Zwei parallele Demos gegen eine AfD-Veranstaltung

Die Polizei schätzt, dass in der Spitze 600 Menschen am Walkerdamm protestierten, ich glaube, es waren deutlich mehr. Es waren tatsächlich zwei unterschiedliche Demonstrationen, die aber beide gegen den Bürgerdialog im AfD-Büro im Walkerdamm protestierten. Auf der Seite Hopfenstraße trafen sich die Menschen, die dem Aufruf der Initiative „Runder Tisch gegen Rassismus und Faschismus Elmschenhagen“ gefolgt waren. Verschiedene andere Antifa-Gruppen hatten ebenfalls ein Demonstration angemeldet, die am anderen Ende des Walkerdamms , in etwa Höhe Bäckergang bis Schülperbaum eng gedrängt standen. Zwischen diesen beiden Demonstrationen wurde der Walkerdamm frei gehalten. Hier fand der Bürgerdialog statt, zudem sich aber nur wenige Menschen getrauten.

Ich stand auf der Seite des Bäckergangs. Die Stimmung war aufgeheizt, die Chants aggressiv: „Ganz Kiel hasst die AfD“ oder „Ganz Kiel hasst die CDU“. Das gefiel nicht allen. Eine Frau, die neben mir stand, murmelte: „Wer Hass sät, erntet Gewalt.“ Die Gewalt blieb auch nicht aus.

Entlang der anderen Straßenseite sollte ein Gang frei bleiben, damit Leute zum Bügerdialog oder ins Hotel Consul gelangen konnten. An dieser Stelle kam es zu einem heftigen Gerangel zwischen Demonstrierenden und Polizei. Von meiner Stelle sah ich nicht den Anlass, lediglich dass eine Gruppe Polizisten zu dieser Stelle lief. Hier die Darstellung der Polizei um 17.35: „Im Bereich Schülperbaum/Walkerdamm kommt es zurzeit zu einer Blockade durch ca. 15 Versammlungsteilnehmende, sodass es zu einer Beeinträchtigung von Unbeteiligten kommt.“ Unter Einsatz von Pfefferspray und Muskelkraft wurde die Sitzblockade aufgelöst, wie die Kieler Nachrichten berichten.

In Redebeiträgen wurde thematisiert, dass der Rechtsruck in der bürgerlichen Mitte angekommen sei, nachdem Friedrich Merz von der CDU Mehrheiten mit Stimmen der AfD für seinen Fünfpunkteplan zur Migrationsbegrenzung in Kauf nahm.

Gegen 19 Uhr lösten sich die Demonstrationen ohne weitere Vorfälle auf. Eine wesentlich größere Demo „gegen rechts“ hatte gestern 15.000 Menschen auf die Straße und vor die CDU-Zentrale gebracht. Zu einer Demo „für Demokratie und Toleranz“ am 28. Januar kamen 9.000 Menschen. Es scheint, viele Kieler wehren sich gegen den Rechtsruck, den Demoskopen für die Bundestagswahl am 23. Februar vorhersagen.

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9.000 auf Demo für Toleranz

kn online. Polizei setzte Pfefferspray ein

Spülbar gewinnt Kieler Nachhaltigkeitspreis

In Kiel engagieren sich viele Betriebe und Kieler*innen seit Jahren für nachhaltige Alternativen zu Einwegverpackungen. Das Thema Mehrweg ist durch die Einführung der Mehrwegangebotspflicht im vergangenen Jahr noch stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. In diesem Jahr hat sich auch der Kieler Nachhaltigkeitspreis mit dem Thema befasst.

Das diesjährige Motto des Preises lautete: „Kiel geht Mehrweg – Engagement für eine Stadt ohne Einweg“. Zur Teilnahme eingeladen waren alle Kieler Privatpersonen, Projekte und Initiativen, die mit ihrem Engagement zum Verzicht auf Einweg oder zur Sensibilisierung für Mehrweg beitragen. Der Preis, der zum neunten Mal vergeben wurde, würdigt innovative Ideen, Konzepte und Projekte, die den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft unterstützen.

Umweltdezernentin Alke Voß zeichnete am Montag, 2. Dezember, drei Siegerprojekte des Kieler Nachhaltigkeitspreises im Forum Baukultur Kiel mit Urkunden und Geldpreisen aus. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurde auf zwei Projekte verteilt, ein weiteres wurde mit einer Anerkennungsurkunde geehrt. 

Die Preise wurden in den Kategorien „Mehrweg und Events“, „Mehrweg in der Schule“ und „Mehrweg und Hygiene“ vergeben. 


1. Preis in der Kategorie „Mehrweg und Events“

Ein Preis in der Kategorie „Mehrweg und Events“ – eine Urkunde und 2.500 Euro – geht an die Spülbar Kiel. Die Spülbar ist ein Unternehmen aus Kiel, das umweltfreundliches Mehrweggeschirr kosten- und umwelteffizient reinigt und so zu einem Mehrwegkreislauf auf Events beiträgt. Sie verfügt über eine mobile Spülstation auf einem Lastenfahrrad und über einen mobilen Spülcontainer, ausgestattet mit ressourcenschonenden Bandspülmaschinen. Damit können pro Stunde bis zu 3000 Geschirrteile vor Ort gereinigt und somit immer größere Veranstaltungen abgedeckt werden. Mit dem Service werden lokale Events und Veranstalter*innen dabei unterstützt, aktiv zur Reduizierung von Abfall beizutragen.

1. Preis in der Kategorie „Mehrweg in der Schule“

Über einen Preis in der Kategorie „Mehrweg in der Schule“ freut sich das Thor-Heyerdahl-Gymnasium in Mettenhof, das eine Urkunde und 2.500 Euro für das Projekt „Edelstahltrinkflaschen und Lunchboxen“ erhält. Bereits im Schuljahr 2020/21 ist in der Schule die Idee entstanden, wiederverwendbare Trinkflaschen und Lunchboxen aus Edelstahl anzuschaffen, mit dem Schullogo zu bestücken und im Schulshop zu verkaufen. Ziel ist es, weniger Plastikprodukte im Schulalltag zu verwenden. Die Nutzung der Mehrwegprodukte trägt bei den Schüler*innen zu einem größeren Bewusstsein für ein umweltschondenderes und nachhaltiges Handeln bei.

Anerkennungsurkunde in der Kategorie „Mehrweg und Hygiene“

Eine Anerkennungsurkunde in der Kategorie „Mehrweg und Hygiene“ geht an die „Praxis Ohne Plastik“. Das Start-Up sensibilisiert und unterstützt Arztpraxen und medizinische Einrichtungen bei der Umstellung auf Mehrweglösungen und nachhaltige Alternativen zu Einwegplastikprodukten. Unter anderem werden Beratungsangebote und Schulungen zum Thema angeboten, regionale Produktionen und Dienstleistungen sollen gefördert werden.

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Alte Mu: Das kreative Dorf in Kiel stellt Bauantrag