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Höffner: Was passiert auf der Ausgleichsfläche?

Auf der Ausgleichsfläche (im Bebauungsplan als „Maßnahmenfläche” bezeichnet) neben dem Möbelmarkt-Zentrum am Prüner Schlag haben erste Vorbereitungen begonnen. Ein Minibagger entfernt Brombeeren auf der 6,2 Hektar großen Fläche.

Die eigentlichen Arbeiten zur Wiederherstellung der Vegetation und auch zur ökologischen Aufwertung sind in einem nun veröffentlichten Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) festgehalten. Die Wiederherstellung ist ein wichtiger Punkt, denn bekanntlich wurde das Areal Ende 2020 sehr rabiat gerodet. Unter anderem wurden fast 900 Meter Hecke herausgerissen, die jetzt überwiegend nachgepflanzt werden sollen. Andreas Galka von der Initiative „Projekt Prüner Park“ sagte auf einem gemeinsamen Rundgang dazu: „Es ist schön, dass es diese Vorgabe gibt, aber ich möchte sehen, dass es auch wirklich geschieht.“

Die Initiative „Projekt Prüner Park“ kritisierte dem Bau- und Umweltdezernat gegenüber die Anlage eines Schotterwegs für die Feuerwehr, weil der Schotter bis in den Wurzelbereich einer Weißdornhecke geschüttet wurde. Mittlerweile ist dieser Schotter wieder entfernt worden, allerdings sind die Heckenpflanzen an vielen Stellen sichtbar beschädigt.

Ziel: Wie Kleingärten, nur ohne Kleingärtner

Das Ziel der Maßnahmen besteht in einer kleinteiligen Landschaft mit Wiesen, Hecken und Saumbiotopen, die vielen Vögel-, Insekten- und Fledermausarten Nahrung und Lebensraum bietet. Unter den hier 2013 nachgewiesenen 59 Vogelarten gab es neben weitverbreiteten Arten auch spezialisiertere wie etwa Gartenrotschwanz, Trauerschnäpper und Girlitz. Auch war das Areal vor 2013 ein bedeutsames Biotop für Fledermäuse in Kiel, und das soll es wieder werden.

Der PEP , erstellt von Kieler Ingenieursbüro ipp, sieht im Einzelnen vor:

a) Säuberungs- und Vorarbeiten
b) Knicklückenschließungen
c) Schnittheckenpflanzungen und -ergänzungen
d) Pflanzmaßnahmen von Obstbäumen vorrangig „Alter Sorten“, sowie von
Insekten- und Bienenweidegehölzen und Nadelgehölzgruppen
e) Entwicklung von Blüten-Wiesenbereichen aus Regiosaat
f) Entwicklung von Kleingewässern in vorh. Geländemulden
g) Uferinitialpflanzungen, Lese- und Totholzhaufen als Kleinbiotope
h) Pflanzung von Gehölz- und Waldmantelflächen
i) Einzäunung der Wanderwege und Maßnahmenflächen
j) Integration von öffentlichen Wanderwegen
k) Umsetzung und Dokumentation artenschutzrechtlich erforderlicher Maß-
nahmen (z.B. Installation und Wartung von Fledermaus- und Vogelkästen)
l) Darstellung in Karten, Text und Tabellen
m) Umgang mit Ausbreitungsflächen von invasiven Pflanzenarten (u.a. Rie-
senbärenklau/Herkulesstaude)
n) Neupflanzung von Ziergehölzen
o) Erhaltung von Stauden – und Frühjahrszwiebelbereichen

Der Pflege und Entwicklungsplan (PEP) für die Höffner Ausgleichsfläche geht ins Detail

Auf 59 Seiten geht der Plan ins Detail, was Ort, Art und Pflege der Pflanzungen anbetrifft. Hier einige der Vorgaben:

  • Die Fledermauskästen müssen bis zur „Fledermaussaison“ im März 2022 wieder hängen.
  • Für die Girlitze werden fünf Wacholder- und Eibengruppen gepflanzt.
  • Die Kammmolche, die es einst auf dem Areal gab, bekommen vier Teiche.
  • An der Zufahrt zur “Großen Grünen Schützengilde” sollen zehn Winterlinden gepflanzt werden.
  • Unter den 174 zu pflanzenden Obstbäumen sind auch seltene Arte wie „Altländer Pfannkuchen“ und „Doppelter Prinzenapfel“.
  • Zu den zerstörten Hecken schreibt der PEP: „Anhand der Bestandskartierungen des Büros GRIMM wurden insgesamt 885 m Hecken zerstört. Diese Heckenlücken müssen, wenn sie nicht für Pflegewege benötigt werden, alle wieder mit Heckenpflanzen hergestellt werden.“ Zusätzlich sind 1.500 Meter Hecke neu zu pflanzen.
  • Die Blühwiesen haben eine Fläche von insgesamt 6.000 Quadratmeter.

Ein Teil der entstandenen Schäden kann nicht vor Ort wieder gut gemacht werden, dafür kauft die Krieger-Gruppe Ausgleichsflächen im Kreis Rendsburg-Eckernförde.

Die spannende Frage wird sein, ob diese Maßnahmen auch umgesetzt werden. Nicht nur eine biologische Fachbegleitung, sondern auch die Initiative „Projekt Prüner Park“ werden ein wachsames Auge auf die Entwicklung werfen.

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https://www.kiel.de/de/kiel_zukunft/kiel_plant_baut/_dokumente_moebel_kraft/_2021-11-24__PEP_Gesamt-2021(Abgabe).pdf

Zaun um die Höffner-Ausgleichsfläche

Bericht über die Rodung Ende 2020

Höffner: mehr Protest und Podiumsdiskussion

Lieber Natur statt Sofagarnitur

Sehr interessant war eine Online-Diskussion gestern mit Lorenz Gösta Beutin, MdB für Die Linke, Florian Jansen, klimapolitischer Sprecher für die Linke in Kiel, Ulrike Hunold von der BUND Kreisgruppe Kiel, und Johanna Brüggemann, die die Petition “Gerechtigkeit für den Prüner Schlag” gestartet hat. Später schaltete sich noch Lukas Smalla dazu.

Zunächst wurde die Historie der Höffner-Ansiedlung kurz umrissen. Die Stadt verkaufte den Prüner Schlag im Grunde ohne Not, obwohl es als alternativlos dargestellt wurde. Zu der Zeit war der Prüner Schlag Deutschlands älteste existierende Kleingartensiedlung. Florian Jansen: “Wir kamen damals aus der Sommerpause, und man erklärte uns, dass das einzige Gelände, das in Frage kommt, der Prüner Schlag ist.” Dabei hätte es andere Flächen gegeben.

2014 ergab ein Bürgerentscheid eine knappe Mehrheit, die die Ansiedlung eines Möbelmarktzentrums befürwortete. Zu der Zeit war noch von Möbel Kraft die Rede. Nun wird es wohl ein Möbel Höffner. Beide Möbelhäuser gehören zur Krieger Gruppe. Die Krieger Seite verfügte über ein Vielfaches des Budgets im Vergleich zu den Möbelhaus-Gegnern und konnte mit viel größerem Aufwand plakatieren.

Als sich der Baubeginn verzögerte, hätte es die Gelegenheit gegeben, das Areal zurückzukaufen. Stattdessen verlängerte die Stadt die Frist.

Gewerbesteuereinnahmen lassen sich auch anders realisieren

In der Diskussion gab es auch Verständnis für die Notwendigkeit, dass eine Stadt Gewerbesteuern generiert. Die Aussicht auf 300 Arbeitsplätze bei Möbel Kraft / Höffner lässt bei Politiker*innen verständlicherweise die Augen leuchten. Aber es hätte Alternativen gegeben. Florian Jansen legte dar, dass es auch andere Gewerbeflächen gegeben hätte, sowie andere Investoren. Alles eine Sache der Verhandlung. Er mahnte auch, dass durch diesen Möbelgiganten andere Läden in den Konkurs geraten könnten.

Petition “Gerechtigkeit für den Prüner Schlag”

Johanna Brüggemann bedauerte, dass ihre Petition mit über 12.000 Unterschriften keine Reaktion hervorrief. Auf einer Kundgebung vor dem Rathaus war die Petition dem Oberbürgermeister überreicht worden. “Seitdem hat man nichts mehr von der Stadt gehört.”

Ulrike Hunold beschrieb den Verlust an Natur auf dem Gelände. In diesen alten Kleingärten gab es mit Sicherheit alte Apfelsorten. In einer Zeit, in der wenige Sorten den Markt beherrschen, sind alte Sorten wichtig für den Genpool. Die Apfelbäume sind nie kartiert worden. Unter Umständen wurden Apfelsorten vernichtet, die es jetzt nicht mehr gibt.

Auf der Ausgleichsfläche wurden die Hecken so gestutzt, dass dort mit Sicherheit kein Vogel dieses Jahr brütet.

Die Wertigkeit, die das Gelände in den sieben Jahren durch Verwilderung gewonnen hat, wird auf der Ausgleichsfläche nicht mehr angestrebt.

Gewandeltes Bewusstsein

Unter den Diskutanten bestand der Konsens, dass der Prüner Schlag wohl nie wieder Natur wird. Die Krieger Gruppe hat Baurecht. Da lässt sich nicht viel machen, selbst wenn die Stadt es jetzt versuchen würde. Die Linke und der SSW hatten in Anträgen den Baustopp gefordert, aber selbst wenn sie eine Mehrheit gehabt hätten, was nicht der Fall war, hätte es keine Handhabe gegeben.

Dennoch gab Lorenz Gösta Beutin eine positive Interpretion der Lage. Seit 2018 wird viel mehr über den Klimawandel diskutiert, über Flächenversiegelung, über Hitzetote. “Die Mehrheit der Bürger weiß, es wird zu wenig getan. 2019 hätten wir die Abstimmung wahrscheinlich gewonnen”, so seine Einschätzung des gewandelten öffentlichen Bewusstseins. Er nannte Fridays for Future, die Aktivistis vom Hambacher Forst, den Kampf um den Bahnhofswald in Flensburg. Speziell in Kiel nannte er:

  • die Ausrufung von Climate Emergency
  • die Proteste gegen die Kreuzfahrtschiffe
  • die Proteste gegen die dicke Luft auf dem Theodor-Heuss-Ring
  • der Einsatz gegen die Südspange und die A21-Anbindung
  • das Bündnis Prüner Schlag

Während vor einigen Jahren die Klima-Aktivistis und Waldschützer*innen noch als Ökoterroristen beschimpft wurden, würden Umfragen jetzt zeigen, dass die Zivilgesellschaft und die Kirchen mehrheitlich hinter ihnen stehen. So endete die Diskussion auf einer hoffnungsvollen Note.

Protest am Bauzaun

Am kommenden Samstag, 27. März um 12 Uhr 05 findet die nächste Mahnwache am Bauzaun statt. Nach dem Erfolg der ersten Mahnwache, zu der weit über 100 Menschen kamen, soll es jetzt drei weitere Mahnwachen geben, um das Thema Möbel Höffner im Bewusstsein zu halten. Hier der Text des Aufrufs von Projekt Prüner Park:

“Samstags-Kundgebungen:
27.3.2021 ∙ 24.4.2021 ∙ 29.5.2021
12 Uhr 05

Am Bauzaun der Höffner-Baustelle am Westring:

Gerechtigkeit für den Prüner Schlag!
Klima retten statt Höffner-Betten!

Zeichen setzen gegen Naturzerstörung und Baulärm!

An den Samstagen 27. März, 24. April und 29. Mai um Fünf nach Zwölf wollen wir uns wieder auf dem Gehweg vor der Höffner-Baustelle am Westring versammeln.

Bringt Plakate mit Euren Botschaften und Forderungen mit, kommt so bunt und ideenreich wie beim letzten Mal!
Meldet Euch gerne, wenn Ihr Redebeiträge leisten wollt!

Wir wollen zeigen, dass es uns nicht gleichgültig ist, wenn die wenigen Naturflächen, die wir in Kiel noch haben, der Profitgier geopfert werden.

Schluss mit dem zermürbenden Baulärm!

Sofortiger Baustopp bis zur vollständigen Wiederherstellung der widerrechtlich zerstörten Ausgleichsflächen!

Echter Naturschutz auf der Ausgleichsfläche:

Lebensraum für Pflanzen und Tiere wiederherstellen.

Hier darf kein aufgeräumter Park entstehen!” https://www.facebook.com/events/807600146520656/

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Lieber ganze Bäume als gepresste Küchenträume

Projekt Prüner Park: Lieber ganze Bäume als gepresste Küchenträume

Mehr als 300 Menschen reihten sich heute ab 12 Uhr entlang des Bauzauns am Westring, um gegen Möbel Höffner zu protestieren. Viele Teilnehmer*innen der Mahnwache hatten ihre Statements auf Plakate oder Gardinen gemalt, mal wütend und mal humorvoll. “Ich mag lieber ganze Bäume, als gepresste Küchenträume”, las ich auf einem Pappschild.

Irmgard Klisch, die die Mahnwache angemeldet hatte, blickt zurück auf die Zeit, als die Möbel Höffner Gegner eine ganz kleine Gruppe waren. Als der Bürgerentscheid 2014 zugunsten des Baus von damals Möbel Kraft, nun Höffner ausfiel, resignierten viele der Gegner dieses Möbelzentrums. Nur nicht diese kleine Gruppe von Leuten, die die Natur lieben und Gärten in der Nähe haben oder auf dem Baugelände hatten. Sie nannten sich jetzt Projekt Prüner Park. Mit fantasievollen Aktionen hielten sie die Aufmerksamkeit bei diesem Thema und kämpften um jeden gefährdeten Baum. “Leider ist es einfacher, Menschen zu mobilisieren, wenn etwas passiert”, sagt Irmgard Klisch vom Projekt Prüner Park.

Und passiert ist eine ganze Menge. Die Nachbarschaft ist genervt vom Baulärm, vor allem das monotone Rammen zermürbt die Nerven. Der Prüner Schlag ist eine riesige Baustelle geworden. Und somit lässt sich nicht mehr verdrängen, dass hier gebaut wird. Zuletzt hat die zu radikale Rodung der Ausgleichsfläche bei Stadtverwaltung und Bürgerschaft für Empörung gesorgt.

Die Forderung der Mahnwache:

  • Baustopp auf dem Prüner Schlag
  • Ende des Baulärms
  • Echter Naturschutz auf der Ausgleichsfläche
  • Dauerhafter Schutz für Kiels Grüngürtel

Andreas Galka sagte in seiner Ansprache: “Die Klimastadt Kiel soll ihre Klimaziele endlich ernst nehmen.” Der Schutz von Grünflächen und Gärten sollte über dem Profit stehen. Er beschrieb die Historie dieses Bauprojekts und verwies auf die zunehmende Konzentration im Möbelgeschäft, die zu Lasten von kleineren Möbelhäusern geht.

Nach einer Stunde löste sich die Mahnwache auf, wie es mit dem Ordnungsamt abgesprochen war.

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Mahnwache gegen Möbel Höffner in Kiel

Demonstrationen gegen Höffner

So sieht es heute auf der Ausgleichsfläche aus

Am Rande der Baustelle von Möbel Höffner befindet sich eine etwa 6 Hektar große Fläche, die als Ausgleichsfläche vorgesehen war. Hier hatte sich in den sieben Jahren, in denen bis auf einen alle Gärten aufgegeben wurden, ein ganz besonderes Biotop gebildet. Kein aufgeräumter Park für Menschen, sondern ein Areal, wie es Tiere mögen. Wilde Hecken, Unterholz, alte Obstbäume und auch einige große Bäume.

Gestern besuchte ich diese designierte Ausgleichsfläche mit Andreas Galka, letzter legaler Pächter auf dem Prüner Schlag. Der Anblick war deprimierend. Die meisten Bäume stehen zwar noch und auch die Hecken größtenteils, aber akkurat auf 1,20 Meter zurück geschnitten. Die Spuren von schweren Fahrzeugen haben die Vegetation an vielen Stellen vernichtet. Einige Bäume mit mehr als 80 Zentimeter Umfang wurden gefällt. Das Schlimmste: alle Brombeerhecken, das ganze Unterholz ist verschwunden. Die Tiere, sofern sie nicht totgefahren wurden, müssen sich mitten im Winter einen neuen Unterschlupf suchen. Die “Ausgleichsfläche”, die man nicht mehr so nennen kann, ist von wilder Natur weitgehend gesäubert.

Ich sprach gestern mit dem Geschäftsführer der beauftragten Gartenbau-Firma. Er wollte mir weder sagen, wie lange er dort gearbeitet hat noch wie sein eigentlicher Arbeitsauftrag lautete. Er erzählte aber gerne von der Arbeit an sich. Drei bis vier Container reiner Mischmüll fielen an, unter anderem zwei Matratzenlager. (Dort lebten zwei Obdachlose.) Insgesamt wurden vierzehn Container gefüllt. Alte Zaunanlagen, Plattenwege, Brombeeren, alles kam weg. In einem ersten Pflegedurchgang wurden die Hecken gestutzt. Dieser Gärtner war sehr stolz auf seine Arbeit. Leider wurde dadurch das Habitat von 59 Vogelarten, von Fledermäusen, Kammmolchen und auch zahlreichen anderen Tieren stark beeinträchtigt oder zerstört.

Die Aktivisten, die dieses „Aufräumen“ beobachtet und dokumentiert haben, berichten, dass die Arbeiten Ende Oktober begannen. Wochenlang wurden Bagger, Schredder und Raupenfahrzeuge immer wieder auf dem Areal beobachtet.

Andreas Galka, der letzte legale Pächter und Aktivist der Initiative Projekt Prüner Park, sagte: “Der Bürgerentscheid wurde gemacht unter der Voraussetzung, dass diese sechs Hektar unberührt bleiben. Da sollten kontinuierliche ökologische Funktionen aufrecht erhalten werden, oder sogar aufgewertet werden.” Von Kontinuität könne jetzt leider keine Rede mehr sein. “ Alle Fledermäuse und Kleintiere, die hier lebten, sind wohl geflüchtet.” Der Bürgerentscheid von 2014 hatte die Ansiedlung eines Möbelhauses durch die Krieger-Gruppe zum Gegenstand. Damals war noch von Möbel Kraft die Rede. Sowohl Möbel Kraft als auch Möbel Höffner sind Unternehmen der Krieger-Gruppe.

Wie geht es weiter mit der Ausgleichsfläche?

Die Initiative Projekt Prüner Park hat eine Petition gestartet. Petition

Der NABU Kiel fordert, die Baugenehmigung wieder zurückzunehmen.

Das Umweltschutzamt machte Möbel Höffner die Auflage, die Vegetation wieder herzustellen. Die Kontinuität der Vegetation lässt sich allerdings nicht wiederherstellen.

Laut Kieler Nachrichten versprach Edda Metz, Geschäftsführerin von Möbel Höffner, eine Wiederherstellung der Vegetation, was allerdings auch die Auflage des Umweltschutzamtes ist. Insofern bleibt Möbel Höffner da keine Wahl.

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Film vom NDR : Ärger um Möbelhaus in Kiel

Höffner muss wohl Vegetation wieder herstellen

Höffner muss wohl zerstörte Vegetation wieder herstellen

Die rücksichtslose Rodung der Ausgleichsfläche am Prüner Schlag hat wohl Konsequenzen für die Krieger Gruppe bzw Möbel Höffner. Diese Ausgleichsfläche am Rande der Baustelle sollte ein Refugium für Tiere und Insekten sein und den Verlust von über 300 Kleingärten teilweise kompensieren. Möbel Höffner ist ein Unternehmen der Krieger Gruppe.

Auf meine Anfrage berichtete die Stadtverwaltung Folgendes:

  • Die untere Naturschutzbehörde hat nun eine naturschutzrechtliche Anordnung erlassen, die unter anderem eine Wiederherstellung der beseitigten Vegetation und eine umfassende Überwachung aller künftigen Arbeiten auf dem Gelände zum Inhalt hat.
  • Die vorgesehene Entwicklung der Ausgleichsfläche war vorgeschrieben, ebenso eine ökologische Baubegleitung der Baumaßnahmen sowie eine Anzeige des Beginns der Arbeiten auf dem Gelände. Diese Vorgaben wurden nicht befolgt.
  • Die umfangreiche Beseitigung von Vegetationsbeständen erfolgte rechtswidrig. Seitens der unteren Naturschutzbehörde wurde dementsprechend ein Verfahren eingeleitet. Die Ermittlungen im Rahmen dieses Verfahrens, insbesondere zur Verantwortlichkeit im Einzelnen, sind derzeit noch nicht abgeschlossen, die Höhe des Bußgeldes steht also noch nicht fest.
  • Beim Umweltschutzamt (untere Naturschutzbehörde) sind neben telefonischen Beschwerden fünf schriftliche Beschwerden (Mails) eingegangen.

Auch die Krieger-Gruppe habe ich um eine Stellungnahme gebeten. Da sie auf ihrer Website nur eine Postadresse anbietet, wird die Antwort wohl etwas dauern.

(Foto: Johanna Brüggemann)

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Möbel Höffner hat am Prüner Schlag zu viel abgeholzt

Möbel Höffner: Bußgeldverfahren

Seit wann können Gebäude „laut“ sein ?

Oder: die hilflosen Versuche der Bauausschuß Mitglieder, den Plänen von Kurt Krieger Einhalt zu gebieten.

Am 5. März trat der Bauausschuß im neuen Rathaus zusammen um sich erneut von Kurt Krieger, Möbel Höffner, seine vielfach geänderten und verschobenen Pläne für die Bebauung des Prüner Schlages anzuhören.

Im Vorweg erläuterte Florian Gosmann, Leiter des Stadtplanungsamtes die rechtliche Situation, daß die Bebauungspläne nicht verändert sind und damit weiterhin genehmigt.

Gleich eingangs verkündete Kurt Krieger den Eröffnungs Termin in Kiel: am 5. August 2021 soll die Kieler Filiale eröffnen, im April diesen Jahres ist der Baubeginn. Es waren fünf Stelltafeln vom Bauausschuß aufgestellt und Krieger stellte eine umfangreiche powerpoint Präsentation der Eingangsbildes seines Möbelhauses vor. Er versuchte, die Häuser (Höffner und sconto) ökologisch darzustellen, was ja in die heutige Zeit von fridays for future passt. Die Häuser besäßen keine Klimaanlagen, weil sie durch Gründächer vor zu hoher Sonnen Einstrahlung geschützt werden sollen. Außerdem kommen Photovoltaik Anlagen auf die Dächer. Die beiden Möbelhäuser stellen sich ungleich dar. Weil nur weniger kaufkräftige Kundschaft nach sconto komme, ist auffälligere, gelbe, Werbung erforderlich. Krieger versprach, „etwas mehr Grau“ in die Fassade zu bringen. Höffner ist einheitlicher, zurückhaltender.

Daran entzündete sich der Streit durch fast alle Fraktionen: Arne Langniß von den Grünen lobte die Gebäudegestaltung und Daniel Lemke-Peters stimmte in den Gesang mit ein. Sigrid Schröter, Ausschuß Vorsitzende und in der CDU freut sich auf das Haus ähnlich Florian Weigel, Andre Wilkens von der SPD merkte an, durch den jahrelangen Streit hat Möbel Kraft in Kiel erhebliche Akzeptanzprobleme, denen sich nun Krieger stellen muß.

Es kam zu einer direkten Auseinandersetzung zwischen Doris Grondke und Kurt Krieger: Grondkes Forderung, Sconto und Höffner sollen sich nicht unterschiedlich darstellen, widersprach Krieger mit: „sconto richte sein Angebot an weniger zahlungskräftige Kundschaft“, will aber seine Entwürfe den Gedanken dieser Sitzung anpassen. Wir werden die nächste Zeit abwarten, bis zur Fassaden- Gestaltung hat es noch etwas Zeit, wenn auch nur wenige Monate.

Ulrich Hühn, 24148 Kiel, 8. März 2020

(Das Foto von Ursula Shelton zeigt eine Aktion der Initiative Projekt Prüner Park.)

Investor Krieger im Bauauschuss 2018

Investor Krieger im Bauausschuss

Am 6. Dezember des Jahres 2018, also dem Tag, da die Christenheit des heiligen Nikolaus von Myra gedenkt, ehrte hoher Besuch unsere geliebte Landesmöbelhauptstadt: Kurt Krieger, der berühmte Möbel- und Immobilienmagnat aus Berlin, war persönlich erschienen, um den Mitgliedern des Bauausschusses seine abgeänderten Pläne für das Möbelmarktzentrum auf dem Prüner Schlag schmackhaft zu machen.

Bekanntlich beschäftigt der Plan, auf diesem etwa 18 Hektar großen ehemaligen Kleingartengelände ein solches Zentrum zu errichten, seit bereits mehr als 7 Jahren die Kieler Bevölkerung. Auf die anfängliche Euphorie über die erhofften Arbeitsplätze und Steuereinnahmen folgte bald Ernüchterung, angesichts jahrelanger unerwarteter Verzögerungen.

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Warum ein Möbel Höffner in Kiel?

Eigentlich wollte die Krieger-Gruppe auf dem Prüner Schlag in Kiel ein Möbel-Kraft-Haus bauen. Aber kaum war Ende September die Baugenehmigung erteilt, kam die Nachricht, dass stattdessen ein Möbel-Höffner-Haus geplant ist. Beide Möbelhaus-Ketten gehören zur Krieger-Gruppe. Eigentlich sind die Möbelhäuser auch ziemlich ähnlich, was das Sortiment betrifft. Uns stellte sich also die Frage: Warum Möbel Höffner anstelle von Möbel Kraft? Warum ein Möbel Höffner in Kiel? weiterlesen

Kiel: Streit um Pläne für den Prüner Schlag

In der Ratsversammlung vom 15. November war der geplante Bau eines Möbelmarktzentrums auf dem Prüner Schlag  ein zentrales Thema. Gleich mehrere Anträge befassten sich mit dem Bauvorhaben der Krieger-Gruppe. André Wilkens (SPD) wandte sich zweimal an die Zuschauertribüne und fragte, ob jemand vom Krieger-Konzern anwesend wäre . Es meldete sich niemand. André Wilkens wertete das als typisch für den Umgang des Konzerns mit der Stadt. Kiel: Streit um Pläne für den Prüner Schlag weiterlesen