Schlagwort-Archive: Parkhaus am Holstein-Stadion

Stadion: Alternativen für die Zufahrt

Zu den Plänen des Stadionausbaus gehört auch eine neue Zuwegung. Sie würde von der Nordseite des Stadions in einem Bogen an dem geplanten Parkhaus und dem geplanten Regenauffangbecken und dem geplanten Fahrradparpklatz vorbei in die Projensdorfer Straße einmünden. Auf der Karte zum Aufstellungsbeschluss (B-Plan1014) ist diese Zuwegung noch nicht eingetragen.

Aufstellungsbeschluss Holsteinstadion

Die Bürgerinitiative „Für einen zukunftsorientierten Stadionausbau“ hat sich Gedanken zu Alternativen dieser dreispurigen Zufahrt gemacht, die den Landschaftsverbrauch minimieren würden. Katrin S. von der Bürgerinitiative sandte mir eine Vorlage für diesen Text.

Die Zu- und Abfahrt des Parkhauses wird über die B503 realisiert.


Das bisher aufgeführte Argument der Planer, dass das nicht möglich sei, weil die B503 Bundesangelegenheit ist, ist schwer nachzuvollziehen, da bei der Anbindung des CITTI-Parks an die A215 (Bundesautobahn) auch Lösungen gefunden wurden. Da es sich um denselben Investor handelt, kann man sicher auf vorhandene Erfahrungen zurückgreifen. Außerdem hat das Tiefbauamt gegenüber Ratsherrin Kordouni auf Nachfrage bestätigt, dass die Anbindung zwar schwierig aber durchaus möglich wäre.

Oder man plant zumindest die Abfahrt aus dem Parkhaus über die neu gestaltete Kreuzung. Dann müsste die Zufahrtsstraße über die Schrebergärten auf der anderen Seite im besten Fall nicht so überdimensioniert ausfallen.

Die Zu- und Abfahrt des Parkhauses wird parallel zur B503 realisiert.


Die andere Möglichkeit wäre eine Trassenführung parallel zur B503 mit direktem Anschluss an die Kreuzung Steenbeker Weg/Elendsredder/Projensdorfer Straße (optimalerweise per Kreisverkehr). So würden in der Summe sogar weniger Schrebergärten geopfert werden müssen („1.2.11 Kleingartenentwicklungskonzept“), das Geländeniveau müsste nicht, wie bei der jetzt geplanten Trasse, mit erheblichem Aufwand angepasst werden und das vorprogrammierte Verkehrschaos an der jetzt geplanten Einmündung/Abfahrt in der Projensdorfer Straße könnte vermieden werden.

Für die BI wäre natürlich die Alternative ganz ohne Parkhaus am liebsten.

Dann müsste lediglich die Zuwegung (wie oben) für Feuerwehr-/Sicherheits-/Rettungskräfte realisiert werden, müsste aber definitiv nicht so überdimensioniert ausfallen.

Alternativen Standorte für das Parkhaus am Stadion

Die Bürgerinitiative findet ein Parkhaus weder notwendig noch wünschenswert, schlägt aber dennoch folgende alternative Standorte vor:

Alternative 1: Kaserne Belvedere
Eine zukünftige Nutzungsplanung der Kaserne wäre von der Stadt zu prüfen

Alternative 2: Wissenschaftspark / Uni
Ausbau der Parkflächen/Parkhaus Wissenschaftspark, mit gemeinsamer Nutzung der Uni
Eine detaillierte Zusammenarbeit bez. Nutzung und Kostenteilung mit der Uni wäre von der Stadt zu prüfen

Alternative 3: Lubinus-Klinik
Ein gemeinsamer Ausbau und Nutzungsplan von Parkflächen/Parkhaus an der Lubinus-Klinik wäre zu prüfen

Alternative 4: Brachfläche Ecke Projensdorfer/Elendsredder
Nutzung der „Dreicksbrachfläche“ zum Ausbau einer Parkfläche oder eines minderstockigen Parkhauses. Eine kostenintensive Erschließung der Zufahrtsstraßen würde entfallen, es würden weniger Wald und Schrebergärten zum Opfer fallen.

Alternative 5: Parkhauses Kiwi-Tower/Wik
Ein Nutzungsrecht des neuen Parkhauses wäre zu prüfen

Alternative 6: Famila Wik
Ein gemeinsamer Ausbau und Nutzungsplan von Parkflächen/Parkhaus am Famila-Markt sowie der angrenzenden Neben-Parkflächen wäre zu prüfen.

Alternative 7: Flächen hinter dem ehemaligen Hagenuk-Gebäude westlich des Nordfriedhofs

Kleingärtenzerstörung mit System

Kritik am Beschluss der Grünen zum Parkhaus am Stadion

Pressemitteilung des Bündnisses “Vorfahrt für den Klimagürtel” zum Beschluss vom Kreisverband BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN vom 8. Mai 2021 zum Neubau eines Parkhauses inklusive Kongress-Zentrum des Holstein-Stadions.

Grüner Beschluss gegen Klimagürtel

Ein Quartiersparkhaus soll das Parkhaus am Holstein-Stadion werden. Zudem Park&Ride -Ausgangspunkt für Stadterkundungen.

Mit den Stimmen Alt gegen Jung haben sich die Grünen am Wochenende bei der Mitgliederversammlung ein Eigentor geschossen. Kieler Beschlüsse zur Verkehrswende, die eine Verminderung des motorisierten Individualverkehrs notwendig machen – sind offensichtlich unbekannt bei den Grünen. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Klimagerechtigkeit*, das verbietet, Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in die weite Zukunft zu verschieben – soll wohl nicht für Holstein gelten.

Stattdessen wird mit dem Ja zum überdimensionierten Parkhaus mit 1200 Parkplätzen ein weiterer Einschnitt in die noch vorhandenen Reste des Grüngürtels akzeptiert. Fast 500 m mehrspurige Straße soll durch Kleingärten und Wald geführt werden. Aufgrund der Hanglage zur B76 und des Höhenunterschiedes zur Projensdorfer Straße ist das mit erheblichen Bodenbewegungen verbunden.

Die Begründung der Grünen für diesen Irrsinn ist höchst zweifelhaft: Werden in gleicher Anzahl 1200 Parkplätze der Anwohner*innen zurückgebaut und Grünflächen geschaffen? Auch werden Anwohner*innen ungern in der Dunkelheit 500 m durch das Hinterland zum kostenpflichtigen Parkplatz laufen wollen!

Die Klimaschutzstadt Kiel, Gewinnerin des Nachhaltigkeitspreises 2020, soll sich ausschließlich für die nachhaltige Modernisierung des Holstein-Stadions für ihre Fans und Spieler*innen einsetzen. Die Forderungen der Investor*innen nach einem Kongress- und Event-Zentrum mit Parkhaus müssen auch im Sinne der Anwohner aus Lärmschutzgründen ablehnt werden. Mit Nutzung bestehender Parkhäuser in der Umgebung (Tesla-Parkhaus, Holtenauer Straße), Park & Ride von bestehenden Parkplätzen, mit Modernisierung/Ausbau/bessere Taktung des ÖPNV werden die Fans das Holstein-Stadion weiterhin gut erreichen können. Das Bündnis für den Klimagürtel hofft, dass die anderen Parteien im Rat den Karlsruher Beschluss* ernst nehmen und zügig den Aufstieg zur klimaneutralen Stadt bis 2035 beschreiten!

V.i.S.d.P E-Mail: presse@klimaguertel.de

* https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/bvg21-031.html

Das Bündnis „Vorfahrt für den Klimagürtel“ wird unterstützt von:

BI Klimanotstand Kiel , Bielenbergkoppel.de , Cradle to Cradle e.V. Regionalgruppe Kiel , Fridays for Future Kiel , Naturfreundehaus Kalifornien , Students for Future Kiel , TurboKlimaKampfGruppe Kiel , Naturfreunde Ortsgruppe Kiel , Scientists4Future Kiel, ADFC Kiel , NABU Kiel , VCD Ortsgruppe Kiel , Projekt Prüner Park , Extinction Rebellion Kiel , BUND Kreisgruppe Kiel , Health for Furture Kiel , Waldhaus Kiel e.V. , People4Future Kiel , Greenpeace Kiel

(Foto: Motivbild)