Kommunalwahl Kiel und die AfD

Die AfD ist etwas faul gewesen. Ihr Programm für die Kommunalwahl in Kiel besteht aus einem Flyer, der mit keinem Wort auf Kieler Begebenheiten eingeht. Das Wort Kiel kommt zwar ein Paar mal vor, aber der gleiche AfD- Flyer wird mit fast identischem Wortlaut auch für andere Orte verwendet. http://afd-sh.de/index.php/kiel

Zu den verwendeten Allgemeinplätzen gehören auch Vorschläge, die Stimmung gegen Migranten machen. Beispiel: “Migranten haben sich bei uns anzupassen – nicht umgekehrt “. Diese Forderung ist schon deshalb nicht umsetzbar, weil es “uns” als homogene Masse gar nicht gibt. Wir Bio-Deutschen sind unter uns sehr unterschiedlich.

Beispiel Ernährungsgewohnheiten. Da gibt es die Alles-Esser, die Vegetarier, immer mehr Veganer, vereinzelte Rohköstler. Manche essen zwar Fleisch aber kein Schweinefleisch, weil die Haltung besonders grausam ist. Manche kaufen überwiegend bio, oder achten auf saisonale oder regionale Ernährung. Manche vermeiden Zucker oder Zusatzstoffe, oder kaufen nur Unverpacktes.

Die gleiche Vielfalt findet sich bei allen Fragen des Lebensstils: ob Mode, Umgang mit Haustieren, Einrichtung, Freizeit, Religion, wir haben viel Freiheit und nutzen sie! Wenn ein Bio-Deutscher zum Islam konvertiert, und es ihm gefällt, in diesem gestreiften Nachthemd (Kaftan) über die Holstenstraße zu spazieren, kann er das machen. Das liegt an unserer tollen Verfassung, die viele Freiheiten garantiert.

An wen soll sich der Migrant da anpassen? Aber die Forderung der AfD ist wohl auch nicht ernst gemeint , sondern soll ein “Wir”-Gefühl gegenüber den Migranten aufbauen. Hier wird Stimmung gemacht!

 

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