Archiv der Kategorie: Stadtteile

Höffner: Mahnwache vor der Baustelle

Nach drei Mahnwachen und mehreren Demonstrationen gegen die Verwüstungen auf dem Prüner Schlag, geht der Protest weiter. Das Projekt Prüner Park ruft zu einer weiteren Mahnwache auf: Samstags-Mahnwache am 29.5.2021 um 12 Uhr 05 am Bauzaun der Höffner-Baustelle am Westring. Hier der Aufruf:

Gerechtigkeit für den Prüner Schlag!
Klima retten statt Höffner-Betten!

Zeichen setzen gegen Naturzerstörung und Baulärm!

Auch an den Samstagen 24. April und 29. Mai um Fünf nach Zwölf wollen wir uns wieder auf dem Gehweg vor der Höffner-Baustelle am Westring versammeln.

Bringt Plakate mit Euren Botschaften und Forderungen mit, kommt so bunt und ideenreich wie beim letzten Mal! Meldet Euch gerne, wenn Ihr Redebeiträge leisten wollt!

Wir wollen zeigen, dass es uns nicht gleichgültig ist, wenn die wenigen Naturflächen, die wir in Kiel noch haben, der Profitgier geopfert werden.

Schluss mit dem zermürbenden Baulärm!

Sofortiger Baustopp bis zur vollständigen Wiederherstellung der widerrechtlich zerstörten Ausgleichsflächen!

Echter Naturschutz auf der Ausgleichsfläche:

Lebensraum für Pflanzen und Tiere wiederherstellen.

Hier darf kein aufgeräumter Park entstehen!

—-

Bitte denkt während der Veranstaltungen daran, Euch Corona-konform zu verhalten: FFP2/KN95- oder OP-Masken tragen, mindestens 1,5 Meter Abstand halten!

(Das Foto zeigt eine der vorherigen Mahnwachen. )

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Was die Höffner-Bagger in Kiel alles platt gemacht haben

Lieber ganze Bäume als gepresste Küchenträume

Wir bleiben lieber anders!

Am Freitag demonstrierten etwa 100 Leute für den Erhalt des Li(e)ber Anders, Treffpunkt und Infoladen in der Iltisstraße 34 in Gaarden. Nach 30 Jahren soll Schluss sein, die Kündigung kam mit der Post. Das wollen die Betreiber nicht so einfach hinnehmen, denn sie möchten auch noch nach dem 31. Juli an dieser Adresse weiter für den Stadtteil aktiv sein.

Entstanden ist das Li(e)ber Anders 1991 als Arbeitsloseninitiative. Dann kam der Libertäre Laden dazu und machte ein links-ausgerichtetes Angebot an Infomaterial. In Zeiten vor dem Internet waren diese Infoläden wichtige Orte, um Zeitungen, Pamphlete und Flugblätter unter die Leute zu bringen. Das Lieber Anders wird zur Zeit von folgenden Initiativen getragen:

  • offene linksradikale Plattform
  • nara netzwerk anitirassistische aktion kiel
  • Perspektive Solidarität Kiel
  • Rote Hilfe Kiel

Heute finden unter dem Dach des Lieber Anders zahlreiche soziale Aktivitäten statt: Mieter*innen-Beratung, Sozialberatung, Küche für Alle, Öffnungszeiten für Kaffee und Kuchen. Das Netzwerk “solidarisch gegen Corona” koordinierte die Nachbarschaftshilfe in der Pandemie. Das Netzwerk “nara” war besonders aktiv während der Flüchtlingswelle.

Das Li(e)ber Anders hat einen Mietvertrag von 2011, letztes Jahr wurde die Miete dem örtlichen Mietspiegel angepasst. Der Gewerbemietvertrag wurde im April zum 31. Juli gekündigt.

Seit 2014 hat das Gebäude Iltisstr. 34 eine neue Besitzerin. Das jetzt erhaltene Kündigungsschreiben kam von Ulrike B., die eine Immobilienfirma in Mönkeberg betreibt. Es ist mir nicht ganz klar, wer genau das Gebäude besitzt.

Rabea Bohr vom Orgateam des Lieber Anders: “Wir wollen mit dieser Demonstration mehr Aufmerksamkeit bekommen. Vielleicht sagt die Vermieterin, wir verhandeln doch noch drüber.”

Obwohl es kurz vorher kräftig regnete, fanden sich etwa 100 Menschen in der abgesperrten Iltisstraße vor dem Li(e)ber Anders ein. Es wehten Fahnen von der antifaschistischen Aktion, DKP, die Linke. 150 Initiativen unterstützen die Demonstration, unter anderem das Kneipenkollektiv Sub Rosa und die Hansastr. 48. Alle Reden endeten mit dem Motto der Demonstration: “Wir bleiben lieber anders”.

Auch von der Politik kommt Unterstützung. Die Linke beantragte in der Ratsversammlung am letzten Donnerstag: “Der Oberbürgermeister wird beauftragt, sich mit der Eigentümerin der Immobilie Iltisstraße 34 in Gaarden in Verbindung zu setzen, mit dem Ziel darauf hinzuwirken, dass diese die Kündigung des Gewerbemietvertrags zwischen ihr und dem Verein zur Förderung der politischen Bildung in Gaarden e.V. zurücknimmt.” Dieser Antrag wurde in die Fachausschüsse für Kultur und für Soziales, Wohnen und Gesundheit überwiesen, um dort weiter erörtet zu werden. Als weniger unterstützend war dagegen der Hinweis von Florian Weigel (CDU) gemeint , dass die Rote Hilfe vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft wird.

Das Thema bleibt spannend. Was sind die Pläne der neuen Eigentümerin? Kann das Li(e)ber Anders genug Aufmerksamkeit für sich generieren, um die Vermieterin umzustimmen?

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https://lieberanders.gaarden.net/

Kundgebung gegen Ausbeutung in Schlachthöfen und anderswo

Überfall auf Veloroute

(Nachtrag vom 12. August 2021: Die Täter wurden gefasst und eindeutig identifiziert anhand eines Videos, dass sie selber vom Überfall gedreht hatten.)

Gestern am frühen Abend kam es zu einem Überfall auf der Veloroute 10 in Höhe der Langenbeckstraße. Zwei Jugendliche hielten das Fahrrad einer Frau am Gepäckträger fest, sodass sie absteigen musste. Die Jugendlichen hinderten sie am Weiterfahren und entrissen ihr eine Plastiktüte. Es kam zu einem Gerangel, bei dem die Jugendlichen sie schlugen. Ein Passant kam zur Hilfe und wurde ebenfalls attackiert, mehrfach zu Boden gestoßen und getreten. Erst als ein weiterer Mann dazu kam, rannten die Jugendlichen in die Kleingärten davon.

Die Polizei nahm den Vorfall auf. Laut Polizei hat es in letzter Zeit schon ähnliche Vorfälle an dieser Stelle gegeben.

(Foto: Archivbild von der Veloroute 10. Das ist nicht die Stelle, an der sich der Vorfall ereignete.)

Tote von Dänischenhagen: Stand der Ermittlungen

Am Mittwoch, dem 19. Mai fand die Polizei zwei Tote in Dänischenhagen und in der Nacht zum Donnerstag eine weitere Leiche in Kiel, im Hasseldieksdammer Weg. Nach derzeitigen Ermittlungsstand wurden in einem Doppelhaus im Rosenweg, Dänischenhagen ein Mann und eine Frau durch Schüsse getötet. Die Frau ist die getrennt-lebende Ehefrau des Tatverdächtigen. Der 52-jährige Getötete vom Hasseldieksdammer Weg stammt ebenfalls aus dem persönlichen Umfeld des Tatverdächtigen. Das Opfer wies mehrere Schusswunden auf.

Am frühen Mittwochabend stellte sich der 47 Jahre alte Tatverdächtige auf einer Hamburger Polizeidienststelle. Es handelt sich um einen Zahnarzt aus Westensee.

Nach den beiden Tötungsdelikten in Dänischenhagen und Kiel am 19.05.2021 wurde der 47-jährige Tatverdächtige gestern Nachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel einem Haftrichter am Amtsgericht Kiel vorgeführt. Dieser erließ antragsgemäß Haftbefehl.

Der Tatverdächtige befindet sich zurzeit in einer Justizvollzugsanstalt. Er bestreitet nach Angaben seines Rechtsanwalts die Taten nicht, macht aber zu den Taten selber keine Angaben. Die Reihenfolge, in der die 43-Jähige und der 53-Jährigen in Dänischenhagen und der 52-Jährige in Kiel getötet wurden, konnte noch nicht abschließend ermittelt werden.

Bei der Durchsuchung seines Hauses in Westensee am Mittwoch fanden Ermittler keine erlaubnispflichtigen scharfen Waffen. Die Beamten stellten jedoch mehrere erlaubnisfreie Waffen sicher, die von der Kriminaltechnik untersucht werden müssen. Der tatverdächtige war Jäger. Nach jetzigem Ermittlungsstand hat der Tatverdächtige alle auf ihn zugelassenen Waffen bereits Anfang dieses Jahres abgegeben.

NS-Devotionalien, die eine strafrechtliche Relevanz haben könnten, fanden die Ermittler nicht. Es wurden jedoch Gegenstände sichergestellt, die in diesem Zusammenhang noch untersucht und bewertet werden müssen.

Hinweise, dass dem Tatverdächtigen die Approbation als Zahnarzt entzogen worden ist, liegen den Ermittlern nicht vor.

Heute Nachmittag suchten Polizeitaucher nach Waffenteilen im Stadthafen von Eckernförde. Im Rahmen der Ermittlungen ergab sich der Verdacht, dass Teile einer Tatwaffe im Hafenbecken versenkt wurden. Die Polizeitaucher fanden mehrere Waffenteile, die vermutlich der Tat zugeordnet werden können und kriminaltechnisch untersucht werden müssen.

Daneben führten Beamte des Landeskriminalamtes Hamburg am Tatort in Dänischenhagen einen 3-D Scan durch, dessen Ergebnis die Ermittlungen unterstützen soll.

Zwei Personen durch Schüsse getötet, weiterer Einsatz im Brauereiviertel

NEU (20 Uhr 50)

Am frühen Mittwochabend stellte sich der 47 Jahre alte Tatverdächtige auf einer Hamburger Polizeidienststelle. Die Fahndungsmaßnahmen sind hiermit eingestellt.

Während die Fahndungsmaßnahmen und Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft noch in vollem Gange waren, kam gegen 20:30 Uhr ein Anruf aus dem Hamburger Landeskriminalamt. Hier stellte sich der gesuchte Tatverdächtige kurz zuvor. Er wurde vorläufig festgenommen und kam ins Polizeigewahrsam.

Weitere Auskünfte zur Motivlage beziehungsweise Hintergründen der Tat können zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden.

NEU (17 Uhr) Die Polizei ist einem Hinweis auf einen möglichen Tatverdächtigen im Brauereiviertel gefolgt. Dieser Hinweis hat sich nicht bestätigt. Der polizeiliche Einsatz im Brauereiviertel ist beendet.

Gemeinsame Pressemeldung der Staatsanwaltschaft Kiel und der Polizeidirektionen Kiel und Neumünster

Am 19.05.2021 gegen 11.00 Uhr kam es zu einem Tötungsdelikt im Rosenweg in Dänischenhagen.

Nach derzeitigen Ermittlungsstand wurden in einem Doppelhaus im Rosenweg eine männliche und eine weibliche Person durch Schüsse getötet.

Vom Tatort soll ein weißer SUV geflüchtet sein.

In diesem Zusammenhang findet derzeit ein weiterer Einsatz im Brauereiviertel in Kiel statt, dort fahnden Einsatzkräfte nach einem möglichen Täter. Es liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, dass es sich um eine Amoklage handeln könnte.

Zwei Pressesprecher der PD Kiel sind in Dänischenhagen auf dem Supermarktparkplatz in der Scharnhagener Straße für die Presse ansprechbar.

Es wird nachberichtet.

Planschen auf dem Holstenplatz

So viel ändert sich nicht in der Kieler City, wenn es nach dem prämierten Entwurf des Büros Lohaus Carl Köhlmos geht. Was neu dazu kommt: ein Wasserspiel als Planschmöglichkeit für Kinder, ein neuer Bodenbelag, mehr Sitzbänke, mehr Bäume. Nicht mehr dabei sein werden die Imbiss-Pavillons von Fisch-Maxx und Grill-Maxx, ihre Verträge laufen aus. 2023 könnte es losgehen.

Die größte Veränderung betrifft die Andreas-Gayck-Straße. Hier soll kein motorisierter Individualverkehr mehr erlaubt sein. Dafür werden neue Bäume gepflanzt, sodass die Strecke, die am Kulturforum entlang führt, eine Einheit mit dem Holstenplatz wird. Busse und Fahrräder bleiben erlaubt, sowie Lieferfahrzeuge für die Geschäfte und Hotels.

Originell: Ein Wasserspiel am Holstenplatz bildet die Ostsee nach. Die Fontänen markieren dabei die Häfen. Das Ganze ist ausdrücklich als Wasserspielplatz für Kinder gedacht. Dazu kommen neue Holzbänke, einige um die Baumstämme auf dem Holstenplatz herum gebaut.

Noch mal zurück zur Andreas-Gayck-Straße: Die Bushaltestellen, die später eventuell auch mal Straßenbahnhaltestellen werden könnten, erhalten gemäß des Entwurfs neue begrünte Dächer.

Der Neptunbrunnen am Asmus-Bremer-Platz könnte bald wieder sprudeln, und vielleicht wird auch der ganze Platz geflutet, wenn keine Veranstaltung stattfindet.

Der Holstenplatz und die Holstenstraße erhalten neue Bodenbeläge aus Klinker und Naturstein.

Der Heinrich-Ehmsen-Platz “gehört” in Zukunft den Fahrradfahrer*innen. Hier wird es jede Menge Fahrradbügel geben und auch eine Fahrrad-Leihstation.

Die Veränderungen sind behutsam, bringen insgesamt mehr Natur in Form von Wasser und Bäumen in die City.

Im Beurteilungstext des Preisgerichtes unter Leitung des international renommierten Stadtplaners Prof. em. Kees Christiaanse für den Siegerentwurf heißt es: „Insgesamt schafft es diese Arbeit, einen zeitgemäßen Auftritt zu bieten und gleichzeitig der gewachsenen Qualitäten des Ortes gerecht zu werden. Der Erhalt und die Ergänzung der Platanen, die unaufgeregte und doch sehr moderne Möblierung und nicht zuletzt der Einsatz von Klinker als Hauptbelagsmaterial überzeugten die Jury.“

Die nächsten Schritte:

  • Die Verwaltung verhandelt mit dem Sieger-Büro über die Kosten der Umsetzung.
  • Die Ratsversammlung entscheidet, ob dieses Büro den Auftrag erhält, und welcher Bauabschnitt als erstes angegangen wird.
  • Bürgerbeteiligung
  • Weitere Detailplanung
  • erster Spatenstich nicht vor 2023

(Visualisierung: Lohaus Carl Köhlmos PartGmbB Landschaftsarchitekten Stadtplaner, Hannover )

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https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_plant_baut/innenstadt/_wettbewerb_holstenstrasse/kiel_holstenstrasse_wettbewerbsarbeit_1003.php

Faire Mode bei Kosmos in der Holstenstraße

Kritik am Beschluss der Grünen zum Parkhaus am Stadion

Pressemitteilung des Bündnisses „Vorfahrt für den Klimagürtel“ zum Beschluss vom Kreisverband BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN vom 8. Mai 2021 zum Neubau eines Parkhauses inklusive Kongress-Zentrum des Holstein-Stadions.

Grüner Beschluss gegen Klimagürtel

Ein Quartiersparkhaus soll das Parkhaus am Holstein-Stadion werden. Zudem Park&Ride -Ausgangspunkt für Stadterkundungen.

Mit den Stimmen Alt gegen Jung haben sich die Grünen am Wochenende bei der Mitgliederversammlung ein Eigentor geschossen. Kieler Beschlüsse zur Verkehrswende, die eine Verminderung des motorisierten Individualverkehrs notwendig machen – sind offensichtlich unbekannt bei den Grünen. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Klimagerechtigkeit*, das verbietet, Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in die weite Zukunft zu verschieben – soll wohl nicht für Holstein gelten.

Stattdessen wird mit dem Ja zum überdimensionierten Parkhaus mit 1200 Parkplätzen ein weiterer Einschnitt in die noch vorhandenen Reste des Grüngürtels akzeptiert. Fast 500 m mehrspurige Straße soll durch Kleingärten und Wald geführt werden. Aufgrund der Hanglage zur B76 und des Höhenunterschiedes zur Projensdorfer Straße ist das mit erheblichen Bodenbewegungen verbunden.

Die Begründung der Grünen für diesen Irrsinn ist höchst zweifelhaft: Werden in gleicher Anzahl 1200 Parkplätze der Anwohner*innen zurückgebaut und Grünflächen geschaffen? Auch werden Anwohner*innen ungern in der Dunkelheit 500 m durch das Hinterland zum kostenpflichtigen Parkplatz laufen wollen!

Die Klimaschutzstadt Kiel, Gewinnerin des Nachhaltigkeitspreises 2020, soll sich ausschließlich für die nachhaltige Modernisierung des Holstein-Stadions für ihre Fans und Spieler*innen einsetzen. Die Forderungen der Investor*innen nach einem Kongress- und Event-Zentrum mit Parkhaus müssen auch im Sinne der Anwohner aus Lärmschutzgründen ablehnt werden. Mit Nutzung bestehender Parkhäuser in der Umgebung (Tesla-Parkhaus, Holtenauer Straße), Park & Ride von bestehenden Parkplätzen, mit Modernisierung/Ausbau/bessere Taktung des ÖPNV werden die Fans das Holstein-Stadion weiterhin gut erreichen können. Das Bündnis für den Klimagürtel hofft, dass die anderen Parteien im Rat den Karlsruher Beschluss* ernst nehmen und zügig den Aufstieg zur klimaneutralen Stadt bis 2035 beschreiten!

V.i.S.d.P E-Mail: presse@klimaguertel.de

* https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/bvg21-031.html

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ wird unterstützt von:

BI Klimanotstand Kiel , Bielenbergkoppel.de , Cradle to Cradle e.V. Regionalgruppe Kiel , Fridays for Future Kiel , Naturfreundehaus Kalifornien , Students for Future Kiel , TurboKlimaKampfGruppe Kiel , Naturfreunde Ortsgruppe Kiel , Scientists4Future Kiel, ADFC Kiel , NABU Kiel , VCD Ortsgruppe Kiel , Projekt Prüner Park , Extinction Rebellion Kiel , BUND Kreisgruppe Kiel , Health for Furture Kiel , Waldhaus Kiel e.V. , People4Future Kiel , Greenpeace Kiel

(Foto: Motivbild)

Parkhaus am Holstein-Stadion in der Diskussion

Die Initiative Kieler Anwohner*innen des Holstein-Stadions aus den Stadtteilen Wik/ Projensdorf/ Ravensberg präsentierten ihre Stellungnahme im letzten Bauausschuss. Sie lehnen das Parkhaus ab. Nicht nur, weil die Gärten von Einigen dadurch komplett im Schatten liegen würden, sondern auch aus Gründen des Natur- und Klimasschutzes. Die Bürgerinitiative sieht auch das Eventcenter als problematisch, denn da würde eine Dauernutzung zu generell mehr Betrieb und Lärm führen.

Im betroffenen Gebiet befinden sich jetzt ein teil-versiegelter Platz, aber auch Schrebergärten und teilweise wilde Natur. Die Zuwegung, die nötig wäre, geht durch eine Schreberkolonie, die zum Kieler Verein gehört.

Was ist geplant am Holstein-Stadion?

  • Das Holstein-Stadion soll auf 25.000 Plätze erweitert werden. (Vor Corona kamen durchschnittlich 11.000 Zuschauer*innen.) Dazu wird das Stadion an drei Seiten ausgebaut. Höhe 26 Meter.
  • Ein neues Eventcenter mit integrierter Kita nördlich vom Stadion soll auch für Events außerhalb der Spieltage genutzt werden.
  • Ein 8-stöckiges Parkhaus mit 1,500 Parkplätzen und einer Höhe von 19 Metern.

Heftige Diskussion im Bauausschuss

Baudezernentin Grondke brach die Diskussion ab, weil eine frühzeitige Bürgerbeteiligung geplant sei, nach den Sommerferien, wo dann Fragen gestellt werden könnten.

Niclas Köser (“Die Fraktion”) konterte: “Diese Veranstaltung ist sehr wohl dafür da, solche Fragen zu diskutieren.” Er meinte, die Bürgerbeteiligung würde viel zu spät kommen, wenn im Herbst schon die Baustraße gebaut werden soll. An die Adresse der Grünen: “Die Grünen wollen Parkraum in der Stadt abbauen, aber das Parkhaus bauen. “

Tatsächlich argumentierte Arne Langniß (Grüne) damit, dass ein Parkhaus viel Parkfläche bei relativ wenig Versiegelung bietet. Er meinte außerdem, dass die SUVs, die jetzt schon unterwegs sind, noch in zehn Jahren da sein werden.

Die “Fraktion” könnte sich dagegen gut ein ökologisches Stadion vorstellen. “Autofrei” das könne man gut in der Fußball-Szene kommunizieren. Ratsherr Andreas Halle brachte es auf den Punkt: “Wenn es kein Parkhaus gibt , und die Leute wissen, sie können ihr Auto nicht abstellen, dann kommen sie nicht mit dem Auto. “

Einigkeit bestand in der Wahrnehmung, dass die Suchverkehre in den anliegenden Straßen für die Anwohner unangenehm sind.

Diese Diskussion verlief relativ heftig. Nicht nur Baudezernentin Grondke und Ratsherr Wilkens (SPD) versuchten die Diskussion abzubrechen. Auch Frau Musculus-Stahnke (FDP) war entsetzt: “Es reicht jetzt mal zu diesem Thema!”

Wie geht es weiter? Ein Mitarbeiter der Verwaltung sagte, man sei am Beginn der Planung. Mit einem rechtskräftigen Bebauungsplan sei nicht vor Mitte 2022 zu rechnen.

(Foto von pixabay)

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Tatsachen für die Zukunft: Asphalt statt Natur

der Text zur dieser Petition fasst die Argumentation der Gegner des Ausbaus zusammen. https://www.change.org/p/kein-ausbau-des-holstein-stadions-auf-kosten-von-lebenswertem-wohnen-und-gr%C3%BCnfl%C3%A4chen

Prüner Park Aktivistis im Clinch mit Verwaltung

Offene Briefe fliegen hin und her, von Johanna Brüggemann, vom Projekt Prüner Park, und Antworten von Baudezernentin Doris Grondke und OB Ulf Kämpfer, dazu wieder die Replik von Projekt Prüner Park. Für alle, die den Überblick verloren haben, möchte ich die Auseinandersetzung aufdröseln. Im Kern geht es um die Frage: hat die Verwaltung die Verwüstung auf der Ausgleichsfläche nach der Begehung am 11. November effektiv gestoppt, oder ging es munter weiter?

Bei einer vier-stündigen Begehung am 11. November 2020 hatte die Untere Naturschutzbehörde die Schäden in Augenschein genommen und danach nach eigenen Angaben Kontakt zur Bauleitung aufgenommen.

Fest steht: Nach dem 11. November erfasste ein Gutachter noch Bäume, die im Januar 2021 nicht mehr vorhanden waren. Aus dem Anhang des Gutachtens geht hervor, dass es sich um elf Bäume handelt, von denen acht durch die Baumschutzverordnung geschützt waren. Bis auf eine Weide handelt es sich um Obstbäume.

Zitat: “Das Büro GRIMM führte dann eine erste Aktualisierung der Baumbestände zwischen dem 16. -18.11.2020 durch. Da sich aber bei einem Ortstermin der UBB (Umweltbaubegleitung durch die Büros IPP und BIOPLAN) herausstellte, dass diese nicht vollständig war, wurde eine erneute Aktualisierung erforderlich, die dann am 16. und 17.01.2021 durch das Büro GRIMM erfolgte”. ( Gutachten S. 3)

Die Aktivist*innen vom Prüner Schlag hatten also recht mit ihrer Beobachtung, dass noch Arbeiten nach der Begehung stattfanden, und zwar nicht nur Aufräumarbeiten, wie von der Verwaltung behauptet , sondern auch Baumfällungen und möglicherweise andere Verwüstungen.

Nach dem Austausch von offenen Briefen nahmen sich die Kieler Nachrichten dieses Themas an. KN-Redakteur Michael Kluth beschrieb den Konflikt in zahlreichen Artikel. Dabei sparte er auch nicht mit Kritik an der Opposition, der er “den politischen Instinkt von Siebenschläfern” bescheinigte.

Mittlerweile forderte der Bauausschuss auch mehr Personal für die Untere Naturschutzbehörde.

Nächste Runde im Konflikt: Die Verwaltung hat vor, die Ausgleichsfläche einzuzäunen, um sie vor Vandalismus zu schützen. Allerdings gibt es neben möglichen Fällen, wo Spaziergänger*innen Pflanzen ausgraben, auch Umweltschützer*innen, die versuchen, auf der verwüsteten Fläche wieder kleine Gärten anzulegen. Die eigentliche Wiederherstellung der Vegetation durch die Krieger Gruppe wird erst im Herbst geschehen, und es ist noch nicht klar, in welcher Form.

Federführend für die Initiative Projekt Prüner Park formulierte Andreas Galka: “ Sehr kritisch ist in diesem Zusammenhang auch die Ankündigung zu bewerten, das Betreten der Fläche komplett zu unterbinden. Es ist doch gerade durch das quasi vollständige Versagen der Umweltbehörden gezeigt worden, daß in dieser Stadt anscheinend die Bevölkerung die Aufgabe, Großbaustellen hinsichtlich des Naturschutzes zu überwachen, selbst in die Hand nehmen muß.”

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https://parzelle556.wordpress.com/

Offener Brief

Das Gutachten: https://ratsinfo.kiel.de/bi/___tmp/tmp/45-181-136879885051/879885051/00808901/01-Anlagen/01/Anlage1_NachbilanzierungHoeffner_A1-A3.pdf

https://ratsinfo.kiel.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=25089

Öffentlichkeitsbeteiligung Alte Lübecker Chaussee

Die LH Kiel plant eine Bürger*innenbeteiligung für die Umgestaltung der Alten Lübecker Chaussee. “Es wird kein shared space, das ist straßentechnisch nicht möglich”, so Peter Bender, Leiter des Kieler Tiefbauamts über die Alte Lübecker Chaussee, die dem überregionalem Verkehr dient.

Die Tieferlegung zwischen Stormarnstraße und Rondeel ist notwendig, weil die beiden Bahnbrücken, die über die Straße führen, zu flach sind.

Wenn die Straße abgesenkt wird, müssen auch alle Versorgungskabel und Leitungen tiefer gelegt werden. Auch Treppenanlagen der Häuser müssen angepasst werden.

Was gibt es in der Bürgerbeteiligung zu erörtern?

Zwar wird die Alte Lübecker Chaussee weder Spielstraße noch shared space, aber sie kann doch für unterschiedliche Nutzungen optimiert werden. Vier Varianten zur Gestaltung des Straßenraums stehen zur Auswahl:

  • Eine Variante mit drei Fahrspuren ist für den Durchgangsverkehr optimiert.
  • Eine Variante mit drei Fahrspuren sieht mehr Gehwege vor, dafür entfallen die Parkplätze.
  • Eine Variante widmet die Mittelspur dem Abbiegen und Ausweichen .
  • Eine Variante ist optimiert fürs Parken und sieht nur zwei Fahrspuren vor.

Das Beteiligungs-Verfahren

Ab 19. Mai können Interessierte sich auf der Kiel.de Seite anmelden, es wird zehn Plätze für Mitglieder der Ortsbeiräte Mitte, Hassee, Wellsee , Meimersdorf geben und 30 weitere Plätze für interessierte Bürger*innen. Bei mehr als 30 Anmeldungen entscheidet das Los.

Das Ergebnis der Bürgerbeteiligung ist zwar nicht bindend, es ist aber doch ein Verfahren, in dem sich Menschen mit unterschiedliche Interessen austauschen und kann möglicherweise den politischen Beschluss beeinflussen.

Die Alte Lübecker Chaussee ist eine vielgenutzte Kreisstraße. Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, PKW, LKW, Busse und parkende Autos begegnen sich auf engem Raum.

Diese Öffentlichkeitsbeteiligung wurde in einer gemeinsamen Sitzung der südlichen Ortsbeiräte vorgestellt. In der gleichen Sitzung berichtete auch ein Projektleiter der DEGES über den Ausbau der B404 zu A21. Zwischen beiden Projekten besteht insofern ein Zusammenhang, als der Verkehr mit Ziel Innenstadt überwiegend durch den Flaschenhals Alte Lübecker Chaussee fließt. Vermutlich wird der Verkehr hier vollends zum Stehen kommen, wenn dereinst die A21 zusätzliche Verkehre nach Kiel bringt.

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Alte Lübecker Chaussee im Straßenlexikon

Butter bei die Beteiligung