Obdachlose lagern in Ladenbuchten.

Obdachlose in Kiel

Im Sozialausschuss wurde letzte Woche über die Situation von Obdachlosen in Kiel diskutiert.

Einen Sanitärbus, wie ihn der Ortsbeirat Mitte gefordert hatte, wird es nicht geben. Aber für 10.000 Euro wurde eine Dusche im Kieler Anker installiert. Auch in den Notunterkünften gibt es Duschen und Sanitärräume.

Sozialdezernent Gerwin Stöcken berichtete, dass es 26 – 40 Personen gibt, die zu einer Zeit in Kiel „Platte machen“. Für diese Anzahl würde sich die Anschaffung eines Sanitärbusses nicht lohnen.

Als obdachlos gelten Menschen, die wirklich kein Dach über dem Kopf haben. An und für sich macht die Stadt Kiel allen wohnungslosen Menschen ein Angebot für eine Unterkunft. Manche Menschen möchten aber in keine Unterkunft gehen aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Obdachlose schlafen in Ladenbuchten

Gesprochen wurde auch über die Südosteuropäer, die in den Ladenbuchten in der Innenstadt lagern, sobald die Geschäfte schließen. Hier handelt es sich nach Erkenntnis des Sozialdezernenten um organisierte Bettlerbanden, die durch Deutschlands Großstädte ziehen. Sie sind in der oben genannten Zahl (26 – 40) nicht enthalten. Das Geld, das sie erbetteln, müssen sie an die Bandenführer abgeben. Manchmal werden sie von den Bandenführern irgendwo untergebracht, manchmal müssen sie für sich selber sorgen, und dann lagern sie in der Innenstadt. „Zu diesen Menschen haben wir keinen Zugang“, sagte Gerwin Stöcken.

Auch Obdachlose erhalten soziale Transferleistungen, also Geld. Aber Gerwin Stöcken konstatierte, dass das nicht reicht, wenn eine Sucht vorliegt.

Nicht alle Menschen, die in Kiel betteln sind obdach- oder auch nur wohnungslos. In Not sind sie wahrscheinlich meistens dennoch.

Beitragsbild: In diesen Ladenbuchten haben Obdachlose ihr Schlaflager aufgeschlagen. In den Buggys und Einkaufswagen bringen sie ihr Hab und Gut mit sich.

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