Neuer Name, neuer Look: das 150 Jahre alte Gewerbe-und Industriegebiet in Kiel-Friedrichsort wird „revitalisiert“ . Seit Mitte 2020 ist die LHKiel Eigentümerin der Fläche. Die gesamte Erschließung soll in acht bis zehn Jahren abgeschlossen sein. Stadt und Land werden etwa 50 Millionen Euro in die Sanierung des Gebiets investieren in der Hoffnung, Gewerbe und Industrie nach Friedrichsort zu locken.
Es handelt sich um etwa 34 Hektar, darauf 11 Hektar Hallenfläche verteilt auf 30 Fabrik- oder Lagerhallen. Im südlichen Teil befindet sich die Zentrale von Caterpillar.
Auf einem Spaziergang rund um das eingezäunte Areal sehe ich Fabrik- oder Lagerhallen aus Backstein, Überdachungen auf Ständern, vieles sieht hundert Jahre alt und einige der Gebäude versinken allmählich in der Vegetation. Ein Blick in die Historie zeigt: auf diesem Areal siedelte sich vor etwa 150 Jahren Industrie an.
Wie könnte eine Revitalisierung aussehen?
- Von den 30 Hallen werden mit großer Wahrscheinlichkeit einige oder sogar viele abgerissen.
- Die Gleisanschlüsse sollen wieder in Betrieb genommen werden.
- Ein Mobilitätskonzept muss u.a. die Frage beantworten, wie Schwerlaster dort hin gelangen.
- Es wird einen Bereich ohne Zugang für die Öffentlichkeit geben in Abhängigkeit vom Geheimhaltungsbedarf der angesiedelten Industrie.
- Es wird aber einen öffentlichen Weg durch das Areal zum Strand geben.
Festung Friedrichsort bleibt ohne Autozufahrt
Wie im Bauausschuss vom 3. März erläutert wurde, wird die Festung wahrscheinlich weiterhin nur vom Deichweg mit Fahrrad oder zu Fuß erreichbar sein. Die Festung liegt zwischen dem Falckensteiner Strand und dem Caterpillar Werksgelände.
Wo genau liegt der StrandOrt?
Der StrandOrt wird im Norden durch die Straße Brauner Berg,den Palisadenweg und Grünfläche begrenzt. Im Osten trennt der Deichweg den Falckensteiner Strand vom Industrie-Areal StrandOrt. Im Westen begrenzen bestehende Gleisanlagen das Areal. Jenseits der Gleise liegt das Friedrichsorter Stadtteilzentrum. Im Süden schließen die Falckensteiner Straße und Caterpillar das Areal ab.
Bis vor einigen Jahren baute Vossloh Locomotives hier Lokomotiven, die dann auf dem bestehenden Gleis aus dem Werk rollten. Seit 2017 hat sich der Betrieb nach Suchsdorf verlagert und Vossloh gehört der chinesischen Firma CRRC (China Railway Rolling Stock Corporation Ltd).
Einerseits ist es schade um die romantischen Hallen. Andererseits macht es mehr Sinn, ein bestehendes Gewerbe- und Industriegebiet zu entwickeln als ein neues auszuweisen. Aus der Diskussion im Bauausschuss lernte ich, dass es fast unmöglich ist, in Deutschland noch ein Industriegebiet auszuweisen. Kiel hat die Genehmigung auf diesem Standort, nicht nur Gewerbe sondern auch produzierende Industrie anzusiedeln, also ein klarer Standortvorteil für den „StrandOrt“.
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Geisterdiskussion um Gewerbefläche
Ein kleiner Film über den StrandOrt: 60 Sekunden Strandort