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Kitas: Eltern sehr zufrieden, Kinder weniger

Seit 2001 finden regelmäßige Elternbefragungen in den städtischen Kindertageseinrichtungen statt. Dabei geht es vor allem um die Zufriedenheit der Eltern und Kinder mit der pädagogischen Arbeit in den Kitas. Dieses Jahr lag die Befragung zum ersten mal nur digital vor, was wohl ein Grund für den mit 1160 Datensätzen enttäuschenden Rücklauf war.

Das Ergebnis: Die Eltern sind super zufrieden, in vielen Punkten liegt die Zufriedenheit bei über 90 Prozent. Die Kinder sind dagegen weniger zufrieden. Jedes vierte Kind hat sich mindestens einmal in den letzten drei Monaten zu Hause über die Kita beschwert, berichten die Erziehungsberechtigten. Wenn man bedenkt, dass viele Kita-Kinder noch nicht sprechen können, ist die tatsächliche Zahl der unzufriedenen Kindern wahrscheinlich höher. In diesem Punkt gibt es übrigens keinen Vergleich mit früheren Befragungen, denn die Frage nach den Beschwerden der Kinder war dieses Jahr neu.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

In Klammern die Zustimmungsrate der Erziehungsberechtigten.

Räume regen zum Spielen an (95%)
Betreuungszeiten sind angemessen (94%)
Leitung ist erreichbar (94%)
Ich erhalte wichtige Infos (93%)
Einrichtung macht einladender Eindruck (92%)
Spielfreundliches Außengelände (91%)
Wertschätzender Umgang der Fachkräfte (92%)
Hilfreiche Entwicklungsgespräche (85%)
Anregende Lernumgebung (88%)
Elternversammlung angeboten 81%
Das Essen schmeckt den Kindern (81%)
Elternvertretung ist bekannt (78%)

Im Mittel lag die Zustimmung bei 87%.

Auch nach der Eingewöhnung wurde gefragt. Hier äußerten sich im Mittel 91% der Eltern zufrieden.

In der letzten Befragung (2019) konnten Eltern Fragen auch mit „teils/teils“ beantworten. Dieses mal gab es nur die Option zufrieden oder nicht. Bei Unzufriedenheit konnten sie jedoch erstmals Verbesserungsvorschläge machen. Am meisten Verbesserungsbedarf hatten die Eltern bei der Frage nach der „anregenden Lernumgebung“. 88% waren zufrieden, aber 12% wünschen in diesem Bereich Veränderung, etwa mehr Lernangebote durch Fachkräfte, mehr sprachliche Anreize, mehr Bewegungsangebote oder mehr Angebote außerhalb der Einrichtungen.

Beschwerden der Kita-Kinder

Zum ersten Mal wurde auch nach der Zufriedenheit der Kinder gefragt. Ungefähr jedes vierte Kind hat sich in den letzten drei Monaten mindestens einmal beschwert. Beschwerdegründe sind vor allem das Verhalten der anderen Kinder und das Essen. Aber 88 Kinder beschwerten sich auch über das Verhalten von Fachkräften und 64 Kinder beschwerten sich über die Lautstärke.

In gewisser Weise ist die Kita eine Blackbox, aus der die Eltern wenig erfahren. Das liegt auch daran, dass Kinder auf die Frage: „Na, wie war es heute?“ oft nicht richtig antworten können oder wollen. Hier ist ein hilfreicher Artikel zur Kommunikation mit Kindern: 7 Tricks, wie Sie Ihr Kind zum Reden bekommen. Bei Kindern, die noch nicht sprechen, ist es schwierig zu erfahren, wie es ihnen in der Krippe oder Kita wirklich geht.

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Präkere Situation der Kitas

Bild von Holger Langmaier auf Pixabay

Prekäre Situation der Kitas

Unter dem #Küchenschürzenchallenge macht die Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände erneut auf die prekäre Situation der Kitas durch Unterfinanzierung aufmerksam.

Die Landeselternvertretung Schleswig-Holstein klagt über die Situation in den Kitas von Schleswig-Holstein:

Immer wieder komme es wegen des Personalmangels zu Gruppenschließungen, immer häufiger müssten Einrichtungen die Öffnungszeiten kürzen, weil die Betreuung ansonsten nicht mehr gewährleistet werden kann. Frühkindliche Bildung oder Inklusion, sie könne bereits vielerorts nicht geleistet werden, ebenso wenig wie die bloße Betreuung.

“Die Qualität sinkt stetig, der große Fachkräftemangel steht uns erst noch bevor, die Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge kommt in den kommenden Jahren mit geballter Kraft auf uns zu. Einrichtungsträger, Kommunen. Kitapersonal und Eltern ächzen unter der Belastung und blicken mit unsicherem Blick in die Zukunft”, so steht es in der Pressemitteilung.

Die Landesvertretung fordert daher die Landesregierung Schleswig-Holsteins auf, jegliche Sparmaßnahmen im Kitasystem zu unterlassen und die notwendigen Kosten als das zu betrachten, was sie tatsächlich sind: eine Investition in die Zukunft unseres Landes.

Während der Landesverband an die Politik appelliert, sollten Eltern selber darauf achten, dass ihre Kleinkinder in der Zeit, die sie in der Kita verbringen, nicht nur verwahrt werden, sondern eine gute Betreuung erfahren.

Foto: _alicja_ / Pixabay

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Küchenschürzenchallenge

Eltern von Kitakindern gehen auf die Straße