Archiv der Kategorie: Allgemein

OB-Kandidatin Viola Ketelsen in der Pumpe

Gestern Abend lud der AStA der CAU zu einer Podiumsdiskussion in die Pumpe ein. Auf dem Podium saßen mehrere Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl – darunter als einzige Frau Viola Ketelsen von der Partei VOLT. Da auf diesem Blog bereits andere Bewerber vorgestellt wurden, liegt der Fokus dieses Beitrags auf Viola Ketelsen.

Die Diskussion drehte sich vor allem, aber nicht ausschließlich, um studentische Themen. Im Folgenden eine Auswahl der angesprochenen Punkte:

Bezahlbarer Wohnraum

Viola Ketelsen betonte, wie wichtig es ihr sei, die KIWOG – Kiels stadteigene Wohnungsgesellschaft – zu stärken, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, insbesondere für Studierende. Die Stadtverwaltung solle gezielter prüfen, welche Flächen verfügbar sind und wie diese vergeben werden. Sie sprach sich für die Vergabe an gemeinwirtschaftliche Unternehmen aus, also an Unternehmen, die nicht primär profitorientiert arbeiten.

Kurzfristig möchte sie sich als Oberbürgermeisterin dafür einsetzen, leerstehende Büroflächen in Wohnraum für Studierende umzuwandeln. „In Hamburg gibt es tolle Projekte – das würde auch in Kiel schnell Wohnraum schaffen“, sagte sie. In Kiel stehen derzeit rund 10.000 Quadratmeter Bürofläche leer.

Auf die Publikumsfrage, ob Neubauten nicht dem Klimaschutz widersprächen, antwortete sie, dass Umnutzung grundsätzlich besser sei als Neuversiegelung. Sollte dennoch neu gebaut werden, sei ihr nachhaltiges Bauen besonders wichtig – Stichworte: Urban Mining, Kreislaufwirtschaft, Fassaden- und Dachbegrünung.

Thema Öffentlicher Nahverkehr

Ketelsen sprach sich klar für die Stadtbahn aus und verwies auf die Studienlage: „Eine Stadtbahn ist die beste Lösung für Kiel.“ Darüber hinaus setzt sie sich für bessere Radwege, zusätzliche Fährverbindungen, neue Buslinien und mehr Tempo-30-Zonen ein.

Thema Kultur

Kulturelle Initiativen möchte sie gezielt unterstützen: „Es gibt richtig gute Angebote – sie müssen nur sichtbarer werden, zum Beispiel über die städtischen Social-Media-Kanäle.“

Die Kulturquote im Haushalt liegt derzeit bei drei Prozent – weniger dürfe es nicht werden, fordert Ketelsen. Gleichzeitig plädiert sie für mehr Transparenz bei den Kulturausgaben.

Besonders lobend erwähnte sie die Volkshochschule („tolle Kurse“), den Open Campus („super Sache“) sowie das Projekt „Schulen im Aufbruch“ an der Gemeinschaftsschule am Brook.

Als Oberbürgermeisterin möchte sie die Zusammenarbeit kultureller Akteur*innen stärken und stets fragen: Wo bestehen Engpässe? Könnte die Stadt Räume zur Verfügung stellen?

Thema Sparen

Auf der Einnahmenseite befürwortet sie die Einführung einer Hotelbettensteuer. Einsparpotenzial sieht sie in der Verwaltung – insbesondere bei Bauprozessen, die ihrer Meinung nach zu lange dauern. Hier seien bis zu zehn Prozent Einsparungen möglich.

Schlusswort

Zum Abschluss betonte Viola Ketelsen, dass sie für ein klimagerechtes und soziales Kiel stehe – und für mehr Dialog und Kooperation.

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Homepage Volt Viola Ketelsen

Dr Samet Yilmaz – Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters


Baumgruppenbesetzung auf dem MFG5-Gelände

Der Spätherbst ist nicht gerade die ideale Jahreszeit, um in ein Baumhaus zu ziehen. Vielleicht rechneten die Aktivisten auch damit, dass die Besetzung auf dem MFG5-Gelände rasch von der Stadt geräumt würde. Doch die Stadt duldet die Aktion – unter der Bedingung, dass das Baumhaus dauerhaft besetzt ist. Das bedeutet: Auch nachts schlafen Menschen dort. Anfangs hing lediglich eine Plattform in den Bäumen, doch nach und nach entstand daraus eine kleine Hütte, die zumindest etwas Schutz bietet.

Worum geht es bei der Protestaktion?

Die Aktivistengruppe TKKG – Turbo Klima Kampf Gruppe besetzte in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober eine Baumgruppe auf dem MFG-5-Gelände, um gegen die Pläne der Marine zu protestieren, das Gelände zurückzukaufen. Derzeit verhandelt Kiels Oberbürgermeister Kämpfer mit der Bundeswehr über Preis und Modalitäten des Rückkaufs. Sollte das Gelände wieder in militärische Nutzung übergehen, würde das geplante neue Stadtviertel nicht realisiert. Stattdessen wäre dort ein Stützpunkt für ein Meeresbataillon vorgesehen. TKKG setzen sich für Wohnbebauung ein.

Ich traf mich vor Ort mit zwei Gruppenmitgliedern, die sich „Welle“ und „Waldmeister“ nennen.

  • Welle betont den antimilitaristischen Charakter der Aktion:
    „Viele Räume sind vom Militär besetzt“, sagt er. Das Seebataillon sieht er kritisch – früher habe es Häfen geschützt, heute solle es auch für offensive Einsätze ausgerüstet werden.
  • Waldmeister ergänzt, dass die Gruppe auch mit den bisherigen städtischen Plänen für Wohn- und Gewerbebebauung nicht vollkommen einverstanden war, obwohl sie grundsätzlich dafür sind, dass ein neuer Stadtteil auf dem MFG5-Gelände entsteht.
    „Die Flüchtlingsunterkünfte und der Wagenplatz Schlagloch sollten in den Plänen der Stadt weichen – das lehnen wir ab.“ Außerdem wünsche man sich den Erhalt des Skaterparks.

TKKG ist ein loses Bündnis vor allem von Klimaaktivisten, das bereits durch spektakuläre Aktionen aufgefallen ist – unvergessen der Tag, an dem die Gruppe Hochbeete auf der B404 aufstellte!

Im Voßbrook – dem Fuchswald

Wie lange die Besetzung dauern soll? „Bis wir unsere Ziele erreicht haben – oder bis es zu kalt und zu anstrengend wird“, sagt Welle. Alle Mitglieder der Gruppe arbeiten oder studieren, was die dauerhafte Präsenz vor Ort zur Herausforderung macht.

Die Aktivisten sprechen davon, den „Voßbrook“ zu erhalten – so heißt der Wald, der hier noch teilweise steht.

Man findet das Baumhaus, wenn man vom Tiessenkai aus am Tonnenhof vorbei in Richtung Skaterpark geht.

Das Gelände war über 100 Jahre lang militärisches Sperrgebiet. Erst 2014 wurde es für die Öffentlichkeit zugänglich, nachdem das namensgebende Marinefliegergeschwader verlegt worden war. Es ist ein sehr beliebtes Spaziergehgebiet für die Kieler geworden.

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Klimaaktivistis demonstrieren auf der B404

Marine möchte MFG5-Gelände zurückkaufen

Maritimer Jagdkampf

Pressemitteilung von TKKG


Hörn: Impressionen aus einem neuen Stadtteil

Wäre es nicht traumhaft, zentral und dennoch ruhig am Wasser in einer modernen Wohnung zu leben? Genau diese Möglichkeit bietet der neue Stadtteil auf der Hörn – einer ehemaligen Brachfläche, die in den letzten Jahren ein völlig neues Gesicht bekommen hat.

Die Architektur überzeugt: Alle Gebäude tragen Backstein- oder Klinkerfassaden, wirken jedoch individuell und abwechslungsreich. Straßen mit Baumreihen prägen das Bild. Im Zentrum befindet sich die Veranstaltungshalle „Halle 400“, flankiert vom Steakhaus „Fuego del Sur“. Gleich daneben: ein kleiner Spielplatz, ein Urban-Gardening-Projekt, eine Kita und ein Pflegeverein. Noch stehen zahlreiche ebenerdige Parkplätze zur Verfügung. Am Germaniahafen laden zwei Cafés und ein Spirituosenladen zum Verweilen ein. Über die Hörnbrücke erreicht man den Hauptbahnhof in nur zehn Gehminuten.

Eigentlich ein Ort, an dem Kinder auf der Straße spielen könnten. Doch als ich an einem Samstagmittag dort spazieren ging, herrschte eine fast gespenstische Leere. In einer ganzen Stunde begegnete ich lediglich vier Menschen, die dort wohnen oder eine Wohnung suchen. Auch wenn dieser Eindruck nicht repräsentativ sein mag, erstaunte mich die Einsamkeit dieses Ortes.

Herr A., den ich beim Spaziergang mit seinem Hund traf, lebt am Germaniahafen. Seine Mutter wohnt im Neubaugebiet auf der Hörn. Er berichtete von Problemen mit der Sicherheit und riet mir, dazu einmal zu recherchieren. ( Habe ich gemacht, ist nicht so schlimm.) Auf meine Nachfrage, ob er dies nur aus den Medien kenne, antwortete er, dass er selbst regelmäßig Streitigkeiten von seinem Balkon aus beobachte und bereits mehrfach die Polizei gerufen habe. Besonders abends, wenn alkoholisierte Personen aus Gaarden über die Hörnbrücke zurückkehrten, komme es häufig zu Auseinandersetzungen. Deshalb schätzt Herr A die Lage so gefährlich ein, dass er inzwischen selbst die letzte Gassirunde übernimmt – früher war das Aufgabe seiner Frau.

Meine nächste Gesprächspartnerin war eine junge Mutter mit Kleinkind im Buggy, die seit zwei Jahren in dem neuen Viertel lebt. Sie fühlt sich sicher und hat von Polizeieinsätzen nichts mitbekommen. Gelegentlich würden Obdachlose hinter ihrem Haus lagern, was sie jedoch nicht weiter störe. Was sie sich wünscht: ein größerer Spielplatz und ein Supermarkt. Gerade war sie vom Edeka im Sophienhof zurückgekehrt. Die Alternative wäre der Rewe im Karlstal, aber ins Zentrum von Gaarden möchte sie auf keinen Fall.

Später traf ich drei Männer, die aus einem noch unbezogenen Gebäude kamen: ein Makler und zwei elegant gekleidete junge Männer, die sich für eine Eigentumswohnung interessierten. Der Makler schwärmte: „Alles, was Kiel ausmacht, finden Sie genau hier.“

Auf rund 27 Hektar sollen etwa 1.500 Wohnungen entstehen – Eigentums- und Mietwohnungen, davon 15 Prozent sozial gefördert. Der Pier-8 direkt an der Hörn wird derzeit vermarktet; die Website bietet einen Überblick über die Preise.

Zwar gehört die Hörn offiziell zum Stadtteil Gaarden, doch die „Unvollendete Brücke“ erschwert den fußläufigen Zugang. Gefühlt wirkt die Hörn eher wie ein Stadtteil des Westufers.

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Diskussion über wie man von Gaarden mit dem Fahrrad zum Bahnhof kommt

Christian B. – unter Beobachtung und ohne festen Wohnsitz in Kiel

Christian B., ein mehrfach vorbestrafter Sexualstraftäter, gilt als Hauptverdächtiger im Fall der seit 2007 vermissten Madeleine (Maddie) McCann. Nach Informationen des NDR Schleswig-Holstein wird der 48-Jährige von zwei Polizisten dauerhaft überwacht (und beschützt) und trägt eine elektronische Fußfessel mit GPS-Sender und SIM-Karte. Zuständig für die Kontrolle ist die Gemeinsame elektronische Überwachungsstelle der Länder (GÜL).

2019 verurteilte das Landgericht Braunschweig Christian B. zu sieben Jahren Haft wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin.

Im September wurde Christian B. aus der Haft entlassen. Die Behörden versuchten, ihn in verschiedenen Hotels unterzubringen – zuletzt in Kiel-Mettenhof. Dort verweigerte das Hotel jedoch eine weitere Beherbergung, sodass er derzeit ohne festen Wohnsitz ist und in Parks im Zelt schläft.

Christian B. war in der Ferienanlage tätig, aus der Maddie McCann verschwand. Dort betrieb er einen Poolreinigungsservice. Trotz intensiver Ermittlungen fehlt bislang die nötige Beweislage für eine Anklage im Zusammenhang mit dem Verschwinden des Mädchens.

Demo für Schutz vor Sexualstraftäter

Heute demonstrierte eine kleine Gruppe von Menschen für Schutz vor Sexualstraftäter. „Wir dürfen nichts über Christian B. sagen“, beschrieb eine Person vom Orga-Team die Auflage für diese Versammlung. Ich sprach mit mehreren Personen, was sie sich denn als Schutz vorstellen würden. Sie sagten vorbestrafte Sexualstraftäter sollten nicht in der Nähe von Kindern und Frauen leben. Das ist allerdings eine Forderung, die sich schwer umsetzen lässt. „Vielleicht am Stadtrand oder auf dem Dorf“, waren einige der eher hilflos anmutenden Vorschläge.

Das interessanteste Gespräch führte ich mit Rob Hyde, der als Reporter für die britische Tageszeitung „Daily Mail“ in Kiel unterwegs war. Er hatte gerade heute ein Gespräch mit Christian B. geführt. Er ist also immer noch da.

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Prozess wegen Vergewaltigung

Deutscher Maddie-Verdächtiger lebt als Obdachloser in Kiel

Obdachlose in Kiel

Evakuierung rund um Schleuseninsel Holtenau

Dienstag, 11. November, entschärft der Kampfmittelräumdienst in Kiel-Wik auf der Schleuseninsel eine Fliegerbombe. 665 Personen aus 375 Haushalten müssen ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Insgesamt liegen 179 Adressen (inkl. Wirtschaftsgebäude und sonstigen Gebäude) in dem Evakuierungsgebiet.

Quelle: Stadt Kiel

Bei geplanten Sondierungsarbeiten stießen die Mitarbeiter einer Kampfmittelbergungsfirma auf eine amerikanische 250 kg schwere Bombe und zogen die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes hinzu.

Bei der zu entschärfenden Bombe handelt es sich um einen sogenannten „Zerscheller“, bei dem der Körper beschädigt ist. Das noch vorhandene vordere Teil des Bombenkörpers verfügt über einen Aufschlagzünder. Die Bombe muss vor Ort durch die Kampfmittelentschärfer unschädlich gemacht werden. Sie befindet sich aktuell in ca. 2-2,5 Meter Tiefe und liegt in einer Baugrube.

In einem gemeinsamen Gespräch legten Vertreterinnen und Vertreter des Kampfmittelräumdienstes, der Polizei, der Stadt Kiel und weiteren beteiligten Stellen fest, dass die Bombe am Dienstagvormittag entschärft wird. Bis 10:00 Uhr müssen alle Anwohnerinnen und Anwohner im auf der Karte gekennzeichneten Bereich ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Zur gleichen Zeit richtet die Polizei die Straßensperrungen ein.

Auch die Schifffahrt ist von der Sperrung betroffen. Die Schleuse ist für die Zeit der Entschärfung nicht passierbar. Die Personenfähre Kiel-Holtenau über den Nord-Ostsee-Kanal darf jedoch den Betrieb aufrechterhalten.

Sobald sichergestellt ist, dass sich niemand mehr im Sperrbereich aufhält, beginnen die Experten des Kampfmittelräumdienstes mit der Entschärfung der Bombe. Angaben zur Dauer können nicht gemacht werden. Anwohnerinnen und Anwohner sollten sich jedoch auf eine mehrstündige Abwesenheit einstellen und an Nahrung, Getränke und benötigte Medikamente denken.

Für diejenigen, die während der Entschärfung nicht anderweitig unterkommen können, stehen Räumlichkeiten ab 8 Uhr in der Kastanienallee 18 in 24159 Kiel-Holtenau zur Verfügung.

Anwohnerinnen und Anwohner, die Hilfe beim Verlassen ihrer Wohnungen benötigen, werden gebeten, sich frühzeitig unter 0431 / 5905 555 beim Servicetelefon der Kieler Berufsfeuerwehr zu melden. Die Nummer ist Montag im Zeitraum 8 Uhr bis 16 Uhr sowie Dienstag ab 8 Uhr erreichbar.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Kiel verteilen ab Mittwoch mehrsprachige Handzettel an alle betroffenen Haushalte. Darüber hinaus wird die Bevölkerung über Warn-Apps informiert. Da erfahrungsgemäß nicht alle Betroffenen durch Medien und Handzettel erreicht werden, bitten wir darum, sich gegenseitig zu informieren. Insbesondere soll an die Menschen gedacht werden, die kein Deutsch sprechen. Weitere Informationen zur Entschärfung stellt die Stadt Kiel auf ihrer Homepage www.kiel.de/entschaerfung zur Verfügung.

Etwaige Fahrplanänderungen des ÖPNV teilt das betroffene Unternehmen auf ihrem Online-Auftritt (www.kvg-kiel.de) mit.

Die Polizei wird am Evakuierungstag in den Sozialen Medien über den Fortlauf des Einsatzes informieren. Die Facebook-Seite der Polizei Kiel und Plön ist unter http://t1p.de/pdkielfacebook abrufbar, der Twitter-Account lautet @SH_Polizei.

Kurznachrichten im November

Was ist los in unserer Stadt? Hier ein kleiner Überblick. Beginnend mit den Weihnachtsmärkten.

Standorte der Weihnachtsmärkte:

Holstenplatz

Rathausplatz

Asmus-Bremer-Platz

Bernhard-Minetti-Platz

Bootshafen

Vom 20. November bis 23. Dezember 2025, bitte beachtet, dass die Märkte am 23. November, Totensonntag, geschlossen sind. Die Hauptstandorte sind Holstenplatz und Rathausplatz. Viel Spaß bei Glühwein und Waffeln!

Kiel wieder als Fairtrade-Stadt zertifiert

Kiel wurde als Fairtrade-Stadt re-zertifiziert und darf diesen Titel zwei weitere Jahre tragen. Das waren die Maßnahmen:

Im Rathaus wird nur fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt.

Es finden jährliche Zero-Waste-Picknicks auf der Holtenauer Straße statt.

Das Kieler Nachhaltigkeitszentrum verteilt nicht nur gelbe Säcke, sondern bietet auch regelmäßige Workshops an. Hier finden auch die Schnippelpartys der Foodsavers statt.

Wenig Baustellen im November

In Suchsdorf wird bis Ende November gearbeitet. Auf die Arbeiten für die neue Straßenbeleuchtung in Alt-Suchsdorf folgen nun Arbeiten an dem im Laufe der Jahre stark in Mitleidenschaft gezogenen Straßenbelag. In zwei Abschnitten bringt das Tiefbauamt neue Asphaltdecken auf die Straßen. In der ersten Bauphase von Montag, 3. November, bis Mittwoch, 5. November, sind Birkenweg, Rotdornweg, Lärchenweg, Kastanienweg und Weißdornweg an der Reihe. Vom 5. November bis Freitag, 7. November folgen in der zweiten Phase: Alter Steenbeker Weg (zwischen Ahornweg und der Zufahrt der Tennisanlage), Weißdornweg und Ebereschenweg. Aufgrund der Arbeiten sind die genannten Straßen abschnittsweise voll gesperrt. Entsprechende Halteverbotszonen werden auswiesen. Erforderliche Nacharbeiten erledigt das Tiefbauamt bis Ende November.

Letztes Repair-Café in diesem Jahr

Sa, 22.11., 13–16 Uhr, Vinetazentrum, Elisabethstraße 64

Bevor das Reparatur-Café Gaarden in die Winterpause geht, laden wir noch einmal herzlich zum Mitmachen, Tüfteln und Klönen ein. Wie immer gilt: Gemeinsam reparieren, statt wegwerfen!

Besucher*innen können ihre defekten Geräte mitbringen und mit Unterstützung der ehrenamtlichen Reparateure wieder flott machen. Pro Person kann ein Gegenstand angemeldet werden, die Anmeldung erfolgt hier.
Von 15-16 Uhr gibt es außerdem eine offene Reparaturstunde für spontane Gäste.

Neben Schrauben und Löten gehört natürlich auch der Austausch dazu – bei Kaffee und Kuchen lässt sich über Nachhaltigkeit, Technik oder einfach das Leben in Gaarden plaudern. Für alte oder nicht mehr reparierbare Geräte steht wieder eine Elektroschrott-Tonne des ABK bereit. Nach dem November-Termin verabschiedet sich das Café in die Winterpause, bevor es im neuen Jahr 2026 mit frischer Energie und vier Terminen weitergeht. Ostufer-Newsletter

Aus der Statistik

Der bevölkerungsreichste Stadtteil ist Wik, hier leben 20.048 Menschen. Am wenigsten Menschen leben in Rönne: 414. In Rönne leben auch anteilig die meisten Deutsche ohne Migrationshintergrund: 371 , das sind 89,6 Prozent. Der Stadtteil mit dem geringsten Anteil an Deutschen ohne Migrationshintergrund ist Gaarden-Ost.

Insgesamt leben 250.396 Menschen in Kiel.

Daten Stand 30. 9. 2025. Quelle: Kieler Zahlen.

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Was macht der Kieler Weltladen?

Demo für ein buntes Stadtbild

Fridays for Future Kiel rufen zu einer Demo am Mittwoch um 18 Uhr auf.

Sie schreiben: Bundeskanzler Friedrich Merz empört mit seinen Aussagen gerade ganz
Deutschland. Er nannte migrantisch gelesene Personen ein „Problem im
Stadtbild“. Wir wollen diese rassistische Hetze nicht unbeantwortet
lassen und gehen deshalb unter dem Motto #UnserStadtbildIstBunt als
breites gesellschaftliches Bündnis zusammen auf die Straße. Es wird eine
Demonstration vom Welcome Center aus zur CDU-Parteizentrale geben, mit
Reden von verschiedenen Organisationen.“

Wann? Mittwoch, der 22.10.25 um 18 Uhr
Wo? am Stresemannplatz vor dem Welcome Center

Die Kieler Nachrichten beschreiben die Route: „Die geplante Route des Demonstrationszuges führt über die Kaistraße, Raiffeisenstraße und Sophienblatt vor die dortige CDU-Zentrale.“

Es wird mit 300 Teilmehmern und leichten Verkehrsbehinderungen gerechnet.

Auch der CSD Kiel hat sich dem Aufruf angeschlossen.

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Homepage Fridays for Future Kiel

Dieser Artikel erklärt, worum es geht

Migration: Viele Beratungsstellen helfen bei der Job-Suche

Mythen und Fakten zum geplanten Bau der A 21 in Kiel

Die aktuelle Planung des Bundes sieht auf Kieler Stadtgebiet den vierspurigen Ausbau der B 404 als A 21 bis zum Barkauer Kreuz sowie den Bau einer weiteren Straße, der Nebenstrecke, durch den Kieler Grüngürtel vor. In aktuellen Diskussionen wird häufig sowohl der Ausbau zur Autobahn als auch der Bau der Nebenstrecke für den langsamen Verkehr  als alternativlos hingestellt. 

a21 kiel

Wir setzen den Mythen rund um die A21 einen Faktencheck entgegen – für die Natur und das (Stadt-)Klima, für Lebensqualität und für bessere Mobilität.

Mythos: Mit der A 21 und Nebenstrecke wird der Autoverkehr besser

Fakt: Ein durchgehend 4-spuriger Ausbau der Straße, egal ob als B 404 oder als A 21, löst das grundsätzliche Problem der zu vielen Autos im Kieler Süden sowie in der Innenstadt nicht. Es wird lediglich an das Barkauer Kreuz und den bereits hoch belasteten Theodor-Heuss-Ring (B76) verlagert. Der steigende Verkehr – laut Prognosen der Planungsgesellschaft DEGES – käme sogar noch „oben drauf“, was noch mehr Stau hieße. Anders als früher häufig angenommen würde auch eine zusätzliche „Südspange“ zur B76 keine Abhilfe schaffen. Dies wurde auch eindeutig in einem aktuellen DEGES-Gutachten festgestellt, das im Auftrag von Bund und Land erstellt wurde.
Im Ergebnis ist völlig unklar, wie zukünftig der (Auto-)Verkehr funktionieren soll, wenn die DEGES-Prognosen stimmen.

Mythos: Wir sparen Geld, weil der Bund nur eine Autobahn bezahlt, keine Bundesstraße

Fakt: Den notwendigen Neubau der B404-Brücke über die Bahnstrecke Kiel-Hamburg muss der Bund in jedem Fall finanzieren. Über den Rest können Bund, Land und Stadt verhandeln. Das Bundesfernstraßengesetz (§5a) gibt dafür die Grundlage. Unabhängig davon, aus welchem Steuermittel-Topf eine reine Bundesstraßen-Lösung finanziert würde: Es könnten mindestens 20 Mio € eingespart werden, wenn einvernehmlich auf Nebenstrecke mit zusätzlicher (!) Bahnbrücke und viel größerem Flächenverbrauch verzichtet würde. 

Mythos: Der Bund baut das Barkauer Kreuz auf eigene Kosten um

Fakt: Die gegenwärtig vorliegenden Planungen des Bundes enden vor dem Barkauer Kreuz. Wie das später einmal umgebaut wird, ist überhaupt noch nicht klar. Und wer das bezahlen wird, ist vertraglich zur Zeit noch nicht geregelt. Aktuell müsste die Stadt die Kosten übernehmen. Hinzu kommt: Mit der städtischen Machbarkeitsstudie von 2016 konnte man sehen, dass der erweiterte Platzbedarf für ein Autobahnkreuz zulasten angrenzender Wohn-Bebauung gehen könnte.

Mythos: Es muss auf jeden Fall eine Nebenstrecke gebaut werden

Fakt: Die Richtlinie für die Anlage von Landstraßen (RAL) besagt, dass ab 30.000 Autos prognostizierter täglicher Belastung auch eine Bundesstraße autobahnähnlich mit Nebenstrecke ausgebaut werden soll. Die juristische Einschätzung ist aber eindeutig: es handelt sich hierbei lediglich um eine „Soll-“Regelung – kein „Muss“. Alle Beteiligten können sich auf eine verträglichere und günstigere Lösung einigen.

Mythos: Steigender Autoverkehr ist ein unausweichliches  Schicksal

Fakt: Schon jetzt steigt der Autoverkehr nicht so wie ursprünglich prognostiziert, wie auch aktuelle Zahlen aus Kiel und dem Bund belegen. Dies ist einerseits eine Folge von verändertem Mobilitätsverhalten, z. B. durch Homeoffice und Deutschlandticket. Aber besonders in den größeren Städten beginnen auch Maßnahmen zur Verkehrswende zu greifen. Die Stadt Kiel beabsichtigt, u.a. mit Stadtbahn, Regio-S-Bahn und besseren Radwegen den Autoverkehr bis 2035 um 40% zu reduzieren. Fakt ist leider auch, dass die Prognosen im DEGES-Gutachten dies überhaupt nicht berücksichtigen. So wird unterschlagen, dass Gewerbegebiete und das geplante Neubaugebiet in Neumeimersdorf im Kieler Süden auch über die Stadtbahn angebunden werden könnten.  Dadurch würde die B404 von Autos entlastet. Steigender Autoverkehr ist kein unausweichliches Schicksal!

Mythos: Das A 21-Projekt ist kein Widerspruch zu Verkehrswende-Zielen der Stadt

Fakt: Die A 21 würde die Kieler Verkehrswende ganz konkret schädigen. Denn mit der Umleitung der Busse auf die Nebenstrecke würde die Haltestelle Spolertstraße an der B404 wegfallen – und somit die ÖPNV-Anbindung von „Grünem Herz“ und dem Quartier rund um die Hofteichstraße in Gaarden-Süd. Und die komplizierte Streckenführung der Nebenstrecke, mit zusätzlicher Brücke und steilen Rampen, würde insbesondere das Radfahren erheblich erschweren, verglichen mit dem jetzigen Zustand.
Die Verkehrswissenschaft weiß schon lange: „Wer Straßen sät, erntet Verkehr“. Statt weiter autogerecht zu planen, müssen die Alternativen gestärkt werden. Das betrifft auch besonders die Bahnanbindung Kiels für Menschen und Güter, die über Jahrzehnte völlig vernachlässigt wurde.

Mythos: Wenn man den Ausbau so „minimalinvasiv“ wie möglich durchführt, ist das alles gar nicht so schlimm.

Fakt: Die A 21 mit Nebenstrecke würde deutlich mehr Grünflächen zerstören und versiegeln als der Ausbau als  Bundesstraße, es gibt keinen „minimalinvasiven“ Ausbau. Grünachsen und Erholungsgebiete wie der Hörn-Eidertal-Wanderweg würden ersatzlos wegfallen. Zahlreiche Kleingärten würden verlorengehen, weitere wären im Bereich der Nebenstrecke verlärmt. Wichtige Frischluft- und Biotop-Verbundachsen des südlichen Grüngürtels würden zerschnitten. Die beste Lösung für Umwelt, (Stadt-)Klima und Natur ist ein Verzicht auf den unnötigen Autobahnbau.

Unsere Forderungen

  • Vollständiger Erhalt des bestehenden
    Grüngürtels
  • Eine  ökologische und sozialverträgliche Verkehrswende mit Ausbau ÖPNV, Schiene sowie Rad- und Fußverkehr
  • Die A 21 soll in Kiel-Wellsee enden, danach bleibt es eine Bundesstraße
  • Kein Straßenbau (Nebenstrecke) auf dem Hörn-Eidertal-Wanderweg
  • Erhalt der bestehenden Kleingärten

Aktiv werden & Mitmachen

Sprechen Sie Ihren Ortsbeirat sowie politische Vetreter*innen in der Ratsversammlung, im Land- und im Bundestag an. Werden Sie aktiv im Klimagürtel-Bündnis oder den unterstützenden Initiativen und planen Sie Aktionen mit. Mischen Sie sich  ein für eine lebenswerte Stadt!

Quelle:
Bündnis: „Vorfahrt für den Klimagürtel“
info@klimaguertel.de
www.klimaguertel-kiel.de

Dr. Samet Yilmaz – Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters

Bei der letzten Kommunalwahl trat Dr. Samet Yilmaz für den Stadtteil Gaarden an. Damals reifte in ihm erstmals der Gedanke, sich eines Tages um das Amt des Oberbürgermeisters von Kiel zu bewerben.

Verwurzelt in Gaarden

Yilmaz ist in Gaarden aufgewachsen – als Kind türkischer Einwanderer. Er kennt die Herausforderungen des Stadtteils aus eigener Erfahrung: Bis 1990 lebte seine sechsköpfige Familie auf nur 50 Quadratmetern am Theodor-Heuss-Ring. Trotz dieser ärmlichen Herkunfts-Verhältnisse gelang ihm ein beeindruckender Bildungsweg: Promotion und eine leitende Position als Referatsleiter im Landtag. „Gaarden hat mir viele Chancen gegeben, ich möchte etwas zurückgeben“, sagt er.

Ein Grüner mit eigenem Profil

Yilmaz beschreibt sich als eher untypischen Grünen. Als er 2005 sein erstes Praktikum bei der Partei absolvierte, empfand er sie als „zu öko“ und konnte die starke Fokussierung auf das Thema Kernkraft nicht ganz nachvollziehen. Dennoch erkennt er bei den Grünen viele kommunalpolitische Themen, die ihm besonders am Herzen liegen.

Politik mit den Menschen

Sein Programm entwickelte Yilmaz im Dialog mit Bürgern. Auch im persönlichen Gespräch zeigt sich sein Interesse an den Menschen: Er fragte mich, ob ich mich in Kiel sicher fühle, ob ich mir ein Bauprojekt im eigenen Garten vorstellen könnte und welche Klimaschutzmaßnahmen ich mir wünsche.

Auch wenn ein Oberbürgermeister an die Vorgaben der Ratsversammlung gebunden ist, hat er doch einen großen Einfluss auf die Stadtpolitik. Ich war deshalb neugierig, mehr über seine Vorstellungen zu bestimmten Themen zu erfahren.

Ökologische Mobilität

In Kiel sind rund 111.000 Pkw zugelassen – für Yilmaz eindeutig zu viele. Er setzt allerdings auf attraktive Alternativen statt Verbote: Stadtbahn, Bus, Rad- und Fußwege sollen ausgebaut werden. Vom Abbau von Parkraum hält er nichts. Er ist überzeugt: Wenn die Angebote stimmen, lassen viele ihr Auto freiwillig stehen. Gleichzeitig erkennt er an, dass das Auto in bestimmten Situationen unverzichtbar bleibt.

Stadtbild: Mehr Grün

Yilmaz wünscht sich mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum – mit zusätzlichen Bäumen und grünen Oasen. Die Holstenstraße könnte seiner Vorstellung nach ein „Wohnzimmer für alle“ werden, mit kulturellen Veranstaltungen, die Menschen in die Innenstadt locken. Dabei ist ihm bewusst, dass das Internet das Einkaufsverhalten grundlegend verändert hat.

Bildung und Kultur

Außerschulische Angebote sollen erhalten bleiben, auch wenn der Ganztagsbetrieb an Schulen sie unter Druck setzt. Yilmaz plädiert für stärkere Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen, etwa bei der Nutzung von Sporthallen. Ein weiteres Anliegen ist ihm der sichere Schulweg – durch bessere Beleuchtung und klar markierte Übergänge.

Die Investitionen in Schulen, die von der Ratsversammlung angestoßen wurden, möchte er fortführen. Auch Jugendtreffs sollen gestärkt werden. Das Ehrenamt sieht er als tragende Säule der Gesellschaft. Er würde sich wünschen, dass der öffentliche Dienst Freistellungen für ehrenamtliches Engagement ermöglicht. Menschen, die sich für Kultur, Sport oder Soziales einsetzen, verdienen seiner Meinung nach mehr Anerkennung, dafür würde er sich als Oberbürgermeister einsetzen.

Wohnungsbau mit Familienblick

Wie alle Kandidierenden setzt sich Yilmaz für mehr Wohnraum ein – durch neue Baugebiete, etwa im Kieler Süden, und Nachverdichtung im Bestand. Besonders hebt er den Mangel an größeren Wohnungen hervor. Als Vater von drei Kindern kennt er die Bedürfnisse von Familien aus eigener Erfahrung.

Er begrüßt den „Bauturbo“ der Bundesregierung und wünscht sich für Kiel den Hamburger Baustandard (KfW 55), der weniger streng ist als der Kieler. Ökologische Standards sind ihm dennoch wichtig – als Beitrag zum Klimaschutz.

Niemanden zurücklassen

Im Gespräch über Gaarden nennt Yilmaz konkrete Lösungsansätze:

  • bessere soziale Durchmischung der Stadtteile
  • eine Drogenhilfeeinrichtung nach Lübecker Vorbild, eventuell im ehemaligen Förde-Radiologikum
  • öffentliche Toiletten wie auf dem Westufer

Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel

Verpackungsarme Festivals möchte Yilmaz weiter fördern. Generell setzt er auf Umweltbildung und Sensibilisierung statt auf Verbote. Beim Thema Schottergärten etwa will er nicht regulieren, sondern den Mehrwert bepflanzter Vorgärten aufzeigen.

Zum Abschluss unseres Gesprächs sagte er:
„Ich stehe für ein sicheres, soziales und starkes Kiel.“

Beitragsfoto: Unser Treffen fand im Statt-Café statt.

Nach diesem Gespräch erschien ein Artikel im Nachrichtenmagazin Der Spiegel, der eine mediale Wallung auslöste. Der Anlass war vergleichsweise nichtig, zumindest soweit man es weiß. Das sind die bekannten Fakten, über die der NDR und die Kieler Nachrichten berichteten: Im Juni veranstaltete ein türkischer Kulturverein den Türkischen Tag im Werftpark in Kiel. Möglicherweise beteiligten sich türkische Rechtsextreme an den Aktivitäten, was aber nicht sicher ist. Das Fest war von der Verwaltung genehmigt. Der Verein wollte den Abbau der Zelte einen Tag später als vereinbart machen, aber wegen der Feiertage erreichten sie niemanden in der Verwaltung. Der Verein wandte sich an Yilmaz, damit er sich in seiner Funktion als Kieler Ratsherr für ihr Anliegen einsetzt. Yilmaz kam dieser Bitte nach, rief beim Grünflächenamt und bei der Umweltdezernentin Alke Elisabeth Voss an, und hinterließ eine Sprachnachricht. Mein Fazit: Es war ein Sturm in der Teetasse!

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Samet Yilmaz Homepage

Portraits mit weiteren Kandidaten für die OP-Wahl:

Ulf Daude

Gerrit Derkowski

Gespräch mit Ulf Daude – SPD-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters

Im Statt-Café traf ich Ulf Daude (53), den Kandidaten der SPD für das Amt des Kieler Oberbürgermeisters. Auch wenn ein Oberbürgermeister an die Vorgaben der Ratsversammlung gebunden ist, verfügt er doch über beträchtliche Gestaltungsmöglichkeiten. Umso spannender ist es, seine Vision für Kiel kennenzulernen.

Kiel als Lieblingsstadt

Ulf Daude möchte, dass sich die Menschen in Kiel wohlfühlen – ein fürsorglicher Ansatz, den er bereits als Schulleiter gelebt hat und nun auf die gesamte Stadt übertragen will. An seiner Schule führte er regelmäßig Gespräche mit Schülern und Lehrkräften. Die zentrale Frage lautete stets: Was braucht ihr, um euch wohlzufühlen? Seiner Überzeugung nach führte diese Haltung zu besseren schulischen Leistungen.

Auch für Kiel hat er konkrete Ideen, um den Zusammenhalt zu stärken und die Stadt lebenswerter zu machen:

  • Ein Aktivitätenzentrum in der Innenstadt – die KiWog könnte dafür ein Gebäude in der Holstenstraße erwerben.
  • Attraktive Treffpunkte, verteilt über das gesamte Stadtgebiet.
  • Beratungsstellen nach finnischem Vorbild zur Prävention sozialer Notlagen.
  • Regelmäßige Bürgergespräche vor Ort in den Stadtteilen – zweimal pro Woche möchte er mit den Menschen ins Gespräch kommen und erfahren, „wo der Schuh drückt“.

Sein Ziel: „Ich möchte, dass Kiel die Lieblingsstadt aller wird und wir ein echtes Wir-sind-Kiel-Gefühl entwickeln.“

Wirtschaft: Maritimes High-Tech und mehr

Daude plant eine strategische Ansiedlungspolitik für Kiel. Welche Unternehmen sollen bevorzugt kommen? Seine Antwort: produzierendes Gewerbe, Werften, maritimes High-Tech, Geothermie und Offshore-Energie – kurz: Unternehmen, die gute und sichere Arbeitsplätze schaffen.

Dazu möchte er:

  • Einen neuen Wirtschaftsdialog „Zukunftsrat Wirtschaft“ zwischen Unternehmen, Gewerkschaften und Politik initiieren, der nicht nur über Wirtschaft spricht, sondern konkrete Strategien und Konzepte entwickelt sowie deren Umsetzung begleitet.
  • Einen Wirtschaftsdezernenten berufen, um die wirtschaftliche Entwicklung gezielt zu steuern.

Trotz der aktuellen Haushaltssperre hält Daude Kürzungen im Bildungs- und Sozialbereich für falsch. Er setzt sich für ganztägige Schulangebote, gut ausgestattete Beratungsstellen und eine umfassende Schulsanierung ein – für ihn ein zentrales Thema.

Wohnraum: Mietwucher bekämpfen

Eine Meldestelle für Mietwucher hält Daude für wenig wirksam, da es zu viele Umgehungsmöglichkeiten gebe – etwa durch möblierte Vermietung. Stattdessen setzt er auf Wohnungsbau:

  • Mehr Kapital für die KiWog.
  • Stärkung von Wohnungsgenossenschaften.

Stadtbild: Sauberkeit und Sicherheit

Im Gespräch kamen auch lokale Probleme zur Sprache – etwa die Rattenplage in einigen Stadtteilen. Daude möchte den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) ausbauen und bei der Müllentsorgung die Eigentümer stärker in die Verantwortung nehmen. „Regeln müssen eingehalten werden“, sagt er. Hoffnung setzt er zudem in das neue Wohnraumschutzgesetz, um Verwahrlosung von Gebäuden zu verhindern.

Klimaschutz: Konkrete Ziele

Beim Thema Klimaschutz nennt Ulf Daude klare konkrete Punkte:

  • Entsiegelung von Flächen und Schaffung grüner Oasen als Treffpunkte, die Menschen zusammenbringen.
  • Begrünung und Beschattung zur Klimaanpassung.
  • Rückgabeautomaten für Mehrweggeschirr – nach dem Vorbild von Aarhus.
  • Förderung neuer Energieformen wie Offshore-Windkraft und Geothermie.

Mobilität: Stadtbahn als Game-Changer

Daude unterstützt die Stadtbahn und verweist auf den Ratsbeschluss, den jeder Oberbürgermeister umzusetzen habe. Die Stadtbahn sei ein „Game-Changer“ für die Mobilität in Kiel.

Beim Thema A21 favorisiert er die von der DEGES geplante Variante: die Autobahn soweit wie möglich ins Stadtgebiet auszubauen – geplant ist bis vor das Barkauer Kreuz – plus Nebenstrecke. Denn so trägt der Bund die Kosten für den Ausbau, inklusive des dann notwendigen Lärmschutzes. Die Entscheidung liegt hier allerdings nicht bei der Stadt.

Persönlicher Hintergrund

Ulf Daude ist der einzige Kandidat, der sich nicht selbst ins Gespräch gebracht hat, sondern von seiner Partei angesprochen wurde. Nach einem Auswahlprozess mit zahlreichen Bewerbern entschied sich die Findungskommission für ihn. Seine Frau steht hinter ihm. Und falls es nicht klappt? Daude zitiert seine Tochter Carlotta: „Papa, Gott hat einen Plan für dich.“ Und das stimmt wohl in jedem Fall.

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Website von Ulf Daude

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