Austritt aus Partei: Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND

Der Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein tritt aus der Grünen Partei aus und kündigt Mitgliederversammlung an, um Vorstand neu zu wählen.

10 Mitglieder des aktuellen und des ehemaligen Landesvorstands der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein geben Parteiaustritt bekannt und kündigen eine neue Mitgliederversammlung an.

Am heutigen Sonntag, den 29.09., hat der Landesvorstand der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein bekannt gegeben, dass er in großen Teilen die Partei Bündnis 90/Die Grünen verlassen wird und hat eine neue Mitgliederversammlung angekündigt. Begleitet wird dieser Schritt von einigen Mitgliedern des vorherigen Landesvorstands.

Dazu sagt Lars Brommann, Landessprecher der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein:

„Wir alle sind zu den Grünen gekommen, weil wir Hoffnung hatten auf echte Veränderung für soziale Gerechtigkeit und eine menschliche Asylpolitik. Dafür haben wir jahrelang gekämpft. Wir glauben: Das wofür wir kämpfen, lässt sich an diesem Ort nicht erreichen. Stattdessen trägt die Partei Sozialleistungskürzungen und Asylrechtsverschärfungen mit und fördert so gesellschaftliche Spaltung. Die Rhetorik bezüglich Migrationspolitik ähnelt zunehmend der rechter Parteien. Wir wollten an diesem Widerspruch vorbei Politik machen, aber müssen einsehen, dass die Partei und wir grundsätzlich unterschiedliche Ziele verfolgen. Daher schließen wir uns der Analyse des Bundesvorstands an und verlassen die Partei.”

Katharina Kewitz, Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein, ergänzt:

“Ich treffe die Entscheidung, die Grüne Partei zu verlassen, weil ich sie für politisch notwendig halte. Ich treffe sie für Freunde und Familie, die sich in der Pflege kaputtarbeiten, während Konzerne auf ihrem Rücken und auf Kosten unserer Gesundheit Profite machen. Ich verlasse die Grüne Partei, weil sie nicht bereit ist, sich mit den Reichen und Konzernen anzulegen, um die gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegend zu ändern.

Ich bin politisch aktiv geworden, weil ich Politik für die machen möchte, die in großen Teilen den Glauben an Veränderung verloren haben. Heute denke ich, dass die Grüne Partei nicht der Ort dafür ist. Wir sehen aktuell, wie die Grüne Partei den Abbau des Sozialstaats mitträgt. Das können wir nicht länger mittragen und deswegen gehen wir den konsequenten Schritt und verlassen die Partei. Was die Gesellschaft gerade braucht, ist eine starke linke Kraft, die soziale Politik im Sinne der arbeitenden Menschen macht, daran wollen wir mitwirken.”

Johanna Schierloh, ehem. Landessprecherin der GRÜNEN JUGEND Schleswig-Holstein von September 2022 bis September 2024, ergänzt:

“Vor knapp 4 Jahren bin ich während der Corona-Pandemie zur Grünen Jugend und zur Partei Bündnis 90/Die Grünen gekommen. Ich war bewegt von der Klimakrise und dem Gefühl, dass vieles in unserer Gesellschaft schief läuft. Das wollte ich nicht hinnehmen, sondern etwas dagegen tun. In den letzten 2 Jahren als Landessprecherin habe ich aber auch gelernt, dass sich meine Vorstellung von politischem Handeln immer weiter von der Partei entfernt hat. Kompromisse sind zwangsläufig Teil von Koalitionen – Regieren aber nicht zwangsläufig Hauptzweck von Parteien, erst recht nicht um jeden Preis. Zu oft gab es Kompromisse, die mitgetragen wurden aber “mit Bauchschmerzen”. Wenn eine Partei nicht erkennt, dass unsere Probleme systemisch sind und sie sich folglich mit denjenigen anzulegen, die dieses System immer weiter befeuern – dann ist das keine Partei, in der ich länger Mitglied sein möchte. Es ist an der Zeit, die realen Probleme der Menschen ernst zu nehmen, anstatt mit Bauchschmerzen dabei zuzuschauen, wie Arme immer ärmer und Reiche immer reicher werden.”

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