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Treffpunkt Galatas: Pakete für Bedürftige

Pakete für Bedürftige können jetzt auch am Ostufer abgegeben werden und zwar im Treffpunkt Galatas, Pickertstr. 8, immer mittwochs von 17-19 Uhr. Am Westufer nimmt natürlich weiterhin das Sozialkaufhaus Echt Gut montags bis freitags von 10 – 18 Uhr Pakete entgegen.

Im Treffpunkt Galatas werden die Pakete das nächste mal am Pfingstsonntag , 31. Mai um 14 Uhr an Bedürftige verteilt. Das können Obdachlose , Tafelkunden, Drogenabhängige oder generell Menschen in Not sein.

In den Paketen sollten nur haltbare Sachen enthalten sein, gerne Hygieneartikel, auch Konserven, Nudeln, Haferflocken, Knäckebrot, Apfelmus, Kaffee. Hundefutter und Naschis sind auch beliebt. Bitte einen Zettel mit Inhalt auf das Paket kleben. Pakete können von den Aktiven des Treffpunkts geöffnet werden, um den Inhalt sinnvoll zu verteilen.

Der Treffpunkt Galatas ist eine Aktion der christlichen Guppe Help to go. Vor Corona organisierte die Gruppe diverse Aktionen für den Stadtteil. Ein besonderes Anliegen ist die Arbeit mit Drogenabhängigen. So gab es regelmäßig das Frühstück “zwischen der Vergabe” für substituierte Drogenabhängige. Die Aktiven machten Hausbesuche und Streetwork. Im Treffpunkt gab es vor Corona auch Angebote für Kinder, auch Gitarren- und Keyboardunterricht. Help to go bezeichnet sich als eine “Kirche in der Szene”, der Glaube an Jesus spielt eine wichtige Rolle in ihren Aktivitäten , zu denen auch Gottesdienste gehören.

Seit der Corona-Krise haben sich die Aktivitäten auf das Verteilen von Spenden konzentriert. Alle zwei Wochen konnte bis jetzt sonntags kostenloses Brot verteilt werden. Es werden auch laufend Pakete mit Spenden angenommen und verteilt, zum Teil auch zu den Bedürftigen in die Wohnung gebracht.

Christiane Rahardt vom Team sagt: “”Die Leute freuen sich total über die Geschenke. Letztes Mal hatten wir Apfelschorle, darüber haben sie sich besonders gefreut”. Viele der Obdachlosen haben Durst. Es kommen auch ganz junge Obdachlose, erzählt sie, und auch Leute, die zwar eine Wohnung haben, aber sonst zur Tafel gingen. Die Tafel wird wahrscheinlich nicht vor dem 1. Juli wieder ihren Betrieb aufnehmen.

Hans-Peter Rahardt und sein Frau Christiane gründeten den Verein 2012. Zwischenzeitlich wollten sie auch schon aufgeben, aber dann kamen in der letzten Zeit motivierte neue Leute dazu. Dennoch ist das Team, zu dem auch einige Ex-User gehören, eher klein.

Christiane sagte über ihre Einstellung zu den Drogenabhängigen: “Wir haben den Glauben, dass sie aus den Drogen herauskommen, aber wir machen keinen Druck.” Ihr Mann Hans-Peter-Rahardt fügte hinzu: “ Es ist ein Angebot. Wir sind vernetzt mit Hempels, mit der Drogenhilfe Ost, mit Claro, mit christlichen Therapien.” So können die Drogenabhängigen an vielfältige Beratungsstellen weiter vermittelt werden. Christiane und Hans-Peter Rahardt versichern mir, sie selbst hätten die Kraft des Gebets erlebt, und so würden sie auch für andere beten .

Die Paketaktion ist eine Weiterentwicklung des Versorgungszauns an der Hörnbrücke. Hier konnten Leute für Obdachlose spenden. Das Ordnungsamt beeendete diese Möglichkeit nach einigen Tagen. Als Alternative bot das Kaufhaus Echt Gut an, Pakete mit Spenden anzunehmen. Erfreulich, dass es jetzt auch auf dem Ostufer eine Annahmestelle gibt.

www.helptogo.de

Mail: info@helptogo.de

SattMission: Warme Mahlzeiten für Menschen ohne Wohnung

Seit über vier Wochen organisiert und verteilt die Stadtmission warme Mahlzeiten an wohnungslose Menschen in Kiel- ermöglicht nur durch zahlreiche Spenden. Weil die Mittagstische weggebrochen sind und die Tafeln geschlossen haben, wäre die Not ohne die Aktion “SattMission” zu groß. Über 300 Mahlzeiten werden täglich verteilt, seit Beginn der Aktion schon mehr als 8.000.

Eine freiwillige Helferin beschrieb ihren Einsatz bei SattMission.

Jeden Tag um 16:30 Uhr versammeln sich die ehrenamtlichen Helfer*innen mit Mitarbeiter*innen der Stadtmission vor der Sozialkirche in Kiel-Gaarden. Zum Helferkreis gehören über 30 Personen, aber tatsächlich werden an jedem einzelnen Tag nur sechs Personen eingeteilt. Sie haben einen Online-Einsatzplan, in den sie sich eintragen. Es funktioniert unkompliziert und zuverlässig. Drei Wagen stehen zur Verfügung. Jeweils zwei Personen fahren in einem Wagen.

Ab geht es zu den teilnehmenden Restaurants: Die GutHaben Kantine und Catering, Sub Rosa für die vegetarischen Gerichte, das Längengrad und Budenzauber (mit Köchen des Kieler Kaufmann, Extrawürste, Schöne Aussichten). Das Foto zeigt, wie gerade hinter der Kultkneipe Sub Rosa die Styropor-Kisten in den Transporter gepackt werden. Heute wurde hier Kartoffelcurry mit Brokkoli gekocht, es duftete sehr verführerisch aus der Küche! Allein im Sub Rosa wurde heute mit einem Team von sechs Personen 50 Mahlzeiten gekocht, erklärte mir Herb Chwallek, der die Aktion des Kneipen-Kollektivs koordiniert.

Danach geht treffen sich alle an einem zentralen Punkt und die Mahlzeiten werden so aufgeteilt, dass jedes Wagenteam die richtige Menge an Mahlzeiten mit und ohne Fleisch für einen bestimmten Stadtteil einpackt. Die Obdachlosen sind zur Zeit in Hostels und Hotels untergebracht oder sie wohnen in Not-Unterkünften wie dem Bodelschwingh-Haus. Bei manchen Hotels kann die Rezeption die Mahlzeiten entgegennehmen. In anderen bringen die Helfer*innen die Mahlzeiten zu den Zimmern. Insgesamt sind es rund 20 Anlaufstellen, die mit den warm eingepackten Mahlzeiten versorgt werden.

Positive Resonanz bei den Bedürftigen

Am Anfang waren die Wohnungslosen sehr überrascht. Mittlerweile wissen sie, was sie erwartet und freuen sich über das Essen. Auch die Organisation der Verteilung hat sich über die Wochen eingespielt und scheint reibungslos zu funktionieren.

Das Projekt wird von Spenden finanziert. So ist der Grundgedanke der Sattmission: “1 mal spenden, 2 mal helfen”. Zum einen den wohnungslosen Menschen und zum anderen den teilnehmenden Gastronomen. Diese erhalten den Wareneinsatz vergütet und einen bescheidenen Pauschalpreis für jede Mahlzeit. Gleichwohl ist seitens der Köch*innen ein unglaubliches soziales Engagement im Spiel, versichert mir mein Gesprächspartner von der Stadtmission.

So kommen die Obdachlosen hoffentlich leichter über die Krise, wobei eine eigene Wohnung für viele noch erstrebenswerter wäre, denn das Leben ohne eigene Küche ist teuer.

Info über die Kampagne: https://www.stadtmission-mensch.de/

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Bericht auf NDR über die Kampgne : “SattMission”https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/coronavirus/SattMission-warmes-Essen-fuer-Wohnungslose-aus-dem-Restaurant,sattmission100.html

Versorgungszaun für Obdachlose