Seit dem 1. September liegt die Machbarkeitstudie zu Olympia in Kiel der Öffentlichkeit vor: Hier und damit ein konkreter Vorschlag, wie Schilksee 2024 aussehen könnte.
Das Büro Behnisch Architekten aus Stuttgart schlägt vor , das olympische Dorf auf dem Behelfscampingplatz zu bauen; das ist die Wiese vom Wasser aus gesehen rechts vom Olympiazentrum. Die Stadt hatte zunächst die Wiese hinter den Sportler-Unterkünften von 1972 anvisiert. Das hätte allerdings den Bewohnern den Blick in die Landschaft verstellt.
Die Visualisierung der Architekten zeigt futuristisch anmutende Reihen- und Mehrfamilienhäuser. Die Lage zwischen Meer und Brahmsee ist sicher attraktiv auch für die Nachnutzung. Das Landschaftsschutzgebiet wird vom Bau nicht betroffen.
Als weitere Veränderung schlagen die Architekten vor, die Vaasahalle abzureißen. An der Stelle sollen ein Hotel, eine neue Vaasahalle und direkt an der Waterkant der Segelcampus mit Trainingsorten und Vereinsräumen entstehen. Während der olympischen Spiele würde hier die ISAF-Zentrale residieren.
Der Boulevard soll über den Hafen bis zur Mole verlängert werden und Sitzstufen bieten um aufs Meer zu blicken.
Für mobile Tribünen sind die Silker Wiese, der Strander Strand und der Bülker Hulk im Gespräch.
Mein Fazit: Es ist ärgerlich , dass keine Kostenschätzung preisgegeben wird. Positiv finde ich die geplante Lage des olympischen Dorfs an einer Stelle, wo das nicht anderen die Sicht verbaut. Sicher, auch hier wird eine Wiese zubetoniert, aber die Regeln sehen nun einmal vor, dass die Sportler-Unterkünfte neu sein müssen, insofern hat eine Stadt, die bei Olympia mit macht, keine Wahl, als zu bauen.
So sieht nun der weitere Fahrplan aus: Wahrscheinlich am 29. November erhalten die Bürger die Gelegenheit, in einem Bürgerentscheid für oder gegen die Austragung der Segelwettbewerbe in Kiel zu stimmen. Im Falle einer Zustimmung werden wahrscheinlich im Februar erste Bewerbungsunterlagen eingereicht. Die Entscheidung fällt dann im Sommer 2017.
Auf einer Veranstaltung zu Olympia fragte eine Besucherin, ob man die alten Sportler-Unterkünfte nicht abreißen könnte, weil sie so hässlich seien. (Ich finde sie auch nicht schön). Ein Abriss ist aber nicht möglich, weil es sich um Eigentumswohnungen handelt.
Die ganze Olympia-Bewerbung halte ich für eine größenwahnsinnige Überlastung der öffentlichen Haushalte – in Hamburg soll allein die Umsiedlung von hafenansässigen Unternehmen rd. 1,4 Mrd. Euro kosten – siehe hier http://www.mopo.de/politik/1-4-milliarden-fuer-umzuege-die-umsiedlung-von-firmen-auf-dem–kleinen-grasbrook-wird-richtig-teuer,5067150,31886926.html
Besonders SPD-Kreise scheinen ähnlich Schröder aus Minderwertigkeitskomplexen Energie zu schöpfen, um Macht zu gewinnen – die Olympia-Idee wäre ein Beispiel dafür. Mir sind solche so motivierten Unternehmungen suspekt, da die Motivation nicht aus Sachkompetenz gespeist wird, sondern dieser irrationale Ursachen zu Grunde liegen.
Es ist außerdem völliger Quatsch, das Schwimmenlernen allein mit dem Freibad Katzheide zu verknüpfen, weil auch andere Einrichtungen oder gar Naturseen die Möglichkeit dazu bieten. Also, Segelwettbewerbe mit dem Erlernen des Schwimmens als Grundlage dafür mit dem sanierungsbedürftigen Bad Katzheide zu verbinden, ist eine ideologische Konstruktion! Der logisch denkende Mensch hätte sich bei einem Bürgerentscheid – der anscheinend nicht nötig werden wird – ohnehin gefragt, ob er entweder für das eine oder das andere stimmt, aber nicht für beides, weil die immensen Kosten – siehe Umsiedlung der Firmen im Hamburger Hafen – ihm nicht finanzierbar erschienen. Allerdings frage ich mich, weshalb Geld für den Bau des sog. Kiel-Kanals locker gemacht werden könnte, aber für das Freibad Katzheide sind seit Jahren die Kassen leer.