Wird Kiel ein neues Manhattan? Nicht ganz, aber das Thema Hochhäuser bewegte den Bauauschuss . Hier einige der Themen, die in der Septembersitzung diskutiert wurden.
- Der Beirat für Stadtgestaltung lehnt die Pläne für den Bau eines 3-Sterne-Hotels und Parkhauses zwischen Sparkassen-Arena und Exerzierplatz ab. Hans-Meinard Schnittger: “Dieses Grundstück ist sehr wertvoll von der Lage her. Es lohnt sich, hier mehr zu machen als Hotel und Parkhaus.” Vor allem das Parkhaus wird nicht als ein attraktiver Abschluss zum Exerzierplatz hin gesehen. Es würde außerdem die Arena, die jetzt ein Solitärgebäude ist, verdecken, und außerdem den Blick vom Foyer der Arena auf den Exer verstellen. Zur Zeit läuft eine rechtliche Prüfung, ob der Bebauungsplan ein Parkhaus überhaupt zulässt.
- Werftbahnstraße: Hier sollen Wohn- und Gewerberäume rund um die Kreativschmiede W8 entstehen, u.a. auch ein 55 Meter hohes Hochhaus. An diesem Hochhaus entbrannte ein genereller Streit. Die CDU wandt sich gegen Einzelentscheidungen. Anstelle wahlloser Einzelentscheidungen solle ein Gesamtkonzept entstehen. Als generelle Probleme von Hochhäusern wurden genannt: soziale Probleme, Verschattung, Durchbrechen von Sichtachsen, Veränderung des Stadtbilds. Positiv sei dagegen der geringe Flächenverbrauch. Wolfgang Homeyer: “Anstatt Salamitaktik fordert die CDU eine Gesamtuntersuchung für den inneren Stadtraum.” Arne Langniss von den Grünen entgegenete, dass ein Gesamtkonzept auch nur eine Momentaufnahme sei, die der Mode unterliege. “In ein paar Jahren kann das alles anders gesehen werden.” Die CDU-Fraktion setzte eine Vertagung durch.
- Postareal Gaarden. Hier wurde das Eckwertepapier so geändert, dass die Worte “15-stöckiges Hochhaus” ersetzt wurden durch „gestalterische Bebauung“. Es kann dennoch ein Hochhaus hier entstehen, ist aber nicht mehr vorgeschrieben. Geplant sind hier Wohnungen, davon 30 Prozent Sozialwohnungen. Für dieses Areal wird es einen städtebaulichen Wettbewerb geben, der auf der Immobilienmesse Expo Real vorgestellt werden soll.