Alte Mu sammelt für Flüchtlinge

Julian Niehaus
Julian Niehaus

Das Kreativcenter Alte Mu in Kiel und das DRK riefen zu Kleiderspenden für die neu angekommenen Flüchtlinge am Nordmarksportfeld auf, und die Reaktion war überwältigend. An die 500 Säcke kamen zusammen. Julian Niehaus vom DRK Kreisverband und viele freiwillige Helfer arbeiteten drei Tage durch, um die Sachen zu sortieren und teilweise auch schon in das neue Camp zu bringen.

Initiiert wurde die Aktion von Julian Niehaus (30), der vor seiner Tätigkeit beim DRK ein halbes Jahr lang ehrenamtlich in der Alten Mu am Aufbau der neuen Mensa mitgewirkt hatte. Im Rahmen des DRK bietet er Workshops für Bildungspaten auch in Räumlichkeiten der Alten Mu an.

Er sagt, die gespendete Kleidung war zu 90% in einem sehr guten Zustand. “Da kamen Sachen , die ich so in dieser Qualität nicht in meinem Schrank habe.” Eine Helferin erinnert sich an eine Jacke, an dem noch das Preisschild dran war. Leider zeigt sich, dass die Flüchtlinge überwiegend kleiner und schmaler gebaut sind als die Schleswig-Holsteiner, sodass zu viel Kleidung in Größe XL gespendet wurde.

Ins Camp gebracht wurden die Sachen in privaten Autos und in einem Transporter, dessen Besitzer dem Facebook-Aufruf gefolgt war. Mitarbeiter des DRK übernehmen die Verteilung im Camp. Ein Teil der Säcke bleibt erst einmal in der Alten Mu, da das Flüchtlingsdorf auf dem Norder keine Lagermöglichkeit hat, und fürs Erste keine weiteren Sachen benötigt werden.

Diese Aktion war typisch für die Alte Mu insofern als die gute Idee schnell und unkompliziert umgesetzt wurde. Und die Hilfsbereitschaft in Kiel ist ungebrochen groß.

Die Stadt Kiel möchte das Gelände “Alte Muthesius-Kunsthochschule” bebauen. Ob die Pavillions, in denen sich der Verein Alte Mu befindet, abgerissen werden , ist aber alles andere als gesichert. Im Bauausschuss gestern wurde der Antrag auf Änderung des Bebauungsplans erst einmal zurückgestellt. Hoffnung für den Erhalt macht die Formulierung des Planungsziels: “Stärkung der Wohnnutzung in der Innenstadt, Kombination mit Nutzungen der Kreativwirtschaft”.

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