Zwei Messerangriffe in Gaarden gestern

Gestern Abend gegen 22:45 Uhr stellten Einsatzkräfte am Vinetaplatz eine männliche Person mit einer Stichverletzung fest. Bei dem Mann handelte es sich um einen Kiosk-Betreiber. Der 41-jährige Afghane kam schwerverletzt in ein Krankenhaus. Der Täter flüchtete noch vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte.

Noch während die Polizeikräfte den Sachverhalt vor Ort aufnahmen, erschien in einem Kieler Krankenhaus eine weitere verletzte männliche Person. Der 28-jährige Bulgare teilte den Einsatzkräften gegenüber mit, in der Kaiserstraße zuvor eine Stichverletzung erlitten zu haben. Eine männliche Person sei im Anschluss geflüchtet. In beiden Fällen verliefen die sofort eingeleiteten Fahndungen negativ.

Ob diese beiden Taten in Verbindung stehen und welche Hintergründe die Taten haben, sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Das Kommissariat 1 der Bezirkskriminalinspektion Kiel hat gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Kiel die Ermittlungen aufgenommen.

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Daher ist ab sofort das Hinweisportal der Landespolizei Schleswig-Holstein freigeschaltet, auf dem unter folgendem Link Videos, Fotos und Hinweise hochgeladen werden können: https://sh.hinweisportal.de/. Hinweise können auch anonym geschehen. Zeuginnen und Zeugen werden gebeten sich unter der Rufnummer 0431 / 160 3333 bei der Polizei zu melden.

Kiel: Haushaltssperre weil Kosten explodieren

Zur Haushaltssperre schreibt Anke Oeken von den Kieler Grünen in einer Pressemitteilung:

Die Ratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD äußern sich besorgt über die aktuelle Finanzlage der Stadt Kiel. Wie gestern am Runden Tisch Finanzen deutlich wurde, beläuft sich das Defizit der Stadt im Ergebnishaushalt für 2025 aktuell auf ein Minus von 163 Millionen Euro und könnte für dieses Jahr bis auf ein Minus von 220 Millionen Euro anwachsen. Hauptursachen sind die weiter dynamisch steigenden Kosten für soziale Hilfen, die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie erhöhte Zinsbelastungen. Hinzu kommen die Auswirkungen der regionalisierten Steuerschätzung, die für 2025 weitere Einbußen von rund 1,5 Millionen Euro prognostiziert. Gerade die Dynamisierung der Ausgabensteigerungen erscheint besonders besorgniserregend.

Während der Investitionsbereich derzeit stabil bleibt, plant die Verwaltung eine Reihe von Maßnahmen, um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen. Dennoch wird klar, dass Einzelmaßnahmen die prekäre Haushaltslage nicht nachhaltig stabilisieren können. Angesichts der dramatischen Situation wird der Oberbürgermeister am Freitag eine Haushaltsperre verhängen. Die Haushaltsperre wird voraussichtlich vier Monate dauern.

Anke Oetken, Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen sagt: „Die Haushaltssperre ist ein deutliches Signal dafür, wie angespannt die kommunalen Finanzen in Zeiten multipler Krisen und wachsender sozialer Herausforderungen sind. Massiv steigende Sozial- und Jugendhilfekosten, Tarifsteigerungen und einschneidende Kürzungen des Landes setzen unsere Stadt finanziell unter enormen Druck. Zugleich zeigt sich aber auch: Wir brauchen einen konsequenten politischen Kurs, der soziale Daseinsvorsorge, Zukunftsinvestitionen und Klimaschutz nicht gegeneinander ausspielt. Kiel steht in der Verantwortung, auch unter schwierigen Bedingungen soziale Gerechtigkeit und ökologische Verantwortung zu leben. Wir werden in den kommenden Haushaltsberatungen sehr genau darauf achten, dass die Konsolidierungen sozialverträglich und nachhaltig gestalten werden. Ebenso verfolgen wir mit Interesse, wie sich die interne Neuorganisation in der Verwaltung entwickelt, erste Maßnahmen sind bereits gestartet. Gleichzeitig müssen wir als Stadt klare Forderungen an Land und Bund richten, die Kommunen endlich finanziell so auszustatten, dass sie ihre Aufgaben auch unter den Bedingungen der Klimakrise und demografischen Entwicklung bewältigen können.

Die Mobilitätswende, Investitionen in klimagerechtes Bauen, Bildung und soziale Infrastruktur dürfen nicht auf der Strecke bleiben. Wir werden uns dafür stark machen, dass genau diese Zukunftsbereiche auch in schwierigen Zeiten handlungsfähig bleiben – Zukunft sichern trotz Haushaltsperre.“

Dr. Christina Schubert, Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, erklärt: „Die Haushaltssperre ist eine Zäsur in der städtischen Haushaltspolitik. Sie zeigt deutlich, in welch prekäre Lage unsere Stadt auch durch die verantwortungslose Landespolitik getrieben wurde: immer mehr übertragene Aufgaben ohne entsprechende finanzielle Ausstattung, zahlreiche Kürzungen im Sozial- und Bildungsbereich, Missachtung der Konnexität. Dies führt zu einer Dynamik, die ganz überwiegend außerhalb der städtischen Handhabe liegt. Deswegen ist es richtig, mit der Haushaltssperre die Pause-Taste zu drücken und sorgsam und in Ruhe die richtigen Schritte zu gehen. Klar ist: Trotz eigener Maßnahmen und Einsparungen wird es nicht möglich sein, die finanziellen Herausforderungen maßgeblich zu bewältigen, ohne grundsätzliche Reformen und Unterstützung von Land und Bund. Dazu gehört für uns die Forderung, dass die vom Bund geplanten massiven Förderungen direkt in die Kommunen fließen müssen, um unseren gesetzlichen Aufgaben und den großen Zukunftsaufgaben gerecht zu werden: Infrastruktur, Bildung und Wohnraum. 

Gleichzeitig ist für uns auch klar, dass wir unsere eigenen Bemühungen um Einsparungen intensivieren müssen. Die SPD-Ratsfraktion ist dazu bereit, Entscheidungen der letzten Jahre – auch eigene! – auf den Prüfstand zu stellen und Aufgabenkritik zu üben. Nur harte soziale Einschnitte, die wird es mit uns nicht geben!“ 

Quelle : Homepage Kieler Grüne

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Die wichtigsten Sozialleistungen

Haushaltssperre in Kiel: Hier würden die Bürger sparen

Nordlicht im Wandel

Die obere Holstenstraße präsentiert sich zur Zeit vor allem mit Leerstand. Kürzlich schloss auch noch der Candy-Shop gegenüber vom Einkaufszentrum Nordlicht seine Türen. Aber im Nordlicht selber gehen die Umbauten voran. Schon umgezogen sind der Supermarkt Rewe und die Drogerie dm .

Der Rewe-Markt erstreckt sich nun im Erdgeschoss auf 1600 Quadratmeter und besticht durch einen modernen Industrial Look. Bei einem Besuch zur Mittagszeit fiel mir die hohe Frequenz an Kunden auf – besonders auffällig: Viele legten Sushi oder andere Fertigmahlzeiten aufs Kassenband, vermutlich als Proviant für den Büroalltag. Fertiggerichte zum Mitnehmen zählen zu den Spezialitäten dieses Marktes.

Auch die Drogeriefiliale dm ist ins Erdgeschoss umgezogen, und damit sichtbarer für eventuelle Laufkundschaft.

Dem Nordlicht treu geblieben sind der Non-Food-Discounter Tedi und Idee, ein Laden für Bastelbedarf.

Der dänische Investor NPV sucht nach weiteren Mietern.In die oberen Etagen zieht die Förde Sparkasse, allerdings ohne Publikumsverkehr, da dort ausschließlich Verwaltungsbüros entstehen sollen.

Verschwinden wird die lange freiliegende Rolltreppe mit der man früher vom Eingang zu Saturn hochfuhr. Der ehemalige Kundenmagnet Saturn ist seit 2023 nicht mehr an dieser Stelle.

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kn online: Bewegung im Nordlicht Kiel

Förde Sparkasse zieht ins Nordlicht-Einkaufszentrum

Neue Ideen für die obere Holstenstraße gesucht

Weniger Förderung für Kieler Kreativzentren

Die neue Förderrichtlinie, die im Wirtschaftsausschuss einstimmig beschlossen wurde, sieht eine Kürzung der finanziellen Mittel für die Kieler Kreativzentren vor. Bürgermeisterin Renate Treutel (Grüne) betonte, dass die Anpassung nicht wegen Schwierigkeiten bei den Kreativzentren erfolgt, sonden weil Kiel den Haushalt konsolidieren muss. In Zukunft sollen investive Förderungen für Baumaßnahmen nicht mehr über die Richtlinie geregelt werden. „Ausgaben zum Zweck der Sanierung und Umbau sind gemäß dieser Richtlinie nicht zuwendungsfähig.“ Es gab ein Treffen der Bürgermeisterin mit den Vorständen der Kreativzentren, die traurig sind, dass „weniger Geld im Pott ist“.

Können Imker und Künstlerinnen auch bauen?

Christina Schubert (SPD) bezweifelte den Nutzen von investiven Förderungen. Es ist bekannt, dass die SPD Bauvorhaben lieber direkt von der Stadt organisieren lassen würde. Gesine Stück, ehemals Kreis-Vorsitzende der SPD hielt die Kreativen für manchmal überfordert mit millionenteuren Bauprojekten. Als die SPD dieses Thema lancierte, sprach ich mit Friederike Kopp von der Alten Mu, die mir versicherte, alle Verzögerungen beim Bauantrag hätten an der Verwaltung gelegen.

Die Förderung von Baumaßnahmen geriet wieder in den Fokus der Politik, als es anscheinend Unregelmäßigkeiten bei der Abrechnung von Fördermittel im Anscharcampus gab. Die Verwaltung setzte schon zugesagte Förderung wieder aus. Diese Angelegenheit ist noch nicht geklärt.

Ratsfrau Constance Prange (CDU) kritisierte die Dauerförderung generell. Dagegen wurde im Ausschuss argumentiert, dass viele Kreativzentren nicht-kommerzielle Angebote machen, wie beispielsweise die kostenlosen Kurse von Open Campus. Die Frage, ob die Zentren „sich nicht irgendwann mal selbst tragen können“, muss da klar mit Nein beantwortet werden.

Was ist der Beitrag von Kreativzentren?

Allseits gelobt wurde die Kieler Kreativ- und Gründerszene und auch die alte Richtlinie, die seit 10 Jahren den Prozess begleitet. Einrichtungen wie die Alte Mu, der Anscharpark, Open Campus oder das Waterkant Festival können dazu beitragen, dass junge Leute nach dem Studium in Kiel bleiben. Bewiesen ist dieser Zusammenhang zwar nicht, aber die sogenannten weichen Standortfaktoren machen bestimmt einen Unterschied, ob eine Stadt als lebenswert wahrgenommen wird. Vom Co-working Space über Bildungs- und Freizeitangebote bis zum veganen Mittagstisch leisten die Kreativzentren einen wertvollen Beitrag zur Stadtkultur.

Beitragsbild: Haus 1 im Anscharpark

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Homepage Anscharcampus

KN online: Stadt kürzt Fördermittel für alle Kreativzentren in Kiel

Alte Mu: Das kreative Dorf stellt Bauantrag

Tipps für die Kieler Digitale Woche

Vom 10. bis 16. Mai 2025 findet wieder eine Digitale Woche mit einer Fülle von Veranstaltungen statt. Die folgende Auswahl eignet sich laut Pressemitteilung für das interessierte Publikum ohne spezielle Vorkenntnisse:


▪ Samstag, 10.05.2025, 17.00 – 19.00 Uhr
Künstliche Intelligenz und echtes Leben
Der Philosoph und Buchautor Christian Uhle im Gespräch mit Prof. Dr. Doris Weßels zu den
Potentialen der Künstlichen Intelligenz zur Gestaltung einer guten Zukunft für den Menschen.
➢ Veranstalter*in: Digitale Woche Kiel
➢ Wo: STUDIO Kino Kiel


▪ Samstag, 10.05.2025, 17.00 – 19.00 Uhr
Künstliche Intelligenz und echtes Leben
Der Philosoph und Buchautor Christian Uhle im Gespräch mit Prof. Dr. Doris Weßels zu den
Potentialen der Künstlichen Intelligenz zur Gestaltung einer guten Zukunft für den Menschen.
➢ Veranstalterin: Digitale Woche Kiel ➢ Wo: STUDIO Kino Kiel

▪ Sonntag, 11.05.2025, 18:00 – 20:00 Uhr
Eröffnung der Digitalen Woche Kiel
„Swipe right for the Future”
Tristan Horx vom Zukunftsinstitut hält den Zeitpunkt für die weitere Entwicklung der Digitalisierung für so spannend wie noch nie – denn sie spitzt sich zu. Die jungen, digitalen Generationen hinterfragen die sozialen Medien, während wir in der Wirtschaft immer mehr
Digitalisierung brauchen, um global mitzuhalten. Zusätzlich verändert die künstliche Intelligenz die Arbeitswelt in einer rasanten Geschwindigkeit. Europa wird seine eigenen digitalen
Anwendungen zunehmend produzieren müssen.
➢ Veranstalter*in: Digitale Woche Kiel
➢ Wo: InnoPier, Martensdamm 6, 24103 Kiel

▪ Montag, 12.05.2025, 20:00 – 21:30 Uhr
Webmontag Special: Big Tech muss
Unsere mediale Öffentlichkeit wird dominiert von den Big-Tech-Konzernen aus den USA und
China. Das hat der Medienwissenschaftler Dr. Martin Andree mit seiner Forschung
nachgewiesen, gibt sich aber nicht mit der Analyse der Situation zufrieden sondern macht
Vorschläge dazu, wie wir die Lage ändern können.
➢ Veranstalter*in: Webmontag
➢ Wo: InnoPier, Martensdamm 6, 24103 Kiel

▪ Montag, 12.05.2025, 17:00 – 20:00 Uhr
Spring Symphony: Wenn KI Vivaldi neu erfindet
Ein außergewöhnliches musikalisches Experiment im Wissenschaftszentrum! Zuerst
erklingt „Frühling“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“, gespielt von der
Orchesterakademie am Theater Kiel – klassisch, mitreißend, zeitlos. Doch was, wenn
Vivaldi heute komponieren würde? Eine KI-generierte Version, inspiriert vom
Klimawandel, zeigt, wie sich die Musik der Jahreszeiten verändern könnte.
➢ Veranstalter*innen: Wissenschaftszentrum Kiel
➢ Wo: Wissenschaftszentrum Kiel, Fraunhoferstr. 13, 24118 Kiel

▪ Dienstag, 13.05.2025, 9:00 – 18:30 Uhr
Smart City Tag
Wie wollen wir in Zukunft leben? Dieser Frage gehen wir am 13. Mai 2025 im Rahmen des Smart City Tages nach. Es gibt spannende Inputs und Ideen zur Zukunft unseres Lebens in Städten und ländlichen Regionen. Und es gibt Gelegenheit, mit Expert:innen ins Gespräch zu kommen, mehr zu erfahren, Kontakte zu knüpfen.

  • Mobilität der Zukunft – vom Industriedesign für die Mobilität der Zukunft bis zu neuesten Erkenntnissen aus der Mobilitätsforschung
  • Quartiersentwicklung der Zukunft – von Starkregen über Hitzegefahren bis zu digitalen Zwillingen für ganze Städte
  • Energie der Zukunft – vom Verkauf des eigenen Stroms über nachhaltige
    Energielösungen für Stadt und Land bis zum Wasserstoff als Zukunftstreiber wirtschaftlicher Entwicklung
  • Landwirtschaft der Zukunft – von der Versorgung der Region aus der Region bis zu digitaler Ernte
  • Maritim der Zukunft – von virtuellen Meereswelten über Hausboote bis zur autonomen Schwentinequerung.

Und zum Abschluss des Tages erwartet uns die KEYNOTE VON MAX THINIUS:
„Zukunftsregion unplugged! – Wie wir unsere Zukunft gestalten können, wenn wir mal in neuen Möglichkeiten denken“.
Der Tag richtet sich an alle, die aus privatem, beruflichem oder politischem Hintergrund Interesse daran haben, mehr zu erfahren über Zukunftsgestaltung und die Nutzung von Technologie für ein nachhaltiges Leben und Wirtschaften.
➢ Veranstalter*innen: Addix GmbH, Eisenschmidt Consulting Crew GmbH, planneo
GmbH, KielRegion GmbH
➢ Wo: Wissenschaftszentrum Kiel, Fraunhoferstr. 13, 24118 Kiel

▪ Mittwoch, 14.05.2025, 10:00 – 12:30
KI in Unternehmen: Ethische Umsetzung und praktische Grenzen
Künstliche Intelligenz bietet faszinierende Möglichkeiten – doch wie nutzen wir sie verantwortungsvoll? In unserem Workshop erarbeiten wir gemeinsam Strategien zur Implementierung von KI, die technische Exzellenz mit ethischer Verantwortung auf praxisnahe und anwendungsorientierte Weise vereinen. In Teams erhalten Sie einen umfassenden Überblick über verschiedene KI-Varianten und ihre spezifischen Einsatzbereiche, lernen praktische Methoden zur Bewertung von Potenzialen und Risiken von KI kennen, entwickeln
einen ethischen Rahmen für KI-Entscheidungen und finden eine Balance zwischen Innovation und Verantwortung.
➢ Veranstalter*innen: Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH
➢ Wo: Wissenschaftszentrum Kiel, Fraunhoferstr. 13, 24118 Kiel

▪ Mittwoch, 14.05.2025, 14:00 – 16:30 Uhr
Zukunft:Schule! – Lehren und Lernen in einer digitalen Welt
Einen ganzen Nachmittag lang geht es um das Thema „Zukunft:Schule!“
Keynote Bob Blume, Lehrer, Sachbuchautor, Blogger, Webvideoproduzent, Podcaster und
Bildungsinfluencer:
Schule im digitalen Zeitalter: Wo wir stehen und was wir tun können
Keynote Prof. Dr. Olaf Köller, IPN – Leibniz Institute for Science and Mathematics Education:
KI-gestütztes Schreiben und Auswerten in der Schule: Ersparen wir Lehrkräften zukünftig Korrekturarbeiten?
➢ Veranstalter*in: Digitale Woche Kiel
➢ Wo: Seeburg, Düsternbrooker Weg 2, 24015 Kiel

▪ Mittwoch, 14.05.2025, 19:30 – 21:00 Uhr
Zwischen Wahrheit und Viralität – wie wir junge Menschen für die Demokratie stärken
Keynote Bob Blume Lehrer, Sachbuchautor, Blogger, Webvideoproduzent, Podcaster und
Bildungsinfluencer: „10 Wege aus der Verkürzung unserer (digitalen) Debatten“
Panelgäste: Bob Blume, Prof. Dr. Doris Weßels (Fachhochschule Kiel), Prof. Dr. Paula Diehl (CAU
Kiel, tbc), Moderation Eva Diederich (NDR Schleswig-Holstein)
➢ Veranstalter*in: Digitale Woche Kiel
➢ Wo: InnoPier, Martensdamm 6

▪ Donnerstag, 15.05.2025, 09:00 – 13:00 Uhr und
Freitag, 16.05.2025 09:00-13:00 Uhr
futureSplash – Jugendfestival der #diwokiel25
Schulklassen der 8. bis 10. Klassenstufe sind herzlich eingeladen, kostenlos an Workshops
und Angeboten des Offenen Kanals Schleswig-Holstein rund um Medienbildung und (digitale)
Zukunftsthemen teilzunehmen.
➢ Veranstalter*in: Offener Kanal Schleswig-Holstein, Digitale Woche Kiel, Cinemare Festival
➢ Wo: Segelcamp Kiel, Reventlouwiese Kiellinie, 24103 Kiel

▪ Freitag, 16.05.2025, 9:00 – 13:15 Uhr
KI-Zukunftsforum 2030: Schleswig-Holstein denkt KI
Künstliche Intelligenz begegnet uns mittlerweile fast überall – doch wie nutzen regionale Unternehmen KI am besten, damit Schleswig-Holstein davon profitiert?
➢ Veranstalter*innen: Wissenschaftszentrum Kiel
➢ Wo: Wissenschaftszentrum Kiel, Fraunhoferstr. 13, 24118 Kiel

Mehr Infos? Das Programm

Kiel: Ausstellung rund ums Thema Selbstversorgung

Der Kunstverein Haus 8 beschäftigt sich mit dem Thema Selbstversorgung vor allem unter historischen Aspekten. Anfang des 20 Jahrhunderts entfaltete das Selbstversorgerkonzept von Leberecht Migge, der den Kieler Grüngürtel begründete, eine große Wirkung. Aber die ökologische Vision der Gartenstädte erfasste auch andere Teile des Landes. Rund um das Thema Selbstversorgung wird es neben Ausstellung, Lesung und Filmen auch einen Workshop und eine Fahrradtour geben. Eine wirklich spannende Veranstaltungsreihe! Hier das Programm:

Jedermann Selbstversorger*
Utopien für eine Zukunft ohne Not

Ausstellung und Diskurs
kuratiert von Sigrun Drapatz und Anne-Katrin Ströh

9. Mai – 9. Juni 2025
Kunstverein Haus 8
Atelierhaus im Anscharpark, Kiel

*Der Titel zitiert eine Publikation von 1918 in der Lebrecht Migge sein Konzept der Selbstversorgersiedlungen als sozial-ökologische Vision vorstellt. Ausgangspunkt weitreichender Reformgedanken Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Lebensbedingungen in den Städten – die schlechte Lebensmittelversorgung und der spekulative Wohnungsbau. Der Garten sollte kein Klassenvorrecht mehr sein, sondern Gärten für alle war das neue Ziel. Angesichts der Not zum Ende des Ersten Weltkrieges entwickelt Lebrecht Migge Konzepte der Selbsthilfe durch Bodenproduktion. Sein Zukunftsgedanke ist die produktive Nutzbarmachung städtischen Bodens unter Abbau obrigkeits-staatlicher Fürsorge. „Schafft Gärten!“**
1920 wurden Lebrecht Migge und Willy Hahn beauftragt für Kiel einen städtebaulichen Entwicklungsplan zu erstellen. Der Grüngürtel ist das Kernstück dieses Entwicklungsplans, der Kiel noch heute prägt.
**Heidrun Hubenthal, 1981

Die Ausstellung
Sigrun Drapatz | Gerhard Staal | Anne-Katrin Ströh | Paula Oltmann | Florian Wüst

„Selbsthilfe statt Fürsorge“ ist die Grundidee des Versorgergartens in der Stadt. Die Gärten der Siedlung Hammer und des Prüner Schlags in Kiel sind Referenzorte, denen wir unsere Ausstellung widmen. Der Prüner Schlag ist die zweitälteste Kleingartenanlage Deutschlands und die Siedlung Hammer die „technische Versuchssiedlung“ der Siedlerschule von Lebrecht Migge. Ein Kernstück der Ausstellung ist die raumgreifende Installation aus Gartenmöbeln von Sigrun Drapatz. In die Installation integriert sind Hörstationen mit ausgewählten Texten aus den sozio-ökologischen Reformbewegungen des 20. Jahrhunderts. Ihre Vertreter*innen haben sich mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit, Natur und Ökologie, mit alternativen Lebensformen und Kreislaufwirtschaft beschäftigt. Diese Texte spiegeln sowohl radikale als auch visionäre Positionen wider und stellen den aktuellen Diskurs zum Erhalt und Ausbau von städtischem Grün in einen historischen Zusammenhang. Der Grundstock der Gartenmöbel stammt aus den geräumten Parzellen des Prüner Schlags. Ein weiterer Teil sind Leihgaben aus der Siedlung Hammer.
www.sigrun-drapatz.de

In den Arbeiten von Anne-Katrin Ströh geht es um das Verschwinden am Beispiel der Kleingartenanlage Prüner Schlag, an deren Stelle heute ein großes Möbelhaus steht. Ihre Auseinandersetzung gestaltet sie als Rundgang entlang der Spuren dieses Ortes. Ein Wandbild, ein abstrakter Garten, führt in die Welt der verschwundenen Pflanzen und deren Strukturen. Eine Installation aus Spaten thematisiert den physischen Einsatz, der mit der Arbeit in den Gärten verbunden ist. In Fotocollagen verwebt sie die Erinnerungen an die verlorenen Orte mit der Gegenwart.
www.annekatrinstroeh.de

Die von Florian Wüst zusammengestellte Filmauswahl gibt Einblicke in die Geschichte der ökologischen Reformbewegungen und ihrer Akteur*innen. Die Ausschnitte spiegeln den jeweiligen Zeitgeist auf anschauliche Art wider, beschreiben gesellschaftliche Veränderungen, Brüche und Kontinuitäten. Zu sehen ist das Selbstversorgerexperiment von Lebrecht Migge und Elisabeth Elsaesser auf einer Insel im Südosten Berlins, die Knarrbergsiedlung in Dessau-Ziebigk mit Doppelhäusern, Nutzgärten, Trockenklosett und Abwasserverrieselung, sowie die 1893 gegründete Obstbau-Siedlung Eden bei Oranienburg.
www.fwuest.com

Gerhard Staal ist in Hammer geboren und aufgewachsen. In seinen Collagen und Zeichnungen verarbeitet er Bilder aus der Geschichte der Siedlung. Er thematisiert die Zeit des Nationalsozialismus in der Siedlung Hammer. Er bewahrt die Erinnerungen, die verschwimmen und überlagert werden.

Innerhalb der ökologischen Reformbewegungen gab und gibt es Tendenzen, die den Naturschutz mit mythologischen Weltinterpretationen verbinden. „Witches Knickers“ werden Plastikplanen und Tüten in Schottland genannt, die sich in Bäumen, Zäunen und Gärten verfangen und dort im Wind flattern. Die Videoarbeit von Paula Oltmann spricht auf spielerische Art und Weise diese Thematik an.
www.paulaoltmann.de

In einer Videoinstallation werden die verschiedenen Narrative dieser Ausstellung assoziativ verbunden: das Wachsen und Vergehen einer Pflanze, die Gründung der Siedlung Hammer und die Veränderungen im Prüner Schlag sowie „Witches Knickers“. Der Soundtrack dazu ist das „grüne Manifest“ von Lebrecht Migge und der Pflanzenmarsch von Zappi W. Diermaier.

Programm zur Ausstellung
Das Diskursprogramm thematisiert die historischen und aktuellen Beziehungen von ökologischen Reformideen und Gesellschaftskonzepten. Seit der Entstehung von Naturschutz- und Ökologie-Bewegungen Ende des 19. Jahrhunderts treten hier auch extrem rechte Akteur*innen auf. Die Veranstaltungen bieten einen vielschichtigen Zugang zu der Thematik und sensibilisieren für Aneignungsmechanismen, Deutungshoheiten und Inanspruchnahmen in der Debatte zu Ökologie, gesellschaftlicher Verantwortung und Klimagerechtigkeit.

Alle Veranstaltungen finden, wenn nicht anders angegeben, in der Ausstellung Jedermann Selbstversorger* – Utopien für eine Zukunft ohne Not im Atelierhaus Anscharpark statt.

Fr 9.5.2025 19:00 Uhr
Jedermann Selbstversorger* – Utopien für eine Zukunft ohne Not
Eröffnung der Ausstellung
Sigrun Drapatz, Gerhard Staal, Anne-Katrin Ströh, Paula Oltmann, Florian Wüst
eine multimediale Ausstellung mit fünf zeitgenössischen künstlerischen Positionen
Begrüßung: Anke Müffelmann, Kunstverein Haus 8

Sa 10.5.2025 12 – 15:30 Uhr
Rechtsextreme Strömungen in der Ökologie und Naturschutzbewegung, gestern und heute
Vortrag und Workshop
Referentin: Paulina Aue, Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN)
Naturliebe, Naturschutz und Öko-Anbau lösen meist progressive, demokratische Assoziationen aus. Doch seit der Entstehung von Naturschutz und Ökologie-Bewegungen Ende des 19. Jahrhunderts treten hier auch extrem rechte Akteur*innen auf. Welche Anknüpfungspunkte gibt es in ökologisch orientierten Weltbildern und Narrativen für menschenfeindliche Ideologien? Welche Beweggründe haben extrem rechte Akteur*innen sich in diesen Themenfeldern zu engagieren? Der Workshop sensibilisiert, um demokratiefeindliche und menschenverachtende Ideologien und Denkmuster zu identifizieren. Es werden mögliche Handlungsoptionen diskutiert.
(eine kurze Mittagspause ist vorgesehen)
www.nf-farn.de
Anmeldung: post@kunstverein-haus8.de

Sa 10.5.2025 19:30 Uhr
Hand auf Erde, Kurzfilmprogramm
kuratiert von Florian Wüst, Filmkurator, Künstler und Verleger

It runs about like ants, Gitte Villesen, LT/DK 2014
Ich darf sie immer alles fragen, Silke Schönfeld, NL/DE 2023
Rooting For You, Lilli Kuschel, UK/DE 2024

Das Filmprogramm widmet sich unserem Verhältnis zur Natur, deren Teil wir sind. Die drei Kurzfilme reflektieren die heilende Kraft des Bodens, die Resilienz von Pflanzen sowie Gartenkultur als Spiegel der Gesellschaft. Sie betten diese Themen in generationsübergreifende Zusammenhänge ein – es geht dabei um politische Verfolgung im Stalinismus, um sexuellen Missbrauch im Nachkriegsdeutschland und um Armut, Frauenarbeit und Solidarität während des Nordirland-Konflikts. Alle drei Filme werden mit deutschen Untertiteln gezeigt.

So 18.5.2025 15:00 Uhr
Führung durch die Ausstellung
mit Theresa Georgen, Kunsthistorikerin

So 18.5.2025 16:00 Uhr
Restwärme
Lesung und Gespräch mit Dara Brexendorf, Autorin
In der Erzählung Restwärme beobachtet die Autorin die Veränderung, Abriss und Umgestaltung der historischen Kleingartenanlage Prüner Schlag in Kiel. Sie beschäftigt sich in ihrer Prosa mit kollektiven Perspektiven auf Landschaft, Körper und ihren Verlust. Ihr Interesse beim Schreiben gilt der multimedialen Arbeit zwischen Lyrik, Bild und Ton. Seit 2015 ist sie Mitherausgeberin des Literaturmagazins „Der Schnipsel“.

Sa 24.5.2025 16:00 Uhr
Bäuerin, Landfrau, Agrartechnikerin – Frauen in bildlichen Darstellungen
Vortrag mit Theresa Georgen, Kunsthistorikerin
Darstellungen von arbeitenden Landfrauen in der Fotografie und Malerei sind selten. In der Geschichte der Kunst wird uns ein enges Spektrum weiblicher Arbeit vorgeführt. Was ist auf diesen seltenen Bildern zu sehen? Welche Vorstellung von Frauenarbeit wird uns vermittelt? Und welche Rolle spielen historisch und heute die Landfrauenverbände, um Positionen von Frauen zu verbessern?

Sa 24.5.2025 19:30 Uhr
Stumpfe Sense – Scharfer Stahl.
Bauern, Industrie und Nationalsozialismus
Filmscreening
Regie: Quinka Stoehr, Kay Ilfrich und Jens Schmidt
Im August 2020 sorgten Bilder von Treckern in Schleswig-Holstein, die das Symbol der Landvolkbewegung aus den 1920er Jahren zeigten, für Entsetzen. Die Landvolkbewegung war eine Bauernbewegung ausgehend von Schleswig-Holstein, die sich immer stärker radikalisierte und zur Schwungmasse der Nationalsozialisten wurde. Mittlerweile taucht die Fahne regelmäßig auf bundesweiten Bauerndemonstrationen auf und markiert einen besorgniserregenden Rechtsruck auf dem Land. Der Dokumentarfilm „Stumpfe Sense – Scharfer Stahl. Bauern, Industrie und Nationalsozialismus“ von 1990 zeigt am Beispiel dieser bäuerlichen Protestbewegung die Entstehungsbedingungen des deutschen Faschismus wie in einem Brennglas und ist wieder hochaktuell.

Panel (nach kurzer Erfrischungspause) mit Quinka Stoehr und Felix Riecken, Bio-Landwirt
Moderation: Ingmar Jaschok-Hops

So 25.5.2025 14:00 Uhr
Geführte Fahrradtour durch die Siedlung Hammer
mit Carsten Steffens und Roswitha Schiefelbein, Geschichtskreis rund um Russee und Siedlerbund Hammer
Die Siedlung wurde 1922 von Lebrecht Migge als Modellsiedlung zur Selbstversorgung für erwerbslose Industriearbeiter im Auftrag der Stadt Kiel angelegt und ist bis heute in ihrer Grundstruktur erhalten. Sie gehört zu Migges Konzept von Stadt-Land-Beziehung, die auf der „bodenproduktiven Abfallwirtschaft“ basiert. Die gesamten Abfälle der Stadt werden der Nahrungsproduktion zugeführt, dazu gehört die Verwertung, nicht Beseitigung, des städtischen Mülls wie Straßenkehricht, Hausmüll und Fäkalien. Treffpunkt vor der Uwe-Jens-Lornsen-Schule, Speckenbeker Weg 71, 24113 Kiel

Do 29.5.2025 20:00 Uhr
Pfeifen, zwitschern, gurren
Performative Installation und Konzert mit Vogelstimmen
Experimentelle Musik von Zappi W. Diermaier, Elke Drapatz und Uwe Bastiansen
Installation von Sigrun Drapatz
Gartenglück spricht aus dem Kleingartenmobiliar, das auf dem Gelände des Kilia Kiel Sportvereins mit Blick auf Möbel Höffner aufgebaut ist. Der Grundstock der bunten Sammlung des Mobiliars stammt aus den geräumten Parzellen des Prüner Schlags und wurde vor dem Abriss der Laubensiedlung gerettet. Der Schutz der Vögel und Kleintiere, die in der Kleingartenanlage heimisch waren, hat lange Zeit die neue Bebauung des Geländes verhindert. Das Konzert nimmt den Gesang der Vogelstimmen auf, moduliert und modifiziert ihn und gibt ihn auf poetische Weise zurück.
Das musikalische Ensemble wird geleitet von Zappi W. Diermaier, Schlagzeuger und Perkussionist der Band „Faust“, Pioniere des „Krautrocks“. Fieldrecordings, repetitive archaische Drums und minimalistische synthetische Sounds werden zu einer haptischen Klang-Textur verwoben.
Reinhören auf Youtube

Ort: Kilia Sportverein, Hasseldieksdammer Weg 165, 24114 Kiel
unterstützt aus Mitteln für Kunst im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Kiel

Mo 9.6.2025 ab 15:00
Finissage mit Live-Musik von Lale
Die Musiker*innen aus Kiel interpretieren mit viel Enthusiasmus türkische und andere Folksongs. Mit ihrem Anadolu Folk Pop lassen sie sich von Legenden des „Türkü“, aber auch verschiedenen Künstler*innen der Pop und Psych-Rock Ära inspirieren. Dabei interpretieren sie die Musik auf ihre eigene akustische Weise.
Reinhören auf Youtube

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung treten, den Zutritt zu den Veranstaltungen zu verwehren oder von diesen auszuschließen. Ende der Pressemitteilung.

Das Beitragsbild zeigt Kiels ältestes Urban Gardening Projekt, das Rundbeet in der Nähe vom Dreiecksplatz. Hier dürfen alle mitgärtnern und auch ernten.

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100 Jahre Grüngürtel und 50 Jahre Grüngürtelzerstörung