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Demonstration für Moria

Am 8. September brannte das Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos völlig ab. 13. 000 Menschen wurden obdachlos.

Am 9. September demonstrierten etwa 1.000 Kieler*innen für die Aufnahme von Geflüchteten aus dem Camp Moria. Am 11. September nahmen noch einmal etwa 100 Personen dieses Anliegen auf. Ich war auf dieser zweiten kleineren Demonstration.

Aufgerufen hatte die Initiative TKKG. Begleitet wurden die etwa 100 Demonstrierenden von mindestens sieben Polizeiwagen. Hintergrund dieses Großaufgebots von Polizei war wahrscheinlich die Angst vor einer Schiffsblockade, denn ursprünglich war eine Demonstration gegen Kreuzfahrtschiffe angekündigt worden. Aufgrund der Situation auf der griechischen Insel Lesbos wurde das Thema kurzerhand geändert.

Leave no one behind

Auf den Plakaten stand: „Leave no one behind“, „Wir haben Platz“ oder „Stoppt das Sterben im Mittelmeer.“

Lara vom Kollektiv afro-deutscher Frauen verglich unsere Privilegien mit der Situation der Geflüchteten im Lager Moria. Wir sind in Sicherheit, können weitgehend selbstbestimmt leben. Im Lager Moria dagegen lebten 20.000 Menschen in und um das Lager, das für weniger als 3.000 Menschen konzipiert war.

In diesem überfüllten Lager waren nicht einmal minimale Hygiene-Bedingungen gewährleistet. Beispiel: 500 Personen teilten sich eine Dusche. Der Strom funktionierte nur sporadisch. Es gibt zu wenig Lebensmittel und Wasser. Die Menschen können nirgendwo hin. Gewalterfahrungen gehörten zur Tagesordnung.

Dieser Artikel aus der englischen Zeitung the Guardian zeigt Luftbilder vom Lager 2016 und Januar 2020 . Sie zeigen, wie sich rund um das eigentliche Camp noch ein “wildes” Camp angelagert hat. Refugee Camp Moria – doctors story -Lesbos-Greece

Kiel ist sicherer Hafen

Fenya von der Initiative Seebrücke sagte, das Camp Moria sei berüchtigt gewesen für polizeiliche Übergriffe. Auch Übergriffe durch Rechtsextreme wurden berichtet.

Kiel hat sich als sicherer Hafen deklariert und wäre bereit , Geflüchtete aus Moria aufzunehmen.

Eine Rednerin sagte; “Jedes weitere Warten ist eine Absage an die menschlichen Grundwerte.”

Ein Redner von Chefduzen https://forum.chefduzen.de/ forderte Solidarität auch mit Menschen außerhalb der EU. Am liebsten hätte er einen Generalstreik, aber sah selber keine Chance dafür. Stattdessen könnte er sich Sabotage vor allem an Verkehrswegen vorstellen. Was das genau den Menschen in Moria bringen würde, blieb offen.

Was die Demonstrierenden fordern

Der Demonstrationszug verlief vom Ostseekai zum Landtag und wieder zurück. Beliebte Chants: “No borders, no nation. Stop deportation!” oder “Hoch die internationale Solidarität!”

Die Demonstrierenden fordern vor allem , die Geflüchteten aus Moria in Sicherheit zu bringen. 170 Kommungen haben sich der Seebrücke angeschlossen und wären bereit, Geflüchtete aufzunehmen.

Genau das passiert nun zum Teil. Deutschland ist bereit, unbegleitete Minderjährige und Familien aufzunehmen, insgesamt etwa 1,500 Personen. Seehofer verteidigt im Bundestag Aufnahme von Flüchtlingen.

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