Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) macht vor den Tarifverhandlungen in der kommenden Woche Druck auf die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen. In vielen Landesteilen ruft ver.di Nord am Freitag, 24.03.2023 zu Warnstreiks und Demonstrationen auf. Erstmalig in dieser Tarifrunde wird auch der Nord-Ostsee-Kanal (NOK), an den Schleusen in Kiel und Brunsbüttel betroffen sein.
Das steht für Kiel auf dem Streik-Plan für den 24.3.:
Alle Betriebe und Dienststellen des Öffentlichen Dienstes sind betroffen.
Die Kitas von der Stadt und AWO bleiben geschlossen.
Schwimmbad wird geschlossen bleiben.
Die Arbeitsagentur bleibt geschlossen.
Theateraufführungen fallen aus.
Bitte rechnet mit Einschränkungen in der Stadtverwaltung und bei den Sparkassen .
Die Stadtwerke sind im Notbetrieb. Am Freitag werden keine Mülltonnen geleert, sagte mir ein verdi-Sprecher.
Auch das Städtische Krankenhaus und die Rettungsdienste arbeiten nur im Notbetrieb.
Der NOK ist nur für Feuerwehr und Polizei befahrbar, Schiffe müssen außen rum oder auf Reede.
Es wird zwei Demonstrationen und eine Abschlusskundgebung geben
1. 09:00 Uhr ab Stadtwerke Kiel Uhlenkrog, Zwischenkundgebung beim städtischen Krankenhaus (Verwaltungsgebäude)
2. 09:30 Uhr ab Legienstrasse
3. 10:00 Uhr Eintreffen der Demozüge auf dem Rathausplatz
Aus der Pressemitteilung von verdi.Nord:
„Wir stehen vor einer Eskalation, die es in der Bundesrepublik zuletzt in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gegeben hat, wenn die Arbeitgeber weiter nur Brosamen statt Angebote auf den Verhandlungstisch legen. Wir werden deshalb am Freitag noch einmal zeigen, was hier im Norden zum öffentlichen Dienst gehört und den Druck auf die Verhandlungen erhöhen“, so Susanne Schöttke, Landesbezirksleiterin von ver.di Nord.
„Bewusst haben wir auch erstmalig die meist befahrene, künstliche Wasserstraße der Welt, den NOK, in die Warnstreikplanungen eingebunden. Hier kostet den Bund ein Streiktag zwischen Brunsbüttel und Kiel, Beträge, die in die Millionen gehen können und das wird bei einer längeren Auseinandersetzung massive Folgen für Finanzminister Lindner und den Haushalt haben. Alle Beteiligten sind gut beraten, in Potsdam ab Montag so lange und gut zu verhandeln, bis der sprichwörtliche weiße Rauch aufsteigt, sonst wird es richtig schwierig in den nächsten Monaten“, so Schöttke weiter.