Immer wieder sprachen sie Menschen an, was sie für den Bienenschutz tun können. Als Imkerin ist Melanie Spa ja automatisch in der Rolle der Bienenexpertin. Allerdings tun Imker nicht wirklich etwas für den Bienenschutz, da Honigbienen nicht gefährdet sind, sagt sie. Anders sieht es bei den Wildbienen aus, sie sind stark gefährdet. Dabei sind sie für die Bestäubung extrem wichtig. Ihr Überleben dient also auch dem Überleben der Menschheit!
Aus den Fragen, die an sie gerichtet wurden, entwickelte sich die Idee, einen Bienengarten als Anschauungsort zu gestalten. Auch für Honigbienen wird es dort interessant sein. Aber in erster Linie geht es um die Wildbienen. Frau Spa möchte zeigen, wie man in einem großen oder kleinen Garten ein Habitat für Wildbienen anlegt.
Ein Besuch im Bienengarten
Noch ist im Kleingarten wenig zu sehen von dem Bienenparadies, das hier entstehen wird. Als Imkerin Melanie Spa und ich uns treffen, ist das Wetter kalt und die Aussaatperiode hat noch nicht begonnen. Dennoch waren Frau Spa und ihr Lebensgefährte schon aktiv mit den Vorbereitungen. Aus Ästen, die anfielen, als die Stadt einen Haselnussknick auf den Stamm setzte, begannen sie eine Benjeshecke aufzuschichten. Ein großer Haufen Äste wartet noch auf die diesbezügliche Verwertung. Von einer auf dem Rasen ausgelegten Plane erhofft sich die Imkerin, dass das Gras darunter aufgegeben hat. An dieser Stelle sollen Blumen und Stauden wachsen.
In Planung sind ein Sandarium, eine Wildblumenwiese , ein Beet für Stauden mit ungefüllten Blüten, ein Bienenhotel, eine Bienentränke und die schon erwähnte Benjeshecke.
Das Sandarium ist ein 50 Zentimeter tiefer Sandhaufen. Hier leben bestimmte Wildbienen. Es sollte kein Unkraut in den Sand hineinwachsen.
In großen Gärten macht eine Hecke aus aufgeschichteten Ästen viel Sinn als Lebensraum für Wildbienen. Aber auch aufgeschichtete Holzklötze und dickere Äste erfüllen diesen Zweck. Die Wildbienen bohren sich Löcher in das Holz, und zwar von der Längsseite.
Das Wildbienenhotel bietet sich für kleine Gärten an. In einem größeren naturnah angelegten Garten sollten die Bienen auch ohne Hotel Nistplätze finden. Aber zur Anschauung möchte Frau Spa zeigen, wie es richtig gemacht wird. Sie sagt, viele Bienenhotels, die es in Bau- und Gartenmärkten zu kaufen gibt, sind nicht wirklich geeignet.
Eine Kräuterecke ist bei Wildbienen sehr beliebt. Dazu Stauden und Blumen, die für norddeutsche Wildbienen geeignet sind. Für den Bezug empfiehlt Melanie Spa die Website https://www.mellifera.de/shop/feldschilder-saatgut/
KGV Elmschenhagen und Ortsbeirat unterstützen Melanie Spa
Die Imkerin sprach aus eigener Initiative ihren Kleingärtnerverein an, der bereit war, ihr eine Parzelle für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Danach stellte sie einen Antrag über den Fonds „Gemeinsam Kiel gestalten“ , um Mittel für Materialkosten zu bekommen. Leider fällt die Entscheidung erst im Mai. Zumindest hat sie schon einmal die Unterstützung des Ortsbeirats von Elmschenhagen/ Kroog, wie in der Sitzung vom Januar einstimmig beschlossen.
Melanie Spa beschäftigt sich seit 2018 mit Bienen. 2019 machte sie ihren Imkerschein. Sie sagt: „Wenn man Honig verkaufen will , gibt es hunderte von Gesetzen und Verordnungen, die beachtet werden müssen.“ Aber auch für Hobby-Imker, die nur für den eigenen Bedarf arbeiten, sei es wichtig, ihren Bienenstamm dem Veterinäramt zu melden. Auf diese Weise können Seuchen besser unter Kontrolle gebracht werden.
Der Bienengarten soll im Sommer einmal wöchentlich, voraussichtlich immer Mittwoch Nachmittag von 14-18 Uhr für Interessierte geöffnet sein. Adresse: Garten 61B, Anlage 2, KGV Elmschenhagen. Ich drücke Frau Spa ganz doll die Daumen, dass die Finanzierung klappt. An ihrem Engagement wird das Projekt nicht scheitern.
(Das Beitragsbild zeigt Melanie Spa in ihrem Bienengarten. Im Hintergrund die angefangene Benjeshecke.)
Weiterlesen?