Das Kieler Kreativcenter Alte Mu widmete einen ganzen Tag dem Thema “Essbare Stadt”. Mit Vorträgen, Workshops , Aktivitäten und Infoständen wurde nach Ideen gesucht. Wie kann in der Stadt mehr gegärtnert werden? Was gibt es für kostenlose Nahrungsquellen? Wie stelle ich Terra Preta aus Essensresten und Pflanzenkohle her? Mit diesen und anderen Fragen konnte man sich am 21. April in der Alten Mu beschäftigen.
Veranstaltungen in der Alten Mu sind immer vielschichtig, unterhaltsam und , weil man nicht alles mitmachen kann und eine Auswahl treffen muss, individualisiert. Hier meine eigene Auswahl:
- Permakultur-Gärtner Matthias Semling führte gerade eine Gruppe über das Alte Mu Gelände, als ich kam, und ich ging ein wenig mit. Stroh, Insektenhotels, Hügelbeete und pfiffige Lösungen angepasst an die jeweiligen Gegebenheiten zeichnen die Grünflächen im Hof und um die Alte Mu herum aus. Die Alte Mu wird langsam aber sicher zu einem Permakultur-Biotop.
- Auf dem Weg zum Eingang kostete ich ein Stück Brot mit Kräuterpesto aus sehr bekannten Wildkräutern wie Giersch, Löwenzahn, Bärlauch. Köstlich! Die Gärtnerin hat auch einen Stand auf dem Wochenmarkt.
- Vortrag “Pestizide und die pestizidfreie Stadt” von Dr. Peter Clausing, der sich als Toxikologe intensiv mit Glyphosat beschäftigt hat. Ich lernte: Glyphosat ist das am meisten verwendete und am schlechtesten überwachte Pestizid, denn um Glyphosat zu überwachen, bedarf es besonderer Analysemethoden. Der erschreckende Schwund an Insekten liegt am steigenden Ausbringen von Pestiziden. Glyphosat ist nur eines davon, wenn auch ein sehr häufig verwendetes. Das Verschwinden von Beikräutern auf den Äckern ist ähnlich dramatisch. Pestizide haben auch einen negativen Effekt auf unsere Gesundheit!
- Ich hielt mich noch an einigen Infoständen auf. Auf dem Tisch von “unverpackt” interessierten mich drei Bücher, deren Titel ich mir leider nicht gemerkt habe. Irgendetwas über wenige Haushaltemittel, mit denen man alle Putz- und Kosmetikprobleme lösen kann. Muss bald mal im unverpackt -Laden schauen. https://unverpackt-kiel.de
- In der Ausstellung “Dependency” meine Atmung als Visualisierung betrachtet. Sehr meditativ.
- Am Foodsharing-Stand gab es Obst zum Mitnehmen. Die Kieler Foodsharer erhalten Lebensmittel von Supermärkten und verteilen sie an Interessenten. Koordiniert wird das über ihr Facebook-Seite: https://www.facebook.com/groups/foodsharing.kiel/about/ und https://foodsharing.de
Unterwegs traf ich noch einige Bekannte und unterhielt mich angeregt mit einigen Leuten, die ich vorher noch nicht kannte. Dann noch einen Kaffee trinken und ganz inspiriert in den eigenen Garten gehen!
Es gibt immer viel zu tun in der Alten Mu. Mehr Info: http://altemu.de/