Bauauschuss Januar 2016

In der ersten Sitzung des Kieler Bauauschusses in 2016 ging es u.a. um folgende Themen: Verbreiterung des Deichs verdrängt Strand in Friedrichsort. Bebauungsplan Möbel Kraft wird neu ausgelegt. Im Dezember gingen ungewöhnlich viele Bauanträge ein.

Arne Langniss (Grüne) beklagte, dass die geplante Deicherweiterung den Falckensteiner Strand teilweise zerstören wird. Er fragte, warum man nicht den alten Deich als Vordeich so lässt wie er ist, und einen größeren Deich im Hinterland baut. Diese Frage stand aber nicht zur Abstimmung, denn der Friedrichsorter Deich fällt in die Zuständigkeit des Landes. Liste Küstenschutzmaßnahmen. Bürgermeister Todeskino: “Die Deicherhöhung ist notwendig, weil sich der Pegelstand der Ostsee erheblich verändern wird im Zuge der Klimaerwärmung.” Er würde sich aber auch wünschen, dass dieses Naherholungsgebiet erhalten bliebe und bedauerte, dass es keinen Architekten/Landschaftsplaner-Wettbewerb gegeben hat. Er sieht das Land in der Pflicht, dieses “Kleinod” zu schützen.

Aus anwaltlicher Vorsorge (so Bürgermeister Todeskino) wird der Bebauungsplan (Nr 988 )für das Möbel Kraft Gelände erneut ausgelegt. Dies wurde einstimmig beschlossen. Dadurch verzögert sich der Baubeginn des Möbelhauses. Eine vertragliche Regelung über Stellplätze auf dem Gelände des RBBZ wird angestrebt.

Seit dem 1. Januar 2016 gilt eine verschärfte Energie-Einspar-Verordnung, die das Bauen vermutlich teurer macht. Das ist wohl der Grund, warum zum Jahresende noch ungewöhnlich viele Bauanträge eingingen. Hier einige der Projekte: An der Stelle des C&A-Gebäudes in der Andreas-Gayk-Straße entsteht ein neues Wohn- und Geschäftshaus. In der Haßstraße werden 45 Wohnungen gebaut. Für die Kaistraße wurde der Bau eines Hotels beantragt. In der Fleethörn soll der Parkplatz bebaut werden. Der Neubau eines Warenhauses an der Stelle des Woolworth-Gebaudes am Berliner Platz ist absehbar. Es gibt auch Bauvorhaben für die Holtenauer- und die Eichhofstraße und andere Standorte. Herr Homeyer (CDU) forderte, dass Kiel mehr auf die Ästhetik achtet und nicht Bausünden der Vergangenheit wiederholt. Todeskino wies darauf hin, dass es für den Berliner Platz einen Architekten-Wettbewerb gegeben hat. Er möchte auch mehr Qualität einfordern als in der Vergangenheit und sieht Kiel hier auch in einer gestärkten Position gegenüber Investoren im Vergleich zu früheren Zeiten.
In Meimersdorf soll 3 Jahre nach Baubeginn geprüft werden, ob eine Umgehungsstraße sinnvoll ist.

Für den Bebauungsplan Friedrichsort (B 227) wurde eine Alternative beschlossen, um die Kleingärten vor Bebauung zu bewahren. Städtisches Land und Eigentümergärten sind im Begriff Kleingärten eingeschlossen.

Bürgermeister Todeskino berichtete von einem Treffen mit den Vorsitzenden der Kleingartenvereine. Strittig ist der Status bestimmter Flächen, die als Kleingärten eingezeichnet sind. Hier besteht noch Klärungsbedarf. Die Vereine haben versprochen, ihre Pachtzahlungen zu leisten. Sie haben die Verwaltung aber aufgefordert, die Gemeinnützigkeit des Kreisverbands zu prüfen. Es wird wohl einen Kassensturz bei der Kreisverwaltung geben.

Stadträtin Treutel präsentierte den Abschlussbericht des Beteiligungsprozesses KreativKiel. Hier hatten Kulturschaffende, KiWi und Stadt Kiel zusammen an einer besseren Vernetzung gearbeitet. Die Kreativwirtschaft kann einen Stadtteil aufwerten und auch Motor für Veränderung und Entwicklung neuer Produkte sein. Die Alt Mu wurde nicht direkt erwänt. Interessant aber die Bemerkung von Frau Treutel, dass das Entstehen von kreativen Zentren organisch erfolgt. Sie sagt, es geht nicht, dass man irgendwo ein leeres Gebäude den Künstlern und Designern zur Verfügung stellt . Der kreative Prozess ist auch vom Organisatorischen her nicht so planbar.

Soweit mein Bericht. Es gab auch noch andere Themen zur Abstimmung.

2 Gedanken zu „Bauauschuss Januar 2016“

  1. Nur Beton lässt sich zu Gold machen. Grün und Freiflächen kosten nur.
    DAS wird dem Menschen zum Verhängnis, wenn er sein Denken und Handeln nicht ändert.

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