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Kein Naturwald für Kiel

Pressemitteilung des NABU Kiel: Zum Beschluss im Innen- und Umweltausschuss zum Kieler Stadtwald: Der NABU Kiel fordert von der Politik endlich zu handeln, statt die Ausweisung als Naturwald auf die lange Bank zu schieben.

Seit rund acht Jahren fordert der NABU Kiel den Kieler Stadtwald vollständig als Naturwald auszuweisen. In dieser Zeit wurden unzählige Gespräche mit den Parteien geführt. Die Argumente für die Ausweisung als Naturwald liegen auf der Hand. Die Stadt spart die hohen Kosten der forstlichen Nutzung, die die Einnahmen überschreiten, der Wald wird zur CO2-Senke und trägt so zum Klimaschutz bei und es wäre die Chance dem Artensterben in Kiel was entgegenzusetzen. Außerdem würde der Wald auch als Naherholungsgebiet dadurch stark aufgewertet werden, denn eine Nutzung für die Kieler Bevölkerung und für Waldkindergärten wäre nach wie vor möglich. Als Naturwald wäre der Schutzstatus langfristig gesichert.

Dass die Ratskooperation dem Antrag der Linken nicht zugestimmt hat, zeigt, dass es den drei Parteien nicht um die Argumente ging, sondern die Parteien weiterhin Politik nach dem Motto betreiben „nur der anderen Partei keine Erfolge ermöglichen“. Die Art von Politik ist von vorgestern. Gerade junge Menschen fordern von der Politik beim Klima- und Artenschutz Fachpolitik auf Basis von Argumenten und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu betreiben. So brauchen sich die etablierten Parteien nicht über Politikverdrossenheit zu wundern. Dass die LINKE mit ihren Beschlussvorlagen zum Stadtwald und zur Südspange zur neuen Kieler Ökopartei wird, hätte man vor ein paar Jahren noch für unmöglich gehalten.

Der Stadt Kiel ist dabei eine große Chance entgangen. Denn Kiel hätte bundesweit mit der Ausweisung als Naturwald aufsehen erregt und damit die beste Werbung für die Stadt machen können.

Der getroffene Beschluss der Ratskooperation ist dagegen völlige Augenwischerei, denn die Antworten auf die genannten Fragen sind im Prinzip bekannt. Und bei der geringen Waldfläche ist es fachlich völliger Unsinn, unterschiedliche Schutzgebietsformen zu wählen – hätte man doch vorher mal Fachleute gefragt.

V. i. S. d. P. Hartmut Rudolphi, NABU Kiel

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