Zahnputzraum in der Hans-Christian-Andersen Schule

Sozialbericht für Kiel 2018

Jetzt ist es amtlich: Kiel wächst sehr viel langsamer als erwartet. Der kürzlich erschienene Sozialbericht korrigiert die Bevölkerungsprognose nach unten. Im Jahr 2017 wuchs die Bevölkerung Kiels um lediglich 167 Personen. In den darauf folgenden Quartalen drehte sich dieser Trend nicht um. Im letzten Quartal schrumpfte die Bevölkerung sogar leicht.

Einige Zahlen zur Kieler Bevölkerung und zur Wohnsituation

  • 249.000 Einwohner*innen
  • seit 2017 entstanden 394 Wohneinheiten, darunter 132 sozial geförderte Wohnungen
  • 16.474 Personen zogen 2017 aus Kiel weg
  • 16.647 Personen zogen von woanders nach Kiel
  • Die Bevölkerung stieg um 167 Personen.
  • 24,5 Prozent der Einwohner*innen haben einen Migrationshintergrund.
  • Kiel hat im Zeitraum 2014 -2107 insgesamt 5.882 Geflüchtete aufgenommen.

Sozialgeldberechtigte Kinder in Kiel

Die Anzahl der sozialgeldberechtigen Kinder (unter 15 Jahre) stieg um 4,9 Prozent auf 9.202 Kinder an. Fast jedes dritte Kind in Kiel lebte Ende 2017 von Sozialgeld. Gaarden und Mettenhof sind die Stadtteile mit der höchsten Kinderarmut. Das sind auch die Stadtteile mit dem höchsten Anteil an Zuwanderern, darunter Geflüchtete und EU-Einwanderer. Die Armut unter Erwachsenen sank dagegen leicht gegenüber dem Vorjahr, wie man an der “Mindestsicherungsquote” erkennen kann: 16,4 Prozent der Menschen in Kiel erhielten Transferleistungen um zu überleben. Dazu gehören Hartz IV , Grundsicherung im Alter, Sozialgeld und andere Leistungen. Man kann aus diesen Zahlen schließen, dass die Zahl der kinderreichen Familien am unteren Ende der Einkommensskala gestiegen ist.

Zahngesundheit der Kinder ist Thema im Sozialbericht

Nur etwa die Hälfte der Erstklässler kommen mit naturgesunden Zähnen in die Schule! Am besten steht es um die Zähne der Kinder aus dem kinderreichen Stadtteil Neumeimersdorf/ Moorsee und aus Suchsdorf. Am schlechtesten schneiden hier Gaarden und Mettenhof ab. Das sind auch die ärmsten Stadtteile. Wobei Armut nicht die direkte Ursache für schlechte Zähne ist.

Bautätigkeit in Kiel

“Bei Anhalten des 2017 deutlich gedämpften Bevölkerungsanstieg … wird die Bevölkerung voraussichtlich nicht mehr in dem Maße anwachsen, wie zuletzt angenommen.”, so steht es im Kieler Sozialbericht. Dies wird als ein Grund genannt, warum die Bautätigkeit in Kiel nachlässt. Ein anderer Grund könnte sein, dass die neuen Kieler*innen überwiegend Ausländer sind, hauptsächlich Geflüchtete und EU-Einwanderer, die sich keine teuren Wohnungen leisten können. Bauunternehmen machen aber die meiste Rendite mit hochpreisigen Wohnungen. Gewachsen ist in Kiel der Anteil der ausländischen Bevölkerung. Zitat aus der Quartalsstatistik: “Wie schon in den Vorquartalen gab es auch im 2. Quartal 2018 einen deutlichen Zugang bei der ausländischen Bevölkerung, + 1.337 gegenüber dem Vorjahreswert und +302 gegenüber dem Vorquartal. …..Ganz anders stellt sich die Entwicklung bei der deutschen Bevölkerung dar. Hier gab es erneut deutlich Verluste, -1.170 Einwohner/innen gegenüber dem Vorjahr und -384 gegenüber dem Vorquartal.“ Quelle: Statistische Kurzinformation Nr 332.

Es wurden zwar 394 Wohneinheiten fertiggestellt. Tatsächlich stieg der gezählte Wohnungsbestand nur um 98 Wohnungen, weil der Basisbestand zahlenmäßig korrigiert wurde.

https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/statistik_kieler_zahlen/index.php

https://www.kiel.de/de/gesundheit_soziales/sozialplanung_berichte_konferenzen/sozialbericht/sozialbericht_kiel.php

Kiel wächst fast nicht mehr, ein Kommentar

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