Als ich vor dem Containerdorf auf dem Nordmarksportfeld aufschlug, hatte die Heimleitung schon Feierabend, und der Wachmann am Eingangstor ließ mich nicht auf das Gelände. Aber in Gesprächen vor dem Tor konnte ich mir einen ersten Eindruck bilden von dieser Erstaufnahmestelle, die seit Anfang September besteht.
Da waren z.B. die drei vor Glück strahlenden syrischen Frauen, von denen eine Englisch konnte, weil sie ihrem Sohn bei den Hausaufgaben geholfen hatte. Sie war des Lobes voll. Die Verpflegung sei gut, die Ausstattung des Camps sei gut, und Deutschland sei gut.
Das Camp ist ausgerichtet für 800 Flüchtlinge. Aufgrund der hohen Auslastung werden zur Zeit vorrangig Schwangere und Familien mit kleinen Kindern aufgenommen. Die Flüchtlinge bleiben hier etwa zwei Wochen, und so sind die Ersten schon weitergezogen in andere Unterbringungen. Dieses Erstaufnahmeheim besteht seit Anfang des Monats.
Mir fiel auf, wie viele Menschen auf dem Platz glücklich und erleichtert aussahen, manche wirkten etwas benommen. Normalerweise berichte ich auf diesem Blog nicht so persönlich, aber ich war so berührt und auch etwas verwundert, dass ich diesen Eindruck genauer schildern möchte. Ich suchte in mir nach einem Begriff, der diese Gesichtsausdrücke erklären könnte, und kam auf “ gerettet”. So sehen wohl Menschen aus, die aus großer Not gerettet und freundlich aufgenommen wurden.
Schöner persönlicher Beitrag. Man hört so viel von den Flüchtlingen aber zu Gesicht bekommen habe ich bisher noch keinen. An weiteren Artikeln zu dem Thema wäre ich auf jeden Fall interessiert.