Ausstellung: Neue schwarze Romantik, Stadtgalerie Kiel, 16. September bis 31. Oktober
Die Bilder zeitgenössischer Künstler zeigen vordergründig oft romantische Motive: ein Sonnenuntergang, eine Hütte am See, ein Frauenportrait. Aber gleichzeitig sind da Elemente der Gewalt, des Horrors und des Grauens. Und viel Schwarz.
Andrey Klassen malt ganz in Schwarz und Grau. Da ist ein in düsteres Licht getauchter See. Oder ein junger Mann , der auf einem Bett sitzt und auf sein Tablet schaut, in einem Raum voller scharzer Pflanzen, von denen man nicht weiß, ob sie reell sind oder seine Stimmung symbolisieren.
Manchmal entsteht das Grauen durch Ambivalenz. Ein bauchiges grünes Flugzeug, das etwas an einen Hai erinnert, schwebt in ein schattiges Tal ein. Wo wird es landen? Und warum? Làszló Szotyory stellt diese Szene traumartig-unwirklich dar.
Iris Van Dongen malt quietschbunte Samurai-Frauen, deren Gesichter im Schatten liegen. Lustige Maskerade oder steht ein gewaltsamer Ausbruch bevor?
Viele Anspielungen auf Caspar David Friedrich und die deutsche Romantik geben manchen Bildern einen Retro-Touch. Die Bilder , die sich dagegen mit der Zukunft befassen, sind durchgehend duster. So setzten die gemalten Dystopien einen interessanten Kontrapunkt zur eher Technik bejahenden Digitalen Woche, die zeitgleich mit der Ausstellung in Kiel begann.
Der Film “The Pit and the Pendulum”, beschreibt – frei nach Edgar Allen Poe – in alptraumhaften Bildern die Versuche eines Mannes, einer Foltermaschine zu entkommen. Immer wenn er sich in letzter Minute aus höchster Not befreit, kommt es gleich noch schlimmer. Nichts für schwache Nerven! Ich habe es nur bis zur “Rumpelkammer mit Mönch” geschafft.
34 KünstlerInnen aus 11 Ländern spielen mit ganz unterschiedlichen Mitteln mit unseren Ängsten. Wer sich gerne gruselt, sollte sich die schaurig-schöne Ausstellung unbedingt ansehen!
Eintritt frei
mehr Info: www.stadtgalerie-kiel.de