. Als ich gestern spontan das Rundbeet besuchte, fand gerade ein Picknick mit Kaffee und kurdischer Pfefferminzsuppe auf dem Rasen statt. Neben Jäten und Gießen wird hier also auch die Geselligkeit gepflegt.

Größtes Problem ist seit Jahren der Wassermangel . Zum Glück wohnen einige der Aktiven in der Nähe und bringen Kanister mit Wasser vorbei.

Das Projekt freut sich über weitere Mitstreiter*innen. Wenn du neugierig bist, freitags um 17 Uhr ist fast immer jemand vor Ort.

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Facebook-Seite: https://www.facebook.com/rundbeetkiel

DUH gewinnt in der Sache Theodor-Heuss-Ring

Die dicke Luft am Theodor-Heuss-Ring war Gegenstand einer Klage der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Gestern wurde diese Klage vor dem Oberverwaltungsgericht in Schleswig verhandelt. Mit dem Ergebnis: der Richter sah den Luftreinhalteplan als nicht ausreichend, um die Stickoxide unter den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Quadratmeter Luft zu bringen.

Kommen Fahrverbote am Theodor-Heuss-Ring?

Das Gericht in Schleswig lässt Revision zu. Eventuell machen die LHKiel und das Umweltministerium SH von diesem Recht Gebrauch. Bis dieser Fall also engültig entschieden ist, muss die Stadt keine Fahrverbote verhängen. Sie wäre technisch dazu innerhalb einer Woche fähig.

Knackpunkt Luftreiniger

Die Stadt hatte sich für Luftreiniger der Firma Purevento entschieden. Die DUH bezweifelte die Wirksamkeit dieser Geräte. Außerdem bemängelte sie, dass die Luftreiniger auf dem Radweg stehen sollen. Diese Skepsis teilte das Gericht.

Erstmal weiter Baustelle

Zur Zeit werden die Grenzwerte knapp eingehalten. Dazu trägt maßgeblich eine Dauerbaustelle bei, die den Verkehr reduziert. Auch der Corona-Shutdown hatte eine positive Wirkung auf die Luft. Die Baustelle wird noch bis Mitte November bestehen.Solange ist die Luft ist immer noch nicht gut, aber besser als im Normalverkehr.

Das Foto zeigt die Häuserreihe, die am meisten von hohen Stickoxidwerten betroffen ist. Es ist dort auch unerträglich laut.

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taz: Klage gegen Kieler Luftreinhalteplan

Theodor-Heuss-Ring, Luftreiniger und Orang-Utans

Schulen nach den Ferien im Regelbetrieb

Nach den Plänen des schleswig-holsteinischen Bildungsministeriums können die Schüler*innen nach den Sommerferien regulär in die Schule gehen, müssen sich aber doch auf einige Änderungen einstellen. Damit im Falle eines Corona-Ausbruchs nicht gleich die ganze Schule in Quarantäne geschickt werden muss, soll das Kohorten-Prinzip gelten. Dabei bewegen sich die Schüler*innen in Lerngruppen, Klassen oder Jahrgängen. So wird vermieden, dass alle mit allen in Kontakt kommen. Auch die Lehrer*innen werden so eingesetzt, dass sie möglichst wenig Kontakte haben. Gleichzeitig sollen Unterricht und Pausen zeitlich entzerrt werden. Aus diesem Grund ist auch Samstag-Unterricht möglich.

Auch Klassenfahrten sollen möglich sein, wenn am Zielort ein Hygienekonzept möglich ist und die Eltern einverstanden sind.

Bildungsministerin Prien sagte, die Schulen hätten eine steile Lernkurve in Bezug auf den Online-Unterricht hinter sich. Dieses “Lernen auf Distanz” wird auch weiterhin eine Rolle spielen, da 1.600 Lehrkräfte nicht in den Präsenz-Unterricht gehen können, weil sie zu Risikogruppen gehören. Diese Lehrkräfte werden dann Online-Angebote erstellen, in Videokonferenzen unterrichten oder bei Korrekturen helfen.

Die Ergebnisse in den Prüfungen sind überraschender Weise nicht schlechter ausgefallen. Sie liegen im mehrjährigen Durchschnitt, berichtete Ministerin Prien in einer Pressekonferenz.

Auf dieser Pressekonferenz sprachen auch Mitglieder der Expertenkommission, die das Bildungsministerium beraten. Sie waren sich einig, dass die Schule ein wichtiger Ort zum Lernen und für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen ist. Man merkte aber auch ihre Sorge, denn die Corona-Pandemie ist noch längst nicht vorbei. Klaus Rabe, Chef der Pneumologie an der Lungenclinic Großhansdorf, äußerte die Hoffnung, dass Familien nicht ins Ausland reisen, obwohl sie die Freiheit haben, das zu tun. Das Infektionsgeschehen verläuft in manchen anderen Ländern sehr viel heftiger als in Deutschland.

Sehr interessant war auch die Beobachtung von Prof. Kamila Jauch-Chara, Direktorin der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am UKSH. Während des Shutdowns gab es anscheinend statistisch deutlich weniger Hilferufe bei Frauenhäusern und anderen Organisationen. Das kann daran liegen, dass die Opfer mit den Täter*innen in einer Wohnung waren und sich deshalb keine Hilfe holen konnten. Aktuell beobachtet Frau Jauch-Chara, dass mehr Kinder und Jugendliche wegen Ängsten und Depressionen Hilfe suchen.

“Wir müssen nach wie vor klug und achtsam sein,” unter dieser Prämisse startet Schleswig-Holstein in das neue Schuljahr mit Regelunterricht unter Corona-Bedingungen.

https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/III/_startseite/Artikel_2020/06_Juni/200623_fahrplan_schuljahr_2020_2021.html;jsessionid=397D670C9709600D6D0291C9DC7D7D0D.delivery1-replication

Kleiner Kiel Kanal fast fertig

Nach etwa drei Jahren Bauzeit ist der Kleine Kiel Kanal so gut wie fertig. Die Filterpflanzen sind gesetzt, die 32 Bäumchen gepflanzt, die Holzplankenwege sind gelegt, fehlt eigentlich nur noch das Wasser.

Die Kosten liegen bei 18.7 Millionen Euro, der städtische Anteil daran beträgt etwa 6 Millionen Euro, je ein Drittel der Kosten tragen Land und Bund.

Es fehlt jetzt noch die Asphaltierung der Fahrbahn. Diese Arbeit ist wetterabhängig und wird voraussichtlich in den Sommerferien ausgeführt. Das Auffüllen der Becken mit Wasser steht dagegen unmittelbar bevor. Eine geplante Eröffnungsfeier muss wegen der Pandemie ausfallen. Nun werden Teile des Kleinen Kiel Kanals frei gegeben, sowie sie fertig sind. Spätestens nach den Sommerferien sollte das der Fall sein, wenn nicht noch weitere Verzögerungen eintreten. Dann fahren auch wieder Busse über die Holstenbrücke.

In den sozialen Medien wird der Kiel Kanal häufig verspottet, da ist dann von Geldverschwendung an eine „Pissrinne“ die Rede. Aber wenn ich sehe, wie die Leute am Bootshafen in den Cafés und auf den Stufen zum Wasser sitzen, kann ich mir gut vorstellen, dass auch der Kleine Kiel Kanal ein Hit wird, nicht nur bei Tourist*innen sondern durchaus auch bei den Einheimischen.

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Kleiner Kiel Kanal

Neue Geschäfte in der Holstenstraße

19. Juni Klimastreik

Am 19. Juni um 14 Uhr beginnt eine Fahrraddemo auf dem Exerzierplatz. Hierzu die Pressemitteilung von Fridays for Future Kiel:


Am 19.6 ist wieder eine Großdemo. Diesmal sind wir aber nicht wie gewohnt zu Fuß unterwegs, sondern nehmen das Fahrrad, denn es ist neben dem ÖPNV das Verkehrsmittel der Zukunft!

Weshalb?
Ende August wird der Landtag über neue Klimaziele abstimmen. Wir fordern -80% Treibhausgase bis 2030, um das 1,5 Grad-Ziel einzuhalten. (Zurzeit will Schleswig-Holstein bis 2030 aber nur -55% der Treibhausgase einsparen, dabei hat Dänemark gerade -70% beschlossen.) Zu diesem Zweck wollen wir in ganz Schleswig-Holstein parallel Aktionen durchführen.
Deshalb ist der 19.06. ein SH-weiter Aktionstag, bei dem in vielen Städten Aufmerksamkeit und Druck auf das Thema und die Landesregierung gelenkt wird.

Bitte verbreite diese Nachricht unter Freund*innen, Familie und Bekannten, damit der 19.06. riesig wird!

Ein Bericht vom Global Day on Climate Action im November

14-Jährige vermisst

Nachtrag vom 12. Juni: Die vermisste 14 Jahre alte Hanna ist am späten Nachmittag am Neumünsteraner Bahnhof angetroffen worden. Sie befindet sich wieder in der Obhut ihrer Sorgeberechtigten. Eine Straftat steht nach jetzigem Kenntnisstand der Polizei nicht in Verbindung mit ihrem Verschwinden.

Polizeiliche Mitteilung:

Seit dem 02.Juni wird die 14-jährige Hanna P. vermisst. Sie könnte sich im Stadtgebiet Neumünster, Kiel, Hamburg oder Hannover aufhalten. Hanna P. wird folgendermaßen beschrieben: ca. 1,60 m groß, kräftige Statur, schulterlange dunkle Haare, blaue Augen. Bekleidet soll sie mit einer schwarzen Hose bzw. mit schwarzen Leggings, einem gelben T-Shirt und dunklen Sneakern sein. Vermutlich führt sie eine pinkfarbene Einkaufstasche mit sich.

Zeugen werden gebeten, sich unter 0431 160 3333 an die Kriminalpolizei zu wenden.

Grünflächenvernichtung in Mettenhof?

Der Stadtteil Mettenhof zeichnet sich aus durch günstige Wohnungen in einfacher Bauweise umgeben von großzügigen Grünanlagen. Hier braucht man keine Gardinen, weil die Häuser angenehm weit voneinander entfernt sind. Das Beitragsbild zeigt einen typischen Innenhof, der in dem Gebiet liegt, das für eine Nachverdichtung in Frage kommt.

Ein Gutachten soll ermitteln, was für Nachverdichtungs-Potentiale bestimmte Baugebiete aus den 50er und 60er Jahren bieten. Eines der ausgewählten Gebiete ist das Areal Jütlandring/Aalborgring in Mettenhof.

Das Gutachten soll den Eigentümern auf die Sprünge helfen. “Eine sich daran anschließende Aktivierung der Wohnbaupotenziale erfordert die Bereitschaft der Grundeigentümer. In Einzelfällen haben bereits Eigentümer das Potenzial erkannt, in anderen Fällen soll das Gutachten als Anstoß dienen,” so steht es im Antrag.

Nachverdichtung : Zuspruch und Bedenken

Dieser Antrag wurde im Bauausschuss am 4. Juni einstimmig angenommen und ist somit beschlossen. Allerdings wurden doch auch Bedenken geäußert. Arne Stenger (Grüne) wies darauf hin, dass die großzügigen Grünflächen ein Pluspunkt im sozialen Brennpunkt Mettenhof seien. Er sei selber in einem ähnlichen Stadtteil aufgewachsen. Diesen Punkt kann man nur unterstreichen! Mettenhof ist einer der wenigen Stadtteile, wo man außerhalb der Schulzeiten noch Kinder draußen spielen sieht!

Arne Stenger sieht auch die Gefahr, dass die teilweise noch ungedämmten Gebäude durch Nachverdichtung im Sommer aufgeheizt werden könnten. Baudezernentin Grondke räumte in diesem Zusammenhang ein, dass es einen Dauerkonflikt zwischen Klimaschutz und Nachverdichtung gäbe.

Marcel Schmidt (SSW) warnte, dass mehr Wohnungen zu mehr Einwohnern führen und damit zu mehr Druck auf die Infrastruktur. Da es sich bei Mettenhof um einen der äußeren Stadtteile handelt, würde das aus zwei Gründen das Verkehrsaufkommen erhöhen, nicht nur weil mehr Leute in Kiel auch mehr Auto fahren, sondern auch, weil der Weg in die Innenstadt länger ist.

Wird Mettenhof zum neuen „Bäckergang“ ?

Im Bauausschuss wurden unterschiedliche mögliche Baumaßnahmen erwähnt:

  • Abriss und Neubau
  • Neubau auf den Grünflächen zwischen den Gebäuden
  • Vorziehen von Fassaden durch Loggias

Da es sich um “altes Baurecht” handelt, braucht es für die Bauvorhaben keine Bauleitpläne. Laut Antrag: “Da voraussichtlich die weiteren erforderlichen Genehmigungen zur Umsetzung auf der Grundlage nach §34 BauGB erfolgen, bedarf es keiner politischen Beschlüsse. Vielmehr besteht für die Vorhabenträger*in ein Anspruch auf Erteilung einer Baugenehmigung, soweit die Voraussetzungen des §34 BauGB erfüllt sind.“

Frau Grondke sagte, in diesem Fall könne die Stadt auch nicht vorschreiben, wie viele Sozialwohnungen es geben soll. Es könnte also im ungünstigsten Fall sein, dass kleine günstige Wohnungen abgerissen werden, dafür große, teure Wohnungen gebaut werden. Wenn dann noch die Grünflächen überbaut werden, kann man nur sagen, anstatt eines angenehmen Viertels für Leute mit wenig Geld entstünde ein kompakt gebautes Viertel, quasi ein “Bäckergang”, mit sicherlich höheren Mieten.

Hat Mettenhof ein Mitspracherecht?

Im Antrag ist zwar vorgesehen, dass Ortsbeiräte und Anwohner eingebunden werden. Aber wenn man sich den Antrag gründlich durchliest, ist lediglich von Information und Gesprächen die Rede. Die juristische Seite ist mir nicht ganz klar und wurde auch in der Diskussion nicht tiefergehend thematisiert, da alle Fraktionen für dieses Gutachten sind. Für mich hörte sich das so an, wie wenn letztlich die Eigentümer und die Stadt entscheiden. Frau Grondke sagte ganz deutlich: “Wir wollen Anreize für Eigentümer”.

Man kann sich Sachen auch schön reden: Ratsherr Waigel (CDU) könnte sich Kitas in den Höfen vorstellen, mit Gründächern, dann wären die Grünflächen wieder da.

Die Mettenhofer wissen ihren Stadtteil übrigens sehr zu schätzen, was man an den gepflegten Grünanlagen erkennen kann. Diese Sauberkeit ist sogar amtlich: Ein Gutachten der ABK bescheinigte Mettenhof ein überdurchschnittlich lobenswertes Verhalten bei der Müllentsorgung! Es stimmt zwar, dass Mettenhof zu den armen Stadtteilen gehört. Aber es ist überwiegend kein sozialer Brennpunkt mehr, wenn man darunter Verwahrlosung oder Gewalt versteht. Die Probleme im Hochhaus „Weißer Riese“ sind nicht typisch für diesen Stadtteil als Ganzes.

Zwei weitere Areale mit gelockerter Zeilenbebauung werden im Guthaben geprüft, das sind im Ortsteil Suchsdorf der Bereich Sylter Bogen / Amrumring und im Ortsteil Neumühlen-Dietrichsdorf der Masurenring. Dieses Gutachten ist wohlgemerkt eine modellhafte Prüfung, die Ergebnisse könnten auch auf weitere Areale übertragen werden.

(Foto: Innenhof am Aalborgring in Kiel-Mettenhof.)

https://ratsinfo.kiel.de/bi/vo020.asp

Demonstration in Mettenhof für kommunalen Wohnungsbau

Kiel: Kundgebung gegen Ausbeutung in Schlachthöfen und anderswo

6. Juni in Kiel. An der Kundgebung gegen Ausbeutung wirkten folgende Initiativen mit: Perspektive Solidarität (PSK) , Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Kiel, TKKG Turboklimakampfgruppe Kiel, der Chefduzen Stammtisch und der Jour Fixe der Gewerkschaftslinken aus Hamburg. Auf dem mit Absperrband ausgewiesenen Platz sah ich auch noch mit Postern und Fahnen die Gruppe Omas gegen rechts, die DKP, die SDAJ, die Antifaschistische Aktion und IGM.

Zentrale Forderung der Kundgebung: “Die Folgen der Pandemie dürfen nicht auf dem Rücken der lohnabhängigen Bevölkerung ausgetragen werden.” Dieses Thema wurde in Wortbeiträgen vielfältig und interessant aufgeblättert. Es ging unter anderem um moderne Sklaverei auf manchen Großschlachthöfen, Kritik an den Corona-Hilfen und um den Personalmangel in Krankenhäusern.

Nach Angabe der Veranstalter beteiligten sich 150 Personen an der Kundgebung. Innerhalb des abgebänderten Bereichs durften sich 50 Personen aufhalten. Mein Eindruck: Nur wenige Passanten blieben länger zum Zuhören stehen. Aber es kann schon sein, dass im Laufe der zweistündigen Kundgebung 100 Leute am Asmus-Bremer-Platz vorbei liefen und wenigstens kurz aufmerksam stehen blieben.

Arbeitsmigranten aus Rumänien, Bulgarien, Polen

Ein zentrales Thema waren die menschenfeindlichen Arbeitsbedingungen in den Großschlachthöfen, vor allem bei Tönnies in Kellinghusen. Osteuropäische Wanderarbeiter, vor allem Rumänen, arbeiten dort 12 bis 16 Stunden am Tag, sechs Tage die Woche, bei Kühlschranktemperaturen. Sie sind untergebracht in Mehrbettzimmern. Die Bedingungen sind katastrophal. Möglich wird diese Ausbeutung durch das Werkvertragssystem. Ursprünglich sind Werkverträge Aufträge für Arbeiten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, beispielsweise wenn ein Hotel die Heizungswartung oder die Gestaltung der Website als Werkvertrag an ein externes Unternehmen vergibt. Es war nicht im Sinne des Erfinders, dass ein Schlachthof sein eigentlichen Geschäft, das Schlachten, an Subunternehmer auslagert. Diesen Missstand will die Bundesregierung künftig beenden.

Dazu kommt das Wohlstandsgefälle zwischen den armen EU-Ländern und Deutschland, das Menschen aus diesen Ländern dazu bewegt, hier Arbeit aufzunehmen. Und noch ein Punkt wurde erwähnt: Betriebe würden nur sehr selten kontrolliert. Die Personalkürzungen in den Aufsichtsbehörden hätten zu der Situation geführt, dass ein Betrieb statistisch nur alle 47 Jahre eine Kontrolle zu befürchten hat.

Corona und die Arbeitswelt

  • An den Corona-Hilfen des Bundes wurde kritisiert, dass Aktiengesellschaften mit Milliarden gerettet werden, während für Arme keine Einmalhilfe bei CDU/CSU durchgesetzt werden konnte. Positiv wurde dagegen der Pflegebonus von 1,500 Euro gesehen.
  • Ein Vertreter der Gewerkschaft NGG bezeichnete die Gastronomie als eine wirklich gebeutelte Branche.
  • Lange Arbeitstage und Personalmangel in den Kliniken waren ebenfalls Thema.

Kapitalismuskritik und Turnschuh-Sale

“Die Krise heißt Kapitalismus”, dieser Gedanke zog sich als eine Art Leitidee durch die Wortbeiträge, die unter roten Fahnen verkündet wurden. Währenddessen wanderten die Passant*innen die Holstenstraße rauf und runter, nur wenige blieben länger stehen. Nach etwa einer Stunde kam der Würstchenverkäufer und warf den Grill an, der Geruch von Bratwürsten durchzog den Asmus-Bremer-Platz. Das war etwas skurril, weil wir gerade von der Misere in Großschlachtereien gehört hatten. Eine Menschenschlange entlang des Platzes entpuppte sich bei genauem Hinsehen als Kund*innen eines Geschäfts für Sportschuhe. Ich fragte mich, warum diese Kundgebung am Ende wenig Interesse weckte, obwohl hier echte Missstände genannt wurden. Lag es an den roten Fahnen?

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https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wanderarbeiter-in-deutschland-unsere-neuen-hungerloehner-12635359.html

https://taz.de/Corona-Ausbrueche-in-Schlachthoefen/!5687259/

Bulgaren in Kiel haben viele Probleme

Fahrraddemo gegen den Ausbau der B404 zur A21