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Interkultureller Garten mit neuer Ausrichtung

Die Gründerin des Interkulturellen Gartens Annette Tempelmann stellte das Projekt im Ortsbeirat Gaarden vor und beschrieb, wie sich die Arbeit im Laufe der Jahre verändert hat.

Am Anfang (2014) stand die Idee, dass Menschen von hier und Menschen von weiter weg gemeinsam im Garten arbeiten. Während der Flüchtlingskrise war das ein naheliegendes Unterfangen. Gemeinsam wurden drei verwilderte Kleingärten wieder urbar gemacht. Mittlerweile haben sich jedoch neue Schwerpunkte für den Garten am Rande des Sport- und Begegnungsparks entwickelt.

Gemeinsam mit dem selbstständigen Baumpfleger Thorge bietet Annette Tempelmann ganz unterschiedliche Workshops an. Hier eine Auswahl der letzten Zeit:

  • Schulung im Obstbaumschnitt
  • Sensenkurs
  • Infotag über die Bienen im Garten
  • Holunderblüten-Sirup herstellen
  • Work & Eat: erst helfen, dann gemeinsam essen!
  • Pflanzenfarben herstellen
  • Ein Tag im Garten mit gefllüchteten Frauen
  • Schulklassen besuchen den Garten
  • Nisthilfen bauen
  • Kartoffelturm anlegen
  • Gemeinsam in der Hans-Christian-Andersen-Schule kochen
  • Im Winter: am Lagerfeuer Geschichten erzählen

Annette Tempelmann möchte die umweltpädagogischen Angebote ausweiten. Dazu hat sie mehr Ideen, als sie in der Realität umsetzen kann, wie sie selbstironisch bemerkte. Auf jeden Fall steht die Anlage unterschiedlicher Biotope auf der To-Do-Liste! Dabei ist Hilfe jederzeit willkommen.

Der Garten ist nicht ganz leicht zu finden. Er liegt am Rande des Sport- und Begegnungsparks zwischen Hans-Geiger-Gymnasium und Fußgängerbrücke/ Bahngleisen .

Weiterhin wird es die offenen Freitagstreffen geben. Immer ab 13 Uhr. Wenn du Interesse hast, zieh robuste Kleidung an und schau vorbei!

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Ein Bericht über erste Aktivitäten nach dem Corona-Lockdown

Homepage Interkultureller Garten/ ZBBS

Die coop baut in Kiel-Gaarden

Etwa 100 Wohnungen, darunter auch betreutes Wohnen und inklusives Wohnen, sowie ein Supermarkt, Büros und eine Kita: das plant die Genossenschaft coop auf ihrem Grundstück zwischen Theodor-Heuss-Ring, Bielenbergstraße, Heischstraße und Sörensenstraße.

Coop hat einen rechtskräftigen Bebauungsplan, eine Abrissgenehmigung für die bestehenden Gebäude und wird im Oktober den Bauantrag stellen. Wenn alles glatt läuft, können die Bauarbeiten im Frühjahr 2023 beginnen.

Aufteilung des Grundstücks

Die Grünflächen auf dem Grundstück sollen soweit wie möglich erhalten werden. Autostellplätze kommen überwiegend in eine Tiefgarage, die oben begrünt wird.

Der REWE Markt mit 2.500 Quadratmeter wird im Boden versenkt, so berichtet Herr Bunde vom coop-Vorstand über die Pläne. Über dem REWE-Markt erstrecken sich vier Geschosse mit Büroflächen. Ganz oben wird die Hauptverwaltung der coop einziehen.

Auf der Seite der Bielenbergstraße wird frei finanzierte Wohnraum aber auch 30 Prozent sozial geförderter Wohnraum entstehen. Geplant sind auch eine Kita, eine inklusive Wohngruppe und betreutes Wohnen für Singles und Paare. Herr Bunde sagte im Ortsbeirat, dass die Quote von 30 % sozial-gefördertem Wohnungsbau allerdings schwer einzuhalten sein wird. Sie sind im Gespräch mit der Stadt über dieses Thema.

Zur Aufenthaltsqualität zählt auch, dass die Wohnungen möglichst vom Theodor-Heuss-Ring abgewandt sein sollen, um die Lärmbelästigung zu minimieren. Die Architektur soll vielfältiger werden als bei der Hörnbebauung, versprach Bunde im Ortsbeirat Gaarden. Vor allem die Dächer variieren zwischen Flachdach und Giebeldach.

Bruno Levtzov, Vorsitzender aus dem Ortsbeirat Gaarden, wünschte sich bei der Vorstellung in diesem Gremium hellen Klinker oder Backstein, keinen dunklen Klinker. Mal sehen, ob dieser Wunsch erfüllt wird.

Angestrebt wird der Goldstandard bei der DGNB (Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen). Die Genossenschaft ist Eigentümerin des Grundstücks. Das Investitionsvolumen liegt bei etwa 65 Millionen Euro.

Die coop gibt es noch!

Hier einige Zahlen zur Geschichte der Coop-Schleswig-Holstein:

  • 1899 wurde die coop gegründet, damals unter dem Namen „Allgemeiner Konsumverein für Kiel und Umgebung“
  • 2016 trennte sich die coop vom Einzelhandel.
  • Hauptgeschäft sind jetzt Immobilien und Beteiligungen
  • Coop hat 73.000 Mitglieder
  • Coop-Mitglieder erhalten Einkaufsvorteile bei aktuell 50 Kooperationspartnern.
  • Das Stammhaus war in Gaarden auf dem Grundstück, das nun bebaut werden soll.

In den nächsten Jahren wird sich Gaarden stark verändern. Vorbei sind dann die Zeiten mit Brachflächen und alten Gewerbehallen. Die Hörn, das Postareal, das Coop-Grundstück, all diese Bauprojekte bringen mehr Geld und mehr Menschen nach Gaarden.

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Bericht auf der coop Homepage über das Projekt

KoolKiel: ein weiteres großes Bauprojekt in Gaarden

Turning the Tide

Nachtrag vom 20. 9. Der Törn der beiden Traditionsschiffe wurde leider vorzeitig abgebrochen und das Fahrradkino an der Hörn abgesagt.

Klimagerechtigkeit jetzt! – Traditionsegelschiffe, Akrobatik, Folk-Punk,veganes Eis und Fahrradkino an den Hörntreppen, im Rahmen der Kieler Meeresschutztage – Dazu lädt die Klimagerechtigkeitsgruppe „Turning the Tide“ ein:

Wann: 22. September, ab 18:30 Uhr
Wo: Hörntreppen, Ecke Kaistraße

Am 22. September kommen wir, die internationale Klimagerechtigkeitsgruppe „Turning the Tide“ nach Kiel. Mit 60 Aktivist:innen aus verschiedenen europäischen Ländern segeln wir zwei Wochen lang über die Ostsee und wollen mit vielfältigen Aktionen in Kopenhagen, Helsingborg, auf Samsø, in Nyborg und Kiel über die Themen Klimagerechtigkeit und koloniale Ausbeutung informieren.

Mit an Bord der Traditionsschiffe Lovis und Belle Amie, mit denen wir vom 9. bis zum 23. September unterwegs sind, ist ein Fahrradkino. In den verschiedenen Häfen wollen wir mit dem Fahrradkino auf den Segeln der Schiffe Filme zum Thema Klimagerechtigkeit und koloniale Ausbeutung zeigen. Der Strom für das Kino wird von den Besucher:innen mit Fahrrädern produziert.

Am 22. September legen wir neben Kulturschiff Freedom an. Im Zeichen der von ihnen organisierten Veranstaltungsreihe „Kieler Meeresschutztage“ wartet ein vielseitiges Programm auf euch, das wir gemeinsam präsentieren: Um 18:30 Uhr starten wir mit akrobatisch-politischer Performance von Meermanege. Im Anschluss werden Künstler*innen aus dem RAK-Kollektiv uns in wechselnder Besetzung musikalisch begeistern oder zum Nachdenken bringen.

Ab 22 Uhr gibt es dann politisches Kino auf den Schiffssegeln. Gezeigt werden „Der laute Frühling“ , Kinostart im September) und evtl. einige Kurzfilme. Wir laden herzlich ein, mit dem eigenen Fahrrad vorbeizukommen und beim Fahrradkino mitzumachen. Dabei kann das eigene Fahrrad genutzt werden, um den Strom für das Kino zu erzeugen. Außerdem können Aktivist:innen aus verschiedenen europäischen Ländern von Ihren Aktionen erzählen und es ist der Raum dafür da, in chilliger Hafenatmosphäre lockerflockig miteinander ins Gespräch zu kommen.

Für Getränke, Snacks und das weithin leckerste, vegane Eis ist seitens der Freedom gesorgt – also schnapp dir einen kuscheligen Pulli und komm mit deinem Fahrrad vorbei!

Übrigens: am Tag darauf (Fr., 23.09.) ist Globaler Klimastreik von Fridays For Future! Die Demo in Kiel beginnt um 14 Uhr vor dem Landtagsgebäude.

KoolKiel auf dem Weg zur Baugenehmigung

Am Mittwoch stellte eine Delegation vom Bauprojekt KoolKiel im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung den Stand der Dinge im Ortsbeirat Gaarden vor. Dieser Schritt auf dem Weg zur Baugenehmigung musste wiederholt werden, nachdem der ursprüngliche Plan, im großen Turm ein Hotel unterzubringen, fallen gelassen wurde.

Trotz gestiegener Baukosten soll das Projekt realisiert werden. Jedoch sei die Finanzierbarkeit in der heutigen Zeit eine Herausforderung, erklärte Lutz Lester, als Vertreter der Grundstückseigentümer.

Der Investor Markus Aluta hat das renommierte niederländische Architekturbüro MVRDV mt dem Projekt betraut.

Türme, Riegel und Tanzende Würfel

Zwei Türme, zwei Riegel und drei kleinere mehrgeschossige Gebäude in Form von Würfeln werden eine Mischung aus Wohnungen und Gewerbe enthalten.

Im großen Turm mit den verschiebbaren Ebenen sollen nun Wohnungen, Büros, ein Restaurant und eine Boarding House untergebracht werden. Im Boarding House können kleine möblierte Apartments für bis zu einem halben Jahr gemietet werden. Läden mit einer Verkaufsfläche von nicht mehr als 200 Quadratmeter im Erdgeschoss sind auch möglich. Bordelle und Vergnügungsstätten werden auf dem ganzen Areal ausgeschlossen. Die Türme bekommen eine Fassade aus Aluminium und Glas.

Der soziale Wohnungsbau beschränkt sich auf die drei Würfel. Auch hier sind Läden im Parterre mit Flächen bis höchstens 200 Quadratmeter möglich. Diese Würfel erhalten eine Klinker-Fassade.

In den Riegeln soll es frei finanzierte Eigentumswohnungen geben. Auch hier sind kleine Läden möglich. Die Fassadengestaltung ist noch nicht entschieden. Das Beitragsbild (Visualisierung von MVRDV) zeigt eine Anssicht, wie es aussehen könnte.

Auf dem Areal wird es einen Park geben. Die Gestaltung der Grünanlagen ist noch vorläufig, da die genaue Lage der Veloroute Werftststraße noch nicht feststeht.

W8 weicht KoolKiel

Das alte W8, diese urige Bus-Garage, die zu einem Zentrum für Start-Ups geworden ist, wird nach den jetzigen Plänen verschwinden. Die Idee, das W8 zu überbauen, wird nicht mehr verfolgt. Einige der Mieter ziehen in die Halle in der Preetzer Straße 5 um, zumindest übergangsweise. „Es wäre toll, wenn sie zurückkämen“, sagte Lutz Lester, dessen Firma (Neander Motors) auch lange ihr Zuhause im W8 gehabt hat.

Heizen, Parken…

Eine Tiefgarage soll die notwendigen Stellplätze bieten. Überkapazitäten wird es hier nicht geben, sagte die Architektin Jasmin Dieterle-Proesel und dämpfte damit gleich die Hoffnung auf mehr Parkplätze für den Stadtteil.

Geheizt wird mit Fernwärme und Wärmepumpe. Eine Schmutzwasseraufbereitung ist nicht möglich, da der Platz für das entsprechende Becken für einen Eisspeicher benötigt wird. Der unterirdische Eisspeicher ist Teil der Wärmepumpe.

Der Ortsbeirat Gaarden begrüßte das Projekt weiterhin, da Gaarden hiermit einen attraktiven Eingangspunkt erhält und zusätzlich Wohnraum und Gewerbe. Übrigens: das höchste Hochhaus in Kiel bleibt weiterhin der „Weiße Riese“ in Mettenhof!

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Die Angaben auf der Homepage von MVRDV sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels nicht ganz auf dem neuesten Stand, denn hier ist noch von einem Hotel die Rede: https://www.mvrdv.com/projects/378/koolkiel

Ein Bericht vom ersten Anlauf, als KoolKiel noch ein Hotel beinhalten sollte: KoolKiel: Vorstellung im Ortsbeirat Gaarden 2019

Das Beitragsbild ist eine Visualisierung von MVRDV, während der Vorstellung von der Leinwand abfotografiert.

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Busstreik auch in Kiel

Die Gewerkschaft ver.di ruft Busfahrer und -fahrerinnen von privaten Omnisbusunternehmen in Schleswig-Holstein zu einem Warnstreik am 19. und 20. September auf. In Kiel betrifft das vor allem die Linien der Autokraft sowie Überlandbusse. Welche Busse noch fahren, ist nicht bekannt. Es empfiehlt sich, kurzfristig inMobilitätsapps wie Bahn.de oder nah.sh zu schauen. Hier die Pressemitteilung von Verdi:

Wie die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) mitteilt, sind die Verhandlungen mit dem Omnibusverband Nord (OVN) am gestrigen Mittwoch (14.09.2022) erneut, ohne dass ein neues Angebot vorgelegt wurde, beendet worden.

„Es ist schon ein starkes Stück, sich zu Verhandlungen zu treffen und kein Angebot vorzulegen. So kann man eigentlich nur agieren, wenn man als Arbeitgeber auf Zeit spielen und lieber die Nutzer*innen des OVN zum unbeteiligten Spielball machen will, statt ordentlich zu verhandeln“, so Sascha Bähring, Verhandlungsführer von ver.di Nord.

Die Tarifkommission hat entschieden, eine deutliche Antwort zu geben und die Beschäftigten zu einem weiteren zweitägigen Warnstreik und zu einer Kundgebung aufzurufen.

„Natürlich kann so ein Verhalten nicht unbeantwortet bleiben und wenn das so weitergeht, werden wir hier auf einen knallharten Arbeitskampf hinauslaufen – das kann niemand ernsthaft wollen. Wir fordern die Arbeitgeber auf, sofort konstruktive Angebote vorzulegen und deutlich vor dem 10.10.22 mit einem guten Angebot wieder an den Verhandlungstisch zu kommen. Sonst wird der jetzige Warnstreik nicht der letzte sein“, so Bähring weiter.

Der Warnstreik wird am kommenden Montag (19.09.22) mit Dienstbeginn starten und bis zum Dienstag (20.09.22) zum jeweiligen Schichtende andauern.

Der Warnstreik wird weite Teile des gesamten Bundeslandes betreffen.

Am Dienstag wird eine Demonstration mit Kundgebung in Kiel stattfinden. Hierzu werden Busfahrer*innen aus dem gesamten Land in Kiel erwartet. Nähere Informationen dazu erfolgen am Montag.

ver.di fordert eine Erhöhung von 1,95 Euro pro Stunde mehr, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten, weitere 1,95 Euro mehr für Werkstattmitarbeiter sowie die Übernahme des Jahresbeitrages der GUV/FAKULTA – einer Solidarkasse der Arbeitnehmerschaft. 

Globaler Klimastreik auch wieder in Kiel

Nachtrag mit Ortsänderung : Start ist jetzt an der Wiese am Geomar an der Kiellinie.

Zubringerdemos fahren um 13.14 vom Audimax ab.

Aus der Pressemitteilung: Am 23. September geht Fridays For Future auch in Kiel neben mehreren hundert Orten in Deutschland und vielen Ländern weltweit auf die Straße.


Die Demonstration beginnt in Kiel am 23. September um 14 Uhr an der
Reventlouwiese. (Neuer Treffpunkt: Wiese neben dem Geomar an der Kiellinie. )

Unter dem Motto „Wasser unterm Kiel, statt Kiel unter Wasser“ will Fridays For Future Kiel auf den steigenden Meeresspiegel und die Folgen der Klimakrise, insbesondere für Schleswig-Holstein aufmerksam machen.

Bei einem Tempereturanstieg von 1.5 Grad wird durch das Schmelzen der Westantarktis und Grönlandeises der Meereasspiegel um durchschnittlich zwölf Meter ansteigen. Das hätte verheerende Konsequenzen für küstennahe Regionen wie Schleswig-Holstein.

Dazu sagt Gunde Kaiser von Fridays For Future Kiel „Die Bundesregierung dreht gerade von uns erkämpfte Fortschritte, wie den Kohleausstieg zurück. Damit unterstützt die Ampel-Regierung weiter ein ungerechtes fossiles System, dass unser Klima zerstört. Die aktuelle Energiekrise ist vor allem eine Krise der fossilen Energieträger, trotzdem wird lieber weiter in veraltete, klimaschädliche Energieträger wie Kohle, Atom und Gas investiert, als jetzt eine große Ausbauoffensive für Erneuerbare Energien zu finanzieren.“

Till Zeyn von Fridays For Future Kiel ergänzt: „Wir brauchen jetzt dringend solidarische und global gerechte Lösungen für die Krisen dieser Zeit. Leider werden wir in diesem Punkt von der Bundesregierung im Stich gelassen. Gleichzeitig haben die letzten Wochen gezeigt, dass die
Klimakrise längst da ist. Dieser Sommer war in Europa der heißeste Sommer seit 500 Jahren, und während hier die Böden durch die Dürre austrocknen erlebt Pakistan gerade eine der verheerensten Fluten der letzten Jahre. Die Klimakrise kostet schon längst tausende Menschenleben bei uns und im globalen Süden.“

Die Demonstration wird nach einer Startkundgebung an der Reventlouwiese an der Kiellienie Richtung Schlossgarten gehen und von dort über die Brunswiker Straße, Holtenauer Straße, Beselerallee und Reventlouallee zurück zur Reventlouwiese zu ziehen.

Zusätzlich wird an der Kielline ein Teil der Demo auf Booten auch auf dem Wasser auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam machen.

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Globaler Klimastreik in Kiel 2021, so war es letztes Jahr!

Homepage von Fridays for Future Deutschland

Quartiers-Parkhäuser für Kiel?

Die Parksituation ist schwierig in Kiel. Vor allem das aufgesetzte Parken ist immer wieder ein Ärgernis für die Anwohner und Anwohnerinnen. Mancherorts ist es auch eigentlich nicht erlaubt, wird jedoch als „Gewohnheitsrecht“ toleriert. Allerdings nur solange bis sich jemand aus der Nachbarschaft beschwert.

In Europa breitet sich eine Idee aus, die Abhilfe schaffen könnte: die Quartiers-Parkhäuser. Ratsfrau Swoboda (SSW) berichtete von einer Exkursion nach Wien. Hier sind die Autos in manchen Quartieren in Parkhäusern untergebracht. Die Autos dürfen kurz vor dem Wohnhaus halten, etwa um Einkäufe in die Wohnung zu bringen. Dann ab ins Parkhaus, wobei die Plätze dort nicht die Welt kosten. Dadurch entsteht viel Platz im Straßenraum. Kopenhagen und Göteborg gehen auch diesen Weg. In allen Fällen sind die Quartiers-Parkplätze allerdings nur eine von vielen Maßnahmen im Bemühen um einen auto-freieren öffentlichen Raum. Könnten diese Städte ein Vorbild für Kiel sein?

Zustimmung und Skepsis in Bezug auf Quartiers-Parkhäuser

Generell stieß die Idee von Quartiers-Parkhäusern als Alternative zum Parken auf der Straße in der letzten Ratsversammlung auf positives Interesse. Allerdings könnte die Suche nach Standorten für die unter- oder überirdischen Parkhäuser in den dicht besiedelten Stadtteilen schwierig sein.

Der Vergleich mit anderen Städten zeigt allerdings auch andere Bedingungen dort.

  • In Wien werden 40 Prozent der Fahrten mit dem ÖPNV zurückgelegt; In Kiel lediglich 9 Prozent.
  • In Kopenhagen und Göteborg sind Parkgebühren sehr hoch.
  • Kieler und Kielerinnen gehen einfach nicht gerne in Parkhäuser. Aktuell wird ein Parkhaus in der Lornsenstraße zurückgebaut, da von den 6.000 Plätzen nur 4.000 genutzt wurden.
  • Kiel ist eine relativ dicht bebaute Stadt. Es ist nicht einfach, im Bestand Flächen für Quartiers-Parkhäuser zu finden.

Der letzte Punkt erscheint mir besonders wichtig! Wie in der Diskussion klar wurde, geht der Bau von Quartiers-Parkhäusern zu Lasten von Freizeitflächen oder steht in Konkurrenz zum Bau von Wohnhäusern oder Kitas.

Für neue Quartiere wie das MfG-5-Gelände wären Quartiers-Parkhäuser dagegen eventuell eine gute Sache, so das Fazit der Diskussion.

Die Verwaltung hat vor einiger Zeit ein Konzept zum ruhenden Verkehr vorgelegt, und in der Ratsversammlung war man sich dann einig, erst dieses Konzept zu diskutieren, und eventuell später um die Idee des Quartiers-Parkhauses zu erweitern. Demnächst im Bauausschuss….

Das Beitragsfoto von Christian Otto zeigt die Düppelstraße.

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Dass es auch in Wien noch ein hartes Stück Arbeit sein wird, die parkenden PKWs von der Straße zu bekommen, zeigt dieser Artikel: Wem gehört der öffentliche Raum?

Herbstfest im Kollhorst

Endlich ist es wieder soweit im Kollhorst. Im Naturerlebnisraum und im angrenzenden Fachhallenhaus feiert der Kollhorst e. V. mit vielen befreundeten Natur- und Umweltvereinen sein Herbstfest am 11. September von 14 – 17:30.

Wie üblich gibt es Bastelstationen, eine Herbstrallye und Apfelsaftpressen. Natur- und Umweltverbände informieren wieder an ihren Ständen. In der wunderbaren Tenne entspannt ihr dann bei Kaffee und Kuchen.

Wenn du diesen zauberhaften Ort mit seinen acht Hektar Gelände und hundert Apfelbäumen noch nicht kennst, ist das Herbstfest eine gute Gelegenheit für einen herbstlichen Spaziergang. Wiesen, Weiden, Teiche, Hügel und Wäldchen beherbergen eine bunte Artenvielfalt, die kleine und große Leute zum Naturerleben und -entdecken reizen.

Mehr Info?

Kollhorst e. V.
Kollhorster Weg 1
24109 Kiel

0431-237 29 38
verein@nez-kollhorst.de

Homepage

Beinah Votum gegen Südspange

Südspange und A21 auf Stadtgebiet samt Nebenstraßen? Eigentlich besteht mittlerweile eine reelle Chance, dass sich die Ratsversammlung gegen die Straßenbaupläne im Kieler Süden ausspricht. Aber als es in der letzten Ratsversammlung zur Abstimmung kam, votierten Grüne und SPD doch für eine Zurückstellung bis das Gutachten der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) vorliegt.

Zur Abstimmung standen zwei Anträge:

  • Verzicht auf Ostuferentlastungsstraße (Drucksache 0620/2022)
  • Straßenbauprojekte stoppen! (Drucksache 0683/2022)

Die beiden Anträge wurden gemeinsam abgehandelt.

Über Sinn und Unsinn der Südspange

Die Ostringentlastungsstraße (kurz Ostring II) wird wahrscheinlich nie gebaut werden, und das verringert die Sinnhaftigkeit der Südspange. Burkhardt Gernhuber (Linke) wies darauf hin, dass die Südspange ohne Ostring II entbehrlich sei. Außerdem hält er den Ausbau der B404 zur A21 auf Stadtgebiet für eine schlechte Idee vor allem wegen der dann notwendigen Nebenstrecken. Das wäre eine große Verschwendung von Flächen.

Auch der SSW möchte auf die Südspange verzichten und ist dafür, die B404 auf Kieler Stadtgebiet weiter als Bundesstraße zu belassen.

Für die Grünen sprach Dirk Scheelje. Er meinte, der Ostring II würde niemals gebaut werden. Denn zu dem Zeitpunkt, wo er eventuell gebaut werden könnte (2055-260), wird es keinen Straßenbau mehr geben. Er sagte, die Südspange ohne Ostring II würde mehr Verkehr anziehen. Es würden dann mehr und nicht weniger LKWs auf das Ostufer gelangen.

Straßenbau in Zeiten des Climate Emergency

Marcel Schmidt (SSW) möchte generell ein Zeichen gegen überdimensionierte Straßenbauprojekte setzen. Auch Svenja Bierwirth (Die Politiker*innen) wunderte sich, dass immer noch diese Diskussionen geführt werden. „Wenn wir unseren Titel als Klimastadt und den Beschluss zu Climate Emergency ernst nehmen, heißt das auch, auf unnötige Straßenbauprojekte zu verzichten.“ Burkhardt Gernhuber meinte, dass ein Prozent mehr Straße generell spätestens nach zehn Jahren zu einem Prozent mehr Verkehr führen würde, sodass der Entlastungseffekt von „Entlastungsstraßen“ eigentlich nie eintritt.

Für die CDU sprach Florian Waigel. Er sieht ein, dass die Südspange lediglich das Barkauer Kreuz entlastet, aber auch dafür würde es sich in seiner Einschätzung lohnen. Außerdem hofft er weiterhin auf den Bau des Ostring II, damit der Schwerlastverkehr nicht weiter durch Wohngebiete fährt.

Warten auf das Gutachten zur Variantenprüfung

Die SPD hat parteiintern einen Beschluss gefasst, der die sogenannte Südspange in Frage stellt und auf den Bau der A21 bis zum Barkauer Kreuz verzichtet. Max Dregelies hat den Parteitagsbeschluss seiner Partei zu diesem Thema wahrgenommen, möchte aber erst das Gutachten, das die DEGES in Aussicht gestellt hat, abwarten, bevor seine Fraktion sich endgültig positioniert.

Auch die Grünen wollen das neue Gutachten der DEGES, mit dem schon Ende 2021 gerechnet wurde, abwarten.

Gegen dieses Abwarten sprach sich Marcel Schmidt (SSW) aus, damit die Menschen im Stadtteil Gewissheit haben. „Wir sollten so schnell wie möglich zu einer Entscheidung kommen. Eigentlich sind wir uns einig.“

Interessant an der Debatte war auch, was nicht gesagt wurde. Anders als in ähnlichen früheren Debatten versteckte sich niemand mehr hinter dem Bund. Formal gesehen sind die Anbindung der A21 und die Südspange zwar Projekte des Bundes. Aber klar war eigentlich auch von Anfang an, dass der Bund keine teuren Straßenbauprojekte gegen den erklärten Willen der Kieler Ratsversammlung durchdrücken würde.

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Südspange/ A21: Positionspapier der SPD

Energiekrise und eine Kieler Rathauskooperation, die sich weigert zu handeln

Filme für das Traum-Kino

Andreas Steffens ist verantwortlich für die Auswahl der Filme im Traum-Kino der TraumGmbH. Dieses Kulturzentrum Im Industriestil im Grasweg 19 bietet neben Kino auch ein ganztägig geöffnetes Restaurant sowie zwei Säle für Konzerte und Events. Andreas Steffens und ich führten das Gespräch per Email.

Frage: Sie sind verantwortlich für die Auswahl der Kinofilme. Wie gehen Sie da vor? Nach welchen Kriterien wählen sie Filme aus?

Das Traum-Kino gibt es seit 35 Jahren, seit 1987 und es hat ein Programm-Profil als Arthouse. Das bedeutet: Keine aktuellen Blockbuster sondern Filme mit wichtigen Themen, über die man auch nach dem Kinobesuch noch länger diskutieren kann. Filme, die Aufmerksamkeit, Sensibilität, Empathie erfordern. Überwiegend Frauen sind im Publikum.

Ein Auswahl-Kriterium ist sicherlich, ob ein neuer Film einem zuvor bei uns erfolgreichen Film ähnelt. Aber man probiert auch immer etwas Neues aus.


Auch wer schon sehr viele Filme gesehen hat, kann immer wieder festsstellen, dass es neue, sehr interessante, originelle Filme gibt, die jeden Zuschauer überraschen können. Da steckt enorm viel Kreativität hinter und ich finde das sehr faszinierend.

Frage: Wie hat sich das Kino verändert in der letzten Zeit? Kommen die Leute nach der langen Zeit der Corona-Beschränkungen wieder ins Kino? Verändert sich das Publikum?

Viele Menschen sind froh, dass die Kinos wieder geöffnet sind. Statistisch fehlen bundesweit über 30 % des Vor-Corona-Publikums. Untersuchungen besagen, dass Blockbuster wie z.B. Bond und Spiderman ihre Vorgänger sogar überflügeln konnten; Im Arthouse-Bereich fehlen bundesweit die Erfolge. Das geht allen Alternativ-Kinos so. Das mag mit den Filmen zusammenhängen, auf jeden Fall mit einer großen Vorsicht und Zurückhaltung des älteren Publikums, das früher häufiger ins Filmkunstkino gegangen ist.
Blickt man bis in die 70er Jahre zurück, waren die Begriffe Kino und Krise immer eng verbunden und lieferten Gesprächsstoff. Im Kino erscheinen die Neuheiten zuerst: Kino ist an der Spitze, aber auch am Rand. Das Kino hat überlebt, aber die Filmproduktion ist immer neu und anders, eine Kontinuität wünscht man sich, aber sie ist schwer herzustellen. Neben anderen Medien mit Spielfilmangebot (BluRay, Streaming, PayTV) setzen Fussball und einfach schönes sonniges Wetter dem Kino ziemlich zu.
Früher hat man sich über viele Kinobesucher gefreut, heutzutage freut man sich über jeden einzelnen Gast.

Frage: Vielleicht möchten Sie einen kleinen Ausblick auf die nächste Zeit geben? Etwas Werbung für das Traum-Kino machen?

Es gibt viele lohnende Filme. Zum Beispiel eine spektakuläre Doku über David Bowie „Moonage Daydream“, 140 Minuten lang und zu einem erhöhten Preis als Alternativer Content nur kurze Zeit in den Filmtheatern (15. – 18.9.). Oder der französische Feel-Good-Film „Das Leben, ein Tanz“ von Cedric Klapisch, der auch die Auberge-Espagnole-Filme gedreht hat (ab 22.9.). Einfach immer neugierig bleiben! Wir freuen uns auf die Kinogäste!

Danke für das Gespräch!

Hier geht es zur Homepage mit aktuellem Programm: https://traumgmbh.de/