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Bestmöglicher Weg für Rad- und Autofahrer?

In der Sitzung des Ortsbeirates Ellerbek Wellingdorf vom 3. 6. 2020 wurde auf Wunsch des Mitarbeiters des Tiefbauamtes, Herrn Dr. Jens Kruschwitz, ein Tagesordnungspunkt eingeschoben, der ein lange währendes Thema im Ortsteil betrifft.

Seit die Tempo 30 Beschränkung auf dem Wehdenweg nur noch für LKW und auch nur abschnittsweise gilt, ist eine Diskussion über die Verlangsamung des Verkehrs in Gang, um den Straßenabschnitt sicherer, also für alle Verkehrsteilnehmer langsamer, zu gestalten.

Ampeln, Zebrastreifen, Blitzsäulen, Verkehrs-Geschwindigkeitskontrollen wurden u. a. in zwei Veranstaltungen zum Thema erwogen, nichts wurde bislang verwirklicht, die Verwaltung der Stadt Kiel kann keine übermäßige Gefährdung der Radfahrer und Fußgänger in dem Straßenabschnitt feststellen, wird aber auch nicht bei der Landesbehörde vorstellig, um eine Tempo-Begrenzung z. B. aufgrund des Altenheimes zu fordern. Mehrfach monierten Anlieger in Ortsbeirats-Sitzungen, ständig gefühlt zu schnelle Fahrzeuge wahr zu nehmen.

In dieser Sitzung nun entwarf Herr Dr. Kruschwitz eine eigene Lösung, die aber schon sehr detaillert war: An den drei Standorten, an denen bislang schon Verkehsinseln, also Querungshilfen, bestehen, Kreuzungen Passader Straße, Rosenfelder Straße und Neumühlener Straße sollen der Radverkehrs Schutzstreifen an der Insel durchgezogen werden, damit von den Autofahrern keine Gefährdung für die Radfahrer mehr ausgehen kann.

Diese Maßnahme geht aber nach Dr. Kruschwitz nur mit einer größeren Baumfäll-Maßnahme, denn an der Kreuzung Passader Straße müssen sieben Bäume weichen, an der Kreuzung Rosenfelder Straße vier Bäume und an der Kreuzung Neumühlener Straße müssen ebenfalls vier Bäume gefällt werden.

Hat eine solche Maßnahme Platz in einer Zeit, in der der BUND Erhaltungswettbewerbe für Straßen mit Alleen-Charakter auslobt, in der angesichts der Klimakrise jeder Baum als CO 2 Speicher gebraucht wird und in der intelligente Verkehrslösungen, die zur Verringerung der Geschwindigkeit beitragen, gebraucht werden, noch einen Platz?

Wenn wir den Oppendorfer Weg in Höhe des Bahnüberganges und den Suchsdorfer Weg in Höhe der Kronshagener Schulen als vorbildliche Situationen ansehen, kann, wenn schon an den Querungshilfen gebaut wird, eine einspurige Vorrangregelung eingerichtet werden. Dann wäre an den Stellen, bei Begegnung zweier Fahrzeuge, wechselseitig jeweils eines wartepflichtig. Das würde den Verkehr nachhaltig verlangsamen und Unfälle nahezu ausschließen.

Ulrich Hühn, Ortsbeirat Ellerbek Wellingdorf, 7. 6. 2020

(Das Foto zeigt die Kreuzung Wehdenweg und Passader Straße.)

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Kiel, nördliche Innenstadt, diesmal ist es anders

popup bikelane/ temporäre Fahrradspur

Von Ulrich Hühn. Kiel, nördliche Innenstadt, am Donnerstag, dem 14. Mai 2020, nachmittags: Da fährt ein Radfahrer am Nachmittag vom Exer nach Hause , wie immer Richtung Wilhelmplatz, biegt in die Eckernförder Straße ab und erwartet dort den üblichen Streß mit Fußgängern, Restaurantbesuchern und langsameren Radfahrern und -fahrerinnen zu haben. Aber heute ist es anders.

Einer Aktivität des VCD zur Folge war für acht Stunden die rechte Fahrspur, die sonst ohnehin von in der zweiten Reihe Parkenden versperrt ist, für Radfahrende bis zum Westring frei.Aus Anlaß der Aktion auch mit zahlreichen Demo Schildern, Fahrbahn-Markierungen und auffälligen Hüten markiert, die auf das – noch – Besondere dieses Tages hinweisen sollen. Die vielen anwesenden Umwelt-Aktivisten wiesen auch bei Kuchen, Obst und Tee auf den Sinn der Aktion dieses Tages hin und daß bald Weitere folgen werden.

Die Aktion war überfällig, nachdem eine entsprechende Erklärung der Kieler Kooperation nicht umgesetzt wurde. Nach dem Organisator Maik Kristen, war es die FDP, die sonst zwar immer modern sein möchte, aber hier als Bremser fungiert. Im Einzelnen erklärt die Kieler Rathaus Kooperation, es sei „neben dem Ausbau, auch die Instandhaltung bestehender Radwege ein wichtiger Beitrag zur Mobilitätswende in Kiel“. Anregungen und Vorschläge für mögliche Sanierungsmaßnahmen kamen aus den Ortsbeiräten und dem Fahrradforum, die von der Verwaltung auf Machbarkeit geprüft wurden.

Dazu stellt der VCD-Sprecher Frederick Meißner fest, daß „in einer außergewöhnlichen Situation außergewöhnliche Maßnahmen erforderlich sind“, und führt im Detail aus: „Dort, wo Radwege nicht breit genug sind oder der Bürgersteig zu schmal ist, damit sich Fußgänger und Radfahrer mit Sicherheitsabstand begegnen können, müssen gesicherte Radspuren auf der Fahrbahn eingerichtet werden“, und weiter: „Auf vielen Straßen wird den parkenden Autos mehr Platz eingeräumt, als den Bürgerinnen und Bürgern, die zu Fuß gehen.“

Michaela, allein erziehende Mutter eines schulpflichtgen Kindes an der Friedrich-Junge-Schule, zum Beispiel fand diese Aktion für den Radverkehr sehr schön. Auch die Fahrradstraße in der Langenbeckstraße freut sie, jedoch ist die Planung nicht für alle Verkehrsteilnehmer durchdacht, denn es fahren auf dieser Fahrradstraße Kinder, langsamere und schnelle Radfahrer und auch Autos zusammen, was wiederum Konflikte beschert. Unachtsam geöffnete Autotüren können Schulkinder in bedrohliche Situationen bringen.

Für alle Radfahrer waren es schön gestaltete 250 m rechte Spur, die zum Radweg umgestaltet wurde,viele kamen ins Gespräch und äußerten sich zufrieden. Die einzige häufig angesprochene Kritik galt den zu schnellen und rücksichtslosen Radfahrern, die dem Ruf schadeten. Der Apell an Radfahrende,bis zu einer zufrieden stellenden Umsetzung der Maßnahmen, muß sein, daß sie die aufmerksamstenVerkehrsteilnehmer sein müssen, immer auf die Wahrnehmung durch abgelenkte Autofahrer zu achten.

Ulrich Hühn, leidenschaftlicher Freizeit Radfahrer und aktiv an der Mobilitätswende beteiligt.

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