Ein Jahr Doris Grondke in Kiel

Doris Grondke wird zur Baudezernenting gewählt.
Archivbild. Doris Grondke in der Ratsversammlung am 16. März 2017

Der Ortsbeirat Wik hatte letzte Woche einen besonderen Gast: Baudezernentin Doris Grondke stellte sich vor. Vor fast genau einem Jahr – am 16. März 2017 – war Doris Grondke in der Kieler Ratsversammlung zur Baudezernentin gewählt worden. Zeit also auf ihrer Tour durch die Ortsbeiräte eine Art Rückschau auf ihre Arbeit im ersten Jahr zu geben. Ein wenig ging es auch um Wiker Belange.

Zur Vita: Erst Krankenschwester auf einer Intensivstation, dann Architektur-Studium und Arbeit in einem Architektenbüro, dann Einstieg in die Kommunalpolitik. Die Politik, sagt sie, hat auch manchmal etwas von einer Intensivstation. Besonders wertvoll sind aber ihre Kenntnisse der Architektur und der Bauwirtschaft. Sie setzt sich frühzeitig mit potentiellen InvestorInnen an einen Tisch, um die Möglichkeiten und Absichten zu sondieren. Das ist besser als ein fertiges Konzept zu kritisieren.

Sie sagt, Parken ist das größte Streitthema in Kiel. “Keine Stadt hat so viele Parkplätze pro Einwohner wie Kiel.” Aber es wird um jeden Parkplatz gerungen. Auch an diesem Abend waren einige weggefallene Parkplätze Thema im Ortsbeirat!

Doris Grondkes Prinzipien

Baudezernentin Grondke richtet ihre Arbeit an bestimmten Prinzipien aus, die teilweise mit einander im Konflikt stehen.

  • bezahlbaren Wohnraum schaffen
  • Freiflächen erhalten
  • Stadt will selber bauen.
  • Vorzug für Klinker. Hält 80 Jahre. Wärme-Verbundsysteme dagegen nur 30 Jahre und danach sind sie Sondermüll .
  • Durchmischung der Quartiere
  • Ab 50 Wohneinheiten müssen 30 Prozent Sozialwohnungen sein und außerdem Kulturräume bereitgestellt werden.

Kann Doris Grondke sich bei den InvestorInnen durchsetzen?

Die InvestorInnen würden gerne so dicht und so hoch wie möglich bauen. Es hängt also vom Verhandlungsgeschick von Doris Grondke und ihrem Team ab, inwieweit sie ihre Leitlinien durchsetzen können. Die Bedingungen diktieren können sie nicht, denn InvestorInnen springen ab, wenn sie nicht genug Rendite realisieren können. Unterhalb von 2 Prozent sind sie eher nicht interessiert.

Frau Grondke sieht einen enormen Zuwachs an neuen Einwohnern, für die Wohnraum geschaffen werden soll. Letztes Jahr war der Zuwachs allerdings nicht so hoch. Die Bevölkerung wuchs nur um 167 Personen. So gesehen, könnte man mit dem Bauen auch schon bald wieder aufhören. Kiel wächst (fast) nicht mehr.

Pläne für die Wik

Für den Stadtteil Wik hat sich die Baudezernentin einiges vorgenommen. Die Kiellinie soll durchgehend für Fußgänger zugänglich werden. Die Gebäude im Anscharpark sieht sie als Traumprojekte. “ DieAltsubstanz und der große Baumbestand müssen erhalten bleiben.”

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