Gestern debattierte die Ratsversammlung in einer Aktuellen Stunde zur Energiekrise. Sozialdezernent Gerwin Stöcken berichtete, wie die Stadt Kiel soziale Härten abmildern will. Sein Dezernat versucht gerade abzuschätzen, wie viele Haushalte betroffen sind oder sein werden. Es gibt eine Gruppe von Menschen, denen die Heizkosten größtenteils sowieso ersetzt werden. Schlimmer trifft es Menschen, die unabhängig von Transferleistungen leben, und jetzt durch die gestiegenen Energiepreise in Not geraten. Das sind Menschen, die wenig verdienen oder keine üppige Rente beziehen, die vielleicht Kredite nicht mehr bedienen können.
Bürgertefon ab 1. Oktober
Geplant ist ein Bürgertelefon, um anonym die finanzielle Notlage zu besprechen, und Hilfsmöglichkeiten aufzeigen zu lassen. Gleichzeitig soll eine Clearingstelle finanzielle Hilfen für das untere Einkommenssegment anpassen, sodass Wohngeld oder Sozialhilfe schnell gewährt oder erhöht werden können.
Außerdem arbeitet ein „Runder Tisch“ , an dem u.a. das Jobcenter und die Stadtwerke beteiligt sind, an Antworten auf die Energiekrise. Stromsperren sollen möglichst vermieden werden. Sozialdezernent Gerwin Stöcken sagte aber auch, dass es schwierig wird, auf private Stromanbieter Einfluss zu nehmen.
Energiekrise: die Lage ist ernst
In der Aktuellen Stunde herrschte große Einigkeit in der Einschätzung, dass die Lage ernst ist.
Ratsherr Burkhardt Gernhuber (die Linke) sagte: „Die steigenden Preise dürfen keine Abrissbirne für unser soziales und kulturelles Zusammenleben sein.“
Ratsherr Falk Stadelmann (SPD) erwartet, dass auch in Kiel Gewerbetreibende und Kultureinrichtungen Hilfe brauchen werden.
Ratsfrau Christina Schubert (SPD) beschrieb die Angst der Menschen, im Winter in einer kalten Wohnung zu sitzen. Sie sagte, das Beantragen von Hilfen sollte weniger schambehaftet sein.
Energiekrise und Klimawandel
Etliche Ratsleute wiesen darauf hin, dass jetzt Maßnahmen möglich sind und umgesetzt werden, die für den Klimaschutz eigentlich schon lange sinnvoll gewesen wären. Ratsherr Arne Stenger (Grüne): „Wir müssen ja auch wegen dem Klimawandel Energie sparen.“ Ratsherr Andreas Halle (Klima,Verkehr & Meer) begrüßte auch, dass jetzt Maßnahmen denkbar sind, die vorher nicht möglich waren, weil sofort die Keule von der Ökodiktatur ausgepackt wurde. Manche der Energiesparmaßnahmen würden nicht einmal wirklich weh tun. „Das Bewusstsein, dass die Dinge nicht unendlich verfügbar sind, ist vielleicht auch etwas Positives.“
Einerseits wird die Energiewende durch die hohen Preise beschleunigt, andererseits gibt es auch Rückschritte , denn es wird wieder mehr Kohle verfeuert und wir diskutieren über längere Laufzeiten von Kernkraftwerken, so die Einschätzung von Arne Stenger.
Kiels Einfluss ist begrenzt
Auch die Gasumlage war Thema in der Aktuellen Stunde, auf diese Maßnahme des Bundes hat Kiel allerdings keinen direkten Einfluss.
Die Verzehnfachung des Gaspreises führt auch in Kiel zu großen sozialen und wirtschaftlichen Problemen, in diesem Punkt waren sich alle einig Der vorgelegte Energiesparplan der Verwaltung wurde als erster Schritt gewürdigt. Einigkeit bestand auch in der Einschätzung, dass die Menschen, die es am härtesten trifft, gezielte Hilfen brauchen.
Bild von Thomas Breher auf Pixabay
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Die Regierung hat aber nicht daran gedacht das hartz4 oder Bürgergeld hohe Nachzahlung von Heizung Strom Gas nicht übernommen wir .Das man ein Darlehen bekommt und im Raten zurück zahlen muss. Von den 449 euro hartz4 oder 505 Euro noch abgezogen wird durch den Darlehen und wie hoch der Preis ausfällt. Da muss die Regierung und der Sozialverband noch was unternehmen.