Feuerqualle in Kieler Förde

Kiel: Erste Feuerquallen gesichtet!

Ein Gastbeitrag von Nadine Engels. Sie sind wieder da: Erste Feuerquallen in der Kieler Förde gesichtet!

Am gestrigen Tag wurden Exemplare der allgemein als „Feuerqualle“ bezeichneten Spezies „Gelbe Haarqualle“ im Bereich der Kieler Hörn und Förde auf Höhe des GEOMAR Helmholtz Zentrums gesichtet. Wer die Tiere bereits kennt weiß, dass sie nicht als Einzelgänger, sondern in (kleineren) Schwärmen leben, sodass davon ausgegangen werden muss, dass Feuerquallen in den kommenden Tagen an weiteren Stellen der Förde gesichtet werden.

Diese Quallenart gehört leider zu den Arten, deren Gift auch für den Menschen gefährlich sein kann. Bei Hautkontakt mit den zahlreichen Tentakeln (zwischen 70-150 sind für die Gattung charakteristisch) löst eine Aktivierung der Nesselzelle des Tieres eine Injektion des Giftes in die Hautoberfläche aus. Es kann dabei zu typischen allergischen Reaktionen wie erhöhten Schmerzen im Kontaktbereich, Rötungen, Schwellungen und Verbrennungen kommen.

Für alle, die sich jetzt noch gerne in die Fluten der Ostessebäder – vor allem im Bereich der Kieler Förde – stürzen möchten gilt daher eine erhöhte Wachsamkeitsstufe. Ein optisches Absuchen der Wasseroberfläche ist bereits sehr hilfreich, da die Tiere aufgrund ihrer Größe und auffälligen Färbung (gelb-orange-hellrot) gut im Wasser sichtbar sind. Da die Tentakeln jedoch Längen von bis zum 30 Metern erreichen können ist die optische Observation nicht immer ausreichend.

Das Land Schleswig-Holstein informiert regelmäßig über die Wasserqualität und das aktuelle Vorkommen der Tiere auf seiner Webseite „Quallen in Nord- und Ostsee“.

Über das letzte Massenaufkommen der Feuerquallen im Juli 2023, bei dem es über 40 Verletzungsmeldungen gab, berichtete der NDR am 18.07.2023 im SH Magazin: Feuerquallen in der Lübecker Bucht unterwegs – viele Verletzte

Als Hausmittel gegen Nesselgift hilft übrigens Rasierschaum. Erklärung: Die Nesselkapseln der Quallen setzen sich auf der Haut ab und wirken dort weiter. Die chemische Zusammensetzung des Schaumes bewirkt, dass die Zellen in der schaumigen Masse selbst (und nicht auf der Haut) aufbrechen und somit außer Gefecht gesetzt werden. Danach gilt es, die betroffenen Stellen vorsichtig abzuschaben.

Auf keinen Fall sollten Sie die Stelle mit Süßwasser reinigen, da die Kapseln sonst direkt auf der Haut explodieren und es zu weiteren Verbrennungen der Hautoberfläche kommt. Bei weiteren, schwerwiegenden Folgeerscheinungen wie Fieberschüben oder Atemnot sollte ein Arzt kontaktiert werden.

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