In der Ratsversammlung wurde heute morgen über diese beiden Themen debattiert: Könnte es wieder eine Bushaltestelle an der Holstenbrücke geben? Das beantragte die CDU. Und könnte die Überquerung am Martensdamm fußgängerfreundlicher gestaltet werden? Das beantragten CDU und SSW gemeinsam. Beide Anträge wurden zwar in die Fachausschüsse überwiesen, aber auch ohne Ergebnis war die Diskussion interessant.
Bushaltestelle Holstenbrücke: Ist der Kleine Kiel-Kanal im Weg?
Im Antrag der CDU wurde eine Wiederherstellung der Bushaltestelle an der Holstenbrücke gefordert. In der Diskussion wurde schnell klar, dass dies eigentlich nicht möglich ist, weil der Kleine Kiel-Kanal (Holstenfleet) für eine barrierefreie Bushaltestelle keinen Platz lässt. Es hätte auch die Konsequenz, dass der Fahrradverkehr wahrscheinlich auf den Fußweg ausweichen würde. Die Holstenbrücke ist jedoch für Fahrradfahrende die angenehmste Innenstadtquerung, denn die Alternative Ziegelteich gilt als besonders unangenehm und auch gefährlich.
Es wurde auch argumentiert, dass die Ausweich-Bushaltestellen ausreichen. In etwa 50 Meter Entfernung befindet sich die Bushaltestelle am Martensdamm, andere Bushaltestellen am Bootshafen und in der Andreas-Gayck-Straße. Oberbürgermeister Kämpfer sagte: „Es kann nicht vor jedem Geschäft eine Bushaltestelle geben.“ Er stellte aber in Aussicht, diesen Bereich im Zuge der Tram-Planung wieder zu prüfen.
Lebensgefährliche Querung am Martensdamm
Wenn man von der Holstenbrücke auf den Martensdamm möchte (oder in umgekehrter Richtung) und nicht rechtzeitig auf die geeignete Straßenseite gewechselt hat, zeigt sich eine Situation wie auf dem Beitragsbild: keine Querungshilfe weit und breit. Die PKWs kommen trotz vorgeschriebener Tempo 30 ziemlich schnell um die Ecke, und es ist wirklich gefährlich, an dieser Stelle die Straße zu überqueren. Ratsfrau Svenja Bierwirth (Die Politiker*innen) brachte es auf den Punkt: „Auch Fußgänger*innen sollten eine Chance haben, lebend auf die andere Straßenseite zu gelangen.“ Und Ratsherr Rainer Kreutz (CDU) wunderte sich, dass es hier noch keine Unfälle gegeben hat.
Wortlaut des interfraktionellen Antrags: „Der im Bereich Martensdamm/Holstenbrücke stark durch MIV, ÖPNV und Fahrradverkehr frequentierte Straßenbereich stellt vor allem für Fußgängerinnen und Fußgänger eine starke Herausforderung beim Überqueren dar. Es ist immer wieder zu beobachten, dass insbesondere ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung, aber auch Mütter mit Kinderwagen oder Kleinkindern an der Hand in gefährliche Situationen beim Überqueren geraten. Im gesamten Verlauf der Straße Martensdamm gibt es von der Einmündung Jensendamm bis zur Einmündungen Rathausstraße/Fleethörn keine Querungshilfen für Fußgängerinnen und Fußgänger. Auch wenn in diesem Verkehrsbereich Tempo 30 angeordnet ist, so stellt alleine schon das starke Verkehrsaufkommen, insbesondere in den Hauptöffnungszeiten der Innenstadt-Geschäfte, eine Gefahr für querende Fußgängerinnen und Fußgänger dar.“
Ob es an dieser Stelle einen Zebrastreifen geben könnte, wurde allerdings nicht in der Ratsversammlung geklärt, sondern soll im Bauausschuss mit dem neuen Fußgängerbeauftragten beraten werden.
Geheime Bushaltestelle
Und zum Schluss noch etwas zum Schmunzeln: Ratsherr Ove Schroeter empfahl eine geheime Bushaltestelle, die nur Kieler kennen und wo sie gänzlich unbehelligt von Tourist*innen sind. Also auf keinen Fall am Holstenfleet!
Weiterlesen?
kn online: Gewerbetreibende wollen Bushaltestelle am Holstenfleet
Neues Pflaster für die Holstenstraße
Foto auf Wikimedia, als die Haltestelle Holstenbrücke noch am Bootshafen lag
Hallo ich habe heute zufällig diesen Blog entdeckt ,als ich nach „Alternatives Wohnen,Aubrook,Kiel“ googelte. Dieser Beitrag hier ist SEHR WICHTIG,denn tatsächlich ist die Querung hier als Fußgänger unmöglich stressig ! Ich hoffe ,dort gibt es demnächst eine fußgängerfreundliche Lösung
Jo, bin auch dafür, dass man die Pkws aus dem Innenstadtbereich verbannt. Das wäre wohl die beste Lösung, wenn man keine Überquerungen einplant.