In der Sitzung vom 2. Juni ging es unter anderem um Strom in Kleingärten, Unterspülungen der Uferpromenaden und um Baustellen-Marketing.
Zustand der Kieler Ufer. Anlässlich der Benennung der Uferpromenade vor dem Kieler Yachtclub in Berthold- Beitz- Ufer ging es um den Zustand der Kieler Ufer generell. Eine Sanierung würde 30 Millionen Euro kosten. Woher das Geld nehmen? Gerade das zukünftige Berthold-Beitz-Ufer ist zurzeit teilweise gesperrt wegen der Gefahr der Unterspülung. Bürgermeister Todeskino:”Kiel hat 50 Jahre von der Substanz gelebt.”
Thema Stromanschlüsse in Kleingärten: Bekannt sind neun Behelfsheime, die mit Strom versorgt sind. Als Behelfsheim bezeichnet man die Lauben , die nach dem zweiten Weltkrieg zum Wohnen umgebaut und genutzt werden durften. Joachim Balzer (Linke): “Das Gesetz sagt nichts über Strom in Kleingärten. In ganz Deutschland gibt es Gärten mit Strom.”
Die Verträge der Behelfsheime sind von vor 1983, dem Inkrafttreten des Bundeskleingartengesetzes, das ein Wohnen in Lauben verbietet. Die Netze, Leitungen und Masten sind von den Stadtwerken installiert worden und dürfen auch gar nicht privat abgebaut werden.
In Kiel bieten einige Vereine gemeinschaftlichen Arbeitsstrom an. Über Verlängerungskabel können elektrische Rasenmäher und Heckenscheren betrieben werden.
Es entbrannte eine Diskussion über die Häufigkeit von illegalen Stromanschlüssen. Theoretisch könnten die für die Behelfsheime aufgestellten Strommasten angezapft werden. Es scheinen aber keine derartigen Fälle bekannt zu sein.
In der geschäftlichen Mitteilung https://ratsinfo.kiel.de/bi/vo020.asp heißt es: „ Eine Duldung von Stromanschlüssen an Lauben oder Parzellen ist aus nachfolgenden Gründen nicht möglich….“
Ratsherr Karschau (SPD) nannte die geschäftliche Mitteilung eine Pauschalverurteilung. “Es sind nur neun Fälle von Lauben mit Strom bekannt, und die haben Verträge mit den Stadtwerken.” Das Thema wurde mit den Stimmen von SPD, Grünen, SSW und Linken vertagt.
Herr Müller vom Kreisverband der Kleingartenvereine sprach sich für Strom in den Lauben aus. Zurzeit gibt es in Kiel aber keine legale Möglichkeit , einen Stromanschluss in der Laube oder Parzelle zu bekommen,von den neun Behelfsheimen einmal abgesehen.
Thema Baustellen-Marketing. Das Büro Luchterhand stellte sein Konzept vor, wie die Kommunikation mit den Bürgern rund um die zahlreichen Baustellen der nächsten Jahre aussehen soll. So werden Anwohner durch Flyer von Beeinträchtigungen in ihrer Straße informiert werden. “Tage der Offenen Baustelle” können Interesse am Baufortschritt wecken. Einzelhändler, Anwohner, Kulturschaffende und Experten werden an Runden Tischen Informationen erhalten und diskutieren könne. Foren und Talkwalks stehen allen Bürgern offen. Zweimal im Jahr soll ein Kieler Stadtplan mit eingetragenen Baustellen auf der Homepage veröffentlicht werden. Letztlich können auch die Bauzäune durch Plakate und Gucklöcher zu Informationsträgern werden.