Kieler Initiative kulturgrenzenlos

Die Kieler Initiative kulturgrenzenlos ist für den Deutschen Integrationspreis nominiert, übrigens als einzige Initiative in Schleswig-Holstein. Kulturgrenzenlos begann vor drei Jahren im Rahmen eines Universitätsprojekts. Drei Studentinnen  haben ein Semester lang geplant und den Plan dann im zweiten Semester umgesetzt.

Die Idee war, in- und ausländische Studierende zu Tandems zusammenzubringen. Der Fokus sollte auf der Zielgruppe 18-35jährige liegen. Auf diese Altersgruppe sind die Veranstaltungen ausgerichtet, und in dieser Altersgruppe gibt es eben auch viele Geflüchtete, die ohne Familie hier sind.

Das Projekt erwies sich als überaus erfolgreich. Das erste Ziel war, innerhalb eines Semesters 25 Tandems zu bilden. Nach einem Monat gab es aber schon 100 Tandems! Mittlerweile sind es 620 Tandems, und Tendenz steigend. Viele Geflüchtete stehen auf der Warteliste und wünschen sich einen Tandempartner. Das Orga-Team besteht mittlerweile aus 30 Personen, darunter auch viele Geflüchtete.

Was machen die Tandems?

Das typische Tandem gibt es eigentlich nicht. Manche haben ein gemeinsames Hobby, andere treffen sich zum Kaffee oder gehen spazieren. Rund ein Drittel der Tandems sind Freunde geworden und in den Freundeskreis und die Familie des Tandempartners integriert. So gesehen zieht jedes  Tandem weitere Kreise. Die OrganisatorInnen lernen die Interessierten in einer Sprechstunde persönlich kennen und stellen Tandems zusammen, die vom Alter und den Interessen passen. Wenn es gar nicht klappt mit dem Tandempartner kann man auch problemlos wechseln.

Veranstaltungen sind das Herzstück von kulturgrenzenlos

Tandem bei kuturgrenzenlos
Frühlingsfest von kulturgrenzenlos. Die beiden Studentinnen bilden eines von 620 Tandems.

Alle zwei Wochen donnerstags lädt kulturgrenzenlos zu einer Veranstaltung ein. Mal ist es ein Kickertreffen, mal ein größeres Fest wie das Frühlingsfest letzten Donnerstag. Manche Veranstaltungen sind nur für die Tandems, andere auch offen für Interessenten . Das Interesse an diesen Treffen ist riesig. Es macht auch wirklich Spaß. Ich besuchte die Initiative am Tag des Frühlingsfestes. Wir saßen auf der Wiese vor der Alten Mu. An meinem Tisch ergab sich gleich ein interessantes Gespräch über den Ramadan, diese muslimische Fastenzeit, die schon bald wieder anrollt. Einer der Geflüchteten an meinem Tisch sollte heute seinen Tandempartner das erste Mal treffen. Ein deutsche Frau kam ohne ihre Partnerin, die verhindert war. Carolin und Fatima (Foto) kennen sich schon etwas länger. Die Feste sind Kontaktbörsen und Orte des Austauschs und der Geselligkeit.

Was hat sich verändert bei kulturgrenzenlos?

Längst machen auch Leute mit , die nicht studieren. Es sind auch auf der Seite der AusländerInnen nicht nur Geflüchtete. Manche sind nach Deutschland gekommen, um zu studieren oder zu arbeiten. Kulturgrenzenlos hat sich geöffnet, aber das Ziel ist immer noch, Menschen zusammen zu bringen, die etwas gemeinsam haben. Es muss jetzt nur nicht mehr das Studium sein.

Nominiert für den Deutscher Integrationspreis

Kulturgrenzenlos ist für den Deutschen Integrationspreis nominiert. Sie sind mit 35 anderen Projekten in der Vor-Endrunde. Um in die Endrunde zu kommen, müssen sie zeigen, dass sie sehr viele Menschen begeistern, und das versuchen sie mit einer  Crowdfunding Kampagne  . Du kannst sie unterstützen, indem du bei startnext einen kleinen Beitrag, z.B. fünf Euro spendest, siehe Website unten. Etwas Geld benötigt die Initiative um die Feste zu gestalten. Da fallen Raummieten oder Materialkosten an.

Kulturgrenzenlos ist eine gute Idee, gut ausgeführt, und ein gelebter Beitrag zur Integration von Fremden und Einheimischen. Aus Fremden werden Freunde.

Die Website für Infos, Anmeldung oder Spende bei startnext:

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