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Kiel: mehr Jugendkriminalität, aber robuster Arbeitsmarkt

Der Kieler Sozialbericht und der Bericht über Jugendkriminalität liegen vor. Es gibt gute und schlechte Nachrichten. Bedauerlich ist die Zunahme der Jugendkriminalität. Der Arbeitsmarkt brummt dagegen. Die sozialversicherungspflichtigen Stellen haben zugenommen.

Sind es Nachholeffekte?

Die Jugendkriminalität hat zugenommen, über alle Kennzahlen hinweg und zwar nicht nur im Vergleich zu letztem Jahr sondern auch im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr. Der Bericht vermutet Nachholeffekte, insofern als junge Menschen jetzt erst recht Party machen und jugendlichen Übermut nachholen. Es könnte auch sein, dass aufgestauter Frust während der Coronazeit zu psychischen Problemen geführt hat.

Hier die Zahlen für 2022:

  • 845 jungen Menschen werden 1.529 Straftaten in Kiel zur Last gelegt.
  • 5,2 Prozent aller jungen Kieler und Kielerinnen wurden straffällig. So hoch war der Wert zuletzt 2012.
  • In Gaarden lag die Quote sogar bei 10,3 Prozent.
  • Gewaltdelikte lagen um 20 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2019.
  • Es gab 218 einfache Diebstähle bzw Ladendiebstähle.
  • Es gab 188 Körperverletzungen.

Zum Glück belassen es die meisten jugendlichen Straftäter und -täterinnen bei einer Straftat. Allerdings zählt die Statistik auch 48 junge Menschen mit sechs oder mehr Straftaten.

Leichtes Bevölkerungswachstum

Bei leicht wachsender Bevölkerungszahl entwickelt sich die Beschäftigung gut. Das macht der Sozialbericht in Zahlen deutlich.

Ende 2022 lebten 248.803 Menschen in Kiel. 3.008 Menschen starben, das sind mehr Todesfälle als 2021. Die Zahl der Geburten ist seit Jahren relativ konstant. 2022 kamen 2.328 Babys zur Welt.

Dass die Bevölkerung wuchs obwohl mehr Menschen starben als geboren wurden, liegt an Zuzügen: Der Wanderungssaldo fällt mit einem Plus von 1944 Personen positiv aus. Allerdings weist der Wanderungssaldo in die Umlandkreise Rendsburg/Eckernförde und Plön seit zehn Jahren einen negativen Saldo auf. Es sind junge Familien, die aufs Land ziehen. Dagegen beträgt der Wanderungssaldo mit dem Ausland ein Plus von 2.011 Personen.

Besonders viel Zuwanderung verzeichneten die Stadtteile Wik und Holtenau. Hier befinden sich Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete.

6.000 Wohnungen fielen 2014 aus der Sozialbindung

Der häufigste Haushaltstyp in Kiel ist der Einpersonenhaushalt (79.985). Allerdings lebt doch die überwiegende Mehrheit der Kieler und Kielerinnen mit mindestens einer weiteren Person zusammen.

Der Kieler Wohnungsbestand steigt kontinuierlich, Ende 2022 waren es 138.979 Wohneinheiten. 199 Sozialwohnungen wurden 2022 fertig gestellt, das sind 33 % der neu gebauten Wohnungen. Bis Ende 2023 will die Kieler Wohnungsbau-Gesellschaft (KiWoG) 500 Mietwohnungen im Bestand haben. Allerdings hat sich Kiel noch nicht vom Verlust der 6.000 Wohnungen, die 2014 aus der Sozialbindung fielen, erholt.

Im Jahresdurchschnitt lebten 35 Personen auf der Straße, waren also obdachlos. Viel höher ist die Zahl der Wohnungslosen, die von der Stadt in Gemeinschaftsunterkünften oder Hotels untergebracht werden. Im Jahresdurchschnitt waren es 2.523, davon 1.068 anerkannte Asylbewerber oder Spätaussiedler.

Viele Arbeitsplätze in Kiel

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen steigt seit Jahren kontinuierlich. Ende des Jahres waren es 96.638 Personen, 2,6% mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote beträgt dennoch 7,3%, die Erwerbslosenquote 5,7%. (Zur Arbeitslosenquote zählen auch geringfügig Beschäftigte und Menschen in einer Jobcenter-Maßnahme, deshalb liegt die Arbeitslosenquote immer über der Erwerbslosenquote.)

Der Sozialbericht erscheint einmal im Jahr und ist immer nach ähnlichem Schema aufgebaut, sodass er ein Bild von Kiel im Wandel der Zeit zeichnet.

Weiterlesen?

Sozialbericht Kiel 2023 (für das Jahr 2022!)

Bericht zur Jugendkriminalität 2022

So war es 2018: Brave Kieler Jugendliche laut Bericht zur Jugendkriminaltitätkiel.de

Sozialbericht: Kieler Zahlen

Kiels Bevölkerungswachstum stagniert seit Jahren. 2020 verzeichnete zwar einen positiven Wanderungssaldo, es zogen also mehr Leute nach Kiel als von Kiel weg. Andererseits gab es mehr Todesfälle als Geburten. Das Jahr 2020 endete mit einem Plus von 46 Personen im Vergleich zu 2019, aber einem Minus von 1.327 Personen im Vergleich zu 2017.

Der jährliche Sozialbericht ist immer nach dem gleichen Schema aufgebaut, sodass Vergleiche mit vergangenen Jahren möglich sind. Gleichzeitig hat jeder Sozialbericht ein Schwerpunktthema, das ist diesmal die Inklusion und die Integration durch den Sport. Der aktuelle Sozialbericht 2021 beschreibt Kiel im Jahr 2020.

Enige Zahlen zur Kieler Bevölkerung und zur Wohnsituation Ende 2020

  • 247.863 Einwohner*innen
  • Es entstanden 499 neue Wohnungen.
  • 15.526 Personen zogen nach Kiel.
  • 15.194 Personen zogen aus Kiel weg.
  • Es wurden 2.392 Babys geboren.
  • 2.558 Personen starben.
  • 28 Prozent der Kieler Einwohner*innen haben einen Migrationshintergrund.
  • 72.200 Personen erhielten in der Corona-Krise Kurzarbeitergeld.

Sozialgeldberechtigte Kinder in Kiel

Die Anzahl der sozialgeldberechtigten Kinder (unter 15 Jahre) fiel um 3% auf 8.251 Kinder. Damit lebt immer noch etwa jedes dritte Kind von Sozialgeld. Gaarden und Mettenhof sind die Stadtteile mit der höchsten Kinderarmut. Das sind auch die Stadtteile mit dem höchsten Anteil an Zuwanderern, darunter Geflüchtete und Unionsbürger. Die „Mindestsicherungsquote“ unter Erwachsenen betrug relativ unverändert knapp 16 Prozent: 39.550 Menschen in Kiel erhielten Transferleistungen um zu überleben. Dazu gehören Hartz IV, Grundsicherung im Alter, Sozialgeld und andere Leistungen.

Corona war das beherrschende Thema in Kiel 2020

Am 10. 3. 2020 gab es die ersten Labornachweise einer Covid-19-Infektion in Kiel. Einen Tag später erklärte die WHO Corona zu einer weltweiten Pandemie . Bis Juni 2020 waren 22 Personen mit und an Covid-19 gestorben. Vor allem durch die Ausbreitung in den Seniorenheimen stiegen die Todesfälle im Herbst stark an. Bis Juni 2021 stieg die Zahl auf 101 Todesfälle.

Inklusion und Integration durch Sport

Der Sozialbericht bezeichnet den Weg zur Inklusion durch Sport als „steinig“. Zwar gibt es Sportprojekte für Menschen mit Behinderung. Zu nennen wäre hier vor allem die Special Olympics, die 2022 wieder in Kiel ausgetragen werden sollen. Aber vom Ideal der Inklusion in der Form, dass Menschen ohne und mit Behinderung gemeinsam im Verein Sport treiben, ist Kiel weit entfernt. Ein Grund mag sein, dass gerade der Vereinssport eher wettbewerbsorientiert ist. Allerdings gibt es im Kieler Sportleben den Trend, Sport eher zum Spaß und zur Steigerung der persönlichen Fitness zu treiben. Deshalb verlieren die Sportvereine Mitglieder, weil die Menschen einfach so ins Schwimmbad gehen oder im Park joggen.

Die Integration der Zugewanderten geschieht auf zweierlei Wegen: Zugewanderte können entweder in bestehende Vereine eintreten oder eigene Vereine gründen, in denen hauptsächlich Menschen mit gleicher Herkunft aktiv sind. Beide Wege werden genutzt.

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Sozialbericht 2021

Entwicklung der Gesamtbevölkerung in Kiel

Sozialbericht für Kiel 2018

Sozialbericht für Kiel 2018

Jetzt ist es amtlich: Kiel wächst sehr viel langsamer als erwartet. Der kürzlich erschienene Sozialbericht korrigiert die Bevölkerungsprognose nach unten. Im Jahr 2017 wuchs die Bevölkerung Kiels um lediglich 167 Personen. In den darauf folgenden Quartalen drehte sich dieser Trend nicht um. Im letzten Quartal schrumpfte die Bevölkerung sogar leicht.

Einige Zahlen zur Kieler Bevölkerung und zur Wohnsituation

  • 249.000 Einwohner*innen
  • seit 2017 entstanden 394 Wohneinheiten, darunter 132 sozial geförderte Wohnungen
  • 16.474 Personen zogen 2017 aus Kiel weg
  • 16.647 Personen zogen von woanders nach Kiel
  • Die Bevölkerung stieg um 167 Personen.
  • 24,5 Prozent der Einwohner*innen haben einen Migrationshintergrund.
  • Kiel hat im Zeitraum 2014 -2107 insgesamt 5.882 Geflüchtete aufgenommen.

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