Hinter dem AWO Servicehaus Lübscher Baum entsteht ein Quartiersgarten für Mieter*innen und Anwohner*innen. Vorausgegangen war ein Befragung im Quartier rund um das AWO Servicehaus. Die AWO Pflege Schleswig-Holstein wollte wissen, wodurch die Lebensqualität im Quartier erhöht werden könnte. Ganz oben auf der Wunschliste : mehr Grünflächen! Da traf es sich gut, dass das AWO-Haus einen großen Garten hat. Der Garten bestand aber nur aus einer öden Rasenfläche und wurde wenig genutzt.
Und jetzt: drei Hochbeete, eines mit Blumen, eines mit Kräutern und Gemüse und eines mit Erdbeeren bepflanzt. Dazu einige kleinere Beete und ein Steinbeet. Der Ortsbeirat Mitte steuerte die Pflanzen für ein Duftbeet bei. Bei Interesse können weitere Kästen aufgestellt oder Beete angelegt werden. Graben ist allerdings schwierig, weil der steinige Untergrund mehr für Stadtarchäologie als für Gartenbau geeignet ist. So enstand übrigens das Steinbeet. Auf einen Haufen ausgegrabener Steine kamen umgedrehte Grassoden. Fertig.
Frau Holtwisch, eine besonders engagierte Mieterin, führt mich durch den Garten und hat zu vielen Pflanzen etwas zu erzählen. Abends sitzt sie gerne mit Nachbar*innen im Garten. Sie jäten und gießen gemeinsam. Frau Holtwisch sagt, am meisten hat es sie erstaunt, wie schnell die Bienen den Garten entdeckt haben!
Quartiersgarten im Zentrum der Quartiersarbeit
Im Servicehaus Lübscher Baum leben 43 ältere Menschen. Das Haus grenzt direkt an den Theodor-Heuss-Ring, eine der am stärksten befahrenen Straßen Kiels. Aber hinter dem Haus ist es relativ ruhig. Der Quartiersgarten ist ein kleine Oase des Wohlbefindens zwischen Theodor-Heuss-Ring, Lübscher Baum und Hamburger Chaussee.
Die Öffnung der Servicehäuser gehört zum strategischen Konzept der AWO Pflege Schleswig-Holstein. Begegnungen schaffen, sich der Nachbarschaft öffnen, Kontakte nach außen pflegen, das sind erklärte Ziele der AWO Pflege. Zu diesem Zweck wurde eine Quartiersmanagerin für drei Jahre eingestellt, die sich um Vernetzung im Stadtteil kümmern möchte. Annika Ahrens plant eine Reihe von Festen und Events mit der Nachbarschaft , um auf diesen Quartiersgarten aufmerksam zu machen. Ein Grillplatz soll noch entstehen, ein Flohmarkt ist angedacht. Das Sommerfest am 30. Juni war schon einmal ein vielversprechender Anfang. Es kamen Freunde der Bewohner und zahlreiche Anwohner. Besonders bemerkenswert: etwa 20 Kinder fanden den Weg zum Fest und freuten sich über den Zauberer.
Ausblick
Möglich werden diese Aktivitäten durch eine Finanzierung von 17.000 Euro, größtenteils von der Wohnungsbaugesellschaft Vonovia gespendet. Die AWO SH, der SPD Ortsverein Kiel Mitte, der Seniorenbeirat, die Mieter des Hauses und der NABU Kiel engagierten sich für die Planung und Umsetzung. Ob der Garten langfristig bestehen oder sogar wachsen wird, hängt vom Engagement der Personen, die ihn nutzen, ab.