Auf der Ratsversammlung vom 15. Oktober schloss sich die Mehrheit dem erfolgreichen Bürgerbegehren zum Erhalt des Freibades Katzheide an. Es blieb der Politik auch kaum eine Wahl, denn ohne Übernahme der Ziele des Bürgerbegehrens wäre es zu einem wahrscheinlich erfolgreichen Bürgerentscheid gekommen.
Andreas Regner, einer der Vertretungsberechtigten des Bürgerbegehrens, nannte es einen guten Tag für die Demokratie. Es hat sich gezeigt, dass sich bürgerliches Engagement lohnt.
Der Beschluss lautet: “Das Schwimmbad Katzheide bleibt erhalten.” Mit gutem Grund wurde der Ausdruck Schwimmbad gewählt, da es eine gewisse Wortklauberei zum Ausdruck Freibad gab. Stefan Kruber (CDU) beantragte erfolglos, ein Freibad als “Sozialraum” mit Liegewiese und Wasserspielplatz zu definieren, was ursprünglich auch das Konzept von SPD und Grünen war. Nun aber stellte Torsten Stargas (SPD) klar: “Es wird dort immer eine Schwimm-Möglichkeit geben. Wir haben dazu gelernt und unsere Richtung geändert.”
Auch wenn das Freibad Katzheide vorläufig gerettet zu sein scheint, wurden in der Debatte doch Zweifel an der Ernsthaftigkeit des Vorhabens geäußert. Im Beschluss steht zwar, dass die notwendigen Sofortreparaturen bis zum Sommer 2016 abgeschlossen sein sollen. Darüber hinaus wird die Verwaltung aber aufgefordert, zu prüfen, welche weiteren Arbeiten erforderlich sind um einen “veranwortbaren Weiterbetrieb des Freibades (Wasserqualität, technische Sicherheit) zu realisieren”. Ratsherr Stefan Rudau (Linke) fragte, wozu eine neue Kostenschätzung notwendig sei. Es gibt schon zwei, die anlässlich des Bürgerbegehrens erstellt worden waren. Auch Herr Jöhnk vom Bürgerbegehren wunderte sich: “Nach zehn Monaten Diskussion sollten mehrere Vorschläge auf dem Tisch liegen. Dilettantismus oder Unwille?”
Stefan Rudau sprach noch einen zweiten Punkt an. Im Beschluss wird die “Bürgerbeteiligung zur Weiterentwicklung von Katzheide” festgeschrieben. Ursprünglich sollte in diesem Forum die Nachnutzung des Areals geplant werden, nun soll es wie der Titel sagt, um die weitere Entwicklung gehen. Stefan Rudau wies darauf hin, dass sich die Bürger gerade am Bürgerbegehren beteiligt haben und ihre Meinung klar und deutlich zum Ausdruck gebracht habe.
Weitere Kostenschätzungen und mehr Bürgerbeteiligung, sind das nun Verzögerungstaktiken oder politischer Gestaltungswille? Die Zukunft wird es zeigen. Fest steht, dass Katzheide nächstes Jahr in Betrieb gehen soll. Ob es ein einfaches Freibad bleibt oder attraktiver gestaltet werden wird, wie viel im Laufe der Jahre investiert werden wird und inwieweit Sponsoren und eventuell eine Betreibergesellschaft gefunden wird, sind zur Zeit noch offene Fragen.