Messerstecherei in Kiel-Mettenhof

Montagnachmittag (4. Oktober) kam es in Mettenhof zu einer Auseinandersetzung zwischen drei Personen, bei der alle Beteiligten teils schwere Verletzungen erlitten. Die beiden Tatverdächtigen sind festgenommen. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen aufgenommen.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand gerieten zunächst gegen 15:20 Uhr zwei miteinander nicht bekannte 21 und 26 Jahre alte Männer in einem Drogeriemarkt am Kurt-Schumacher-Platz in verbalen Streit. Der Auslöser war offenbar ein Missverständnis. Nachdem sich der Streit nach draußen verlagerte, griffen Zeugen ein und trennten die beiden Kontrahenten.

Kurz darauf erschien ein 22 Jahre alter Angehöriger des 21-Jährigen am Ort, woraufhin der Streit erneut entbrannte. Mutmaßlich fügte der 21-Jährige dem 26-Jährigen schwere Verletzungen am Oberkörper durch Messerstiche zu, die laut Auskunft von Medizinern potentiell lebensbedrohlich waren. Er befindet sich mittlerweile außer Lebensgefahr und wird in einem Krankenhaus behandelt. Während der Auseinandersetzung verletzten sich auch die beiden Angreifer, offenbar durch das eigene Messer.

Ein Zeuge griff beherzt in die Situation ein und konnte die Beteiligten trennen, woraufhin die beiden Tatverdächtigen mit einem PKW flüchteten. Zwischenzeitlich versammelten sich rund 50 Schaulustige vor Ort.

Der 22-Jährige wurde kurz darauf in einem Auto sitzend im Jütlandring angetroffen und von Beamten des 1. Reviers festgenommen. Aufgrund seiner schweren Beinverletzungen kam er zur Behandlung in ein Krankenhaus und von dort Dienstagvormittag ins Polizeigewahrsam.

Der 21 Jahre alte Tatverdächtige wurde von Beamten des 2. Reviers in seiner Wohnung im Jütlandring angetroffen und festgenommen. Er kam nach ärztlicher Versorgung seiner Verletzungen noch am Montag ins Polizeigewahrsam.

Beide Tatverdächtige sind polizeilich bereits bekannt .

Das Kommissariat 11 der Kieler Kriminalpolizei führt gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen versuchten Totschlags. Zeuginnen und Zeugen, die bislang noch nicht von der Polizei befragt wurden, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit den Beamtinnen und Beamten in Verbindung zu setzen.

Suche nach der Tatwaffe

Die beiden 21 und 22 Jahre alten Tatverdächtigen wurden Dienstagnachmittag auf Antrag der Kieler Staatsanwaltschaft einer zuständigen Haftrichterin vorgeführt. Diese entsprach dem Antrag und erließ soeben Untersuchungshaftbefehle wegen versuchten Totschlags, die sofort vollstreckt wurden. Die beiden Männer kamen in Justizvollzugsanstalten.

Rund 40 Kolleginnen und Kollegen aus Eutin unterstützten Dienstag das Kommissariat 11 bei einer größer angelegten Absuche in Mettenhof. Ziel der Maßnahme war das Auffinden der Tatwaffe. Sie konnten ein Messer auffinden, das nun durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommissariats 6 spurentechnisch untersucht wird.

Der eingesetzte Notarzt, der die Oberschenkelverletzung des 22 Jahre alten Tatverdächtigen behandelte, betonte, dass die Polizisten des 1. Reviers, die den Mann im Auto sitzend angetroffen hatten, die Wunde sehr gut erstversorgt hätten. Aufgrund der starken Blutungen hatten die Beamten ein Tourniquet eingesetzt, um die Blutungen zu stillen. Hierdurch sei ein lebensgefährlicher Blutverlust abgewandt worden, so der Notarzt.

Bei dem 21 Jahre alten Tatverdächtigen entnahm ein Polizeiarzt Montagabend eine Blutprobe, um einen eventuellen Konsum von Betäubungsmitteln zu verifizieren. Das Ergebnis steht noch aus. Unter Alkoholeinfluss stand zum Tatzeitpunkt keiner der Beteiligten.

Die weiteren Ermittlungen zum Ablauf sowie Hintergründen der Tat führt das Kommissariat 11 der Kieler Kriminalpolizei gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft.

(Das Foto zeigt den Kurt-Schumacher-Platz.)

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