Im Containerheim im Ellerbeker Weg leben zur Zeit über 30 Flüchtlinge. Die größte Landesgruppe bilden die Syrer, an zweiter Stelle kommen die Eritreer. Es handelt sich um ein reines Männerheim. Auch wenn ein Containerheim nicht sehr gemütlich ist, so machen der Leiter Stefan Schoneboom und die Bewohner das Beste aus der Lage. Sie haben einen Gemüsegarten angelegt, und es gibt eine Terrasse.
Die meisten Bewohner sprechen Arabisch und können sich somit untereinander verständigen. Es gibt aber auch einige Kurden, die kein Arabisch können, und die Eritreer, die Tigrinisch sprechen. Die Verständigung der Deutschen mit den Arabisch sprechenden Männern klappt gut dank des unermüdlichen Einsatzes vom Übersetzer Oday Abbas. Diese Gruppe lernt auch schnell Deutsch mit Hilfe eines arabisch-deutschen Bilderlexikons und einem Selbstlernbuch (Miteinander von Huebner), mit dem sie fleißig arbeiten.
Viele der Flüchtlinge sind traumatisiert durch ihre Erfahrungen im Herkunftsland und auf der Flucht. Auch bangen die meisten um Verwandte, die noch in großer Not sind. Es fällt schwer, sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden. Stress entsteht auch durch die ungewisse Zukunft. Wer muss zurück, wer darf bleiben?
Der überwiegende Teil der Bewohner des Elmschenhagener Containers sind Moslems. Am Freitag zur Moschee radeln und anschließend einkaufen, dieses wöchentliche Highlight ist nicht nur Abwechslung sondern auch eine wichtige Gelegenheit, Landsleute kennen zu lernen und das Leben hier zu organisieren.
Die Langweile ist ein großes Problem. Da die Flüchtlinge zunächst nicht arbeiten dürfen, bleiben ihnen als Zeitvertreib eigentlich nur Gartenarbeit, Deutsch lernen, fernsehen und Schachspielen. Letztere Aktivität ist besonders relevant, weil zur Zeit ein renommierter Schachspieler im Container wohnt. Vier mal in der Woche kommen ehrenamtliche Dozentinnen um mit den Bewohnern Deutsch zu üben. Manchmal kommt es zu Konflikten untereinander, die aufgrund der Sprachbarrieren auch nicht immer leicht zu klären sind. Die Flüchtlinge erhalten ein Taschengeld, das etwa dem Hartz IV-Satz entspricht, und somit sind die finanziellen Möglichkeiten auch sehr beschränkt.
Verantwortlich für die Organisation des Heims ist der Christliche Verein zur Förderung sozialer Initiativen (Ansprechperson: Frau Jost, Tel: 0431 92783). Außerdem hat sich ein Runder Tisch zum Thema Willkommenskultur Elmschenhagen gebildet, der sich schwerpunktmäßig um diese Asyleinrichtung kümmert. Ziel ist es, den Flüchtlingen zu helfen und die Mitarbeit der Stadtteilbewohner zu aktivieren. Kontaktpersonen sind Herr Pohreep (Tel 0431 7890162) und Frau Rath (0431 71987434). Diese Gruppe organisiert Sachspenden und ehrenamtliches Engagement. Zur Zeit werden neben Fahrrädern vor allem bestimmte Medikamente und ärztliche Hilfe benötigt , für Fälle , die nicht vom Asylbewerberleistungsgesetz abgedeckt werden.
Der Elmschenhagener Container ist als Übergangsunterkunft gedacht. Sobald die Männer einen Aufenthaltstitel bekommen, können sie in Wohnungen umziehen. Es wird Hilfe gebraucht bei der Wohnungssuche.
Kontakt zur Asyleinrichtung: Stefan Schoneboom, Tel 0431 240 39928