Die 3,5 Kilometer lange Kiellinie ist quasi die Kieler Visitenkarte. Vor ca 50 Jahren wurde sie das letzte Mal umgestaltet. Anlass waren damals die Olympischen Spiele von 1972. Jetzt ist wieder einmal eine Umgestaltung geplant.
Im Dezember wurde der Siegerentwurf im Schwedenkai vorgestellt. Dieser Entwurf ist die Vorlage für weitere Planungen. Öffentlichkeit und Politik werden sich damit befassen und entweder diese Version oder eine modifizierte Variante letztendlich in der Ratsversammlung zur Umsetzung freigeben – möglicherweise noch 2023. Der 1. Platz im Wettbewerb ging an die gemeinsame Einreichung von Studio RW, Studio Wessendorf und Plancontrol aus Berlin.
Entwurf für die Kiellinie
Die größte Veränderung des gemeinsamen Entwurfs der drei Planungsbüros aus Berlin ist ein Platz am südlichen Ende der Kiellinie. Mit Imbissbuden und Sitzstufen soll ein Platz mit Aufenthaltsqualität entstehen, wo sich die Leute mit einem Kaffee stärken können, bevor sie sich auf den Weg entlang der Förde machen. Die bestehenden Gastronomieangebote dürfen übrigens bleiben, und die Kieler Woche darf weiterhin auch auf der Kiellinie stattfinden.
Der Fußweg erhält gemäß Plan einen einheitlichen Belag aus recyceltem Beton. Wie auf dem Beitragsbild ersichtlich, könnte der Fahrradweg durch einen Grünstreifen vom Fußweg separiert werden.
Die Reventlouwiese bekommt Wege und in der Mitte einen Beachvolleyplatz. Vor der Orchideenwiese ist ein Naturspielplatz geplant.
An Klimaschutz und -anpassung wird u.a. mit Regenwasserspeicher und klimaresistenten Bäume gedacht.
Nördliche Kiellinie mit oder ohne Autos?
Der Entwurf für die nördliche Kiellinie sieht zwei Varianten vor, denn die Frage, ob die Kiellinie ganz autofrei wird, ist politisch noch nicht beantwortet. Ursprünglich war die Idee, die Kiellinie vollkommen als Freizeitfläche zur Verfügung zu stellen. Dagegen regte sich allerdings in Form einer Bürgerinitiative öffentlichkeitswirksamer Widerstand in der Bevölkerung, sodass dieses Thema erst einmal zurückgestellt wurde.
Badebrücke Bellevue
Die Bademöglichkeit am Anleger Bellevue soll auf jeden Fall erhalten bleiben. Es liegt aktuell auch ein Antrag der Verwaltung vor, den Badebetrieb bis zur Umgestaltung der Kiellinie fortzuführen. Diese legale Möglichkeit, in der Förde zu baden, ist intensiv genutzt worden. Allein in der bewachten Zeit nutzten etwa 30.000 Menschen 2022 diesen Badesteg.
Die Umgestaltung der Kiellinie hat mit diesem Entwurf eine Grundlage für weitere Diskussionen und Planungen. Im Entwurf noch gar nicht enthalten ist das angedachte Meeresvisualisierungszentrum.
Foto: www.kiel.de
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