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Zeigen, wie schön die Natur ist

Ausstellung: Spiegelbilder und die Poesie der Physik.

Seit seiner Pensionierung hat der ehemalige Physik- und Mathematiklehrer Jochim Lichtenberger noch mehr Zeit für die Kunst. In seiner siebten Ausstellung präsentiert er Fotografien zu drei Themenbereichen: Bäume, Schilf und Wasser. Immer führt sein spezieller Blick auf die Natur zu ungewöhnlichen Bildern, die surrealistisch oder sehr abstrakt wirken. Er sagt: “Ich glaube, ich sehe Dinge, die mir ohne physikalisches Wissen nicht aufgefallen wären.”

Auf der Vernissage wurde er mehrfach gefragt, wie er die Fotos nachbearbeitet, um die Effekte zu erzielen. Tatsächlich sind seine Fotos kaum nachbearbeitet. Er wählt die Einstellungen absichtlich so, dass sie seinem optischem Eindruck ganz nahe kommen. Der surrealistische Effekt kommt eher dadurch zustande, dass er ungewöhnliche Motive wählt.

Die Baumserie zeigt die Reflexion von Bäumen in Teichen. Dabei leuchtet, was immer auf dem Wasser schwimmt, während die reflektierten Objekte dunkel erscheinen. Immer überlagern sich zwei Ebenen. Diese Bilder stellt er auf den Kopf und wählt auch einen Ausschnitt, der nur Bäume zeigt. . Auf diese Art und Weise erscheinen beispielsweise dunkle Bäume mit großen orange-farbenen Blättern. Die funkelnden Sterne im Beitragsbild entstanden, weil sich Wasserhügel um Borkenstücke auf der Wasseroberfläche bildeten und sich das Licht darin reflektierte. Auf einigen Bildern sieht man schimmernde Farben. Dieser sehr seltene Effekt entsteht, wenn Staub oder Pollen auf dem dem Wasser liegt. Die Bilder aus dieser Serie wirken mystisch und seltsam.

Schilf hat eine große Faszination für den Fotografen. Er liebt es, wenn sich das Schilf im Wasser spiegelt. Manchmal sieht es aus, wie eine Runenschrift.

Meereswellen sind das dritte Motiv. Das Wasser wirkt ölig, weil Öl langsamer fließt als Wasser und das Foto den Moment einfängt , sozusagen die Bewegung verlangsamt. Diese Fotos wirken gleichzeitig dynamisch und statisch.

Lichtenberger verbringt sehr viel Zeit damit, seine Motive zu suchen. Für die Baumbilder suchte er – auch über google earth – Teiche von einer bestimmten Größe. Seine Fotos konnte er nur während weniger Wochen machen, solange das Laub in der richtigen Menge und Frische vorhanden war. Für die Serie mit abgebrochenen Schilfrohren verbrachte er viele Stunden damit, in Gummistiefeln am Uferrand nach Motiven zu suchen. Einen bestimmten Effekt kann man nur in manchen Jahren beobachten: wenn der See friert, bricht das Schilf. Im kommenden Frühling braucht es dann einen windstillen Tag um diese abgebrochenen Schilfrohre so zu fotografieren, dass sie sich im Wasser auf die gewünschte Weise spiegeln. Wenn Wasseroberfläche und Lichtverhältnisse stimmen, kann das Wasser seltsame Farben annehmen. z.B: monochrom gelb.

Die Farbe des Wassers – das ist ein Thema, dem er eine eigene Ausstellung gewidmet hat. Diese pastelligen Meeresansichten können in der Ausstellung in einer Mappe angesehen werden.

Eine Auswahl der Bilder seht ihr hier. Oder besser noch analog im Galeriecafé160. Die Bilder kosten 280 Euro inklusive Rahmen. Weitere Rundgänge mit dem Künstler: 23. Oktober und 20 November, jeweils um 16 Uhr. Anmeldung per Email oder telefonisch erforderlich: info@galerie160.de oder Tel: 0431 88 85 96 99.

Ausstellung: Spiegelbilder und die Poesie der Physik, 29. September bis 20. November

Galeriecafé160, Holtenauerstraße 160, Öffnungszeiten: Di – Sa, 14 – 19 Uhr.

Foto: Ausschnitt aus “Waldteiche 4”