Die alle Jahre stattfindende Böllerei zu Silvester ist auch immer wieder Thema in der Ratsversammlung. Vor allem der SSW bringt die Feuerwerke mit großer Beharrlichkeit auf das politische Parkett. Im Antrag wird gefordert, ein Böllerverbot für diese Plätze zu prüfen: Platz der Kieler Matrosen, Raiffeisenstraße und Sophienblatt von Ringstraße bis Herzog-Friedrich-Straße,Kiellinie und seeseitig angrenzende Flächen (Sporthäfen, Brücken und Anlegestellen) vom Beginn an der Seeburg bis kurz hinter dem Seebad Düsternbrook. Vinetaplatz, Kurt-Schumacher-Platz, Blücherplatz und Andreas-Hofer-Platz.
Dieser Antrag wurde mit den Stimmen von SPD, Grüne, CDU, FDP und AfD mehrheitlich abgelehnt.
Gründe gegen und für die Silvesterböllerei
In der Diskussion wurden folgende Argumente für ein Böllerverbot genannt:
- weniger Verletzungen
- Schutz von Kleinkindern
- Schutz von Haustieren
- Wunsch nach Ruhe
- weniger Feinstaub
- Klimaschutz
Für das Beibehalten der Feuerwerke gab es auch einige Argumente:
- Spaß
- Tradition
- Gewerbesteuereinnahmen
Was sagen die Parteien zur Silvesterböllerei?
Obwohl Ratsherr Andreas Halle („die Fraktion“) für den Antrag stimmte, würde er eine andere als die vorgeschlagene Einschränkung vorziehen: Lieber auf ein paar Plätzen das Böllern erlauben und dafür die Wohngebiete schonen. Auch Ratsherr Kreutz (CDU) nannte die Kleinkinder in den Wohngebieten als besonders schutzbedürftig.
Stadtrat Christian Zierau blickte von der rechtlichen Seite auf das Thema. Örtliche Verbote können wegen Gefahrenabwehr, Brandschutz oder Emissionsschutz ausgesprochen werden. Diese Gründe sind bei den genannten Orten in seiner Einschätzung nicht relevant. Böllerverbote wegen Klimaschutz oder Tierschutz sind nicht möglich.
Ratsherr Rainer Kreutz (CDU) kann der Böllerei auch Positives abgewinnen: Kinder würden es lieben und der Hersteller von Pyrotechnik WECO sei ein wichtiges Unternehmen in Kiel. Aber auch Rainer Kreutz nimmt das Umdenken in der Bevölkerung wahr. In seiner Nachbarschaft wird von Jahr zu Jahr weniger geböllert. Er sagte. „Lasst doch die Menschen mit den Füßen abstimmen und irgendwann ist es vorbei.“
Julia Brüggen (AfD) sieht in örtlichen Verboten ein generelles Feuerwerksverbot durch die Hintertür. Gerade dieses Jahr würden sich die Bürger auf „ein halbwegs normales“ Silvester freuen.
Grüne und SPD beteiligten sich nicht mit Wortbeiträgen an der Diskussion.
(Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)
https://www.kn-online.de/Kiel/Kieler-Ratsversammlung-sagt-Ja-zum-Boellern-an-Silvester