Alte Mu mit großen Plänen

Visualisierung
Alte Mu 2030

Alte Mu Impuls-Werk e.v. jetzt Verein

Das Kreativcenter, dass sich in den Ateliers der ehemaligen Muthesius Kunsthochschule etabliert hat, ist jetzt ein Verein: Alte Mu Impuls-Werk e.v. Die Bilanz der achtzig Aktiven und ihren 26 kreativen und nachhaltigen Projekten ist absolut positiv. Alle Initiativen aus der Anfangszeit sind noch dabei, und einige aufregende Projekte sind dazugekommen.

Relativ neu ist die Galerie Seepferdchen, ein Laden für Selbstgemachtes. Wer ein Geschenk- auch für sich selber – sucht, ist hier an einer guten Adresse. Wer selber kreativ ist, kann ein Fach mieten um seine Objekte anzubieten. Neu sind auch die Thinkfarm, eine Ideenschmiede, und  das  Vereinsbüro, wo  man sich informieren kann über aktive Mitarbeit oder auch passive Mitgliedschaft um den Verein in seinen Plänen finanziell zu unterstützen.

Die Vision

Es gab zwei „Visionstage“, an denen eine Utopie für das Gelände entwickelt wurde. Denn die Zukunft ist ungewiss. Der jetzige Träger, die Muthesius Kunsthochschule, zieht sich zum Jahresende ganz zurück. Der Verein führt zur Zeit viele Gespräche mit Stadt und Land  bezüglich einer zweijährigen Zwischennutzung. Michael Päpke: “Wir verhandeln und sind optimistisch. Teile der Politik stehen dem Projekt positiv gegenüber.” Durch die Vereinsgründung könnte die Alte Mu jetzt auch selber Träger sein, Mietverträge abschließen und anderen gegenüber als Ansprechpartner auftreten. Diese angestrebte zweijährige Zwischennutzung würde dem Verein die Zeit geben, um ihren größeren Plan umzusetzen. Langfristig soll nämlich eine Genossenschaft gegründet

 

Vision für die Alte Mu in der Zukunft
Alte Mu 2030, Visualisierung von drej

werden um das Gelände zu erwerben.

Die Visualisierung der Pläne (siehe Foto) zeigt begrünte Dächer auf den Ateliers und einen Wohnturm, der multikulturell und generationsübergreifend vermietet werden soll. An einer Verschriftlichung der Vision wird noch gebastelt, aber ich durfte eine vorläufige Version lesen. Hier einige der Ideen:

Angedacht ist, in der Mensa Erzeugnisse von der Alten Mu zu verwenden. Auf dem Gelände und dem Hof wird jetzt schon Gemüse angebaut, demnächst hoffentlich auch auf den Dächern. Auch die Erzeugnisse aus Kleingärten und von lokalen Produzenten können hier verwendet werden. Auch verschiedene Arten des Verkaufs oder Verschenkens und Teilens von Lebensmitteln sollen hier möglich sein, Stichwort Food-Coop und Food-Sharing.

Mini mu, so nennen sich Pläne, elterninitiativ geführte Kinderbetreuung ab drei Jahren anzubieten. Dabei sollen die Kinder und Jugendliche soweit es geht in die Projekte einbezogen werden, ob sie nun in der Küche helfen oder in der Holzwerkstatt Nützliches herstellen. Hierdurch soll die Trennung von Arbeit der Eltern und Betreuung der Kinder überwunden werden und gleichzeitig ein Gefühl für Nachhaltigkeit geweckt werden.

Zur Zeit lässt der energetische Zustand der Ateliers sehr zu wünschen übrig. Aber zur Vision gehören auch Kleinwindanlagen, Solarthermie- und Photovoltaik, die durch Crowdfinancing finanziert werden sollen. Zum Umweltthema gehört auch die Idee eines Recycling-Baumarkts, wo in Kooperation mit Baumärkten, Schreinern u.a. ein Lager für Waschbecken, Werkzeuge und Baumaterialien, die weggeworfen werden würden, entsteht. Hier könnten auch in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose entstehen.

Das sind alles erst einmal Ideen und Vieles kann sich noch ändern. Aber der Prozess, mitten im Herzen von Kiel eine nachhaltige Art des Wirtschaftens und Wohnens zu etablieren, hat begonnen.

Vorbild für die Zukunftsvision sind der Holzmarkt in Berlin und das Gängeviertel in Hamburg Es hat sich jetzt auch herumgesprochen, dass solche alternativen Projekte eine Stadt für junge Leute attraktiv machen, und dem Abwandern von Studenten Einhalt gebieten könnte.

In den Wintermonaten sind eine Reihe von Infoveranstaltungen geplant um die Vision bekannter zu machen. Den Auftakt bildet das diesjährige Weihnachtsfest am 5. 12. . Hier können sich die Besucher kreativ an einer “Mitmachbaustelle” einbringen.

Bei all den Neuerung sollen aber die vielen Projekte, die sich jetzt schon bewährt haben nicht vergessen werden. Zum Beispiel der Umsonstladen Glückslokal e.v., die offene Holzwerkstatt Werk statt Konsum, oder  Kieler Honig. Daniel Müller  ist weiterhin Hausmeister und verantwortlich für alle baulichen Maßnahmen und Verschönerungen.

Den Vorstand des Vereins bilden Anna-Lena Cordts (raum station), Nina Lage-Diestel (Glückslokal), Felix Wenning (Thinkfarm), Daniel Müller (Hausmeister) und Michael Päpke (Bürger Werk Stadt). Dr. Annegret Erb ist Kassenwartin.

Die Pläne für die Zukunft sind groß, aber wenn man den Elan der Aktiven erlebt hat, kann man daran glauben!

Kontakt:

www.altemu.de
http://www.facebook.com/altemu

Adresse. Lorentzendamm 6-8, 24103 Kiel

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