In Kiel beteiligten sich gemäß Polizei etwa 2.000 Menschen am globalen Klimastreik, zu dem Fridays for Future aufgerufen hatten. Demonstrationszüge aus verschiedenen Ecken von Kiel kamen ab 14 Uhr auf dem Exerzierplatz zusammen.
Die Reden zum Auftakt
Eine Rede war ein Lied, dargebracht vom Meeresbiologen Tobias Bayr, Urgestein der Kieler Fridays for Future Bewegung. „It`s a mad world.“
Tjelle, 14 Jahre alt, hielt eine exzellente Rede. „Wir fordern Klimageld aus der CO2-Bepreisung“. Er nannte es eine Umverteilung von reich zu weniger reich. Er forderte die Rückkehr des 9-Euro-Tickets. Er beklagte, dass statt Bahn Autobahn gebaut würde. Auf Kiel bezogen monierte er, dass für die Stadtbahn Fahrradwege statt Autostraße geopfert würden.
Zwei Personen von TKKG redeten im Wechsel. Sie strichen die Erfolge der Klimabewegung hervor. Lützerath ging zwar verloren, aber sieben andere Dörfer konnten gerettet werden. Als einen anderen Erfolg nannten sie den Rückzug von RWE aus dem Bau von LNG-Terminals.
Impressionen am Rande der Demo
Ich sprach mit einigen Teilnehmenden über ihre Motive.
Nico gehörte eine zeitlang zum Orgateam und kennt viele der jetzigen Leute hier.
Daniela ist zum ersten Mal dabei. Die Wetterextreme dieses Jahr, auch hier bei uns im Norden, haben sie wachgerüttelt. Ihr wurde klar, mit dem Klima stimmt etwas nicht mehr.
Auch Sabine ist neu dabei . Sie engagiert sich an ihrem Wohnort in einem Nachhaltigkeitsverein, das hat ihr das Thema näher gebracht.
Ulf, vom Alter her Boomer, ist schon auf ganz vielen F4F-Demos dabei gewesen und hat unter dem Eindruck dieser Bewegung auch schon seinen Lebensstil verändert.
Der Zug ging durch die Innenstadt
Obwohl junge Leute wohl dominierten, sah ich Leute jeden Alters auf der Demonstration. Und es wird wohl nicht die letzte sein.
Der Demonstrationszug bewegte sich vom Exerzierplatz durch die Innenstadt. Nach etwa vier Stunden endete die Demonstration ohne Zwischenfälle mit einer Abschlusskundgebung.