HeimVorteil

Heimvorteil begleitet Frauen mit Sucht- oder psychischen Krankheiten.
Sandra Bölter von HeimVorteil

Die drei Sozialpädagoginnen von HeimVorteil unterstützen Frauen, die unter Suchtproblemen und/oder psychischen Krankheiten leiden. Wie der Name HeimVorteil schon sagt, können die Frauen bei sich zu Hause aufgesucht werden, wenn sie es wünschen, was meistens der Fall ist. In Gesprächen wird nach Möglichkeiten gesucht, die Psyche zu stabilisieren und Süchte zu überwinden. Dabei steht die praktische Hilfe auch sehr im Vordergrund. Oft wünschen die Frauen auch Begleitung zu Ämtern, ÄrztInnen etc., je nachdem, wo sie sich Unterstützung wünschen.

Unter den Suchtkrankheiten steht Alkohol an erster Stelle, gefolgt von Medikamentenmissbrauch. Aber auch Heroin und Cannabis spielen eine Rolle.

Manche Frauen wünschen sich Betreuung nach einem stationären Aufenthalt, manche Frauen waren nie in einer Klinik und wünschen sich dies auch nicht. Es hat sich herausgestellt, dass die ambulante Betreuung oft sehr erfolgreich ist, sagt mir meine Gesprächspartnerin Sandra Bölter. Sie erklärt mir auch den Grund: Niemand wird absichtlich Alkoholikerin , sagt sie. Es passiert schleichend. Der Alkohol, oder auch andere Drogen, werden eingesetzt um sich Mut zu machen, zur Entspannung oder als Belohnung. Mit der Gewöhnung sinkt leider die Schwelle, und bald ist die kleinste Herausforderung nicht mehr ohne den “Stoff” zu bewältigen. Das Ergebnis: die Sucht nimmt zu und die Alltagsbewältigung nimmt ab.

Genau hier setzt die ambulante Betreuung ein. Indem gemeinsam die Finanzen sortiert werden, der Alltag strukturiert und Probleme besprochen und Lösungen erarbeitet werden, gewinnt eine Frau wieder die weitgehende Selbstbestimmung über ihr Leben. Und wenn dann mal der Partner zickig ist oder das Kind eine schlechte Note nach Hause bringt, kann sie besser damit umgehen. Diese Verzahnung von Alltagsproblemen und Sucht macht es schwierig von der Sucht loszukommen. Aber genau hier setzt die ambulante Begleitung an.

Auch bei psychischen Leiden kann die Unterstützung durch HeimVorteil hilfreich sein. Ängste, Depressionen, Zwanghaftigkeit und andere seelische Beeinträchtigungen erschweren soziale Kontakte. Oft erleben die Frauen, die sich hier Hilfe holen, Probleme auf gleich mehreren Baustellen. Wenn eine Frau das Gefühl hat, dass ihr der Alltag entgleitet, egal aus welchem Bündel von Gründen, ist HeimVorteil eine gute Anlaufstelle, um sich Hilfe zu holen.

Richtig klasse finde ich, dass die Begleitung zeitnah beginnt und auch im Urlaubs- und Krankheitsfall kontinuierlich fortgeführt wird. Ein Anruf im Sekretariat (Telefonnummer unten) führt zu einem ersten Gespräch innerhalb einer Woche. Wenn eine Frau sich für eine ambulante Betreuung entscheidet, wird sie an die Stadt Kiel, Amt für Eingliederungshilfe vermittelt. Zu diesem Gespräch kann sie ebenfalls auf Wunsch hin begleitet werden. Das Amt bewilligt dann unter bestimmten (inhaltlichen und finanziellen) Voraussetzungen die ambulante Betreuung.

HeimVorteil ist eine Einrichtung des Trägervereins Frauen Sucht Gesundheit e.V. Wer ambulante Betreuung in Anspruch nehmen möchte, kann sich per email oder telefonisch an die Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein wenden und zeitnah einen Gesprächstermin vereinbaren. In den freundlichen Räumen der Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein finden neben Beratung und Therapie verschiedene Gruppen statt, wie z.B. die Stabilisierungsgruppe, die Therapievorbereitungsgruppe, die Angehörigengruppe, Raucherinnenentwöhnung. Außerdem gibt es Vortragsveranstaltungen, an denen alle interessierten Frauen kostenlos teilnehmen können.

Kontakt:

FRAUEN SUCHT GESUNDHEIT e.V.

Die Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein

HeimVorteil – ambulante Betreuung für Frauen

Zentrum für Angehörige

Holtenauer Str. 127 – 24118 Kiel , Haltestelle Schauspielhaus

Tel. (0431) 6 15 49

Fax (0431) 66  59 75

info@fsg-sh.de

Nebenstelle Kiel Gaarden

Preetzer Str 52- 24143 Kiel, Haltestelle Preetzer Straße

Tel.: 0431-9710633

Ausführliche Informationen sind zu finden auf der Internetseite von Frauen Sucht Gesundheit e.V www.fsg-sh.de und neuerdings auch auf facebook.

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