15. März Freitags-Demo für Klimaschutz

Freitags-Demo für Klimaschutz

Nochmals größer ist die heutige Demo für Klimaschutz in Kiel. Die Streiks der Schüler, die Greta Thunberg zum Vorbild nehmen, weiten sich aus. In immer mehr Städten finden Freitags Demonstrationen für Klimaschutz statt. Die Forderung: „Tut endlich was!“ Immer mehr Menschen bekunden ihre Zustimmung:

„Die haben schon recht!“

„Man muss eben anfangen sonst passiert Nichts!“

sind Meinungen von Passanten. Und in dem Moment gibt es eine neue Losung: „Ich wollte nie SUV!“ Eine mehr als deutliche Kritik an der autozentrierten Verkehrsplanung und einer ebenso „eingefahrenen“ Politik.

Auch Slogans zu mehr Bus- und Bahn-Nutzung werden als Positiv Forderung erhoben.

Geklaute Zukunft

In der Menge erschallt mit der größten Kraft immer wieder der Aufruf „Wir sind hier, sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ Und aus einzelnen durch Megaphone verstärkten Stimmen werden ganze Chöre. Und diese Forderung nach Klimaschutz richtet sich an den Unterricht in den Schulen, an die lokalen Politiker in Kiel, den Oberbürgermeister der Stadt, an die Entscheider im Küstenland Schleswig-Holstein, die Agrar-Ministerin und Kanzlerin in Berlin, die Abgeordneten in Europa, ja sogar an die Regierungen weltweit.

Und auch dazu kann ich einige Lehrer-Stimmen, Zuspruch von Ordnungskräften und vielen eher „betagten“ Schüler des 3 Lebensabschnitts einfangen.

Denkwende, Blaue Briefe, politischer Klimawandel!

Tatsächlich: Auf dem Rathausplatz in Kiel zeigt mir eine junge Frau einen Live-Stream aus „The Guardian“. Weltweit trudeln dort Texte und Fotos ein. „Das sind die Wählerstimmen von morgen“, ist ein Statement, das mich aufhorchen lässt.

Wenn nicht bald eine Verkehrswende und eine Denkwende kommen, könnten Blaue Briefe an der Wahlurne folgen. Und das zu einem abstrakten Ding namens Klimaschutz! Diesmal dann nicht Blaue Briefe an junge und engagierte Bürger. Nein, diese Blauen Briefe wären an Politiker adressiert. An uninteressierte Politiker. An unentschlossene Politiker. An Politiker, die in Wahlperioden denken und deren größte Sorge eine Wiederwahl sein könnte. Dann könnte eine ausbleibende Denkwende bei den „Volksparteien“ für Klimaschutz zum Blauen Brief per Wahlzettel führen. Der Klimaschutz wird zum politischen Klimawandel!

Kiel als Wahlort

Die nächste Wahl dürfte für die älteren Schüler die Europawahl oder die Wahl zum Oberbürgermeister werden.

  • Für die Europawahl wird die zögerliche Agrarwende und seit Dekaden unveränderte Subventionitis der Großbetriebe hinterfragt. Gerade in Schleswig-Holstein mit einem Gülleproblem geradezu stinkt das schon mal gen‘ Himmel.
  • Für die Wahl zum Oberbürgermeister in Kiel wird der Diesel-Skandal und die Feinstaub-Probleme von Kiel (Theodor-Heuss-Ring) und (Kreuzfahrer) ein Prüfstein. Papiertiger zu 100% Klimaschutz sind dann mangelhaft. Setzen „6“! Vielleicht wird eine ausbleibende Denkwende auch hier zum politischen Stolperstein.

Was sich noch klein, aber weltweit vernetzt abzeichnet, ist eine veritable Volksbewegung. Eine Volksbewegung, die mit steten Demos den sogenannten Volksparteien nun Beine macht. Und ein mehr als sympathische Bewegung, die sich auf eine positive Gestaltung der Zukunft richtet.

Text und Foto von Siegfried Exner

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