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Gemeinsam für ein sauberes Gaarden

“Ganz Gaarden entmüllen, das wäre eine Hausnummer zu groß”, sagt Hans-Peter Rahardt. Die Hoffnung ist vielmehr, dass diese Aktionen wachsen und immer mehr Menschen aufmerksam werden und auch ihr eigenes Verhalten hinterfragen, damit Gaarden sauberer wird.

Bei eisigem Wetter traf sich letzte Woche eine Gruppe von fünf engagierten Christen, um kleinteiligen Müll in Gaarden zu sammeln. Weitere Termine sollen folgen. Dieser Auftakt war als Probelauf gedacht, um zu schauen, wie es funktionieren kann. Der Vorsatz: mit den Menschen ins Gespräch kommen und den Stadtteil verschönern.

Denn Gaarden hat ein gewaltiges Müllproblem, das ist amtlich. Die Gründe sind vielschichtig, und die Lösungen schwierig, soweit das Fazit eines Müllgipfels von Dezember 2019 . Vom unangemeldeten Sperrmüll bis zum Littering, also den kleinen Sünden in Form von Getränkepäckchen und Zigarettenkippen, ist Müll auf der Straße ein alltäglicher Anblick an fast allen Ecken.

Von der Pickertstraße zum Karlstal

Zur Ausrüstung der Gruppe gehören Greifer, die sie von der ABK (Abfallwirtschaft Kiel) für einige Monate geliehen haben, sowie Handschuhe und große Müllsäcke. Ausgangspunkt ist das Café Galatas in der Pickertstraße. Hier teilt sich die Gruppe auf. Ich gehe mit einigen durch die Augustenstraße und Elisabethstraße zum Karlstal.

Hauptsächlich werden Zigarettenstummeln, Papiertaschentücher , Pappe und Styropor gefunden, aber auch Exoten wie ein einzelner Schuh wandern in die Müllsäcke. Im Karlstal finden sich dann ganze Kartons voll Müll.

Hans-Peter Rahardt hat einen Leinenbeutel mit einer Thermoskanne Kakao und Kunststoff-Becher dabei, die er in der “Szene” verteilt . So bezeichnen die Gaardener den Treff im Freien, an dem sich wohl auch zahlreiche Drogenabhängige beteiligen. Die heißen Getränke werden gerne angenommen. Es fällt Hans-Peter leicht ins Gespräch zu kommen, und einige der Menschen hier beginnen ebenfalls Müll aufzusammeln.

Der Zündfunke und wie es weitergeht

Es sind Christen aus den Initiativen “Kirche in der Szene” und “Kirche in der Straße”, die diese Aktion ins Leben gerufen haben. Ausgangspunkt war eine Gebets- und Fastenwoche. Sie stand unter dem Motto eines Bibelspruchs (Jesaja 58.12), in dem folgender Halbsatz enthalten ist: “….die Straßenzüge wieder bewohnbar machen.” Das war der Zündfunke zur Idee, mit Greifer und Müllbeutel loszuziehen.

Nachdem diese Aktion als Erfolg bewertet wurde, folgen regelmäßige Termine bis Ende April. Wenn du dabei sein möchtest: Treffpunkt immer dienstags um 14:30 und donnerstags um 10.00 , in der Pickertstr. 8.

Mehr Info: https://www.facebook.com/helptogoev

Demonstrationen gegen Höffner

Gestern versammelten sich an die hundert Personen vor dem Schloss, um für einen sofortigen Baustopp auf dem Prüner Schlag zu demonstrieren. Im Anschluss tagte die Ratsversammlung im Schloss. Johanna Brüggemann, Initiatorin der Petition “Gerechtigkeit für den Prüner Schlag” überreichte dem Oberbürgermeister Ulf Kämpfer auf dem Weg ins Schloss einen USB-Stick mit den ersten 12.000 Unterschriften, die auf diese Petition eingegangen sind.

Es geht gleich weiter mit Demonstrationen

Am 27. Februar lädt die Initiative Projekt Prüner Schlag zu einer Mahnwache ein. Treffpunkt ist der Bauzaun am Westring vor der Höffner-Baustelle um 12 Uhr 05. Das Motto: “Gerechtigkeit für den Prüner Schlag! Klima retten statt Höffner-Betten!” Wer mitmachen möchte, kann Plakate und eigene Botschaften mitbringen. Die Aufrufer fordern ein Ende des zermürbenden Baulärms und echten Naturschutz auf der Ausgleichsfläche. https://www.facebook.com/events/737400130251299

Mehr Klarheit über den angerichteten Schaden

Die Evaluierung der auf der Ausgleichsfläche entstandenden Schäden läuft. Auf eine Anfrage der “Fraktion” antwortete Baudezernentin Grondke:

„Die Flächen A1 bis A3, also alle Maßnahmenflächen des Bebauungsplanes, sind betroffen. Schäden sind auf der gesamten Fläche durch unterschiedliche Eingriffe feststellbar. Es wurden 6.500 m² Fläche mit Fahrspuren erfasst, also etwa 10 % der gesamten Maßnahmenflächen. Auf diesen Flächen wurde die Vegetationsdecke zerstört und Boden verdichtet. Nach aktuellem Sachstand (17.02.2021) wurden beseitigt oder zerstört:

48 Bäume, davon 30 Obstbäume, 9 Laubbäume und 9 Nadelbäume,

887 lfm Hecken(darin enthalten sind derzeit noch die Hecken, die bereits 2014 bei dem Abbau der Lauben beseitigt werden mussten. Die Differenz wird zz. anhand von Luftbildauswertungen ermittelt.)

6.500 m²Boden (verdichtetund Vegetationsdecke zerstört“

Drucksache 100/2021

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Kampf gegen Höffner-Bau

Baulärm auf der Höffner-Baustelle

Baulärm auf der Höffner-Baustelle

Wie lebt es sich mit dem Ramm-Stakkato als Hintergrundmusik? Als Anwohnerin in zweiter Reihe neben der Höffner-Baustelle kann Ulrike K. ihr Leid vom Baulärm auf der Höffner-Baustelle klagen. Mehrmals in der Sekunde, immer fünf bis 15 Minuten wird gerammt, dann folgt eine kurze Pause, und dann geht das Rammen auf der Baustelle weiter, von acht bis 17 Uhr. Teilweise waren gleich zwei Rammen im Einsatz. Um es schriftlich zu haben, dass es wirklich laut ist, hielt Ulrike K. ihr Handy mit Dezibel-App ans offene Fenster. Das Ergebnis: auf der Fensterseite zum Westring hin maß die App durchschnittlich zwischen 49 und 60 Dezibel, mit einem Maximalwert von 62 Dezibel. Zu laut! Erlaubt ist ein Dauerschallpegel von 55 Dezibel, mit einer Toleranzgrenze von fünf Dezibel.

Anwohner*innen beschwerten sich beim Landesamt für Umwelt (LLUR), das daraufhin Messungen vornahm. Ergebnis: die Bauarbeiten sind zu laut. Das Umweltamt fordert eine Lärmminderungskonzept.

Brief vom OB an Krieger

Oberbürgermeister Kämpfer und die Baudezernentin Grondke schrieben am 12. Februar einen Brief an Kurt Krieger, den Investor hinter Möbel Höffner. Der Brief liegt mir vor. Es wird bemängelt, dass die einzuhaltenden Immisionsrichtwerte deutlich überschritten werden, und dass die Anwohner*innen nicht (etwa durch Postwurfsendung) vorgewarnt wurden. Auch erinnert der Brief daran, dass das LLUR die Realisierung effektiver Schallminderungsmaßnahmen fordert. Dieses Konzept möchte auch die Stadtverwaltung zu sehen bekommen. Bemängelt wird außerdem die schlechte Kommunikation zwischen Krieger und der Stadt. Letztlich wird darum gebeten, auf Arbeiten am Samstag zu verzichten.

Laut Kieler Nachrichten folgte dann noch ein Telefonat zwischen Baudezernentin Doris Grondke und Krieger am Dienstag Abend. Zitat: “Ergebnis des Telefonats sei es, dass Krieger am Mittwoch mit dem LLUR über eine veränderte Herstellung der Punktfundamente sprechen wolle. Zu einem Verzicht auf Bauarbeiten am Sonnabend konnte Grondke Krieger nicht bewegen.” (Zitat aus Kieler Nachrichten vom 17. 2.)

Hecken gegen Höffner

Am Donnerstag um 14.30 findet eine Protestaktion vor dem Schloss statt, wo dann anschließend die Ratsversammlung ( um 16 Uhr) tagt. Motto: Hecken gegen Höffner. Hier wollen die Aktivistis einen USB-Stick mit den 12.000 Unterschriften der Petition dem Oberbürgermeister überreichen. In der Petition wird gefordert:

  • Die lückenlose Aufklärung der Vorgänge im Prüner Schlag, sowohl seitens der Verfehlungen durch den Investor, als auch der Versäumnisse auf städtischer Seite.
  • Verschärfte Auflagen für die Krieger Unternehmensgruppe zur Wiederherstellung und Optimierung der im GOF festgelegten Ausgleichsflächen A1-A3 über das nötige Mindestmaß hinaus; z.B. das Pflanzen von hochstämmigen Bäumen, um die entstandenen Sichtachsen zu schließen, strikte räumliche Trennung der Ausgleichsflächen A1-A3 von den Parkplatzflächen durch Hecken/Zäune. Akquise von weiteren Ausgleichsflächen in der unmittelbaren Umgebung.
  • Dauerhaften Schutzstatus für die Ausgleichsflächen A1-A3; engmaschige Überwachung von zukünftigen Arbeiten auf den Flächen, Schutz der Flächen vor weiterem Eingreifen durch den Investor.
  • Das volle Ausschöpfen des Bußgeldrahmens von 50.000 Euro durch die Stadt Kiel
  • Vollumfängliche Unterstützung der Staatsanwaltschaft bei der strafrechtlichen Verfolgung der Verantwortlichen

Diese Petition kann immer noch unterschrieben werden!

Belastung der Anwohner*innen

Auch wenn sich der Bau der Möbelhäuser wohl nicht verhindern lässt, bleibt es eine Tatsache, dass auch Unternehmen sich an die Gesetze halten müssen. Erst die wohl zu radikale Rodung der Ausgleichsfläche, in dieser Angelegenheit ermittelt sogar die Staatsanwaltschaft. Und jetzt der zu große Baulärm, der für die Anwohner*innen, die nicht vorgewarnt wurden, eine echte Belastung darstellt.

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Baulärm – das müssen Sie ertragen und das nicht

Welches Gewicht hat die Natur?

Digitale Weiterbildungsmesse

Pressemitteilung:

Von Mittelholstein bis zur Ostseeküste –

Erste digitale Weiterbildungsmesse lockt mit breiter Palette an Qualifizierungsangeboten

Arbeitsagenturen in Kiel, Neumünster und die Jobcenter Kiel, Kreis Plön, Rendsburg-Eckernförde und Stadt Neumünster laden Fortbildungs- interessierte am 25. Februar ein, diese Messe zu besuchen.

Ob arbeitslos oder in Beschäftigung – auf der ersten Digitalen Weiterbildungsmesse, die von den Agenturen für Arbeit in Kiel, Neumünster und den Jobcentern Kiel, Neumünster, Plön und Rendsburg-Eckernförde gemeinsam veranstaltet wird, finden Menschen aus der Region, die sich beruflich weiterentwickeln oder umorientieren wollen, ein breites Angebot an Fortbildungsmöglichkeiten.

„Mehr als 30 Anbieter der Qualifizierungsbranche stehen für Ihre Fragen auf der ersten digitalen Weiterbildungsmesse in unserer Region bereit“, sagt Barbara Schütt, die für die Organisation der Messe zuständige Weiterbildungskoordinatorin  von der Agentur für Arbeit Kiel.

„Dazu kommen noch die beteiligten Jobcenter und unser gemeinsamer Arbeitgeberservice mit einem eigenen virtuellen Stand. Dort können sich dann auch Betriebe über Qualifizierungsmöglichkeiten für ihre Beschäftigen – insbesondere auch zum Thema Weiterbildung im Rahmen der Kurzarbeit informieren.“

Am 25. Februar 2021 ist es soweit. Dann werden die virtuellen Messestände final freigeschaltet. Von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr können alle Fortbildungsinteressierten an den virtuellen Ständen in den Angeboten stöbern und direkt per Video-Chat mit den Ausstellern kommunizieren. Betriebe können am Stand der gemeinsamen Arbeitgeberservices von Arbeitsagenturen und Jobcentern sich über Qualifizierungsmöglichkeiten für ihre Beschäftigen informieren.

„Der Zugang zur Messe ist ganz einfach. Sie kann von überall aufgerufen werden, egal wo sich die Interessenten gerade befinden, per Smartphone, Tablet oder PC, alles ist möglich. Es ist keine Zugangskennung, -registrierung oder Ähnliches erforderlich. Sie brauchen zur Teilnahme nur ein internetfähiges Endgerät mit Mikrofon und Kamera“, beschreibt Schütt den bequemen Zutritt zur Messeplattform. „Ein Klick auf den Link www.webmessen.de/weiterbildungsmesse-sh  genügt und Sie sind dabei“, so Schütt abschließend.

Weitere Informationen zur Messe gibt es auf der Internetseite der Agentur für Arbeit Kiel unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/kiel/knoten-start/digi-messe-kiel, in einem Video https://www.youtube.com/watch?v=AJVb5oEzlaA, das erklärt, wie die Anmeldung funktioniert oder einfach  auf der Seite der „Jobwoche“ www.webmessen.de/weiterbildungsmesse-sh  .

Große Baustellen in Kiels Straßen 2021

Viele Baustellen bedeuten große Verkehrsbehinderungen 2021. Glasfaser, Brückensanierungen, Asphaltierungen, da steht so Einiges an, was uns Umwege abverlangt, egal ob zu Fuß, zu Rad oder mit dem Auto unterwegs. Hier einige der Projekte, wobei alle Zeitangaben sich noch ändern können:

Am Theodor-Heuss-Ring wird weiter gebaut:

  • Zunächst wird der Waldwiesenkreisel saniert. Bis Oktober wird der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeführt.
  • Im April beginnen die Sanierungsarbeiten am Überflieger am Barkauer Kreuz. Eine Nacht lang kommt es zur Vollsperrung, um die Baustelle einzurichten. Danach verläuft der Verkehr auf dem Theodor-Heuss-Ring einspurig . Während der Arbeiten an der Unterseite muss der Überflieger komplett gesperrt werden. Dauer dieser Maßnahme: April bis Ende Juli.
  • Die Seite des Theodor-Heuss-Rings in Richtung Eckernförde ist fertig. Die Bauarbeiten betreffen dieses Jahr die nach Süden, Richtung Preetz führende Seite des Theodor-Heuss-Rings.
  • Ab Ostern werden die Geh- und Radwege zwischen Hamburger Chaussee und der Neuen Hamburger Straße (B404) erneuert und mit einer Betonschutzwand versehen.

Am Westufer verlegt die Telekom Glasfaser unter 70 Kilometer Gehweg, in der Regel in den Nebenstraßen.

Der Schusterkrug ist schon gesperrt. Kanal- und Straßenbauarbeiten gehen weiter bis voraussichtlich Ende Juni.

Eckernförder Straße zwischen B76 und Westring: Fahrbahnen und ein Radweg werden saniert. Diese Arbeiten beginnen im März, ab Mai bis Ende der Sommerferien kommt es zu massiven Einschränkungen, da wahrscheinlich maximal eine Fahrspur je Richtung offen bleibt. Eine Radspur wird herausgenommen, um den Bäumen mehr Platz zu geben.

Die Kreuzung Westring/B76/ B503 wird ab April umgebaut. Dauer fünf Monate.

Die Gutenbergstraße kommt dran, sobald die Arbeiten auf der Eckernförder Straße fertig sind, also wahrscheinlich im September. Die Fahrbahn- und Radwegsanierungen dauern dann acht Monate.

Die Umgestaltung der Kiellinie Nord könnte im Mai beginnen, wenn es so beschlossen wird.

Am Sophienblatt am Hauptbahnhof haben sich massive Spuren gebildet. Diese Baustelle ist schwierig wegen der vielen Busse. Im Juli soll vier Wochen lang daran gearbeitet werden. Weiter geht es dann im nächsten Jahr.

Ebenfalls in den Sommerferien wird die Straßendecke in der Holtenauer Straße zwischen Belvedere und Esmarckstraße erneuert. Die zahlreichen Busse machen das zu einer schwierigen Baustelle.

In der Bahnhofsstraße werden die Regenwasserkanäle saniert, ab Juli für fünf Monate, aber immer nur nachts.

Am Krummbogen wird die Kanalisation erneuert, ab jetzt bis Dezember.

Mehr Info:

https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/baustellen.php

https://www.kiel.de/de/umwelt_verkehr/verkehrswege/projekte/theodor_heuss_ring.php

(Das Foto zeigt den Überflieger am Barkauer Kreuz.)

Welches Gewicht hat die Natur?

Im letzten Bauausschuss war die übermäßige Rodung der etwa sechs Hektar großen Maßnahmenfläche neben der Höffner-Baustelle das Top-Thema. Sowohl alle Fraktionen als auch die Baudezernentin und der Leiter des Kieler Umweltschutzamtes äußerten sich enttäuscht über das Vorgehen von Krieger Bau .

Ursprünglich waren der Investor Kurt Krieger und die Geschäftsführerin von Möbel Höffner Edda Metz zu einer Video-Schaltung eingeladen. Sie sagten ab, weil sie sich wegen der laufenden Verfahren nicht zu Wort melden wollten.

Entschuldigungen und Bedauern

Die glaubwürdige Entschuldigung der Umweltdezernentin (Grondke) für ihr Art des Informierens, und vorgetragenes und begründetes Entsetzen des Leiters des Umweltschutzamtes (von der Heydt) über Höffner begleiteten die Stellungnahmen der einzelnen Parteien, führten aber bei den gleichlautend vorgetragenen Vorwürfen aller sieben Fraktionen nur noch zu Mantra-artiger Wiederholung der Entschuldigung und des Bedauerns.

Andreas von der Heydt, Leiter des Kieler Umweltschutzamtes, trug den Sachstand sehr detailliert vor. Bei der Ausgleichsfläche (eigentlich eine Maßnahmenfläche) handelt es sich um frühere Kleingärten, also eine klassische Kulturlandschaft. Von der Heydt betonte den Wert solcher Landschaften, in die sich viele Tiere aus der modernen Landwirtschaft zurückgezogen haben. Denn auf dem eigentlichen Land finden die Tiere häufig weder Nahrung noch Unterschlupf. Deshalb sind Gärten ökologisch mittlerweile extrem wichtig.

Von der Heydt beschrieb, dass es im September eine Vorbesprechung mit Krieger Bau gegeben habe. Das Ergebnis: die Hecken durften fachgerecht geschnitten werden und die Brombeeren sensibel mit Freischneidern entfernt werden, keinesfalls mit schwerem Gerät, so die Darstellung durch von der Heydt.

Einschätzung des entstandenen Schadens

Mittlerweile liegt eine Grobeinschätzung der Schäden vor. Der Boden ist durch schweres Gerät an vielen Stellen deutlich verdichtet und auf Jahre geschädigt. Auf einem Luftbild konnte man die Fahrspuren deutlich erkennen. Des weiteren wurden 900 Meter Hecke entfernt, 50 Bäume gefällt und unzählige Büsche entfernt. Im Ergebnis sind dadurch sensible Rückzugs- und Lebensräume von nachgewiesenen Vogel-, Fledermaus- und Molcharten zerstört oder zumindest stark geschädigt worden.

Ein weiteres Ärgernis in dieser Angelegenheit: Der Beginn der Maßnahme hätte laut von der Heydt gemeldet werden müssen. Das geschah aber anscheinend nicht.

Arne Langniß (Grüne) sagte, die Unternehmen, die auf dem Gelände arbeiteten, hätten kontrolliert werden sollen. Herr von der Heydt sagte, sie wären bei der Besprechung dabei gewesen und es sei davon auszugehen, dass sie verstanden hätten, was sie umsetzen sollten.

Von der Heydt wunderte sich über die Forderung von Klimaschützer*innen, die Befristung aufzuheben. Seines Wissens gibt es keine Befristung. Allerdings liegt die Verantwortung der Pflege beim Investor und fällt nach 20 Jahren an die Stadt zurück.

Ein großer Teil der Diskussion drehte sich um die Frage, warum die Stadt nicht mehr kontrolliert hat. Es ist ein kleiner Trost, erklärt zu bekommen, dass es eine amtliche Behörde in Kiel gibt, die zwar wegen eingespartem Personal nicht die Möglichkeit zur Kontrolle Absprache widriger Handlungen hat, aber darauf hinweisen und die Schäden aufzählen kann und darstellen kann, was hätte geschützt werden können, wenn es personelle Möglichkeiten gegeben hätte.

Anträge der Fraktionen

Der Einzug der übereigneten Flächen von der Krieger Gruppe zur Rückgabe an die Natur (“die Fraktion”) und Einleitung einer Rückkaufabsicht gegenüber der Krieger Gruppe (SSW), das waren Vorschläge, die in der Sitzung des Bauausschusses geäußert wurden. Alle Anträge der nicht zur Kooperation gehörenden Fraktionen wurden überstimmt und der Antrag der Kooperation, der zumindest die lückenlose Aufnahme der Schäden fordert, wurde angenommen.

Die Natur, wie unendlich oft geschrieben, braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur, wollen wir in einer Stadt überleben.

Ganz am Rande der Diskussion wurde noch eine archäologische Fundstelle erwähnt, über die niemand so recht etwas wusste. Herr Gosmann vom Stadtplanungsamt konnte lediglich berichten, dass es da ein Kreuz auf dem Bebauungsplan gibt.

Ulrich Hühn und UrsulaS

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So sieht es heute auf der Ausgleichsfläche aus

Naturschutzstreit in Kiel: Höffner sagt Teilnahme an Videokonferenz ab

Anmeldung für weiterführende Schulen

Es ist eine aufregende Entscheidung für viele Viertklässler*innen und ihre Eltern, denn nach der vierten Klasse geht es an eine weiterführende Schule. Die sonst üblichen Infoveranstaltungen der Schule entfallen wegen der Corona-Pandemie. Aber alle Schulen informieren im Internet. Kontakt siehe unten.

Anmeldung an den weiterführenden Schulen

Anmeldungen an den weiterführenden Schulen werden in der Zeit vom 18. Februar bis zum 3. März– nach Anmeldung an der jeweiligen Schule –  entgegengenommen, ohne dass die Schulen eine Aufnahmeentscheidung treffen. Werden festgelegte Kapazitäten überschritten, können Schüler*innen an andere Schulen weitergeleitet werden.

Der Anmeldezeitraum kann bei Schulen in freier Trägerschaft (Privatschulen) abweichen. Weitere Informationen gibt es bei der entsprechenden Schule.

Bei der Anmeldung sind der Anmeldeschein, das Halbjahreszeugnis beziehungsweise der Entwicklungsbericht sowie gegebenenfalls der Lernplan vorzulegen.

Die Informationsmöglichkeiten der Gemeinschaftsschulen

Ob die Informationsveranstaltungen vor Ort stattfinden können, wird kurzfristig auf Grund der aktuellen Corona-Lage entschieden. Mehr Informationen erhalten Interessierte bei der jeweiligen Schule.

Die Lilli-Martius-Schule informiert auf ihrer Homepage unter www.lms-kiel.de oder per Telefon unter der Kieler Nummer 6006910 vom 8. Februar bis zum 19. Februar jeweils montags, dienstags, mittwochs und freitags jeweils von 10 bis 11 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 15 Uhr.

Die Hermann-Löns-Schule informiert auf ihrer Webseite unter www.hls-kiel.de. Per Mail an schulleitung@hls-org.de können Interessierte einen Termin für eine Telefonsprechstunde buchen. Diese findet unter der Kieler Nummer 26095760 vom 8. Februar bis zum 18. Februar – Montag bis Freitag – von 9 bis 12 Uhr statt.

Die Goethe-Gemeinschaftsschule informiert im Internet unter www.ggs-kiel.de und per Telefon unter der Kieler Nummer 26042850 vom 11. Februar bis zum 16. Februar jeweils von 14 bis 16 Uhr.

Die Theodor-Storm-Gemeinschaftsschule informiert auf Ihrer Webseite unter www.tsg-wellingdorf.de. Eine Schulbesichtigung ist nach Anmeldung möglich. Nötige Kontaktdaten stehen ebenfalls auf der Internetseite der Schule.

Informationen über die Klaus-Groth-Schule stehen im Internet unter www.klaus-groth-kiel.de. Kurze Informationsveranstaltungen im kleinem Rahmen sind nach telefonischer Anmeldung unter der Kieler Nummer 26092930 möglich. 

Die Leif-Eriksson-Gemeinschaftsschule informiert im Internet unter www.leg-kiel.de. Kurze Informationsveranstaltungen im kleinem Rahmen sind nach vorheriger telefonischer Anmeldung unter der Kieler Nummer 5377002 möglich.

Informationen über die Christliche Schule Kiel stehen im Internet unter www.cskiel.de. Außerdem bietet die Schule Informationsveranstaltungen am 17. Februar um 18 Uhr und 19 Uhr an. Da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist, müssen Interessierte sich vorher unter der Telefonnummer 0431-2609270 anmelden.

Die Privatschule Düsternbrook informiert auf ihrer Homepage unter www.privatschule-duesternbrook.de. Einzeltermine mit Schulführung sind nach telefonische Vereinbarung unter der Telefonnummer 0431-2050880 möglich.

Die Schule Lernwerft informiert auf der Homepage www.lernwerft.de. Interessierte Eltern bekommen außerdem telefonisch unter der Nummer 0431-97990852 Informationen.

Informationen zur Toni-Jensen-Gemeinschaftsschule stehen im Internet unter www.toni-jensen-gemeinschaftsschule.de. Eine individuelle telefonische Beratung ist nach Anmeldung im Sekretariat unter der Telefonnummer 0431-205080 möglich.

Die Gemeinschaftsschule Friedrichsort informiert auf auf der Homepage www.igf.de. Eine Informationsbroschüre wurde an umliegende Grundschulen versandt. Außerdem bietet die Schule eine Telefonsprechstunde unter der Kieler Nummer 39902313 jeden Mittwoch zwischen 12 und 13 Uhr an.

Informationen zur Gemeinschaftsschule am Brook stehen im Internet unter www.gab-kiel.de. Außerdem ist eine telefonische Beratung unter der Nummer 0431-22001910 möglich.

Die Friedrich-Junge-Gemeinschaftsschule am Standort Schreventeich und Wik stellt Informationen auf der ihrer Webseite www.fjskiel.de bereit.

Telefonisch erhalten Interessierte am Standort Schreventeich unter der Nummer 0431-17007 und am Standort Wik unter der Nummer 0431-3051911 Auskunft. Zusätzlich werden Rundgänge – nach Anmeldung – in Kleingruppen angeboten.

Informationen zur Max-Tau-Schule stehen im Internet unter www.max-tau-kiel.de. Eine Informationsveranstaltung findet am 9. Februar statt. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0431-2609570 anmelden.

Die Gemeinschaftsschule Hassee informiert auf ihrer Webseite www.gems-hassee.de über ihr Angebot. Zusätzlich bietet die Schule eine 

Telefonsprechstunde unter der Kieler Nummer 364320 an.

Die Informationsmöglichkeiten der Kieler Gymnasien im Internet

Kieler Gelehrtenschule: www.kieler-gelehrtenschule.de 

Ernst-Barlach-Gymnasium: www.ebg-kiel.de

Käthe-Kollwitz-Schule: www.kaethe-kollwitz-schule.de 

Humboldt-Schule: www.humboldt-schule-kiel.de 

Hans-Geiger-Gymnasium: www.hgg-kiel.de

Ricarda-Huch-Schule: www.rhs-kiel.de 

Max-Planck-Schule: www.max-planck-schule-kiel.de

Thor-Heyerdahl-Gymnasium: www.thg-kiel.de

Gymnasium Elmschenhagen: www.gymnasium-elmschenhagen.de

Hebbelschule: www.hebbelschule-kiel.lernnetz.de

Gymnasium Wellingdorf: www.gymnasium-wellingdorf.de

Protest vor Höffner-Baustelle

Etwa 70 Weihnachtsbäume auf dem Westring vor der Höffner-Baustelle – wer unter Corona-Bedingungen demonstrieren möchte, muss sich neue Formen ausdenken. Was sehr gut gelungen ist.

Mit dieser Aktion wurde gegen die wohl rechtswidrige Rodung der Ausgleichsfläche neben der Höffner-Baustelle protestiert. Kielern ist dieses Areal als Prüner Schlag, ehemals Schreberkolonie, bekannt. Sowohl die Stadt als auch der NABU Kiel haben in dieser Angelegenheit Strafanzeige erstattet.

Die Weihnachtsbäume wurden auf einer gesperrten Fahrbahn vor der Höffner-Baustelle platziert. Sie waren mit Schildern behängt, ebenso der Bauzaun vor der Baustelle. So wurden Vorbeifahrer und Spaziergänger aufmerksam. Die Aktion war als Mitmach-Aktion konzipiert worden. Als ich um 13.30 dort ankam, trafen immer noch Leute mit weiteren Schildern und Plakaten ein.

Einige der Schilder und Aufkleber sind Klassiker der Prüner-Schlag- Bewegung: Etwa das gelbe Bauschild mit dem Text: “Bebauen der Grünfläche verboten. Politiker haften für ihre Investoren.” Oder auch das Foto von den früheren Kleingärten mit der Überschrift: “We will return”. Aber auch viele neue Gedanken wurden in Text und Zeichnung dargeboten. Eine kleine Auswahl:

  • Karl der Käfer wurde nicht gefragt
  • We need to talk about the birds and the bees and the fact that there aren’t going to be any
  • Freiheit für den Prüner Park
  • Kleingärten wieder aufbauen – Höffner raus aus Kiel
  • Ungerechtigkeit auf dem Prüner Schlag! Wir bringen die Natur zurück. (Motto der Aktion)

Jana Künne (22) ist die Initiatorin der Aktion und direkt von der Rodung betroffen. Sie wohnt ganz in der Nähe. Für sie und ihre WG war das Gelände jahrelang Spaziergehgebiet und auch mal Ort für ein Picknick. Jana ist sehr gut vernetzt in der Kieler Klima-Bewegung. Auf ihren Aufruf hin brachten sich Aktivistis aus mehreren Initiativen ein: Students for Future, offener Klimatreff, Vorfahrt für den Klimagürtel und Projekt Prüner Park. Letztere setzen sich seit Jahren unverdrossen für die Natur auf dem Prüner Schlag ein. Die Logistik, 70 Bäume hier her zu bringen und auf provisorische Ständer zu stellen, war nicht ganz einfach. Aber wenn viele Leute mitmachen, und einige nette Menschen noch Verpflegung aus dem Kofferraum anbieten, macht es sogar Spaß.

Janas Wunsch: Es wäre schön, wenn der Prüner Schlag wieder als Grünfläche zur Verfügung stünde. Zumindest die Ausgleichsfläche sollte in Ruhe gelassen oder sogar aufgeforstet werden. Eine Entfristung des Status als Ausgleichsfläche wäre ebenfalls wünschenswert.

Hier noch ein Auszug aus der Pressemitteilung zu dieser Protestaktion: “Die Stadt Kiel hat den Klimanotstand ausgerufen und uns allen ist bewusst, dass wir handeln müssen. Daher ist es schlicht falsch eine innerstädtische, wilde Grünfläche zu versiegeln, nur damit zwei neue Möbelhäuser entstehen. Es wird aktuell kritisiert, dass bei dem Bau ein unrechtmäßiger Eingriff in die Ausgleichsflächen stattgefunden hat. Das waren ehemalige Schrebergärten, die über die letzten Jahre von der Natur zurück erobert wurden und einen Lebensraum für viele Tiere boten. Auch viele Kieler*innen haben diese Artenvielfalt genossen. Wenn der Krieger-Konzern bewusst die Umweltauflagen missachtet, müssen Konsequenzen folgen.

Wir fordern einen temporären Baustopp, um die Situation neu zu beurteilen. Müssen 200 Meter von Ikea noch zwei weitere Möbelhäuser entstehen, die auf einem Biotop mit Feuchtwiesen und hoher Artenvielfalt gebaut werden? Wie kann es sein, dass die Stadt Kiel zwar den Klimanotstand ausgerufen hat, aber nach wie vor Grünflächen versiegelt und Autobahnen baut?

Zudem soll die unrechtmäßige Bearbeitung der Ausgleichsflächen und die dadurch auftretende Versiegelung vollständig geklärt werden. Wir fordern das die Ausgleichsflächen verdoppelt werden und diese nicht nur für die vorgeschriebenen 7 Jahre geschützt werden, sondern dauerhaft. Außerdem ist zu Zeiten von Homeoffice durch die Pandemie der andauernde Baulärm eine Zumutung für alle Anwohner*innen. Zusätzlich sollten Vergehen im Bereich Klimaschutz in Zukunft stärker rechtlich geahndet werden und mit einem angemessenen Strafmaß verfolgt werden.”

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NABU Kiel erstattet Strafanzeige

Tannenbäume auf die Straße

Unter dem Motto „Ungerechtigkeit auf dem Prüner Schlag – Wir bringen die Natur zurück“ findet am Montag, 2. Februar eine Protestaktion auf dem Westring statt. Dabei werden Tannenbäume mit angehängten Botschaften eine Rolle spielen. Wer auch gegen die Rodung der Ausgleichsfläche neben der Höffner-Baustelle protestieren möchte, darf gerne eine eigene Botschaft mitbringen. Die Versammlung ist ordnungsgemäß angemeldet für Montag, dem 1. Februar von 10 bis 15 Uhr auf dem Westring (eine Spur) zwischen Hasseldieksdammer Weg und Höffner-Baustelleneinfahrt.

Hintergrund der Protestaktion ist die wohl rechtswidrige Rodung der Ausgleichsfläche zum Höffner-Bau: So sieht es heute auf der Ausgleichsfläche aus.

Das Foto stammt von einer Protestaktion im letzten Herbst.

Nabu Kiel erstattet Strafanzeige

Pressemitteilung des NABU Kiel.

Der NABU Kiel begrüßt, dass die Stadt im Fall der Höffner-Baustelle nun endlich Strafanzeige stellen will.

Der NABU Kiel hat bereits selbst wegen der massiven Eingriffe auf dem Prüner Schlag-Gelände am 27.01.21 bei der Staatsanwaltschaft Kiel Strafanzeige erstattet. Es liegen nach Ansicht des NABU Kiel mehrfache Verstöße gegen die Vorschriften des Bundesnaturschutzgesetzes vor. Zudem sind großflächige schwere Bodenverdichtungen und Schäden am Naturhaushalt entstanden, die irreparabel sind.

Es wird daher zu prüfen sein, ob das Umweltschadensgesetz greift. Oberbürgermeister Kämpfer muss die Gründe dafür transparent machen, warum die Stadt erst jetzt unter dem öffentlichen Druck Strafanzeige stellen will, obwohl schon seit Anfang November ganz offensichtlich allein aufgrund des Kammmolchvorkommens ein Anfangsverdacht auf einen Straftatbestand vorlag. Bisher hatte die Stadt das als Ordnungswidrigkeit eingestuft, und das Unternehmen Höffner damit rechtlich praktisch genauso behandelt wie z.B. einen Falschparker.

Die Eingriffe zwischen Oktober und Dezember 2020 erfolgten auf Flächen, die im B-Plan für Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung der ökologischen Funktion festgesetzt sind. Laut den Genehmigungsunterlagen zum B-Plangebiet wurden dort besonders geschützte und streng geschützte Arten des Anhang IV der FFH-Richtlinie sowie Brutvögel nachgewiesen. Insbesondere für mussten diese Flächen gesichert und aufgewertet werden. Durch umfangreiches Roden von Gehölzen und ein weiträumiges, großflächiges Befahren mit schwerem Gerät könnten bis zu insgesamt 12 Straftatbestände erfüllt sein. Es kann nichtausgeschlossen werden, dass Kammmolche, die zu dieser Jahreszeit im Boden überwintern, überfahren wurden.

Auch die Tötung von streng geschützten Fledermäusen, die sich potenziell in Baumhöhlen und -spalten befanden, konnte bei einem solchenVorgehen keinesfalls ausgeschlossen werden.

Mit Sicherheit wurden Quartiere von Amphibien und Lebensräume von Brutvögeln zerstört sowie schwere Schäden am Boden angerichtet.

Der NABU Kiel hat daher Anzeige wegen mehrerer, zum Teil strafrechtlich relevanter, Verstöße erstattet, konkret gegen- § 44 (1) 1 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG), dem Tötungsverbot,- BNatSchG § 44 (1) 3, dem Zerstörungsverbot von Ruhe- und Fortpflanzungsstätten,- BNatSchG § 30, dem Zerstörungsverbot gesetzlich geschützter Biotope,- BNatSchG § 17, Fehlen einer behördlichen Genehmigung, sowie- wegen Verstößen gegen die Baumschutzsatzung.

Bisher blieb die Frage unbeantwortet, wieso überhaupt auf diesem zu schützenden Flächenteil möglicherweise tatsächlich ein Eingriff geplant war (wir beziehen uns auf die Berichterstattung in den KN, Aussage von Verantwortlichen der Stadt, es hätten dort lediglich wuchernde Brombeeren entfernt werden sollen). Umgehend muss jetzt transparent und nachvollziehbar dargestellt werden, welche Vereinbarungen es zwischen der Stadt Kiel und dem Unternehmen Höffner diesbezüglich gegeben hat. Was war geplant, und welche Gründe hat Höffner gegenüber dem Umweltschutzamt und der UNB angegeben, auf einer Fläche für Naturschutzmaßnahmen überhaupt„Brombeerhecken entfernen“ zu wollen?

Auch die Frage des Vorhanden- oder Nicht-Vorhandenseins einer Umweltbaubegleitung ist zu klären. Bisher wird dazu von offizieller Seite nichts verlautbart.Wurde seitens der Genehmigungsbehörde die Auflage einer Umweltbaubegleitung erteilt? Eine solche, hier zwingend notwendig gewesene, die Maßnahmen begleitende fachliche Aufsicht, hätte eine solche „Entgleisung“ wirksam verhindern können. Die Stadt Kiel sollte hier bereits sensibilisiert gewesen sein, denn erst im vorvergangenen Jahr ist es im Zuge der Baumaßnahmen auf Hof Hammer zu ähnlich schwerwiegenden naturschutzrechtlichenVerstößen gekommen (auch in dem Fall hatte der NABU Kiel Strafanzeige erstattet). Dass sich die Stadtverwaltung hier nun überrascht gibt, kann uns nur verwundern.

Der NABU Kiel erwartet hierzu nun dringend eine öffentliche Erklärung. Nach wie vor erscheinen die Aussagen der Geschäftsführung von Höffner zu den Gründen des Eingriffes unglaubwürdig. Wenn man nur ein paar Brombeerbüsche zurückschneiden will, beauftragt man nicht gleich mehrere parallel arbeitende Bagger und Kipper. Schon alleine am Kostenvolumen des Auftrages hätte die Dimension des geplanten Eingriffes für Höffner deutlich ablesbar gewesen sein müssen. Daher kann ein „aus Versehen“ aus Sicht des NABU Kiel ausgeschlossen werden. Ein solches „Versehen“ hätte bei sachgemäß durchgeführter Planung gar nicht erst auftreten können und dürfen.