Bahide-Arslan-Platz, Kiel

Bahide-Arslan-Platz: schöner mit weniger Parkplätzen

Als ein Problem mit vielen Facetten erweist sich die Umgestaltung des Bahide-Arslan-Platzes. Im Vorfeld gab es eine Bürger*innenbeteiligung, eine Kunstaktion und das Thema wurde im Kultur-, Bau- und Finanzausschuss, in der Ratsversammlung und im Ortsbeirat Gaarden besprochen. Die verschiedenen Vorstellungen waren dabei nicht völlig kompatibel. Vor allem der Wegfall von Parkplätzen sorgte für Protest bei Teilen des Ortsbeirats Gaarden. Weil die eigentliche Umgestaltung mit Planung, Ausschreibung und Umsetzung mindestens fünf Jahre dauern würde, entstand die Idee einer Interimslösung, für die die Verwaltung einen Vorschlag macht.

Vorschlag der Verwaltung als Interimslösung für den Bahide-Arslan-Platz:

„Bereits auf der Sitzung des OBR Gaarden am 9. März wurden folgende Maßnahmen vorgestellt. Diese wären kurzfristig ab Sommer 2022 umsetzbar (s. Anlage 1):

–          Versetzung des Denkmals von Ben Siebenrock (mit der Witwe des Künstlers abgestimmt)

–          Aufstellung einer städtischen Informationsstele

–          Aufstellung von Pollern, um das Befahren um die spitze Seite des Platzes für den regulären Autoverkehr zu verhindern und Aufenthaltsqualität auf dem Platz zu schaffen (Rettungswege bleiben erhalten; öffentliche Anlieger sind informiert)

–          Wegfall von acht Parkplätzen am Platz (wird als verträglich in Hinblick auf die in dem Gebiet vorliegende Stellplatzsituation eingeschätzt; Quelle: Parkraumuntersuchung IKS 2019)

–          die Entfernung der Fahrradbügel um den Platz herum

–          eine teilweise Absenkung der Bordsteine um eine bedingte Barrierefreiheit der Platzfläche herzustellen

–          Farbaufbringungen auf dem Pflaster

–          Aufstellung von bspw. Pflanzkübeln (Pflege aus privater Initiative wäre notwendig)

Wesentlich ist dabei, dass eine Lösung, in der die Parkplätze und damit der Autoverkehr rund um den Platz erhalten bleiben, den Ergebnissen des partizipativen Kunstprojekts und vor allem der Aufwertung des Platzes hinsichtlich eines Gedenk-Charakters deutlich entgegensteht.

Sofern der Autoverkehr rund um den Platz uneingeschränkt erhalten bleibt, wird es nicht möglich sein, die den Platz umgebenden Fahrradbügel zu entfernen, da sonst die Gefahr bestünde, dass der Platz selbst als Parkplatz genutzt würde.

Sofern die Parkplätze erhalten bleiben sollen, würde sich eine Interimslösung also auf die Versetzung des Denkmals und die Errichtung einer Informationsstele reduzieren.“ Zitatende.

Zur Vorgeschichte des Bahide-Arslan-Platzes

Bahide Arslan fiel in Mölln 1992 mit ihrer Enkelin und Nichte einem rassistisch-motivierten Brandanschlag zum Opfer. Am 23. November 1999 wurde der Platz am Zusammenfluss von Kaiserstraße und Wikingerstraße zu ihrem Gedenken eingeweiht.

Eine künstlerische Aktion im Sommer 2021 lenkte die Aufmerksamkeit auf diesen Platz. Die Gestaltungsvorschläge wurden im Herbst 2021 in der Gaardener Galerie OnSpace gezeigt.

Der Wunsch nach einer Interimslösung, die schnell zu einer höheren Aufenthaltsqualität führt und gleichzeitig auf den historischen Hintergrund der Namensgebung hinweist, ist darin begründet, dass die eigentliche Umgestaltung des Platzes fünf Jahre dauern würde. Die Interimslösung könnte dagegen schon in diesem Jahr umgesetzt werden.

Dieses Thema wird am 28. Juni im Kulturausschuss abgehandelt und kommt danach wieder auf die Tagesordnung des Bauauschusses.

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