Es war ein wichtiger Termin für die Alte Mu: Am 19. November konnte der Bauantrag, bestehend aus einem Stick und acht Ring-Ordner mit den benötigten Unterlagen in der Poststelle des Rathauses übergeben werden. Gestern folgte eine kleine Feier, in der Vorstand Dr. Harald Frank kurz Historie und Zukunftspläne der Genossenschaft Alte Mu skizzierte. Stationen: Gründung der Genossenschaft 2021, Bauantrag 2024, Beginn der Sanierung hoffentlich 2025.
„Spielentscheidend“ nannte Herr Frank, dass die Alte Mu als Sozialer Wohnraum gefördert wird. Bekanntlich sind die Fördertöpfe für den sozialen Wohnungsbau schnell ausgeschöpft worden, aber die Hoffnung besteht, dass die Alte Mu doch noch irgendwie in die Berücksichtigung kommt.
Dr. Frank, der eigentlich aus dem Maschinenbau kommt, war erstaunt über die Regulatorik , die im Bauwesen herrscht.
Die Pläne für die Alte Mu beinhalten die Aufstockung der beiden Türme. Entstehen sollen Cluster-Wohnungen, quasi die Weiterentwicklung der Wohngemeinschaft, sowie Apartments für Studierende und Atelierwohnungen. Die Baustandards sollen einfach aber nachhaltig sein, mit Holz als Baustoff und Verzicht auf Verbundstoffe. „Wir sanieren niederschwellig“, sagte Vorstand Frank.
Zwei Architekturbüros haben sich zu einer Arge zusammengeschlossen für dieses Projekt: „graadwies“ aus Kiel und „deadline“ aus Berlin. Florian Michaelis von „graadwies“ hat sich auf Bauvorhaben mit „sozialem, ökologischem und kulturellem Mehrwert“ , wie es auf der Homepage heißt, spezialisiert. Die Architekten von „deadline“ haben ihre Wurzeln in der Sanierung von heruntergekommenen Gebäuden in Berlin nach der Wende.
Dr. Harald Frank betonte die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Kiel. Auch Vorständin Susanne Petersen freut sich darauf, die Vision eines lebendigen Kreativcenters im Herzen von Kiel voranzutreiben.
Die Alte Mu mit ihren vielen Projekten im Hof, wie Umsonstladen, offene Holzwerkstatt, oder Kulturkiosk beleben jetzt schon die Innenstadt von Kiel, nicht nur für junge Leute.
Beitragsbild: von links nach rechts Kylie Kühn (Architektin, „graadwies“), Vorstand Dr. Harald Frank, Vorständin Susanne Petersen
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