Marine möchte MFG5-Gelände zurückkaufen

Die Entwicklung des neuen Stadtteils in Holtenau-Ost auf dem MFG5-Gelände liegt zur Zeit sowie auf Eis, weil sich noch kein Ort gefunden hat, an den der Tonnenhof umziehen kann. Ursprünglich sollte der Tonnenhof in den Plüschow-Hafen umziehen, was sich aber als unrealisierbar herausstellte. Nun hat die Geschichte eine neue Wendung erhalten: Die Bundeswehr hat Kontakt zum Oberbürgermeister Ulf Kämpfer aufgenommen und möchte das Areal zurückkaufen!

In Pressemitteilungen positionieren sich die Fraktionen zu diesem Rückkauf-Wunsch.

Die CDU begrüßt diese neue Entwicklung, auch vor dem Hintergrund, dass es mit der Planung nicht vorangeht. „Sollte die Bundeswehr tatsächlich Flächen wieder nutzen wollen, wäre das eine Chance für einen klaren Neustart. Die Stadt sollte sich ein Beispiel an Frederikshavn in Dänemark nehmen. Dort wurde die Planung eingestellt und das Gelände der Marine zurückgegeben – mit Erfolg. „

Die SPD möchte beides gleichzeitig: „ Die SPD Kiel begrüßt daher die Gesprächsbereitschaft der Bundeswehr, gemeinsam mit der Stadt nach Lösungen zu suchen, die beide Seiten ermöglichen – militärische Präsenz und zukunftsfähige Stadtentwicklung. ….. Für die SPD ist klar: Eine einseitige Festlegung auf militärische Nutzung in zentralen Entwicklungsflächen kommt nicht in Frage. Vielmehr gelte es, tragfähige Kompromisse zu finden – sei es durch intelligente Flächenaufteilung, alternative Standorte oder moderne Mehrfachnutzungen. „

Der SSW sieht das fatalistisch: „SSW: „Die Landeshauptstadt hat bereits sehr viele Ressourcen in die Planung und Entwicklung ihres neuen Stadtteils gesteckt. Das Areal darf nicht unter Wert verkauft werden. Wäre es realistisch sich gegen einen Rückkauf zu stellen? Wenn die Marine nachvollziehbar darstellen kann, warum sie das Gelände benötigt, wird es schwierig, sich dagegen zu stemmen. „

Von den Grünen gibt es noch keine Stellungnahme.

Die Ratsfraktion Die Linke/Die Partei beschreibt den Vorgang sehr ausführlich. Hier deshalb der ganze Text der Pressemitteilung:

PM: Wohnraum statt Kriegshafen – kein Verkauf des MFG5-Geländes!

Die Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI ist entsetzt über den beabsichtigen Rückkauf des ehemaligen MFG5-Geländes durch die Marine.

„Auf dem ehemaligen MFG5-Gelände entscheidet sich Kiels Zukunft. Dort ist das wichtigste Kieler Stadtentwicklungskonzept geplant. Kiel braucht dringend bezahlbaren Wohnraum und kann auf den Platz für Wohnen und Gewerbe, den der zukünftige Stadtteil Holtenau Ost bietet nicht verzichten. Das ehemalige MFG5-Gelände gehört den Kieler*innen und ist bereits jetzt ein beliebter Ort für einen Spaziergang oder ein Picknick geworden. Es muss der Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Ein Verkauf des Geländes an die Marine oder die Bundeswehr ist mit uns auf keinen Fall zu machen!“, empört sich Ratsmitglied Björn Thoroe, Vorsitzender der Ratsfraktion DIE LINKE/Die PARTEI.

Es gibt anscheinend ernsthafte Bestrebungen seitens der Marine, das ehemalige MFG-5-Gelände zurückzukaufen und auch bereits laufende Abstimmungen dazu zwischen Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und der Marine. Erfahren haben die Ratsfraktionen davon aus der Presseberichterstattung der Kieler Nachrichten. Ein Verkauf des ehemaligen MFG-5-Geländes wäre für die Landeshauptstadt Kiel katastrophal. Es würde das Aus für das wichtigste Stadtentwicklungsprogramm bedeuten, an dem die Stadt bereits seit deutlich mehr als einem Jahrzehnt arbeitet. Nicht nur die bisher investierten zeitlichen und finanziellen Ressourcen wären verloren, auch der gesamte neue Stadtteil Holtenau Ost mit dringend benötigtem Wohnraum in erheblichem Umfang würde nicht realisiert werden können. Außerdem würde eine mögliche Rückzahlung bereits erhaltener Städtebaufördermittel drohen.

„Geschenkt ist geschenkt, wiederholen ist gestohlen! Und das ehemalige MFG5-Gelände wurde uns ja nicht einmal geschenkt. Die Stadt und das Land haben 30 Millionen Euro dafür gezahlt. Und seitdem sind weitere Millionen in Planung, Sanierung und Erschließung geflossen. Der zeitliche Aufwand für die Beteiligungs- und Entwicklungsverfahren müssen auch berücksichtigt werden. Außerdem ist Kiel auf das Gebiet einfach angewiesen. Grundfläche ist für eine aus allen Nähten platzende Stadt wie Kiel das wichtigste Gut überhaupt. Wir brauchen mehr davon und nicht weniger, deshalb sind alle Verhandlungen über einen Verkauf des Geländes für uns überflüssig!“, bekräftigt auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Ratsmitglied Ove Schröter. Ende der Pressemitteilung.

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Holtenau-Ost: Neuer Stadtteil auf der Kippe

KN online: Marine will in Kiel-Holtenau einen neuen Stützpunkt aufbauen

Ehrung für Werftarbeiter

Der Ortsbeirat Gaarden sucht einen Platz, um die Werftarbeiter zu ehren. Zunächst sollte der Name „Platz der Werftarbeiter“ heißen, nun aber „Platz des Werftarbeiterstreiks von 1956“. Bei diesem Streik spielten die Werftarbeiter von Kiel eine wichtige Rolle.

Suche nach einem Standort

Mehrer Standorte kommen in Frage:

  • ein kleiner dreieckiger Platz Elisabethstr. / Ecke Johannesstr. Hier befindet sich auch eine Litfass-Säule, die eventuell für Informationen genutzt werden könnte.
  • eine Fläche an der Kreuzung Kaiserstr./ Helmholtzstr./Karlstal
  • eine Fläche an der Kreuzung Kirchenweg/ Röntgenstraße

Die Standortwahl soll entschieden werden in der nächsten Ortsbeiratssitzung Gaarden, das ist am Mittwoch, 9.7. um 19 Uhr in der Cafetaria der Hans-Christian-Andersen-Schule.

Bedeutung des Werftarbeiterstreiks

Der Streik der Metallarbeiter 1956/57 war der längste Streik in der Nachkriegszeit, und somit ein bedeutendes Kapitel in der deutschen Gewerkschaftsbewegung. Nach 116 Tagen Streik erreichte die IG Metall ihr Ziel einer gerechteren Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Es ging darum, Arbeiter und Angestellte gleich zu behandeln.

Der Streik begann am 24. Oktober. Zunächst legten die Arbeiter von Werften und Maschinenfabriken die Arbeit nieder, kleinere Betriebe wurden erst später bestreikt. In Kiel waren von Anfang an dabei: die Howaldtswerke, die MAK, die Firmal Bohn & Kähler. Am 15. Februar wurde die Arbeit wieder aufgenommen.

Es erscheint sehr sinnvoll, diesem historischen Ereignis einen Platz zu widmen.

Foto aus dem Stadtarchiv: „Werftarbeiter der Nachtschicht am Werkstor Eichenbergkamp im Werk Dietrichsdorf der Howaldtswerke, Januar 1957“

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Ortsbeirat Gaarden diskutiert über Schrottimmobilien

24. Oktober 1956

Sommerliche Baustellen in Kiel

Im letzten Bauausschuss stellte Peter Bender, Leiter des Tiefbauamts, die sommerlichen Baustellen vor.

Am Stresemannplatz sind zunächst die Nebenanlagen dran. Im September wird dann die Kreuzung erneuert. Im Vorgriff auf die Asphaltierung der Fahrbahn in der Straße Stresemannplatz wird der bauliche Radweg auf der Straßenseite des Neuen Rathauses zurückgebaut. Die Fahrbeziehung für den Radverkehr Kaistraße-> Andreas-Gayk-Straße ist somit gesperrt.

In der Kaistraße wird es an zwei Wochenenden in den Sommerferien zu Sperrungen kommen, jeweils in eine Richtung.

Baustelle Eckernförderstraße/ Steenbeker Weg

Eine sehr umfangreiche Umleitung während der Sommerferien betrifft den Knotenpunkt Eckernförder Straße/ Steenbeker Weg. In den ersten zwei Wochen der Sommerferien gibt es zwei aufeinanderfolgende Bauabschnitte. Die Eckernförder Straße wird dann jeweils halbseitig gesperrt, sodass immer eine Fahrbahn je Richtung befahrbar bleibt.

Umleitungen für den Kfz-Verkehr in Richtung Kronshagen, Projensdorf, Doktor-Hell-Straße, Suchsdorf und B76 sind weiträumig ausgeschildert. Alle anliegenden Unternehmen sind über die ausgeschilderten Umleitungen weiterhin erreichbar. Fußgänger*innen und Radfahrende können den Kreuzungsbereich während der gesamten Bauzeit passieren.

  • 1. Phase: 28. Juli – 3. August
    Während der ersten Bauphase wird die Eckernförder Straße auf der Seite zum Gewerbegebiet in der Dr.-Hell-Straße gesperrt. Das Abbiegen von der Eckernförder Straße in den Steenbeker Weg sowie vom Steenbeker Weg in die Eckernförder Straße ist während der Bauarbeiten nicht möglich. Der REWE-Markt bleibt erreichbar.
  •  2. Phase: 4. – 9. August 
    Während der zweiten Bauphase ist die Eckernförder Straße auf der Seite zum Gewerbegebiet Steekberg gesperrt. Aus Richtung Doktor-Hell-Straße kommend ist während dieser Bauphase das Abbiegen aus dem Steenbeker Weg nach rechts auf die Eckernförder Straße möglich. Ebenso kann aus Richtung Suchsdorf kommend von der Eckernförder Straße rechts auf den Steenbeker Weg in Richtung Doktor-Hell-Straße abgebogen werden. Aus der entgegengesetzten Richtung ist die Zufahrt zum Steenbeker Weg in Richtung Steekberg auch während dieser Bauphase für den Kfz-Verkehr nicht zugänglich. Der Rewe Markt bleibt weiterhin erreichbar. 

Witterungsbedingt können kurzfristig Verlängerungen möglich sein.

Baustelle Wellseedamm

Fast fertig: Wellseedamm. Mit dem anstehenden vierten und letzten Bauabschnitt steht die Überholung des Wellseedamms kurz vor der Fertigstellung. Ab Donnerstag, 3. Juli, asphaltiert das Tiefbauamt den Wellseedamm auf Höhe der Einmündung Edisonstraße.

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Rückblick auf die Baustellen 2022

Eingesperrte Tauben gerettet

Baustellenplan

Eingesperrte Tauben gerettet

Ein Hilferuf des Vereins Taubenfreunde Kiel am 29. Juni machte auf den Fall aufmerksam. In Zuge der Sanierung der ehemaligen Jensen-Klinik in der Auguste-Viktoria-Straße wurden Tauben im Gebäude eingeschlossen. Es handelt sich um mehrer Tauben, die ohne Wasser und Futter und ohne Ausweg im Gebäude gefangen waren.

Laut Verein konnten sie zunächst weder Eigentümer noch Polizei, oder Feuerwehr zum Eingreifen bewegen.

Gestern, am 2. Juli konnten die Tiere endlich vom Kommunalen Ordnungsdienst und Veterinäramt befreit werdern. Der Verein schreibt: “ Fünf Küken, drei erwachsene und drei jugendliche Tauben konnten heute lebend gerettet werden. Es ist bemerkenswert, dass sie nach Tagen ohne Wasser, ohne Futter und großer Hitze überlebt haben. Für ein Küken kam leider jede Hilfe zu spät.“

Es lebten etwa 200 Tauben in dem Gebäude, sie können jetzt nicht mehr hinein. Auf dem Foto sieht man viele Tauben auf dem Dach des Gebäudes, das lange ihr zu Hause war.

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ndr: Tauben in Gebäude eingeschlossen

https://www.facebook.com/TaubenfreundeKiel

Kurznachrichten Juni 2025

Kröten wandern, die Kieler Woche geht zu Ende. Der Umsteiger wird umgebaut.

Geschützter Radweg an der Kaistraße

Erstmalig an der Kaistraße wurde eine Protected Bike Lane eingerichtet. Sie scheint sich soweit bewährt zu haben. Der VCD hatte im vergangenen Jahr die Situation an der Kaistraße als gefährlich und unattraktiv kritisiert. „Letztes Jahr war die Situation ander Kaistraße noch ein Grund die Strecke mit dem Rad zu meiden, und auch wenn der Radweg an der Kaistraße von vielen Radfahrenden als etwas schmal bewertet wird, ist das eine solide Lösung“, findet VCD-Sprecher Frederik Meißner.

Christian Jopen, SPD-Ratsfraktion schreibt zu diesem Thema. „Unsere Beobachtungen vor Ort und die Rückmeldungen der Verwaltung bestätigen: Der motorisierte Verkehr floss trotz der Reduzierung auf eine Fahrspur geordnet und ohne nennenswerte Stauaufkommen. Die Ampelschaltungen sowie das vorbildlich angewendete Reißverschlussverfahren haben dafür gesorgt, dass es zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen kam. Gleichzeitig wurde die geschützte Radspur von Menschen jeden Alters gut angenommen und sorgte für ein deutlich verbessertes Sicherheitsgefühl.“

Erdkröten wandern

Des einen Leid ist des anderen Freud. Während das Wetter in den vergangenen Tagen nicht immer ideal für einen Kieler-Woche-Besuch war, nutzen die Erdkröten das milde aber feuchte Wetter, um den Rückweg über den Meimersdorfer Weg anzutreten. Nachdem die Jungkröten im Schulensee herangewachsen sind, machen sie sich jetzt auf ihre große Wanderung in Richtung Hof Petersburg.

Damit die jungen Erdkröten nicht unter die Räder kommen, ist der Meimersdorfer Weg am Schulensee bis zum 8. August für Autos gesperrt. Je nach Wetterlage und Wanderlust der Erdkröten kann es auch etwas länger dauern.

Von der Hamburger Chaussee aus bleibt der Meimersdorfer Weg bis zur Abzweigung Hof Petersburg befahrbar. Auch der Postillionweg ist weiterhin uneingeschränkt erreichbar. Mit dem Auto sind aus Richtung der Neuen Hamburger Landstraße (L318) nur die Grundstücke bis zur Poppenbrügger Au erreichbar. Quelle: Kiel.de

Umsteiger baut um

Der bereits bestehende Bau mit mehr als 600 Fahrradparkplätzen wird um einen Neubau mit mehr als 200 Stellplätzen ergänzt. Es entstehen aber nicht nur neue Fahrradparkplätze: Der Bestandsbau des Umsteigers erhält eine neue Zugangs- und Buchungstechnik, Stellplätze für Lastenräder, Behindertenfahrräder sowie Ladeschränke für Akkus von Elektrofahrrädern. Auch die vorhandenen Doppelstockparker werden technisch rundum erneuert. Für die Mitarbeitenden der Fahrradwerkstatt werden eine Teeküche und eine Umkleide eingerichtet.

2026 kann es durch den Umbau eine Zeit geben, in der der Umsteiger nicht genutzt werden kann. Quelle: Kiel.de

 Spiellinie gibt Deko und Materialien ab

Das Amt für Kultur und Weiterbildung gibt viele Kunstwerke und Dekorationen ab, die auf der Krusenkoppel entstanden sind. Auch Materialien wie Lehm und Holz sind erhältlich. Am Montag, 30. Juni, kann die Spiellinie noch einmal bestaunt werden, am Dienstag, 1. Juli, beginnt dann die Abgabe. Viele bedruckte Stoffe, Feenhäuschen aus Pappmachée sowie ausgesägte und bemalte Figuren aus Holz warten auf ein neues Zuhause. Auch die gefilzten Elfen, ausgefallene Kostüme und viele andere Dinge können die Spiellinie in lebendiger Erinnerung halten.

Für alle Objekte gilt: Es werden keine Reservierungen entgegengenommen. Wer ein Stück Spiellinie mit nach Hause nehmen möchte, muss nach der Kieler Woche noch einmal zur Krusenkoppel kommen. Auch für Strohballen, Sand, Lehm und Bretter (mit Nägeln versetzt) werden Abnehmer*innen gesucht. Während des Abbaus können sich Interessierte von Dienstag, 1. Juli, bis voraussichtlich Mittwoch, 9. Juli, jeweils zwischen 9 und 16 Uhr auf der Krusenkoppel, Telefon (0431) 240140-99, am Düsternbrooker Weg 81, melden.

Aber bevor die Krusenkoppel wieder aufgeräumt werden muss, wird noch einmal gemeinsam gefeiert: Am Sonntag, 29. Juni, lädt das Team der Spiellinie zu einem Umzug durch die bunte Zauberwelt ein, um gebührend Abschied zu nehmen. Bei einem Rundgang über die Wiese werden alle Stationen ein letztes Mal besucht. Bürgermeisterin Renate Treutel begleitet den Umzug, der um 17.30 Uhr am Lehm beginnt und an der Bühne von Barney B. Schützer, dem Hüter der tierischen Fabelwesen, endet. Dort wird dann auch das Geheimnis gelüftet, unter welchem Motto die Spiellinie im kommenden Jahr steht. Quelle: Kiel.de

Aus der Kieler Statistik

Am Ende des ersten Quartals 2025 lebten 250.829 Personen in Kiel. Zum Vergleich: Am Ende des vierten Quartals 2024 waren es 251.379 Personen. Am Ende des ersten Quartals 2024 waren es 250.825.

Tocotronic begeistern Kieler Publikum

Am 25. Juni trat die deutsche Band Tocotronic auf der Krusenkoppel vor ca 2.000 Fans auf mit einem fulminanten Programm.

Ihre Musik wird manchmal als Rock, manchmal als Indie-Rock oder Indie-Pop bezeichnet. Die Songs sind oft politisch ( links) , aber nie penetrant direkt sondern vieldeutig und manchmal poetisch. Oft geht es auch um Liebe und Alltag. Neben Songs von ihrem neuen Album Golden Years brachten sie auch bekannte Titel von älteren Alben. Mein Lieblingssong Ich tauche auf stammt vom 13. Album Nie wieder Krieg und ist ein märchenhaftes Liebesslied. Geht es um eine Meerjungfrau? Auf dem Album singt Dirk von Lowtzow mit Anja Plaschg von Soap&Skin.

Vom ersten Titel an wurde auf der Fläche vor der Bühne getanzt und zum Finale hin riss es fast alle von den Bänken. Das Publikum war altersmäßig total gemischt, von 17 bis 70 war mein Eindruck. Und die Freilichtbühne auf der Krusenkoppel ist irgendwie gemütlich trotz Steinbänke. Wer sich auskennt, bringt ein Kissen.

Das Wetter war gnädig, nicht ganz unwichtig bei einem Open-Air-Konzert. Wobei am Eingang Regencapes zum Verkauf angeboten wurden – für alle Fälle.

Tocotronic wurde 1993 gegründet. Die Drei Gründungsmitglieder Dirk von Lowtzow, Jan Müller und Arne Zank, alle Mitte Fünfzig, stehen immer noch auf der Bühne. Auf der derzeitigen Tournee unterstützt sie der Gitarrist Felix Gebhard. Mit vierzehn Alben gehören sie zu den erfolgreichsten Rockbands des Landes. Das ausverkaufte Konzert war für mich ein Highlight der diesjährigen Kieler Woche!

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Indie-Rock mit Herz: Tocotronic auf der Kieler Woche

Wikipedia: Tocotronic

Ich tauche auf – Official Music Video

Kultur auf der Kieler Woche 2025

Psychologie studieren?

Experten-Chat am 02. Juli auf abi.de:

„Psychologie studieren“

Welche Schwerpunkte und Berufsfelder gibt es? Welche Qualifikationen sind für ein Psychologiestudium notwendig? Und wie bereitet man sich optimal auf eine erfolgreiche Berufslaufbahn in diesem Feld vor? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt es am 02. Juli 2025 zwischen 16 und 17.30 Uhr im abi» Chat „Psychologie studieren“.

Schülerinnen und Schüler sowie andere Interessierte können sich im Chat live und direkt mit Expertinnen und Experten austauschen. Die Fachleute informieren über die vielfältigen Möglichkeiten, Psychologie zu studieren, und geben wertvolle Tipps zu Studieninhalten, Bewerbungsverfahren und Berufschancen. Sie beantworten auch Fragen zu den Anforderungen und Besonderheiten des Studiums.

Alle Fragen und Antworten im Chatprotokoll

Der Chat ist frei zugänglich. Interessierte sind können sich am 02. Juli 2025 um 16:00 Uhr einfach unter http://chat.abi.de  einloggen und dann ihre Fragen rund um das Thema ‚Psychologie‘ stellen. Der Chat läuft bis 17:30 Uhr. Wer in diesem Zeitfenster nicht persönlich teilnehmen kann, hat später die Möglichkeit, die Antworten im Chatprotokoll nachzulesen. Dieses wird im Anschluss an den Chat auf dem abi» Portal veröffentlicht. Weitere Informationen zum Chat gibt es unter https://abi.de/interaktiv/chat .

Bild von Ria Sopala auf Pixabay

High Noon in der Stadtgalerie

Vom 14. Juni bis 31. August 2025 präsentiert die Stadtgalerie rund 150 Fotografien von Nan Goldin, David Armstrong, Mark Morrisroe und Philip-Lorca diCorcia. Die Aufnahmen aus den 1970er bis 1990er Jahren stammen aus der Sammlung F.C. Gundlach.

Besonders beeindruckt haben mich die Werke von Nan Goldin (*1953). Ihre Fotografien wirken unverfälscht – detailreiche Szenen, die man mit dem Blick nach und nach erkundet. Etwa ein Mann in einem roten Oldtimer, dessen Innenverkleidung mit Klebeband notdürftig zusammengehalten wird.

David Armstrong (†2014), ein auf Porträts spezialisierter Fotograf, war mit Nan Goldin befreundet – sie porträtierten sich gegenseitig.

Auch Mark Morrisroe (1959–1989) war Teil dieser Szene. Wie Goldin bewegte er sich in der subkulturellen Bohème von Boston und New York. Die Werke von Morrisroe und Goldin zeigen teils sexuelle Darstellungen.

In Goldins Fotografien gibt es stets viel zu entdecken. Oft sind die Hintergründe unaufgeräumt oder sogar schockierend – etwa ein Bild aus einem besetzten Haus, auf dem über der Matratze Blutspritzer an der Wand zu sehen sind.

Die Fotos von Philip-Lorca diCorcia hingegen wirken eher inszeniert und dadurch distanziert – möglicherweise liegt darin ihre eigentümliche Kühle.

Morrisroe experimentierte mit künstlerischen Verfremdungen. Seine Kritzeleien am Bildrand sind Teil seiner Werke. Er porträtierte Menschen, Partys und Nacktheit – oft roh und intensiv.

Warum mich Nan Goldin so sehr faszinierte, kann ich nicht genau sagen. Aber zu Hause habe ich sofort begonnen, mehr über sie zu recherchieren. Sie selbst beschreibt ihr Werk als „visuelles Tagebuch“. Ihre Themen sind die queere Community, Sexualität, Gewalt, AIDS und Tod. Besonders berührte mich die Fotoserie über ihre Nachbarin Cookie Mueller: Cookie ernst, Cookie lachend, Cookie auf der Toilette, ihre Hochzeit, ihr Mann aufgebahrt – und schließlich auch Cookie selbst.

Vielleicht liegt der Schlüssel in Goldins Worten: „Ich habe meine Liebsten fotografiert, Menschen, mit denen ich zusammenlebte … wir haben uns nie als Menschen am Rande der Gesellschaft gesehen.“ Quelle

Die Ausstellung ist gratis!

Beitragsbild: Am Eingang zur Ausstellung – ein Porträt von David Armstrong

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Förderverein Kiel über die Ausstellung

Kieler Stadtansichten von Gretel Riemann

Aktionsgruppe stört Open Ship

Die Aktionsgruppe „NO PEACE. NO CLIMATE JUSTICE“ protestierte gegen Aufrüstung und für Klimagerechtigkeit. Sie besetzte mehrere Bäume am Eingang des Marine Stützpunktes, wo heute Open Ship stattfindet. In Kanus und Kayaks näherten sich die Klimaaktivisten – laut eigener Angabe – der Fregatte „Bayern“ und markierten diese mit auffälliger Farbe. Auf ihren Transparenten kritisiert die Gruppe die zunehmende, weltweite Militarisierung und Aufrüstung und fordert stattdessen Strategien für eine klimagerechte Zukunft. Die Polizei beendete die Störaktion.

In einer Pressemitteilung begründet die Gruppe ihre Aktion:

„Es ist völlig absurd, dass hier gefeiert wird als wäre nichts. Aufgrund der zahllosen, weltweiten Konflikte haben dieses Jahr mehr als die Hälfte der angekündigten Schiffe abgesagt. Einige sind direkt auf dem Weg in Kriegsregionen, andere unterstützen aus der Ferne, lenken Waffen oder teilen Informationen, während sie hier friedlich im Hafen zu liegen scheinen.“, erläutert Tom F.
„Von Kiel in die Welt“, heißt es im Motto der Kieler Woche. Das internationale Segelsportereignis ist gleichzeitig eines der größten Feste Nordeuropas. Die Stadt bemüht sich um ein friedliches Image, doch von hier gehen ebenso umfangreiche Waffenexporte und die Einsätze der Deutschen Marine in die Welt. Bevor die Fregatte „Bayern“ am NATO-Manöver „Baltic Operations“ (BALTOPS) teilgenommen hat, war sie in den Gewässern Ostasiens präsent. Solche Einsätze erfolgen, ebenso wie die Waffenexporte Deutschlands, aus geostrategischen Interessen. Gleichzeitig werden Waffen aus Deutschland bereits aktiv in diversen Kriegen eingesetzt. Die Rüstungsindustrie hat in Kiel einen festen Platz

„Die hier zur Schau gestellten und gefeierten Schiffe zu bauen und zu unterhalten verbraucht eine Unmenge an Ressourcen. Nun sollen weitere, hunderte von Milliarden Euro allein in die Aufrüstung der Bundeswehr gesteckt werden. In sozialen Bereichen finden dagegen massive Kürzungen statt: Gelder für Bildung, benachteiligte Menschen und auch für das Klima werden gestrichen“, sagt Lara T., die an der Aktion beteiligt ist.

Für die Bundeswehr ist das „Open Ship“ daher eine wichtige Werbeveranstaltung. Alljährlich kann hier der Flottenverband des NATO-Manövers „Baltic Operations“ (BALTOPS) besichtigt werden, der zur Kieler Woche einläuft. Das „Camp Marine“ richtet sich, als weiterer Programmpunkt, gezielt an Schüler*innen ab der 8. Klasse, um diese für den Dienst an der Waffe zu gewinnen.

„Die Bundeswehr weitet ihre Werbekampagnen für Kinder und Jugendliche immer weiter aus und in rasantem Tempo droht die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht. Wir sollen dazu gezwungen werden, mit der Waffe andere Menschen zu bedrohen, verletzen und zu töten. Das macht mir große Angst.“, meint Aktivist Tom F.

Die Kieler Woche bot Politik, Wirtschaft und Militär schon immer einen Ort der Vernetzung. Heute laden einzelne Schiffe der NATO-Flotte zu Empfängen. An Land finden Veranstaltungen zu sicherheits- und wirtschaftspolitischen Fragen statt. Dass eine stärkere Bundeswehr und eine Steigerung der Waffenproduktion, für die sich dort häufig ausgesprochen wird, die Sicherheit in der Welt erhöhen würden, denken die Aktivist*innen nicht.

„Die Klimakrise ist weiterhin eine weltweite Bedrohung für uns alle und sie wird Konflikte um natürliche Ressourcen in Zukunft noch weiter anheizen. Da kann die Lösung doch nicht sein, einfach immer mehr Waffen zu produzieren und immer mehr Tote in Kauf zu nehmen.“, so Lara T. Die sogenannte ‚Abschreckungspolitik‘ im Kalten Krieg habe schon einmal zu einer immensen wechselseitigen Aufrüstung geführt, bis hin zum drohenden Atomkrieg. Was es stattdessen brauche, seien Verhandlungen, um die Kriege zu beenden und internationale Sicherheitskonzepte, die zukünftige Kriege jenseits von Aufrüstung verhindern. Lara schließt mit den Worten:

„Frieden braucht soziale- und Klimagerechtigkeit – deshalb müssen wir auch in Zeiten wie diesen weiter für eine solidarische Zukunft streiten. In der kein Mensch seine Heimat wegen Krieg oder Folgen der Klimakrise verlassen muss!“ Ende der Pressemitteilung.

Beitragsbild: Open Ship in Kiel vor einigen Jahren.

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Aktivisten protestieren auf Kieler Woche gegen Aufrüstung

Ein Bericht von 2019 über den militärischen Aspekt der Kieler Woche

Kiel in der Haushaltssperre

Wenn kein Geld da ist, vertreibt man sich die Zeit mit Pseudoprojekten, die zumindest wenig Geld kosten. Das war mein Eindruck von der letzten Ratsversammlung, in der zwei Anträge beschlossen wurden, die versuchen, nicht existierende Probleme anzugehen. In dem einem Antrag ging es um Nahversorgung in der Stadt, die aber eigentlich fast flächendeckend sehr gut ist. In anderen Antrag ging es um Sauberkeit in der Stadt, die von Gaarden abgesehen, auch sehr gut ist. Klar, alles könnte noch besser sein. Aber wenn man nicht in einem Überwachungsstaat leben will, muss man wohl mit ein wenig Littering leben.

Kiel als 15-Minuten-Stadt.

Wir können neidisch auf Paris sein, sagte Ratsfrau Karla Frieben-Wischer. Und beschrieb, wie Paris zur 15-Minuten-Stadt umgestaltet wird.

Der Antrag heißt: „Kiel als Stadt der nachbarschaftlichen Quartiere entwickeln“. Das Ziel: Kiel soll sich als lebenswerte, offene, inklusive und klimafreundliche Stadt für alle weiterentwickeln.

Eine zentrale Idee in diesem Konzept ist die 15-Minuten-Stadt. Innerhalb von 15 Minuten zu Fuß soll es möglich sein, Kita, Schule, medizinische Versorgung, Beratung, Pflege, Ruheorte sowie Kultur- und Sportangebote zu erreichen.

Um das zu erreichen, beauftragt die Ratsversammlung die Verwaltung „mit der Erarbeitung eines Rahmenkonzepts für die Entwicklung Kiels als Stadt der nachbarschaftlichen Quartiere und mit der Einbeziehung aller Maßnahmen der Stadtentwicklung und des Städtebaus in die Konzeptentwicklung.„

Frau Frieben-Wischer beschrieb korrekt, dass die Stadt in den 50er Jahren vom Auto aus entwickelt wurde. Jetzt sollten die Menschen in den Mittelpunkt der Stadtentwicklung gestellt werden.

Dieser interfraktionelle Antrag wurde mehrheitlich angenommen, wobei die CDU sich enthielt, und AfD und Ansgar Stalder dagegen stimmten.

Die Frage, die sich mir stellte, und die auch schon im letzten Wirtschaftsausschuss thematisiert wurde: Gibt es das nicht schon alles?

Die Anlaufstellen Nachbarschaft (Annas) in den Quartieren haben sich sehr bewährt als Treffpunkt und niederschwelliges Beratungsangebot.

Alle Menschen, die ich kenne und die in Kiel wohnen, können schon jetzt in 15 Minuten bei einem Lebensmittelladen, einer Schule oder einem Spielplatz sein. Dieser Zustand sollte sicher unbedingt erhalten bleiben, aber er muss nicht erst hergestellt werden. Er sollte vielleicht eher als etwas schon Erreichtes gefeiert werden!

In der Diskussion war man sich einig, dass Post- und Bankfilialen nicht wieder in die Stadtteile zurück kommen.

Innerhalb dieser Diskussion gab es noch einen Schlagabtausch zwischen Ansgar Stalder und Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Ratsherr Stalder (dieBasis) fürchtet sich vor der 15-Minuten-Stadt als Freiluftgefängnis. Das ist eine beliebte Idee unter Verschwörungstheoretikern, dass die 15-Minuten-Stadt damit verbunden sei, dass Menschen ihre Stadtteile bald nicht mehr mit dem Auto verlassen dürften. Und diese Vorstellung wird fälschlicherweise mit Klaus Schwab vom World Economic Forum verbunden. OB Ulf Kämpfer erzürnte sich, dass dieser Quatsch von einem Ratsherrn verbreitet wird. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, lies diesen Artikel, der beschreibt, wie die Idee der 15-Minuten-Stadt mit Verkehrsbeschränkungen verquickt wurde.

Antrag Sauberes Kiel

Ratsherr Dr. Andreas Ellendt (CDU) beklagte die zunehmende Vermüllung der Stadt und forderte einen Runden Tisch mit Ratsfraktionen, Ämter, Entsorgungsunternehmen, Umweltzentren. In der Diskussion wurde betont, dass es um ganz Kiel geht, nicht nur um Gaarden.

Mein Eindruck: Gaarden ist wirklich dreckig. Und in Kleingärten ist das Abladen von Müll in unverpachteten Parzellen ein echtes Problem. Aber ansonsten finde ich die Stadt sehr sauber. Am Tag der Ratsversammlung und unter dem Eindruck der Diskussion machte ich die Probe auf’s Exempel: Ich zählte den Müll auf meinen Weg zum Bus: Die Route: Hinterausgang Rathaus, Europaplatz (das Wasserbecken war müllfrei), mittlere Holstenstraße, Hafenstraße , Andreas-Gayck-Straße, ZOB: Uhrzeit, etwa 18.30. ich fand:

  • 1 Flasche
  • 5 Servietten
  • 1 Bäckertüte
  • 1 Plastiktüte
  • um die 30 Zigarettenstummel

Überrascht war ich von der hohen Anzahl an Zigarettenstummeln, sie lagen hauptsächlich an den Bushaltestellen an der Andreas-Gayck-Straße. Dennoch: Dafür dass es Abend war und viele Menschen unterwegs waren, ist das wirklich kein großes Müllaufkommen.

Dieser interfraktionelle Antrag wurde einstimmig beschlossen. Aber brauchen wir ihn?

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Naturgruppe möchte Stadt begrünen und verschönern

Berichte aus einer spannenden Stadt