Schilksee nach der Sturmflut

Nach der Sturmflut in Kiel

Die Sturmflut vom 20. Oktober hat Kiel weniger stark getroffen als beispielsweise Flensburg. Aber auch in Kiel gab es erhebliche Schäden. Unterspülte Mauern, verschwundener Strand, gesunkene oder zerstörte Schiffe und kaputte Strandkörbe – wie genau die Schadensbilanz aussehen wird, eruieren zur Zeit Tiefbauamt, Grünflächenamt, KOD und anderes Personal der Stadt Kiel. Und so mancher Segler steht wahrscheinlich erschüttert am Hafen, wo das geliebte Boot einmal lag.

Sturmflut trifft Schilksee hart

In Kiel entstand der größte Schaden in Schilksee. Die Steilküste in Schilksee-Süd musste wegen Unterspülungen komplett gesperrt werden. Im Olympiahafen ist wahrscheinlich ein Schaden in Millionenhöhe entstanden, mutmaßte Stadtrat Gerwin Stöcken. 37 Yachten und Boote sollen im Schilkseeer Olympiahafen zerstört oder gesunken sein. Sie müssen möglichst schnell geborgen werden, damit auslaufendes Schmieröl den Hafen nicht weiter verunreinigt. Ölverschmiertes Seegras liegt tonnenweise am Ufer. Besonders teuer könnte die Reparatur der Stützwand am Anleger Schilksee werden.

In Falckenstein ist ein Meter Strand weggespült worden. Die Kiellinie dagegen blieb weitgehend unversehrt. Die Überflutung der Hörnbrücke führte zu einem Ausfall der Elektronik.

Wasserstand in Kiel 1,95 über Normal

Die Sturmflut fällt in die Kategorie „Schwere Sturmflut“ gemäß der etablierten Systematik. Der Wasserstand erreichte 1,50 Meter über Normal. In Flensburg wurde sogar ein Wasserstand von 2,27 über Normal gemessen. In Kiel wurde stand das Wasser 1,95 Meter über Normal um 21 Uhr 33 am 20. Oktober, danach sank der Pegel wieder langsam. Bemerkenswert bei dieser Sturmflut war die lange Verweildauer des Hochwassers.

Starke Luftdruckunterschiede zwischen einem Hoch über Skandinavien und einem Tief über Westeuropa verursachten den Sturm. Während das Wasser der Nordsee von der Küste weggedrückt wurde, und dort Niedrigwasser herrschte, kam es an der Ostseeküste zur Sturmflut. Betroffen waren auch andere Länder: Schottland, England, Schweden und Dänemark.

(Das Foto vom Olympiahafen in Schilksee ist von Thomas Bebensee, kontakt@streetsnap.de)

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